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Knoblauch Krankheiten & Schädlinge erkennen & bekämpfen

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Wie Knoblauch Vampire vertreiben soll, so vertreibt er auch die meisten Schädlinge, sowohl bei sich selbst, als auch bei Pflanzen, die in seiner Nähe gepflanzt werden. Allerdings gibt es auch Schädlinge, die sich seinem Geruch widersetzen und ihn dennoch befallen. Im Folgenden möchten wir Dir aufzeigen, welche Schädlinge Knoblauch befallen und welche Krankheiten ihm gefährlich werden könne. Zudem werden wir Dir Möglichkeiten zur Bekämpfung und Vorbeugung zeigen.

Lauchmotte (Acrolepiopsis assectella)

Die Lauchmotte ist ein braun-grauer Nachtfalter mit hellbraunen Vorderflügeln und einem keilförmigen weißen Fleck in der Mitte. Ihre Raupen fressen vor allen an Zwiebeln und Lauch, aber auch an Knoblauch und richten großen Schaden an. Die Raupen sind gelblich weiß bis hellgrün und sind acht bis zwölf Millimeter lang. Sie besitzen eine hellbraune Kopfkapsel.

Pro Jahr gibt es zwei Generationen der Lauchmotte. Die erste Generation schädigt die Pflanze mit ihrem Minierfraß von Mai bis Juli, die zweite Generation von August bis September. Die Falter legen cremeweiße Eier an die Blätter oder Wurzelhälse der Pflanzen. Die Raupen schaben zuerst an den Blättern und fressen dann längliche Miniergänge in die Blätter bis tief in den Schaft der Pflanzen hinein. Dort verpuppen sich die Raupen in lockeren Seidenkokons.

Lauchmotte erkennen

Du erkennst die Lauchmotte an hellbraunen Flecken, die durch Minierfraß entstehen. An den Blättern befinden sich zudem klein, eiförmige und netzartige Kokons. Die Herzblätter der Pflanzen sterben ab.

Lauchmotte bekämpfen und vorbeugen kannst Du, wie folgt:

  • Knoblauch-Pflanzen bis kurz vor der Ernte mit feinmaschigen Gemüseschutznetzen bedecken.
  • Knoblauch in Wind offenen Lagen mit Möhren, Sellerie, Petersilie,Tomaten und Dill in Mischkultur anbauen.
  • Die Knoblauch-Pflanze regelmäßig auf Raupen und Eier untersuchen und diese absammeln.
  • Bereits befallene Blätter abschneiden und entfernen (nicht auf dem Kompost).
  • Bei starkem Befall biologische Pflanzenschutzmittel einsetzen.

Zwiebelfliege (Delia antiqua)

Die Zwiebelfliege ist sechs bis sieben Millimeter groß und sieht einer Stubenflige ähnlich. Sie legt ihre Eier direkt neben der Sprossenbasis von Zwiebelgewächsen und zwar Anfang Mai, wenn der Löwenzahn blüht, von dessen Nektar und Pollen die Tiere sich vorher ernähren. Nach etwa einer Woche schlüpfen aus den Eiern weißliche acht bis zehn Millimeter lange Maden. Sie fressen sich durch das weiche Gewebe der Knoblauch-Pflanzen und höhlen es von innen aus. Eine Made kann mehrere Pflanzen stark schädigen. Danach verpuppen sich die Maden im Boden. Im Laufe des Sommers folgt die zweite Generation der Zwiebelfliegen. In warmen Jahren kann es sogar noch eine dritte Generation geben. Die Zwiebelfliegen überwintern im Puppenstadium im Boden.

Zwiebelfliege erkennen

Von den Schädlingen befallene Blätter verfärben sich gelblich grau. Die Pflanzen beginnen langsam zu welken und können leicht aus der Erde gezogen werden. Die Blätter mancher Pflanzen sind bogenförmig gekrümmt.

Zwiebelfliege bekämpfen und vorbeugen

Bekämpfung der Zwiebelfliege:

  • Eine direkte Bekämpfung mit natürlichen Präparaten ist nicht möglich.
  • Betroffene Pflanzen sofort entfernen und verbrennen, um ein weiteres Ausbreiten des Schädlings zu verhindern.
  • Im Notfall Insektizide einsetzen.

Vorbeugung gegen die Zwiebelfliege;

  • Ein engmaschiges Gemüseschutznetz über den Knoblauch-Pflanzen auszubreiten, hilft die Zwiebelfliegen fernzuhalten.
  • Locke natürliche Feinde der Zwiebelfliege wie Schlupfwespen, Laufkäfer oder Spinnen durch die Gestaltung eines naturnahen Gartens an und biete ihnen einen angenehmen Lebensraum.
  • Verfaulten Knoblauch entsorgen (nicht auf dem Kompost), damit der Aufbau einer starken Fliegenpopulation verhindert wird.
  • Knoblauch im nächsten Jahr nicht in dasselbe Beet pflanzen.
  • Eine Mischkultur mit Möhren, Kohl, Busch- und Stangenbohnen wirkt der Zwiebelfliege entgegen.

