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Pflanzen mit antivitaler Wirkung – Pflanzliche Virenkiller

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Ist unser Immunsystem geschwächt, haben Viren ein leichtes Spiel. Weil die Schulmedizin gegen viele virale Infekte kein wirkungsvolles Medikament bieten kann, sind pflanzliche Virenhemmer eine gute Möglichkeit, den Körper bei der Abwehr von Viren zu unterstützen. Wir geben Dir einen Überblick über die wichtigsten antiviralen Heilpflanzen und ihre Anwendung. Viele davon kannst Du sogar im eigenen Garten ziehen!

Pflanzenwirkstoffe gegen Viren

Clevere Überlebenskünstler

Es ist gar nicht so einfach, gegen Viren vorzugehen. Sie sind enorm anpassungsfähig, lernen und entwickeln sich schnell weiter. Leider gibt es nicht gegen jede virale Erkrankung eine Impfung und Antibiotika sind gegen Viren wirkungslos. Antivirale Medikamente sind oft mit schweren Nebenwirkungen verbunden, zudem erschweren die Viren die Entwicklung effektiver Präparate durch die Bildung von Resistenzen. 

Mit traditionellen Heilkräutern gegen Viren

Auch wenn sich Virusinfektionen nicht so einfach verhindern lassen, gibt es dennoch verschiedene Möglichkeiten, das Immunsystem zu trainieren und zu stärken. Heilkräuter mit antivitaler Wirkung unterstützen Deinen Körper im Kampf gegen Viren. Wichtig ist dabei zu wissen, dass diese Pflanzen keine Wunder bewirken können und im Zweifelsfall auf jeden Fall ein Arzt konsultiert werden sollte. 

Was sind Viren?

Viren sind organische Strukturen, die die Zellen von Lebewesen befallen. Sie nutzen Tiere, Menschen und Pflanzen als Wirt, um sich zu vermehren. Dass die Zellen dabei häufig zerstört werden, macht den Viren nichts, sie haben Strategien entwickelt, sich rasch einen neuen Wirt zu suchen und so ihren Fortbestand zu sichern. 

Viren haben keinen eigenen Stoffwechsel

Vereinfacht gesagt, handelt es sich bei einem Virus um ein Programm, das lediglich der eigenen Reproduktion dient. Es besteht aus einer Nukleinsäure, welche Informationen zur Steuerung der Wirtszellen enthält. Da sie keinen Stoffwechsel haben, nutzen sie diese Zellen als Virusfabriken, die viele neue Viren produzieren. 

Viruspartikel außerhalb der Zelle heißen Virionen

Die kleinen infektiösen Partikel haben es zu ihrer Hauptaufgabe gemacht, sich zu verbreiten und immer neue Wirtszellen zu infizieren. Meist sind Virionen auf ganz bestimmte Zelltypen spezialisiert.

Das Immunsystem wehrt sich

Eine Virusinfektion führt zu einer Abwehrreaktion der Wirtes. Im Laufe der Evolution haben sich bei vielen Lebewesen eine Resistenz gegen bestimmte Viren gebildet. Tiere – und damit auch wir Menschen – reagieren häufig mit einer Immunantwort auf eindringende Viren. Auf diese Weise werden die Viren selbst sowie bereits infizierte Zellen erkannt und eliminiert. Diese Reaktion der Immunsystems kann angeboren oder erworben sein.

Immun gegen Viren?

Wenn Deine körpereigene Abwehr mit einem Erreger fertig geworden ist, bist Du meist gegen dieses Virus immun. Das bedeutet, dass Du Dich kein zweites Mal die dem gleichen Virus anstecken kannst.

Was ist der Unterschied zwischen Viren und Bakterien?

Sowohl Viren als auch Bakterien können Dich krank machen. Während es sich bei Bakterien um Lebewesen mit Zellwand und Innenstruktur handelt, bestehen Viren lediglich aus ihrem Erbgut, das in einer Proteinhülle eingeschlossen ist. 

