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Du hast gesät, gepflanzt, gegossen und gedüngt. Deine Gurkenpflanzen haben sich vom winzigen Samenkorn, vom zarten Pflänzchen, zu üppig grünen Gewächsen entwickelt. Im Blätterdickicht hängen unzählige knackig grüne Gurken.
Endlich ist Erntezeit! Wie gehst Du nun richtig vor?
Wann und wie sollst Du die Früchte ernten? Und wie kannst Du sie aufbewahren?
Tipps für die Gurkenernte
- belasse die Gurken nicht zu lange an der Pflanze
- ernte laufend alle größeren Früchte ab
- schneide die Früchte am Stiel ab
- reiße die Gurken nicht von der Pflanze ab
- wenn Stielansätze bitter schmecken, schneide sie weg
- gieße und dünge Deine Gurken weiterhin regelmäßig
- Gurken halten am besten in einer kühlen Speisekammer oder im Keller frisch
- im Kühlschrank ist es zu kalt für eine fachgerechte Lagerung
- Du kannst Deine Ernte durch Einkochen, Einlegen oder Fermentieren haltbar machen
Laufendes Ernten garantiert hohe Erträge
Gurken sind ein tolles Gemüse für alle, die schnelle Erfolge sehen wollen. Schon zwei Monate nach der Aussaat kannst Du die ersten Früchte genießen. Warte nicht zu lange – eine beherzte Ernte bringt die Pflanze dazu, rasch neue Früchte anzusetzen.
Schließlich ist ihr Ziel, reife Samen zu produzieren, um sich fortzupflanzen. Selbst wenn moderne Gurkensorten häufig rein weiblich blühend sind und ohne Bestäubung samenlose Gurken bilden, läuft dieses biologische Programm immer noch ab.
Pflücke die Früchte daher laufend durch, dies fördert eine reichliche Fruchtbildung an der Pflanze. Du musst die Gurken nicht unbedingt zur vollen Größe ausreifen lassen. Bei vielen Sorten schmecken die jungen Früchte feiner und besser.
Wann sind welche Gurken reif?
Selbst gezogene Schlangengurken müssen nicht so groß werden, wie die Exemplare, die Du aus dem Supermarkt kennst. Ernte lieber öfter – wenn die Salatgurken eine Länge von ungefähr 20 Zentimetern erreicht haben – und erfreue Dich am frischen Geschmack, der jungen Früchte.
Bei den Freilandgurken wird zwischen
- Einlegegurken,
- Landgurken und
- Schälgurken unterschieden.
Einlegegurken werden immer ‚unreif‘ geerntet. Hier kommt es auf die Sorte und vor allem auf Deine Vorlieben an: Je kleiner, desto zarter schmecken Früchte. Die kleinsten Einlegegurken sind die sogenannten Cornichons. Die pikanten Mini-Snacks im Essig-Kräuter-Sud sind meist nur knappe 5 Zentimeter lang.
Es gibt aber auch deutlich größere Gewürzgurken. Diese werden im Handel meist als Delikatessgurken bezeichnet und können bis zu 12 Zentimeter lang sein. Schälgurken hingegen dürfen ausreifen. Sie sind pflückreif, wenn sich die Schale gelb färbt.
Geschält, von den Kernen befreit und in Würfel geschnitten wird sie hierzulande meist als Senfgurke zubereitet. In asiatischen Ländern sind Schälgurken und ähnliche Sorten eine beliebte Zutat für Schmorgerichte und Eintöpfe.
So erntest Du Deine Gurken
Bei kletternden Gurkenpflanzen sind die reifen Früchte leichter zu finden.
Sollten Deine Pflanzen am Boden kriechend wachsen, musst Du Dich im Dschungel aus Gurkenlaub auf die Suche begeben. Achte darauf, nicht auf Blüten oder Früchte zu treten. Eine Strohschicht schützt die Früchte vor Spritzwasser und feuchter Erde und bewahrt sie so vor Fäulnis.
Suche im Hochsommer Deine Pflanzen alle zwei bis drei Tage nach erntereifen Früchten ab.
Die perfekte Tageszeit zum Gurkenernten ist der frühe Vormittag. Dann haben die Gurken den höchsten Vitamingehalt. Knipse die Früchte mit den Fingernägeln oder mit einer Schere am Stiel ab. Wer an den Früchten zieht, riskiert, Pflanzenteile abzureißen.
Gurkenpflege nicht vernachlässigen
Pflege die Pflanzen auch während der Erntesaison weiterhin sorgfältig. Wässere regelmäßig – nur so ist die Gurkenpflanze in der Lage, gesunde Früchte zu bilden. Wassermangel kann dazu führen, dass die Früchte abgestoßen werden und die Pflanze das Wachstum einstellt.Versorge Deine Gurken während der Fruchtentwicklung wöchentlich mit kleinen Mengen organischen Düngers.
