Wenn ihr einen größeren Garten mit Bäumen und Sträuchern habt, dann seid ihr bestimmt auch stolzer Besitzer einer Kettensäge. Und das macht auch wirklich Sinn: Denn mit einer Elektro, Akku oder Benzin Säge schneidet ihr wirklich deutlich schneller und akkurater, als das mit einem handbetriebenen Modell möglich wäre!
Und dabei solltet ihr niemals eure Sicherheit aus den Augen verlieren. Denn safety comes first, und das gilt nicht nur für die nötige Konzentration bei der Bedienung. Für den Fall, dass wirklich einmal etwas schief gehen sollte, braucht ihr auch unbedingt Schnittschutz!
Denkt also an jedes Köperteil: Neben Kopf (Schnittschutzhelm), Oberkörper (Schnittschutzjacke), Beinen (Schnittschutzhose) und Füßen (Schnitschutzschuhe) sind auch die Hände nicht zu vernachlässigen. Und das bedeutet: Ihr braucht Schnittschutzhandschuhe!
Doch Vorsicht: Nicht alles, was Schnittschutz bietet, eignet sich auch für die Kettensäge. Damit ihr auch wirklich gut abgesichert an die Arbeit gehen könnt, solltet ihr also wissen, worauf es ankommt. In diesem Text erfahrt ihr, welche Modelle euch in welcher Situation weiterhelfen werden. Und damit ihr außerdem wisst, welche Produkte besonders empfehlenswert sind, habe ich mir für euch außerdem die 5 Schnittschutzhandschuhe, die mich am meisten überzeugt haben, einem genaueren Test unterzogen.
Kettensägen: Riskante Helfer
Wenn ihr mit einer Kettensäge hantiert, dann wisst ihr, welche Vorteile diese praktische Maschine mit sich bringt: Während eine handbetriebene Säge nicht nur viel Zeit, sondern auch extrem viel Kraft verschlingen kann, ist ein Ast mit Motorantrieb in wenigen Sekunden sauber durchgeschnitten. Dafür sorgt ein angetriebenes Schwert, das mit einer Kette versehen ist, die bei voller Power wirklich messerscharf wird.
Aber die Vorteile einer Kettensäge kommen auch mit einigen Gefahren und Risiken: Nicht ohne Grund werden Motorsägenkurse und Einweisungen angeboten. Solltet ihr nämlich unsachgemäß mit der Kettensäge hantieren, dann können die Folgen verheerend sein. Richtig starke Modelle bringen es schließlich auf Geschwindigkeiten von 70 km/h und mehr – sollte die Kette dann auf euren Körper treffen, sind oft lebensgefährliche Verletzungen die Folge.
Schnittschutz: Ein absolutes Muss für den Fall der Fälle
Deshalb solltet ihr nicht nur auf konzentriertes und sachgemäßes Arbeiten achten, sondern auch auf ausreichenden Schnittschutz. Denn egal, wie sehr ihr alle Sicherheitsansprüche erfüllt: Ein Unfall kann leider immer passieren. Wenn ihr schon einmal eine Kettensäge in Aktion gesehen habt, könnt ihr euch vorstellen, was das bedeuten kann: Ungesichert ist euer Körper nämlich zunächst einmal vollkommen hilflos.
Eine Kette, die mit Maximalgeschwindigkeit in euch eindringt, verursacht mindestens schwere Verletzungen. Moderne Maschinen sind zwar mit einer Stopp-Automatik ausgerüstet, doch diese greift erst dann, wenn schon ein Schaden angerichtet ist. Schmerzhafte Wunden, Blutverlust, der Verlust von Gliedmaßen und sogar tödliche Folgen können dann eintreten.
Arbeitet also verantwortungsbewusst! Egal, ob ihr nur einen Schnitt ansetzt oder euch für einen Nachmittag in den Wald begebt: Ausreichender Schnittschutz ist immer Pflicht! Eine Komplettausrüstung umfasst dabei:
- einen Schnittschutzhelm, um den Kopf zu schützen
- eine Schnittschutzjacke gegen Verletzungen des Oberkörpers
- eine Schnittschutzhose, die böse Schnitte in der Beingegend abfedert
- Schnittschutzschuhe, die eure Füße im Falle eines Falles sichern und auch
- Schnittschutzhandschuhe.
Besonders letztere Maßnahme wird leider von vielen Sägern unterschätzt. Und das nicht einmal aus böser Absicht: Denn kaum jemand fasst eine Kettensäge mit bloßen Händen an. Doch herkömmliche Arbeitshandschuhe bieten bei einem Unfall eigentlich überhaupt keinen Schutz. Diesen bieten eigentlich nur Schnittschutzhandschuhe. Doch wie genau schützen sie eigentlich?