Knoblauchrüssler (Brachycerus algirus)

Am schädlichsten ist der Knoblauchrüssler in Frühjahr, wenn die Käfer ihre Eier auf die Blätter der Pflanze legen und diese in die Knolle eindringen. Der Käfer selbst ist zwischen 3 und 4 mm groß, ist schwarzbraun und hat weiße Flecken auf den Flügeln. Seine Larven sind etwa 1 cm groß, sehr fleischig und Beinlos. Wenn sie sich verpuppen leben sie Ende des Sommers an den Wurzelknollen,

Knoblauchrüssler erkennen

Ein Befall mit den Larven des Knoblauchrüsslers ist an den Fraßschäden an den Knollen erkennbar.

Knoblauchrüssler bekämpfen und vorbeugen

Bekämpft werden kann der Knoflauchrüssler, wie folgt:

  • Unkraut aus dem Beet entfernen, da es den Knoblauchrüssler begünstigt.
  • Als Vorkultur Kopfsalat, Kohl, Paprika, Gerste, Kürbis, Kartoffeln oder Weizen pflanzen.
  • Nur sparsam gießen, da der Wasserbedarf der Pflanze gering ist und zu viel Wasser die Larven fördert.
  • Eine Pflanzenbrühe aus Lorbeerblättern und Neem herstellen und die Pflanzen damit besprühen.

Vorbeugen kannst Du dem Knoblauchrüssler durch ein feinmaschiges Gemüseschutznetz, das Du über den Pflanzen ausbreitest.

Nematoden (Ditylenchus dipsaci)

Zu den Nematoden oder Fadenwürmern gehört das Stängelälchen, da vorwiegend Stängel und Blätter von Pflanzen befällt. Der Fadenwurm ist 1-2 mm lang und kann über mehrere Jahre im Boden überdauern. Er dringt über Spaltöffnungen in die Pflanze ein und beginnt zu saugen. Dabei setzt er toxische Substanzen frei, die der Pflanze schaden.

Nematoden erkennen

Durch die Saugtätigkeit der Nematoden schwillt das Blatt an, verdreht sich und verfärbt sich bläulich. Die Knollen platzen auf, wodurch die Pflanze sich teilt und oft frühzeitig abstirbt. Die befallenen Knollen riechen unangenehm.

Nematoden bekämpfen und vorbeugen.

Nematoden werden, wie folgt, bekämpft:

  • Befallene Pflanze zusammen mit dem sie umgebenden Erdreich ausgraben und entsorgen (nicht auf dem Kompost).

Nematoden kann, wie folgt, vorgebeugt werden:

  • Auf die Fruchtfolge achten. Auf einem befallenen Beet mindestens 4-5 Jahre keinen Knoblauch, Zwiebeln oder Lauch anbauen.
  • Resistente Sorten aussuchen.

Falscher Mehltau (Plasmopara viticola)

Der Falsche Mehltau ist eine Pilzerkrankung, deren Verlauf von der jeweiligen Wirtspflanze abhängig ist. Das Pilzmyzel wächst aus der Blattunterseite heraus und bildet einen Pilzrasen. Die Sporen schwimmen auf dem Wasser auf den Blättern und dringen von dort in das Pflanzengewebe ein. Der Pilz kann die Pflanzen also nur bei Feuchtigkeit befallen. Seine beste Zeit sind das Frühjahr und der Herbst. Der Pilz bildet Dauersporen aus, die im Boden überwintern.

Falschen Mehltau erkennen

Du kannst Falschen Mehltau an einem weißlich grauen, samtigen Pilzrasen und auf der Gegenseite des Blattes an gelblichen oder braunen Flecken erkennen. Befallene Blätter sterben langsam ab.

Falschen Mehltau bekämpfen und vorbeugen

Falschen Mehltau bekämpft man, wie folgt:

  • Befallene Blätter entfernen und entsorgen (nicht auf dem Kompost).
  • Spezielle Fungizide einsetzen. Dabei die Blattunterseiten besonders gründlich behandeln. Empfehlenswert über die Wurzeln und Blätter aufgenommen Mittel.

Falschem Mehltau beugt man, wie folgt, vor:

  • Da der Pilz nur bei Feuchtigkeit gedeiht, Blätter trocken halten durch ausreichend Abstand zwischen den einzelnen Pflanzen. Diese nur von unten und am besten morgens gießen, damit sie tagsüber schneller abtrocknen.
  • Mit Stickstoffdünger spärlich umgehen, da er das Pflanzengewebe anfällig gegen Pilze macht.
  • Resistente Sorten auswählen.
  • Knoblauch-Pflanzen mit selbst hergestellten Pflanzenbrühen und Pflanzenstärkungsmittel auf Algenbasis in ihrem Wachstum unterstützen.

Weißfäule (Scleratinia cepivorum Berk.)

Due Weißfäule ist eine Pilzinfektion der Blätter, Wurzeln und des Knoblauchbodens. Die Spitzen der Blätter werden braun und die Blätter verwelken. Dann werden die Blätter über und über grau und die Pflanzen verkümmern. Wurzeln und Boden bekommen einen weißen Überzug und faulen später. Im Herbst bildet der Pilz Überdauerungskörper, die in der Erde überwintern. Sie können bis zu achte Jahre im Boden bleiben.