Gut geeignet ist neben Kompost ein Bio-Flüssigdünger für Gemüsepflanzen. Organische Düngemittel wirken sanfter als chemische Mineraldünger und setzen die enthaltenen Nährstoffe nur nach und nach frei, sodass die Pflanzen nicht so leicht überdüngt werden. Ende September empfiehlt es sich, alle neuen Blüten auszubrechen, damit die Gurke ihre gesamte Energie in die bereits vorhandenen Früchte stecken kann.
Hilfe, die Gurken schmecken bitter!
Stress durch starke Temperaturschwankungen und Unregelmäßigkeiten beim Gießen lassen manchmal die Früchte bitter werden. Auch zu kaltes Gießwasser ist eine häufige Ursache für bittere Gurken. Gieße Deine Pflanzen daher täglich mit temperiertem Wasser und schütze sie in kalten Nächten mit Vlies.
Bittere Früchte sind nicht gesundheitsschädlich, ein übermäßiger Verzehr kann bei empfindlichen Personen allerdings zu Durchfall und Übelkeit führen. Entsorge daher stark bittere Gurken besser im Kompost. Oft schmeckt die Frucht lediglich im Bereich um den Stängelansatz bitter. In diesem Fall kannst Du den bitteren Teil wegschneiden und den Rest bedenkenlos verwerten.
So bewahrst Du Gurken auf
Der Kühlschrank ist nicht der optimale Ort zur Aufbewahrung von Gurken. Zu tiefe Temperaturen lassen die Früchte schnell fleckig, unansehnlich und weich werden. Zwei bis drei Tage halten sich Deine Gurken aber durchaus im Gemüsefach Deines Kühlschranks. Wer sie länger lagern möchte, sollte sie in den Keller oder in eine kühle Speisekammer bringen. Dort bleiben sie unter optimalen Bedingungen bis zu drei Wochen frisch.
Gurken haltbar machen
Weil ein Winter ohne Gurken ziemlich lang erscheinen kann, lohnt es sich, einen Vorrat für die kalte Jahreszeit anzulegen. Es gibt verschiedene Methoden, Gurken haltbar zu machen. Nicht nur Einlegegurken eignen sich zum Einmachen, auch Schälgurken und sogar Schlangengurken können in Würfel geschnitten eingelegt werden.
Gurken einkochen
Eingekocht lassen sich Gurken jahrelang aufbewahren. Säubere die Gurken und lege sie über Nacht in kaltes Salzwasser. Schneide dann die Enden ab und stecke die Gurken dicht an dicht in saubere Gläser. Breite einen Essigsud aus Essig, Wasser, Zucker, Salz und Gewürzen wie Lorbeer, Wacholder, Senf- und Pfefferkörnern, Dillblüten und Piment.
Koche den Sud kurz auf und gieße ihn über die Gurken. Achte darauf, dass die Gläser randvoll sind, verschließe sie, stelle sie in den Einkochtopf und lasse sie eine halbe Stunde bei etwa 90 ºC sieden.
Gurken einlegen
Beim Einlegen von Gurken werden die Früchte nicht gekocht, sondern lediglich mit dem kochend heißem Sud übergossen. Schraube die Gläser sofort zu und stelle sie auf den Kopf. Beim Abkühlen entsteht ein Vakuum, was die eingelegten Gurken haltbar macht.
Gurken fermentieren
Fermentiertes Gemüse wird überhaupt nicht erhitzt sondern durch Milchsäuregärung haltbar gemacht. Das ist denkbar einfach: Gib die Gurken in ein Bügelglas und füge Gewürze Deiner Wahl hinzu, zum Beispiel Zwiebel, Knoblauch, Lorbeer, Pfeffer und Dill.
Fülle das Glas mit Salzlake (am besten verwendest Du Meersalz) auf, verschließe das Bügelglas und lasse es bei Zimmertemperatur stehen. Ein Teller als Untersetzer fängt bei der Gärung austretende Flüssigkeit auf. Bereits nach 3 bis 7 Tagen sind Deine fermentierten Gurken essfertig. Im Kühlschrank kannst Du sie bis zu sechs Monate aufbewahren.
Fazit
Wenn die heiß ersehnte Erntezeit endlich begonnen hat, kannst Du fast täglich frische Gurken pflücken. Gehe behutsam mit den Pflanzen um und trenne die Früchte mit einer Schere ab. Vergiss auch während der Ernteperiode nicht auf die Pflege Deiner Gurkenpflanzen. So bist Du den ganzen Sommer über mit knackigen Gurken versorgt und kannst sie sogar für den Winter haltbar machen.