Wie schützt ein Schnittschutzhandschuh?
Ein Schnittschutzhandschuh unterscheidet sich von einem herkömmlichen Arbeitshandschuh durch eine mehr oder weniger dicke Schutzschicht. Diese befindet sich normalerweise am Rücken des Handschuhes. Das bedeutet, dass ihr selbst mit einem Schutzhandschuh nicht vollständig gegen die Kettensäge geschützt seid. Die Finger beispielsweise sind der Kettensäge weiterhin mehr oder weniger ausgeliefert.
Das ist leider nicht zu vermeiden. Würden Handfläche und Finger nämlich auch über eine Schutzschicht verfügen, könntet ihr mit eurer Hand eigentlich gar nichts mehr anfangen. Die Beweglichkeit wäre dann nämlich so eingeschränkt, dass ihr über gar keine motorischen Fähigkeiten mehr verfügen würdet. Der wichtigste Teil der Hand ist so aber gut abgesichert. Bei einer normalen Sägehaltung ist nämlich vor allem der Handrücken von einem Unfall betroffen. Da dieser auch um einiges mehr an Gefäßen und Venen beherbergt, werden so die schlimmsten Folgen zumindest gemindert.
Wie bei allen anderen Schnittschutzprodukten bietet so ein Handschuh also keinen umfassenden Schutz. Ihr seid demnach auch mit Spezialausrüstung nicht komplett gegen Verletzungen gewappnet. Dafür sägt eine Kettensäge eben zu schnell und ist auch zu scharf. Sollte aber mal ein Unfall passieren, sorgen diese Vorrichtungen dafür, dass die Verletzungen wenigstens minimiert werden.
Um das zu bewerkstelligen, ist die Schutzschicht mit besonders eng geflochtenen, hochwertigen Fasern ausgestattet. Meist wird Material wie Aramid oder auch Polyethylen verwendet. Sollte die Säge dann mit starker Geschwindigkeit auf euren Handrücken zulaufen, wickeln sich diese Fasern dann um die Ketten: Die Geschwindigkeit wird deutlich verlangsamt, bis die Säge in kürzester Zeit vollkommen zum Stehen kommt.
Den Gang zur Notaufnahme kann euch dann aber auch ein derartiger Handschuh wahrscheinlich nicht abnehmen. Denn Verletzungen werden durch die Schnittschutzfasern nur minimiert, nicht aber verhindert. Seht dieses Equipment also am besten als Lebensversicherung an: Nutzt es, aber tut alles dafür, die Schutzfasern niemals in Anspruch nehmen zu müssen!
Den richtigen Schnittschutz wählen
Ihr seht also: Normale Arbeitshandschuhe erleichtern zwar die Bedienung einer Kettensäge, bieten also im Ernstfall keinen nennenswerten Schutz. Tut euch also einen Gefallen und legt euch am besten sofort ein Paar Schnittschutzhandschuhe zu.
Doch das ist nicht ganz so einfach. Denn nicht jeder Handschuh, der Schnittschutz anbietet, ist auch für Kettensägen geeignet. Welche Modelle bieten also auch beim Sägen Schutz?
Schnittschutzhandschuhe für Kettensägen
Wenn ihr euch den Markt für Schnittschutzhandschuhe anseht, werdet ihr viele sehr günstige Modelle entdecken. Doch leider sind die meisten dieser Produkte nicht für die Nutzung mit der Kettensäge gedacht. Denn es gibt zwei verschiedene Arten, die jeweils durch DIN Verordnungen charakterisiert sind.
Damit ein Handschuh euch auch bei Sägenunfällen weiterhilft, muss er nämlich gleich zwei Normen erfüllen, nämlich die DIN Norm EN 388 und die Norm EN 381-7.
EN 388 befasst sich mit “Schutzhandschuhen gegen mechanische Risiken”. Das ist sozusagen der Basisschnittschutz. Modelle, die diese Norm erfüllen, eignen sich für alle mögliche Anwendungsgebiete, z.B. Küchen mit scharfen Messern, Kreissägen, Nägel oder auch Chemikalien. Geprüft werden die Handschuhe dabei u.a. auf Abriebfestigkeit, Schnittfestigkeit, Weiterreißfestigkeit und Durchstichfestigkeit. Je nach Ergebnis der Prüfung wird der Handschuh dann einer von normalerweise 4 bis 5 Schutzklassen zugeordnet, die besagt, wie widerstandsfähig er ist.