Weißfäule erkennen

Die Weißfäule erkennst Du an Blättern mit grauem und Wurzeln und Boden mit weißem Überzug.

Weißfäule bekämpfen und vorbeugen

Weißfäule bekämpft man, wie folgt:

  • Befallene Pflanzen sofort aus dem Beet entfernen und entsorgen (nicht auf dem Kompost).
  • Stickstoffdünger nur sparsam verwenden, da Stickstoff die Zellen der Pflanzen weich und somit anfällig für Krankheiten macht.

Vorbeugen kann man der Weißfäule, wie folgt:

  • Fruchtwechel einhalten, da die Pilzsporen über achte Jahre im Boden überleben können.
  • Resistentes Saatgut wählen.

Schwarzfärbung (Helminthosporiu alli Camp oder Embellisia allii)

Die Schwarzfärbung wird von einem Schlauchpilz verursacht. An den Knoblauchknollen bilden sich außen schwarze Konidien. Der Pilz greift auch die Blätter an, die von der Spitze her zu welken beginnen.

Schwarzfärbung erkennen

Der Befall lässt sich an den Blättern erkennen, die von der Spitze welken und außerdem an der Schwarzfärbung der Knollen.

Schwarzfärbung bekämpfen und vorbeugen, wie folgt:

  • Befallene Knoblauch-Pflanzen entfernen und entsorgen (nicht auf dem Kompost).
  • Fruchtfolge beachten. Pilzsporen können mehrere Jahre im Boden überlegen. Daher größere Pausen einlegen, bevor Knoblauch wieder im selben Beet gepflanzt wird.

Knoblauchmosaikvirus (Carlavirus)

Der Knoblauchmosaikvirus wird von dem Carlavirus verursacht. Überträger des Virus sind vor allem Blattläuse. Die Viren sind mikroskopisch klein und dringen selbst durch kleinste Verletzungen in die Pflanzen ein. Oft werden die Viren auch durch Schneidwerkzeuge übertragen.

Knoblauchmosaikvirus erkennen

Der Knoblauchmosaikvirus verursacht mosaikartig aussehende, gelb-grüne Flecken auf den Blättern der Knoblauch-Pflanze. Oft beginnt die Pflanze zu welken oder stirbt ganz ab. Der Virusbefall kann auch zu Verformungen der Knollen führen.

Knoblaubmosaikvirus bekämpfen und vorbeugen

Das Knoblauchmosaikvirus kann, wie folgt bekämpft werden:

  • Saft-saugende Schädlinge, die das Mosaikvirus übertragen können, sollten sofort bekämpft werden.
  • Befallene Pflanzen sofort aus dem Beet entfernen und entsorgen (nicht auf dem Kompost).
  • Benutzte Werkzeuge desinfizieren, da auch sie das Virus übertragen können.

Vorgebeugt werden kann dem Knoblauchmosaikvirus, wie folgt:

  • Regelmäßig Unkraut aus dem Knoblauch-Beet entfernen, da auch Unkraut das Mosaikvirus übertragen kann.
  • Resistente Sorten auswählen.

Knoblauch-Gelbstreifen-Virus (Potivirus)

Die Knoblauch-Gelbstreifen-Krankheit wird durch das Potyvirus verursacht. Bei dem Virus handelt es sich um nicht umhüllte, biegsame, stäbchenförmige Teilchen. Das Virus dringt in die Wirtspflanze ein. Es wird meist durch Insekten oder durch Arbeitsgeräte übertragen.

Knoblauch-Gelbstreifen-Virus erkennen

Das Virus verursacht gelbe Streifen auf den Blättern der Knoblauch-Pflanze.

Knoblauch-Gelbstreifen-Virus bekämpfen und vorbeugen

Daa Knoblauch-Gelbstreifen-Virus kann, wie folgt, bekämpft werden:

  • Saftsaugende Schädlinge sofort bekämpfen, noch bevor sie das Virus auf die Pflanze übertragen können.
  • Befallene Knoblauch-Pflanzen entfernen und entsorgen (nicht auf dem Kompost).
  • Alle benutzten Werkzeuge desinfizieren, da das Virus auch durch sie übertragen werden kann.

Vorgebeugt werden kann den Knoblauch-Gelbstreifen-Virus, wie folgt:

  • Regelmäßig Unkraut im Knoblauchbeet jäten, da auch Unkraut ein Überträger des Virus sein kann.
  • Resistente Sorten auswählen.

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Es gibt kaum etwas Befriedigenderes für mich, als nach einem langen Tag im Garten die Erde unter meinen Fingernägeln zu spüren. Mein Garten ist mein Ruhepol, meine Kreativwerkstatt und manchmal auch mein kleines Chaos. Bei „Pflanzentanzen“ teile ich all die kleinen Freuden und Herausforderungen, die das Gärtnern mit sich bringt. Bist du bereit, mit mir auf diese grüne Reise zu gehen?

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