Bakterien

Viren

Virostatika & Impfungen können Viren hemmen

Virostatika sind Medikamente, die die Vermehrung von Viren hemmen und so ihre Ausbreitung unterbinden. Impfungen können das Immunsystem auf die Abwehr von Viren und bakteriellen Infektionen vorbereiten. Gegen einige virale Erkrankungen gibt es allerdings keine Impfungen.

Pflanzliche Virenhemmer

Seit Menschengedenken werden pflanzliche Wirkstoffe zur Vorbeugung und Heilung von Krankheiten eingesetzt. Die Heilkraft einiger Kräuter ist mittlerweile wissenschaftlich anerkannt. Oft lässt sich nicht genau erklären und beweisen, ob oder warum ein bestimmter Pflanzenextrakt wirksam ist. Dennoch zeigen manche Kräuter positive Effekte im Kampf gegen virale Erkrankungen. 

Nachgewiesene Wirkung

Auch wenn häufig nicht ganz klar ist, wie pflanzliche Inhaltsstoffe wirken – dass sie positive Effekte auf unsere Gesundheit haben, ist in vielen Fällen unumstritten. Es gibt eine ganze Reihe an Studien, die die Wirkung verschiedener sekundärer Pflanzenstoffen belegen. Damit stellen Heilpflanzen nach wie vor eine interessante Option dar, die die Schulmedizin ergänzen kann. 

Insbesondere gegen Erkrankungen, gegen die bislang keine Medikamente gefunden wurden, macht der Einsatz von Heilkräutern Sinn. Wir stellen Dir die wichtigsten antivitalen Heilpflanzen vor und verraten Dir, wie Du sie einsetzen kannst.

Sekundäre Pflanzenstoffe sind bioaktive Substanzen

Diese sogenannten Phytochemikalien sind für die Pflanzen nicht lebensnotwendig. Sie dienen zur Abwehr von Fressfeinden, als Duft- oder als Farbstoffe. Einigen sekundären Pflanzenstoffen werden antimikrobielle, krebshemmende, antioxidative, cholesterinsenkende oder immunstärkende Wirkungen zugeschrieben.

Pflanzliche Virenhemmer für Deinen Garten

Einige Heilkräuter, die gegen Viren wirken, sind beliebte Nutz- oder Zierpflanzen, andere sind weniger bekannt. Folgende antivitale Pflanzen kannst Du im eigenen Garten ziehen:

Zitronenmelisse (Melissa officinalis)

Beschreibung & Anbau

Ihr angenehmer, zitroniger Geschmack macht die Zitronenmelisse zu einer beliebten Gewürzpflanze und zum Bestandteil vieler Teemischungen. Sie gedeiht am besten an einem sonnigen Standort in humusreichem und lockerem Boden. Die pflegeleichte mehrjährige Pflanze kann auch am Balkon gezogen werden. Ernte die Blätter noch vor der Blüte. Verwende sie frisch oder trockne sie schonend bei maximal 40° Grad.

Heilwirkung

Die Zitronenmelisse wird erfolgreich gegen Lippenherpes eingesetzt. Die Volksmedizin setzt die antiviralen und antimikrobiellen Eigenschaften dieses Heilkrautes außerdem gegen Grippe, grippale Infekte, Windpocken und Gürtelrose ein. Darüber hinaus gilt die Melisse als krampflösend, schlaffördernd, stresshemmend und antibakteriell.

Anwendung

Melissentee eignet sich gut zum Vorbeugen, aber auch, wenn sich bereits ein Infekt ankündigt. Das wohlschmeckende Getränk kann warm oder kalt genossen werden. Für eine intensivere Wirkung ist ein Ölauszug ideal. Vermenge selbstgemachte oder gekauftes Melissenöl mit Bienenwachs und Sheabutter, um einen Lippenbalsam gegen Herpesbläschen herzustellen.

Salbei (Salvia officinalis)

Beschreibung & Anbau

Als eine der ältesten Heilpflanzen darf Salbei in keinem Kräutergarten fehlen. Mit seinem silbrigen Laub und den violetten Blüten ist der mehrjährige Halbstrauch außerdem eine Zierde für jedes Beet und eine tolle Bienenweide. Er fühlt sich an vollsonnigen Plätzen mit magerem Boden wohl. Auch am Südbalkon entwickelt er sich prächtig. Ernte die Blätter am besten vor der Blüte.