Praktisch alle Schnittschutzhandschuhe für Kettensägen wurden gemäß EN 388 überprüft. Ausreichenden Schutz gegen Verletzungen mit einer Motorsäge bieten sie aber nicht.
EN 381 ist nämlich die entscheidende Norm, wenn es um Motorsägen geht. Diese Verordnung hat den Titel “Schutzkleidung für Benutzer von handgeführten Kettensägen” und setzt sich damit auseinander, wie stark ein Stück Kleidung gegen Unfälle mit Sägen schützt. Die Unternorm für Handschuhe ist die EN 381-7. Um gemäß EN 381 zertifiziert zu werden, muss ein Produkt nachweisen, dass es den typischen Belastungen einer Motorsäge standhält. Je nach Stärke wird es dann einer von vier Schutzklassen zugeordnet.
Nur Handschuhe, die sowohl der EN 381 als auch der EN 388 entsprechen, sind für den Betrieb mit Kettensägen ausreichende Schnittschutzhandschuhe. Diese sind zwar ein wenig teurer als andere Modelle, bieten dafür aber auch wirklich Arbeitssicherheit.
Schnittschutzhandschuhe Test & Empfehlungen 2023
Für den Schutz bei der Arbeit mit der Kettensäge kommen also nur bestimmte Produkte in Frage. Zum Glück bedeutet dies nicht, dass es euch an Auswahl mangelt, denn es gibt immer mehr Hersteller, die gute und wirksame Schnittschutzhandschuhe verkaufen.
Damit ihr wisst, auf welche Modelle ihr euch verlassen könnt, habe ich mir den Markt ein wenig genauer angesehen und die 5 Schnittschutzhandschuhe, die mir am besten gefallen, etwas genauer getestet.
1. Stihl Dynamic Protect MS
Die Firma Stihl ist wohl einer der bekanntesten und auch hochwertigsten Hersteller von Kettensägen überhaupt. Die Modelle der schwäbischen Maschinenschmiede sind auf der ganzen Welt bekannt und überzeugen nicht nur durch Top-Verarbeitung, sondern auch durch extrem hohe Leistungswerte. Aber auch im Arbeitsschutzsegment ist die Firma vertreten: Auf dem Gebiet der Schnittschutzhandschuhe ist für mich das Modell Dynamic Protect MS besonders empfehlenswert.
Ein Premium Handschuh nicht nur für Premium Sägen
Denn schon bei der ersten Anprobe merkt man, dass es sich hier um einen wirklichen Premium Handschuh handelt: Die Verarbeitung ist robust und hochwertig, auch die ergonomisch gestaltete Passform passt – hier merkt man, dass Stihl vor allem für Profis produziert. Für einen wirklich individuellen Sitz sind die Bünde mit einem Klettverschluss ausgerüstet, so dass ihr den Handschuh problemlos an eure Handgelenke anpassen könnt.
Der Schnittschutz kann sich wirklich sehen lassen: Dieser Stihl Handschuh entspricht der Schnittschutzklasse 1 und ist daher auch für schnellere Kettensägen geeignet. Sie schützt gegen Kettengeschwindigkeiten von bis zu 20 Metern pro Sekunde, so dass ihr den Dynamic Protect mit fast allen Elektro- und Akkusägen und auch mit einigen Benzinern verwenden könnt. Für optimale Sicherheit auch bei schummrigen Lichtverhältnissen verfügt der Dynamic Protect MS außerdem über eine sehr ausgeklügelte Signalfarbgebung, so dass ihr und andere eure Hände auch in der Dämmerung nicht aus den Augen verliert.
Anders als manch anderes Modell verfügen beide Seiten des Paares über Schnittschutz. Dies sichert eure Hände optimal ab und ihr könnt den Stihl auch als Linkshänder problemlos nutzen.
Ebenfalls erfreulich ist, dass Stihl diesen Handschuh in sehr vielen Größen anbietet: Selbst in Größe S könnt ihr den Dynamic Protect MS kaufen – als eines der wenigen erhältlichen Modelle ist er deshalb auch für kleinere Hände, z.B. von Frauen, geeignet. Beim Kauf solltet ihr aber außerdem berücksichtigen, dass dieser Handschuh sehr klein ausfällt: Um unangenehme Überraschungen zu vermeiden, würde ich ihn also eher eine Nummer größer kaufen.
