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Melonen entspitzen: Was es ist und warum Du es dieses Jahr unbedingt ausprobieren solltest

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Deine Melonenpflanzen entwickeln sich prächtig und Du bist richtig stolz auf Deinen grünen Daumen? Nun gilt es, das Wachstum etwas einzubremsen und in die richtigen Bahnen zu lenken. Wie Du durch das Entspitzen der Pflanzen den Ertrag steigern kannst, erfährst Du hier.

Melonen entspitzen leicht gemacht

Fröhliches Sprießen

Melonen sind in unseren Breiten gar nicht so einfach zu ziehen. Die wärmebedürftigen Starkzehrer brauchen gutes Wetter und viele Nährstoffe, um zu gedeihen. Kalte Nächte und Dauerregen können Deine Bemühungen schnell zunichtemachen. 

Wenn dann alles klappt und die Jungpflanzen üppig wuchern, hüpft Dein Herz vor Freude. Jetzt wird es Zeit, die Triebe zurückzuschneiden. Die herrlichen grünen Triebe sollst Du nun einfach abschneiden? 

"Melonen gehören zu den Kürbisgewächsen und brauchen viel Platz im Beet. Plane je nach Sorte etwa einen Quadratmeter pro Pflanze ein."
Mein Tipp

Warum Melonen entspitzen?

Ja, Du hast richtig gelesen. Beim Entspitzen handelt es sich um eine Pflegemaßnahme, die auf den ersten Blick zwar kontraproduktiv wirken mag, Dir im Endeffekt aber eine reichere Ernte beschert. Durch den Griff zur Gartenschere wirfst Du Deine prächtigen Melonenpflanzen zwar anfangs scheinbar einen Schritt in ihrer Entwicklung zurück, doch langfristig profitieren die Gewächse davon. 

Das Kappen ihres Haupttriebs regt die Pflanzen zur vermehrten Bildung von Seitentrieben an. Wenn Du nun diese Seitentriebe wiederum einkürzt, entstehen Seitentriebe zweiter Ordnung. An eben diesen zweiten Seitentrieben setzen Melonenpflanzen ihre Früchte an. 

Gut gestutzt ist halb gewonnen

Kurz gesagt, unterstützt Du Deine Melonen durch das Entspitzen bei der Fruchtbildung. Die Pflanzen können rascher mehr Früchte bilden. Die Energie wird nicht für das Blattwachstum verschwendet, sondern kommt direkt den Früchten selbst zugute

Daher solltest Du auch später im Sommer jeden Trieb, der eine Frucht trägt, etwa drei Blätter nach diesem Fruchtansatz abschneiden. So kann sich die Pflanze vollständig auf die Versorgung der bereits vorhandenen Früchte konzentrieren, anstatt ständig neue zu bilden. 

Vollreif & saftig-süß

Dies ist besonders in unserem gemäßigten Klima wichtig, da die Melonenpflanzen ihr Wachstum einstellen, sobald es kühler wird. Lässt Du nun die Pflanzen einfach ganz natürlich wachsen, bilden sie mit der Zeit zwar viele Früchte, für die meisten der kleinen Melonen ist das Jahr jedoch schon zu weit fortgeschritten. 

Sie werden nicht mehr reifen und nehmen den wenigen bereits ausreichend entwickelten Früchten die Nährstoffe weg. Zögere daher nicht, Deine Melonen zu entspitzen, auch wenn es Dir anfangs schwerfällt.

"Pflanze Melonensorten, die für den Anbau in unserem Klima geeignet sind. Das erspart Dir Frust und Ärger mit unreifen Früchten."
Mein Tipp

So funktioniert das Entspitzen

Verwende ein scharfes Messer oder eine gute Gartenschere. Um Deine Pflanzen vor Krankheitserregern zu schützen, muss das Schnittwerkzeug sauber sein. Führe die Schnittmaßnahmen an einem trockenen Tag und wenn möglich am Vormittag durch.

"Beim Entspitzen entstehen Wunden, die als Eintrittspforte für Krankheitserreger dienen können. Schärfe Deine Gartenschere, um die Verletzung der Pflanze möglichst gering zu halten. Desinfiziere das Schnittwerkzeug mit Alkohol, Spiritus oder kochendem Wasser."
Mein Tipp

Gut gebettet

Lege die heranwachsenden Melonenfrüchte auf saubere Holzbretter oder auf Styroporplatten. So hältst Du sie trocken und schützt Du sie vor Fäulnis. Nun brauchen Deine Melonen viel Sonnenschein und eine regelmäßige Wasserversorgung, damit Du bald die ersten süßen Früchte genießen kannst.

Fazit

Hobbygärtner zögern häufig, wenn es darum geht, die vitalen Melonenpflanzen kräftig zurückzuschneiden. Langfristig jedoch werden Dir die Pflanzen das Entspitzen mit großen und saftig-süßen Früchten danken. Greif daher beherzt zur Schere – es lohnt sich!

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Foto des Autors

Meine Leidenschaft für die Pflanzenwelt habe ich als Kind bei mendelschen Kreuzungsversuchen entdeckt. Seither bin ich fasziniert von allem, was wächst und blüht. Ich liebe historische Rosen, experimentiere mit dem Anbau exotischer Früchte und interessiere mich für die Wildkräuterküche. Mit meinen Artikeln möchte ich Dir Lust aufs Gärtnern machen und Deine Fragen rund ums Thema Pflanzenpflege beantworten.

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