Heilwirkung

Salbei kam bereits bei der Bekämpfung der Pest zum Einsatz. Seine ätherischen Öle und Gerbsäuren zeigen eine antibakterielle und teils auch antivirale Wirkung. Im Laborversuch konnte ein eindeutig antiseptischer Effekt nachgewiesen werden. Salbeitee lässt sich gegen grippale Infekte, Rachenentzündungen, Keuchhusten, entzundenes Zahnfleisch und Zahnschmerzen einsetzen. Er wirkt antiseptisch und krampflösend.

Anwendung

Du kannst Salbei als Tee trinken, als Mundspülung oder Badezusatz verwenden oder selbstgemachte Hustenbonbons daraus herstellen. Auch zum Inhalieren ist Salbeitee gut geeignet.

Ysop (Hyssopus officinalis)

Beschreibung & Anbau

Seit dem 16. Jahrhundert wird der Zierstrauch aus der Familie der Lippenblütler bereits als Heilpflanze kultiviert. Ysop liebt kalkreiche, karge und steinige Böden und viel Wärme und Sonnenschein. Schwere Böden müssen unbedingt mit Sand aufgelockert werden. Mit dem richtigen Substrat kann Ysop auch auf Balkon und Terrasse angebaut werden. Geerntet werden die jungen Triebe mitsamt der Blüten im Hochsommer.

Heilwirkung

Ysop zeichnet sich durch seine antibakteriellen, antiviralen und antioxidativen Eigenschaften aus. Als medizinisch wirksam haben sich dabei ätherischen Öle, Gerbsäuren und Flavonoide, auch wenn es für ihre Wirksamkeit bislang nicht ausreichend Beweise gibt. Ysop wird gerne gegen Rachen- und Halsinfektionen, bei Husten und Verdauungsproblemen eingesetzt. Für schwangere Frauen und Kleinkinder ist Ysop allerdings nicht geeignet.

Anwendung

Ysop wird meist als Tee oder als Sud verwendet. Manche Menschen setzten auch Tinkturen mit Ysop und anderen Kräutern an. Beim ätherischen Öl ist Vorsicht geboten – hohe Dosen könnten eventuell giftig sein!

Knoblauch (Allium sativum)

Beschreibung & Anbau

In jedem Garten sollte Knoblauch wachsen. Die potente Heilpflanze aus der Gattung der Lauche ist nicht nur ein ausgesprochen gesundes Gewürz, in der Mischkultur kann sie auch Schädlinge und Krankheiten von Nutz- und Zierpflanzen fernhalten.

Knoblauch wird durch Tochterzwiebeln und Brutzwiebeln vermehrt. Für eine frühe Ernte empfiehlt es sich, die Zwiebeln bereits im Herbst zu stecken. Er gedeiht am besten in lockerem und nährstoffreichem Boden. Der Mittelzehrer sollte bis zum Anwachsen gut feucht gehalten werden. Wer keinen garten besitzt, kann Knoblauch auch in entsprechend großen Töpfen am Balkon ziehen, gerne auch in Kombination mit verträglichen Zier- und Nutzpflanzen.

Heilwirkung

Jedes Kind weiß, dass Knoblauch Dämonen, Geister und Vampire vertreibt. Dieser Aberglaube ist nicht aus der Luft gegriffen, sondern hat einen wahren Kern: Knoblauch ist tatsächlich gegen viele Leiden wirksam. Er ist antibakteriell, hilft Blutgerinnseln vorzubeugen, kann die Blutfettwerte senken und eignet sich zur Bekämpfung von Viren, Bakterien und Parasiten.

Nach dem Genuss von knoblauchhaltigen Speisen schämen sich viele Menschen für ihren Knoblauchatem. Dabei ist es gerade die Tatsache, dass das Knoblauchöl durch die Lunge ausgeschieden wird, welche die Knolle so effektiv macht. Aus diesem Grund wird Knoblauch bevorzugt zur Heilung von Atemwegsinfektionen eingesetzt. Bei Grippe und grippalen Infekten, bei Bronchitis und bei Keuchhusten macht die Verwendung von Knoblauch daher auf jeden Fall Sinn.