Somit ist der Stihl Dynamic Protect MS ein absoluter Premium Handschuh, der den Sägen des Herstellers absolut ebenbürtig ist. Das spiegelt sich aber auch im Preis wider: Dieser Schnittschutzhandschuh ist nämlich gut doppelt so teuer wie die meisten Konkurrenzmodelle. Wenn ihr aber bei Sicherheit und Tragekomfort keine Kompromisse eingehen wollt, könnt ihr euch guten Gewissens für dieses Modell entscheiden!
Positiv
- sehr robuste Verarbeitung
- ergonomische Passform
- auch in sehr kleiner Größe erhältlich, z.B. für Damen
- mit Klettverschluss für besser gesicherten Bund
- reflektierende Farbgebung
- für Links- und Rechtshänder geeignet
- Schutzklasse 1, auch für schnellere Kettensägen
Negativ
- fällt sehr klein aus
- hoher Preis
2. Vgo... Schnittschutzhandschuh
Starker und günstiger Rechtshänder Handschuh
Vgo… (ausgesprochen “We go”) ist eine Marke, die sich vor allem auf günstige Garten- und Arbeitshandschuhe spezialisiert hat. Erfreulicherweise hat die Firma aber auch Kettensägennutzer nicht vergessen. Und ich muss sagen, dass der Schnittschutzhandschuh dieses Anbieters ziemlich gut gelungen ist: Man kann durchaus sehen, dass für die Entwicklung viel Zeit aufgewendet wurde. So nutzt Vgo… gleich drei hochwertige Materialien: Ziegenleder und PVC-Verstärkung für die Handflächen und Elastan für den Handrücken. Dabei ist auch die Verarbeitung gut gelungen – obwohl der Handschuh sehr leicht ist, macht er einen sehr robusten und auch langlebigen Eindruck.
Das verwendete Material macht sich dann auch beim Tragen bemerkbar: Der Vgo… Handschuh sitzt wirklich angenehm und ist nicht zuletzt aufgrund seines elastischen Materials gut dehnbar. Für individuell angepassten Komfort sorgen weiterhin die praktischen Klettverschlüsse an den Bünden. Mit seinem geringen Gewicht werden auch längere Arbeiten mit der Säge zu einer vergleichsweise angenehmen Angelegenheit. Größentechnisch fallen sie normal aus. Das bedeutet leider, dass ihr euch mit kleineren Händen für ein anderes Modell entscheiden solltet. Denn die Vgo… Handschuhe sind nur in den Größen L und XL erhältlich.
Der Schnittschutz des Handschuhs ist ziemlich stark. Es handelt sich nämlich um ein Produkt der Schutzklasse 1, auch stärkere Kettensägen mit bis zu 20 Metern pro Sekunde Geschwindigkeit werden so im Handrückenbereich abgebremst. Die auffällige Signalfarbgebung mit reflektierenden Tönen trägt weiter zu einer hohen Sicherheit bei.
Auch preistechnisch kann der Vgo… Handschuh überzeugen, denn für ein Modell der Schutzklasse 1 ist er wirklich sehr günstig! Allerdings kommt der niedrige Preis auch mit einem Haken: Denn nur der linke Handschuh schützt gegen eine aus der Bahn geratene Kettensäge. Für die meisten von euch wird das kein Problem sein. Wenn ihr aber Linkshänder seid, wird euch dieses Modell leider kaum weiterhelfen.
Ansonsten fällt mein Fazit aber wirklich positiv aus: Der Vgo… Handschuh bietet nämlich komfortablen, starken und wirklich günstigen Schnittschutz!
Positiv
- gute Verarbeitung
- angenehmer Sitz, gut dehnbar
- sehr leicht, auch längere Arbeiten komfortabel
- auffällige Farbgebung
- Bünde zusätzlich mit Klettverschluss gesichert
- eignet sich dank Schutzklasse 1 auch für kraftvolle Sägen
- niedriger Preis
Negativ
- lediglich für große Hände erhältlich
- nur linker Handschuh mit Schnittschutz
3. ForestJack Forsthandschuh
Wenn es um Schnittschutzhandschuhe geht, solltet ihr beim Kauf in erster Linie berücksichtigen, welche Kettensäge ihr nutzt. Die meisten Modelle bieten nämlich gute Absicherung gegen langsame und mittelschnelle Geräte, bei wirklich sehr kraftvollen Maschinen müssen sie allerdings passen. Aber keine Sorge: Es gibt auch Exemplare, die wirklich umfassenden Schnittschutz bieten: Zum Beispiel der Forsthandschuh von ForestJack.
Für die besonders kraftvollen Kettensägen
Dieser Handschuh entspricht der Schutzklasse 2. Das bedeutet, dass sie für Kettengeschwindigkeiten von bis zu 24 Meter pro Sekunde ausgelegt ist. Genutzt werden sollte er also vor allem bei sehr schnellen Profi Kettensägen, viele Benziner fallen in diese Kategorie.
Sowohl Verarbeitung als auch Passform sind ziemlich gut bis exzellent gelungen: Der Großteil der Oberfläche besteht aus Rindsnarbenleder, wodurch sich der Handschuh nach kurzer Zeit gut euren Bedürfnissen anpasst. Das Innenfutter aus synthetischem Material sorgt zusätzlich für einen angenehmen Tragekomfort.
Erhältlich ist dieser Handschuh in 3 Größen: Ihr könnt ihn sowohl in Größe M als auch in Größe L und Größe XL erwerben. Da die Handschuhe normal geschnitten sind, solltet ihr also kein Problem damit haben, ein Modell zu finden, das zu euch passt.
Optisch sieht der ForestJack sehr ansprechend aus. Anders als bei vielen anderen Modellen ist die Sichtbarkeit in der Dunkelheit aber etwas eingeschränkt. Zwar nutzt dieses Modell reflektierendes Weiß, um auch in der Dämmerung auf sich aufmerksam zu machen, das gewählte Rot hat aber keine allzu große Signalwirkung. Hier hätte ich mir lieber ein knalliges Orange gewünscht.
Preislich befindet sich der ForestJack Schnittschuhhandschuh eher im mittleren Bereich. Für ein Produkt dieser hohen Schutzklasse ist er aber immer noch ziemlich günstig – das Preis-Leistungs-Verhältnis ist also wirklich gut! Ihr solltet aber auch bei diesem Modell bedenken, dass er nur auf der linken Seite effektiven Schnittschutz bietet. Wenn ihr Rechtshänder seid, ist das kein Problem – als Linkshänder würde ich aber wirklich einen anderen Handschuh wählen.
Nichtsdestotrotz: Wenn ihr einen bezahlbaren Handschuh für Profi Sägen sucht, ist der ForestJack eine gute Wahl!
Positiv
- Dank Schutzklasse 2 auch für sehr kraftvolle Sägen geeignet
- gute Passform
- exzellente Verarbeitung
- gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
Negativ
- Handschuh in der Dämmerung eher schlecht sichtbar
- nur für Rechtshänder geeignet
4. Oregon Schnittschutz-Handschuh
Wenn es um günstigen Schnittschutz geht, dann fällt immer wieder der Name der Firma Oregon. Und in der Tat bietet dieser US-amerikanische Hersteller wirklich ein Komplettsortiment an. Von Kopf (Helm) bis Fuß (Schuhe) bietet Oregon eigentlich alles, was man sich als Kettensägennutzer wünschen kann. Da ist es nicht verwunderlich, dass sich auch ein Paar Schnittschutzhandschuhe im Katalog befinden.
Günstiger Handschuh mit beidseitigem Schnittschutz
Und wenn ihr bereit seid, ein paar kleine Kompromisse zu machen, dann sind diese Handschuhe wirklich eine Überlegung wert: Zwar leiert der Bund nach einiger Zeit ein bisschen aus, ansonsten ist er aber ziemlich gut verarbeitet und lässt sich komfortabel tragen. So ist die Passform des in allen gängigen Größen (M bis XL) erhältlichen Modells sehr angenehm, auch der Grip des Lederhandschuhs mit Nylon-Außenseite kann wirklich überzeugen! Bei der Wartung der Kettensäge solltet ihr aber vorsichtig sein: Der Oregon hat nämlich eine ziemliche Allergie gegen Öl und Fett, so dass ein kleiner Tropfen den Handschuh bereits ruinieren kann,
Dabei handelt es sich um Handschuhe der Schnittschutzklasse 0. Dementsprechend schützen sie euch gegen Kettengeschwindigkeiten von bis zu 16 Metern pro Sekunde. Das ist für die meisten Hobbysägen vollkommen ausreichend, denn viele Elektro Kettensägen und fast alle Akkumodelle befinden sich in diesem Bereich. Bei sehr leistungsfähigen Geräten wie Profi-Elektromaschinen und insbesondere Benzinern solltet ihr aber wirklich eine bis zwei Schutzklassen höher gehen und lieber ein anderes Modell wählen. Positiv ist aber, dass beide Handschuhe einen wirksamen Schnittschutz besitzen. So könnt ihr euch auch als Linkshänder guten Gewissens für diese Handschuhe entscheiden.