Anwendung

Die beste Möglichkeit, Knoblauch als Heilpflanze zu verwenden ist, ihn zu verzehren. Am besten isst Du ihn roh, aber auch in gekochter Form bleibt ein Teil seiner Wirksamkeit erhalten. Du kannst auch eine Tinktur aus gepressten Knoblauchzehen und Alkohol herstellen – besonders wohlschmeckend ist diese allerdings nicht. Der penetrante Geschmack lässt sich dabei mit Angelikawurzelöl etwas abschwächen. 

Wer dem Knoblauchgeschmack gar nichts abgewinnen kann, dem bleibt noch die Einnahme gekaufter Knoblauchkapseln. Frischer Knoblauch ist aber auf jeden Fall am gesündesten. 

Meerrettich (Armoracia rusticana)

Beschreibung & Anbau

Bei Meerrettich oder Kren war bereits in der Antike als Gewürz und Heilpflanze bekannt. Hierzulande wurde er erst ab dem Mittelalter kultiviert. Die krautige Pflanze ist winterhart und überdauert die kalte Jahreszeit mit ihrer langen Pfahlwurzel unter der Erde. Sie gilt als recht anspruchslos und gedeiht nahezu überall, selbst Halbschatten macht ihr nichts aus. 

Je tiefgründiger der Boden, desto größer und geschmacksintensiver jedoch die Wurzeln. Auch gleichmäßige Feuchtigkeit ist für eine gute Ernte von Vorteil. Achtung: Meerrettich breitet sich stark aus! Eine Wurzelsperre kann unkontrolliertes Wuchern quer durch den gesamten Garten verhindern.

An frostfreien Tagen von November bis Januar wird der Meerrettich geerntet. Lagere die Wurzeln in einem kühlen Keller oder im Kühlschrank. 

Heilwirkung

Wenn Du Meerrettich reibst, verströmt die Wurzel ein beissend scharfes Aroma, das Dir die Tränen in die Augen treibt. Verantwortlich dafür sind die enthaltenen Senföle, die antibiotisch und antimikrobiell wirken. Weil Meerrettich darüber hinaus reich an Vitamin C ist, ist er in vielen pflanzlichen Heilmitteln gegen Grippe und Harnwegsinfekte enthalten. Der antimikrobielle Effekt seiner ätherischen Öle ist sogar wissenschaftlich erwiesen. Häufig wiederkehrende Blasenentzündungen und Kartarrhe der Atemwege werden gerne mit Meerrettich behandelt.

Anwendung

Meerrettich wird vor dem Verzehr gerieben und zum Beispiel mit Apfel vermengt. Dünnere Wurzeln kannst Du in Scheiben schneiden, mit kochendem Wasser übergießen und als Tee trinken. Wenn Dir die frisch geriebene Wurzel zu scharf ist, kannst Du sie auch trocknen. Sie verliert dann ihre reizenden Eigenschaften. Die Triebe und Stengel schmecken in der Pfanne gebraten, enthalten allerdings weniger Senföle.

Kapuzinerkresse (Tropaeolum majus)

Beschreibung & Anbau

Ihre leuchtenden roten, gelben und orangefarbenen Blüten machen die Kapuzinerkresse zu einer begehrten Zierpflanze. Aufgrund ihrer Frostempfindlichkeit ist die Pflanze hierzulande nur einjährig. Die bunte Schönheit kam erst gegen Ende des 17. Jahrhunderts nach Europa. Je nach Sorte wächst die Kapuzinerkresse entweder buschig oder als Kletterpflanze mit bis zu drei Meter langen Trieben. Sowohl die Blätter als auch die Blüten sind genießbar und können laufend geerntete werden.

Sie liebt nährstoffreiche und leicht feuchte Böden. Wer die Pflanze am Balkon ziehen möchte, muss sie regelmäßig gießen. Staunässe verträgt die Kapunzinerkresse allerdings nicht.