Die Optik der Oregon Handschuhe ist erst einmal positiv zu bewerten. Sie sind in Gelb und Weiß gehalten und kommen sehr gediegen daher. Bei etwas weniger Licht würde ich aber etwas vorsichtig sein, da das Gelb nicht sonderlich gut reflektiert.
Wenn ihr also zu den Hobby Kettensägern gehört und bereit seid, ein paar kleine Abstriche zu machen, dann fahrt ihr mit den Oregon Handschuhen sehr gut. Denn auch der Preis stimmt. Für ein Modell mit beidseitigem Schnittschutz sind die Oregon nämlich doch sehr erschwinglich.
Positiv
- angenehme Passform
- sehr griffig
- Schnittschutz an beiden Händen
- sehr erschwinglich
Negativ
- nur für vergleichsweise langsame Kettensägen geeignet
- empfindlich gegen Öl und Fett
- etwas schwache Signalwirkung
- Bund leiert schnell aus
5. SWS Forst Schnittschutzhandschuh
Vielleicht gehört ihr aber auch eher zu denjenigen, die nur selten zur Kettensäge greifen müssen. Natürlich (bzw. besonders, weil die Führung erst einmal doch ungewohnt ist) dürft ihr auch dann nicht auf Schnittschutz verzichten. Eine Marke, die besonders unter Einsteigern und Gelegenheitssägern sehr beliebt ist, ist SWS. Da verwundert es nicht, dass dieser Anbieter auch Handschuhe führt.
Preisbrecher für Einsteiger und Gelegenheitsnutzer
Dabei handelt es sich um Handschuhe, die der Schutzklasse 0 entsprechen. Sie sichern euch also für Kettengeschwindigkeiten bis zu 16 Meter pro Sekunde ab – das dürfte für euch ausreichend sein, wenn ihr keine (semi-)professionelle Maschine einsetzt. Bei mehr Power müsst ihr euch aber für einen anderen Handschuh entscheiden. Erfreulicherweise hat SWS sehr an die Sichtbarkeit gedacht. Die orange/weiße Farbkombination lässt sich auch im Dunkeln kaum übersehen!
Aber auch die Passform kann überzeugen. Der Handschuh sitzt gut und hat bei Trockenheit auch einen ziemlich guten Grip. Nur bei Nässe solltet ihr besonders aufpassen oder am besten gleich mit dem Sägen warten, denn dann kann es schon ein bisschen rutschig werden. Der Tragekomfort des Kunstlederhandschuhs kann als wirklich gut beschrieben werden: Man schwitzt nicht allzu sehr, das Innenfutter stört auch nicht groß bei der Arbeit.
Hinsichtlich der Kostenfrage ist der SWS Forst Schnittschutzhandschuh wirklich ein Preisbrecher: Er gehört zu den günstigsten Handschuhen für den Einsatz mit Kettensägen überhaupt! Besonders, wenn ihr nicht allzu viel für effektive Gefahrenabwehr ausgeben wollt, ist dieses Modell also eine gute Option. Als Linkshänder solltet ihr euch aber für einen anderen Handschuh entscheiden. Denn SWS hat nur die linke Seite mit Kettensägenschnittschutz ausgestattet.
Positiv
- gute Passform
- dank reflektierender Signalfarben auch bei schlechten Lichtverhältnissen nutzbar
- angenehmer Tragekomfort
- sehr günstiger Preis
Negativ
- Schutzklasse 0, für schnellere Kettensägen ungeeignet
- verliert bei Nässe stark an Grip
- nur für Rechtshänder geeignet
- Listenelement
Schnittschutzhandschuh Testsieger
Der beste Schnittschutzhandschuh ist für mich der Dynamic Protect MS von Stihl. Zwar ist er beileibe nicht der Günstigste, dafür bietet er aber eine Qualität, die man woanders meist vergeblich sucht: Die Handschuhe sind auch für schnellere Kettensägen geeignet, sie sitzen sehr gut und auch die Farbgestaltung ist wirklich effektiv und gelungen. Da beide Handschuhe mit einer dicken Schutzschicht ausgestattet sind, könnt ihr sie außerdem sowohl als Links- als auch als Rechtshänder nutzen.
Hinsichtlich der richtigen Größe würde ich aber aufpassen: Da die Dynamic Protect MS sehr klein ausfallen, solltet ihr am besten eine Nummer größer als gewöhnlich bestellen. Dann könnt ihr aber auch wirklich bequem arbeiten und einem angenehmen und sicheren Tag mit eurer Kettensäge steht nichts mehr im Wege.
Die Vorteile
Schutz gegen Kettensägenverletzungen
Der erste Vorteil von Schnittschutzhandschuhen ist auch gleich der wichtigste: Denn nur mit diesen Produkten seid ihr wirklich gegen Unfälle mit der Kettensäge geschützt! Der Handrücken – der verletzungsanfällgste Teil der Hand – ist bei so einem Handschuh nämlich mit einer dicken Schutzschicht ausgestattet, welche die Kettengeschwindigkeit innerhalb von Sekundenbruchteilen abstoppen lässt. Verletzungen werden so zwar nicht verhindert, aber doch minimiert.
Schutz gegen andere scharfe Objekte
Aber auch gegen andere scharfe Objekte sind Schnittschutzhandschuhe hilfreich. Da sie ebenfalls der Norm DIN EN 388 entsprechen, kommen sie problemlos z.B. mit Dornen oder spitzen Sträuchern zurecht, die bei der Garten- oder Waldarbeit ziemlich stören können.
Besserer Grip
Und auch die Bedienbarkeit der Kettensäge wird durch einen Schnittschutzhandschuh verbessert. Zum einen besteht er meistens zu einem großen Teil aus Ledermaterial, was den Grip verstärkt und Abrutschen verhindert. Zweitens seid ihr mit einem Schnittschutzhandschuh auch besser gegen Vibrationen geschützt, die besonders von sehr kraftvollen Benzinern ausgehen. Ihr habt die Säge also besser unter Kontrolle, könnt eure Schnitte akkurater setzen und verhindert, dass euch die Maschine aus der Hand gleitet – auch hier tragen die Handschuhe also zur Unfallprävention bei.
Die Nachteile
Etwas unangenehmer Sitz
Schnittschutzhandschuhe sind also wirklich wichtige Helfer für mehr Arbeitssicherheit. Das ist aber etwas gewöhnungsbedürftig, denn die Schutzschicht sichert euch nicht nur ab, sondern kann auch zum Ballast werden. Durch ein gründliches Eintragen könnt ihr dem ein wenig vorbeugen, im Vergleich zu herkömmlichen Arbeitshandschuhen ist der Bewegungsradius aber immer noch ein bisschen eingeschränkt. Das ist aber ein kleines Opfer, wenn es um euren Schutz geht – denn nur Schnittschutzhandschuhe bieten euren Händen im Ernstfall Sicherheit!
Darauf solltest Du vor dem Kauf achten:
Die richtige Schutzklasse
Wenn ihr mit einer Kettensäge hantiert, solltet ihr eure Hände also unbedingt adäquat schützen. Aber nicht jeder Schutzhandschuh ist auch für jeden Anspruch geeignet. Ihr solltet euch also auf jeden Fall genau informieren, bevor ihr ein Produkt kauft. Dabei ist in erster Linie die Schutzklasse zu beachten: Denn nicht jeder Handschuh passt zu allen Kettensägen. DIN EN 381-7 definiert vier verschiedene Klassen, die sich nach der Kettengeschwindigkeit richten:
Die Schutzklasse 0 ist die niedrigste Kategorie. Handschuhe, die in dieser klassifiziert sind, kommen mit Kettengeschwindigkeiten von bis zu 16 Metern pro Sekunde klar. Wenn ihr Hobbysäger seid, kann es gut sein, dass so ein Handschuh für euch ausreichend ist. Denn die meisten Elektro und Akku Kettensägen fallen in diese Kategorie.
Die Schutzklasse 1 ist für etwas höhere Ansprüche ausgelegt. Handschuhe, die diesen Schutz bieten, sichern euch gegen Kettengeschwindigkeiten von bis zu 20 Metern pro Sekunde ab. In diese Geschwindigkeitsklasse fallen einige besonders leistungsstarken Elektromodelle, wenige Akku Kettensägen und auch ein paar Benziner der Einsteigerklasse.
Wenn ihr wirklich kraftvolle Profisägen betreibt, dann sollte es aber ein Handschuh der Schutzklasse 2 sein. Diese Modelle sind gegen Kettengeschwindigkeiten von bis zu 24 Metern pro Sekunde gewappnet, so dass ihr mit diesen Handschuhen eigentlich jede auf dem Markt erhältliche Kettensäge betreiben könnt. Besonders Benziner haben oft eine derartig hohe Geschwindigkeit und verlangen dann auch einen dementsprechend starken Schutz.