Heilwirkung

Wie der Meerrettich enthält auch die Kapuzinerkresse Senfölglykoside, die die Vermehrung von Viren, Bakterien und Pilzen hemmen. Besonders wirksam ist dabei das flüchtige Benzylsenföl. Es tötet Bakterien und Keime ab und unterbindet die Vermehrung von Influenza-Viren. Kapuzinerkresse wird häufig gegen Harnwegsinfekte, Grippe und grippale Infekte sowie Bronchitis und Sinusitis eingesetzt.

Anwendung

Um die Heilwirkung der Kapuzinerkresse zu nutzen, kannst Du frische oder getrocknete Blätter verwenden. Zur Behandlung von Infekten bereitest Du einfach einen Tee aus den zerkleinerten Blättern zu. Zur allgemeinen Stärkung des Immunsystems empfiehlt es sich, die Speisen regelmäßig mit den frischen Blättern und Blüten der Pflanze zu würzen.

Besonders gut wirkt die Kapuzinerkresse in Kombination mit Meerrettich. Diese Mischung lässt sich sowohl frisch als auch getrocknet leicht selber herstellen.

Zistrose (Cistus creticus)

Beschreibung & Anbau

Weil die Zistrose aus dem Mittelmeerraum stammt, sind die Kleinsträucher bei uns nur bedingt winterhart. Wer die anmutigen Pflanzen im Garten kultivieren möchte, braucht einen sonnigen und geschützten Platz, am besten in Südlage. Während der kalten Jahreszeit musst Du Deine Zistrose mit einer Vlieshaube schützen. 

Einfacher ist die Kultur im Kübel auf der Terrasse oder am Balkon. Überwintert werden Zistrosen im Topf an einem kühlen, frostfreien Ort. Die mediterranen Gewächse bevorzugen nährstoffarmes, sandiges Substrat mit einer guten Durchlässigkeit.

Heilwirkung

Den Blättern der Kretischen Zistrose wird eine antivitale Wirkung zugeschrieben. In wissenschaftlichen Versuchen konnte durch Extrakte aus der Zistrose sogar die Vermehrung von Ebola Erregern unterbunden werden. Allerdings sind sich die Forscher bezüglich der Wirksamkeit zur Bekämpfung viraler Infekte nicht einig.

In Griechenland hat die Kretische Zistrose als Heilpflanze eine lange Tradition. Sie wird als antibiotisches Mittel gegen bakterielle Infektionen und Erkältungen eingesetzt. Auch zur Vorbeugung von Grippe wird die Zistrose gerne verwendet.

Anwendung

Aus den getrockneten Blättern der Zistrose lässt sich ein Tee oder ein Sud zubereiten, der getrunken oder eingenommen werden kann, und sich auch zur Spülung des Rachenraumes eignet. Darüberhinaus gibt es auch Lutschtabletten, Hautcremes oder Sprays, die Zistrosenextrakt enthalten, zu kaufen.

Purpur-Sonnenhut (Echinacea)

Beschreibung & Anbau

Der attraktive Kobblütler stammt ursprünglich aus Nordamerika und macht hierzulande im Staudenbeet eine gute Figur. Je nach Art wird die Staude zwischen 40 und 100 Zentimeter hoch. Ab Ende Juni schmückt sie sich mit schönen rosaroten Blüten. Aufgrund seiner Anspruchslosigkeit ist der Sonnenhut bei Hobbygärtnern sehr beliebt. Am besten entwickeln er sich an einem sonnigen Standort in humusreicher Erde.

Wenn Du die Echinacea im Topf kultivieren möchtest, solltest Du eine kleinwüchsige Art wählen und sie in Kräutererde pflanzen. Dünge Deinen Sonnenhut im Topf alle sechs bis acht Wochen mit einem organischen Flüssigdünger.

Heilwirkung

Dem Purpur-Sonnenhut wird die Fähigkeit Infekte abzuwehren und das Immunsystem anzukurbeln nachgesagt. Er soll entzündungshemmend, antioxidativ und teilweise antiviral und pilzhemmend wirken. Häufig eingesetzt wird er bei Atemwegs- und Harnwegsinfekten. Auch wenn die Wirksamkeit unter Medizinern umstritten ist, so kam die Europäische Arzneimittel Agentur dennoch zu dem Ergebnis, dass sich Echinacea-Päparate positiv auf den Verlauf von Erkältungen auswirken.