Schließlich gibt es auch noch die Schutzklasse 3, die mit Geschwindigkeiten von bis zu 28 Metern pro Sekunde klarkommt. Derartig schnelle Sägen sind sehr selten, so dass es kaum Schutzprodukte gibt, die in diese Kategorie fallen. Schnittschutzkleidung der Kategorie 3 wird fast ausschließlich von Profis genutzt.
Die passende Größe
Auch die Handschuhgröße solltet ihr natürlich in eure Kaufüberlegungen einbeziehen. Ein Produkt, das euch nicht passt, wird euch nämlich wirklich nicht weiterhelfen. Schnittschutzhandschuhe werden meist in den Größen S bis XL verkauft, die sich in Bezug auf traditionelle Handschuhgrößen wie folgt einteilen lassen:
Größe S entspricht den Größen 7-7,5
Größe M sind Handschuhe der Größe 8-8,5
Größe L deckt Modelle der Größen 9-9,5 ab und
Größe XL bezieht sich auf Handschuhe der Größen 10 und 10,5.
Vor dem Kauf solltet ihr auch darauf achten, wie die Handschuhe ausfallen: Manche Modelle sind wirklich klein geschnitten, so dass es sich dann wirklich lohnt, eine Nummer größer zu kaufen.
Das Material des Handschuhs
Das Material des Handschuhs ist besonders für die Bewegungsfreiheit und den Grip wichtig. Die Handinnenseite besteht meistens aus einem lederartigen Material. Günstigere Produkte nutzen meist Kunstleder, optimal sind aber natürliche Varianten wie Ziegen-, Rinds- oder Schweinsleder. Für einen besseren Grip sind manche Handschuhe im Ballenbereich außerdem mit Materialien wie PVC versehen. Der Handrücken sollte aus besonders elastischem Material bestehen, z.B. Elastan. Es gibt auch Handschuhe mit etwas einfacher ausgestattetem Rücken – das schmälert zwar den Schnittschutz nicht, kann aber die Bedienung etwas erschweren.
Die Farbgebung der Handschuhe
Bei Schnittschutzhandschuhen ist die Farbgebung nicht nur eine Frage des optischen Geschmacks. Auch die Sicherheit kann unter bestimmten Umständen davon abhängen. Wenn ihr nämlich auch in der Dämmerung am Sägen seid, sollte eine Warnfarbgebung dazu beitragen, dass eure Hände von euch und euren Sägekollegen auch wahrgenommen werden. Idealerweise bestehen die Handschuhe dann aus mindestens zwei Signalfarben wie reflektierendem Weiß und Orange. Solltet ihr aber nur tagsüber bei guten Lichtverhältnissen sägen, könnt ihr die Farbgebung eher vernachlässigen.
Handschuhe für Links- oder Rechtshänder?
Um Kosten zu sparen (und um die Beweglichkeit zumindest in einer Hand zu erhöhen) haben viele Modelle nur in einem Handschuh effektive Schnittschutzvorrichtungen. Diese soll dann die Hand sichern, die nicht sägenführend ist und im Falle eines Falles am ehesten mit der Kette in Berührung kommen könnte. Die meisten Modelle, die nur eine Hand sichern, sind dann mit Schnittschutz im linken Handschuh ausgestattet. Das ist für Rechtshänder optimal, für Linkshänder sind diese Modelle aber eigentlich unbrauchbar. Eine Alternative sind dann Handschuhe mit Schnittschutz in beiden Seiten. Damit sind nicht nur beide Hände geschützt, auch Linkshänder können dann abgesichert arbeiten.
Fazit
Wenn ihr eine Kettensäge euer Eigen nennt, solltet ihr auf keinen Fall vergessen, gegen Unfälle abgesichert zu sein. Denn ein Malheur kann angesichts der extrem hohen Geschwindigkeiten und der messerscharfen Ketten schnell lebensbedrohliche Folgen haben. Nicht nur Kopf, Oberkörper, Beine und Füße können dann davon betroffen sein, sondern auch die Hände. Ihr solltet also wirklich jedes Mal, wenn ihr zu einer Kettensäge greift, Schnittschutzhandschuhe anziehen. Modelle, die den DIN Normen EN 381 und EN 388 entsprechen, können Verletzungen zwar nicht vollständig verhindern, bremsen die Kette aber so schnell ab, dass die Folgen zumindest minimiert werden. Und wie ihr seht, gibt es viele gute Lösungen für fast jede Preis- und Schutzklasse.
Quellen:
- Auch bei Grube.de findet ihr interessante Informationen zu Schnittschutz.
- Praktische Infos zu Schnittschutz bei Handschuhen gibt es bei Stihl, u.a. Hersteller des Dynamic Protect MS.