Anwendung

Aus den oberirdischen Pflanzenteilen des Purpur-Sonnenhut lässt sich ein Saft pressen, der tropfenweise eingenommen wird. Einfacher ist die Zubereitung eines Tees. Darüber hinaus ist eine ganze Reihe an Fertigpräparaten erhältlich.

Färberwaid (Isatis tinctoria)

Beschreibung & Anbau

Das zweijährige Kreuzblütengewächs wurde früher vor allem zum Blaufärben von Textilien verwendet. Weil die gewonnene blaue Farbe das Pilzwachstum hemmt und so Schimmelbildung verhindert, nutzten sie die Menschen auch als Wandfarbe oder zum Streichen von Türen, Fenstern und Deckenbalken. 

Im ersten Jahr bildet die Pflanze eine Blattrosette, aus der im Frühjahr des zweiten Jahres ein langer, aufrechter Stängel wächst, die im Frühsommer aufblüht. Die gelben Blüten erinnern entfernt an Raps. Zum Färben werden die Blattrosetten bereits im ersten Jahr geerntet. Am wohlsten fühlt sich der Färberwaid in einem feuchtwarmen Klima. Er liebt kalkhaltige, nährstoffreiche Lehmböden.

Heilwirkung

Seine fungizide Wirkung machte den Färberwaid früher zu einem beliebten Holzschutzmittel. Heute wird den pilzabtötenden Eigenschaften der Pflanze auch von Forschern aus den Bereichen der Pharmazie und Medizin Beachtung geschenkt. Er soll krebshemmende und antivirale Eigenschaften besitzen, die zurzeit Gegenstand der Forschung sind. 

In China wird die Wurzel der Pflanze gegen die Influenza sowie gegen Masern und Mumps eingesetzt. Auch während der SARS-Epidemie kam in der traditionellen chinesischen Medizin ein Tee aus der getrockneten und pulverisierten Färberaid-Wurzel zur Anwendung.

Anwendung

Färberwaid ist leicht giftig. Für die innerliche Anwendung solltest Du daher unbedingt zu Fertigpräparaten greifen und einen Arzt zurate ziehen. Eine zu hohe Dosierung kann die Nieren schädigen. Daher wird von der Selbstmedikation dringend abgeraten!

Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)

Beschreibung & Anbau

Wer genug Platz im Garten hat, sollte auf jeden Fall einen Holunderstrauch pflanzen. Seine Blüten und Früchte lassen sich auf vielfältige Weise in der Küche und in der Heilkunde einsetzen. Vögeln und Insekten dient die Pflanze als Nahrungsquelle und Lebensraum.

Holunder gedeiht auf nahezu jedem Boden, besonders gut entwickelt er sich jedoch in feuchtem, lehmigem Substrat mit hohem Humus- und Kalkgehalt. In kleineren Gärten lässt sich der Stauch auch einstämmig als kleiner Baum ziehen. Die Blüten werden von Mai bis Juni geerntet, die Früchte reifen zwischen Ende August bis etwa Mitte September.

Heilwirkung

Die Früchte des Schwarzen Holunder sind reich an Vitamin C und Anthocyanen. Sie gelten als Antioxidans und wirken außerdem entzündungshemmend und fiebersenkend. Einigen Studien zufolge sollen sie sich bei der Behandlung der Infuenza als wirksam erwiesen haben. Auch den Blüten werden immunstärkende und fiebersenkende Eigenschaften zugesprochen.

Anwendung

Ernte die Blüten kurz nach dem Aufblühen und trockne sie. Mit kochendem Wasser übergossen ergeben sie einen schweißtreibenden Tee, der das Schwitzen bei fiebrigen Erkrankungen unterstützt und die Heilung von Masern und Scharlach fördert.

Die Beeren helfen Erkältungen und Infekte abzuwehren indem sie die Abwehrkräfte steigern. Aus ihnen lässt sich mithilfe eines Dampfentsafters ein Saft zubereiten. Vor dem Verzehr müssen Holunderbeeren unbedingt erhitzt werden. In rohem Zustand sind sie schwach giftig und können Übelkeit und Erbrechen auslösen.

Zur Behandlung grippaler Infekte mit Schüttelfrost kannst Du Holunderbeerensaft mit Holunderblütentee mischen und eventuell noch frisch gepressten Ingwersaft hinzufügen.

Ingwer (Zingiber officinale)

Beschreibung & Anbau

Ingwer wird in den Tropen und Subtropen kultiviert. Mit ihrem zitronig-scharfen Aroma hat die exotische Knolle mittlerweile jedoch die Küchen rund um den Globus erobert. Aufgrund ihrer mangelnden Winterhärte kann Ingwer hierzulande zwar nicht im Garten angebaut werden – einer Kultur im Topf auf Terrasse oder Balkon steht aber nichts im Wege.

Weil die Wurzel in die Breite wächst, sollte das Pflanzgefäß einen  Durchmesser von mindestens 30 Zentimeter haben. Als Substrat ist eine Mischung aus Blumenerde und Humus optimal. Gieße Deinen Ingwer mit kalkfreiem Regenwasser. Stelle den Topf an einen warmen und geschützten Platz, direkte Sonneneinstrahlung sollte jedoch vermieden werden. Fällt die Temperatur unter 18 ºC, empfiehlt es sich, die Pflanze ins Haus zu holen. Nach etwa neun Monaten kannst Du das erste mal ernten.

Hier findest Du ausführlichere Informationen über den Anbau & die Verwendung von Ingwer. 

Heilwirkung

Gingerole, Shogaole und ätherische Öle sind für den feurigen Geschmack des Ingwers verantwortlich. Ingwerwurzel schmeckt nicht nur köstlich, sie wirkt auch antibakteriell, antiviral und antiparasitär. Darüber hinaus regt die scharfe Knolle die Verdauung an und bringt Linderung bei Übelkeit. Sie wird gerne gegen Husten, Fieber, Infektionskrankheiten, rheumatische Gelenksbeschwerden, Bluthochdruck und Verdauungsbeschwerden eingesetzt.

Anwendung

Du kannst Ingwer sowohl frisch, als auch als Pulver verwenden. Verwende das Gewürz regelmäßig zum Kochen. Auf diese Weise unterstützt Du Dein Immunsystem und kannst von den positiven Wirkungen der Heilpflanze profitieren. 

Wer sich eine höhere Konzentration wünscht, kann täglich eine Tasse Ingwertee genießen. Dazu wird die gerieben Wurzel mit kochendem Wasser übergossen. Auch Ingwerpulver eignet sich zur Zubereitung eines Tees. Um viralen Infekten die Stirn zu bieten, kannst Du geriebenen Ingwer mit geriebenem Meerrettich und fein geschnittener Kapuzinerkresse vermischen. 

Süßholz (Glycyrrhiza glabra)

Beschreibung & Anbau

Als Hauptbestandteil von Lakritz hat sich Süßholz unter Naschkatzen einen Namen gemacht. Der Schmetterlingsblütler stammt ursprünglich aus der Mittelmeeregion und aus dem Westen Asiens. Da die hübsche Staude auch hierzulande ausreichend winterhart ist, wird sie gerne im Bauerngarten gepflanzt. Im Sommer schmückt sie sich mit violetten und weißen Traubenblüten, die an kurzen Ähren stehen. 

Süßholz bevorzugt tiefgründige, durchlässige und humusreiche Böden und einen Platz an der Sonne. Werden diese Bedingungen erfüllt, erweist sich die Pflanze als anspruchslos und robust. Mit der Ernte musst Du Dich allerdings etwas gedulden. Die Wurzeln sollten erst ab dem vierten Jahr ausgegraben werden.

Heilwirkung

Das in den Wurzeln des Echten Süßholz enthaltene Glykosid Glycyrrhizin ist 50 mal süßer als Rübenzucker und hat eine antibakterielle, antivitale und pilzhemmende Wirkung. Süßholz wird gerne bei Husten und anderen Atemwegserkrankungen angewendet. Darüberhinaus hemmt es Entzündungen und wirkt krampflösend. Es hat sich als effektiv gegen Herpesviren und gegen Hepatitis A und C erwiesen.

Anwendung

Ab dem vierten Standjahr kannst Du beginnen, die Süßholzwurzeln zu ernten. Der beste Zeitpunkt dafür ist der Spätherbst, da dann ihr Zuckergehalt am höchsten ist. Bürste die Wurzeln unter fließendem Wasser ab, tupfe sie trocken, schneide sie in Scheiben und trockne diese. 

Für eine Teezubereitung wird ein Teelöffel Wuzelstückchen mit 250 Milliliter kochendem Wasser übergossen. Lass den Aufguss 15 Minuten ziehen. Süßholz kann außerdem jeder beliebigen Teemischung zugefügt werden. Du kannst aus den Wurzeln auch eine Tinktur, Hustensaft oder Hustenbonbons mit Lakritzgeschmack herstellen. 

Schwangere Frauen, Menschen mit erhöhtem Blutdruck oder mit Nierenproblemen sollten auf Süßholz besser verzichten.

Herzförmige Houttuynie (Houttuynia cordata)

Beschreibung & Anbau

Die Herzförmige Houttuynie wird auch als Molchschwanz, Eidechsenschwanz oder als Chamäleonpflanze bezeichnet. Im Hobbygarten besonders beliebt sind buntblättrige Züchtungen. Die mehrjährige Pflanze stammt aus Asien. Ihr kriechender Wuchs prädestiniert sie als bodendicker, der das Aufkommen von Unkraut verhindert. Ihre herzförmigen Blätter sind dunkelgrün, bei bunten Sorten grün, rot und gelb panaschiert.

Ganz in seinem Element fühlt sich der Molchschwanz an feuchten Standorten, wie zum Beispiel am Ufer des Gartenteichs. Er schätzt eine sonnige Lage und humusreiche Böden mit neutralem pH-Wert. Vorsicht, die Houttuynie neigt zum Wuchern! Eine Wurzelsperre kann die großflächige Ausbreitung verhindern.

Heilwirkung

In der chinesischen Medizin wird der herzförmigen Houttuynie eine antibakterielle und antivirale Wirkung nachgesagt. Sie gilt als immunstärkend, abschwellend, blutreinigend und entzündungshemmend. Anwendung findet die Heilpflanze bei Erkältungen, Sinusitis, Harnwegsinfektionen, Herpes simplex und Tuberkulose.

Anwendung

Die Blätter der Houttunyie können roh in Salaten oder gedünstet verzehrt werden. Aus den getrockneten Blättern lässt sich ein Tee zubereiten. In manchen Regionen Chinas werden auch die Wurzeln als Gewürz und Heilmittel verwendet. 

Fazit

Weil Viren keine Lebewesen sind, können Antibiotika gegen Virusinfektionen nichts ausrichten. Gegen einige Viruserkrankungen stehen Impfungen zur Verfügung, andere sind nur schwer zu bekämpfen. Bestimmte Wirkstoffe in Heilpflanzen können antiviral wirken. Leider ist ein wissenschaftlicher Nachweis der virenhemmenden Wirkung von Pflanzen gar nicht so einfach, da die Studien stets mit isolierten Pflanzenwirkstoffen durchgeführt werden.

Dennoch gibt es einige Heilpflanzen, deren immunstärkende Wirkung wissenschaftlich erwiesen ist. Bei anderen beruht die heilende Wirkung auf Beobachtung und Erfahrung. Pflanzen, die bedenkenlos angewandt werden können, eignen sich für Tees oder Tinkturen. Wenn die richtige Dosierung eine wichtige Rolle spielt, solltest Du lieber auf Fertigpräparate aus der Apotheke setzen.

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Foto des Autors

Meine Leidenschaft für die Pflanzenwelt habe ich als Kind bei mendelschen Kreuzungsversuchen entdeckt. Seither bin ich fasziniert von allem, was wächst und blüht. Ich liebe historische Rosen, experimentiere mit dem Anbau exotischer Früchte und interessiere mich für die Wildkräuterküche. Mit meinen Artikeln möchte ich Dir Lust aufs Gärtnern machen und Deine Fragen rund ums Thema Pflanzenpflege beantworten.

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