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Porree pflanzen – Alles über Anbau & Pflege von Lauch

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Porree oder Lauch zählt zu den klassischen Bestandteilen des Suppengrüns. Auch sonst ist das vitamin- und vitalstoffreiche Gemüse fest verankert in unserer Küche. Die Pflanze kann fast rund ums Jahr geerntet werden. Grund genug, um den Anbau im eigenen Garten zu wagen. Wir verraten Dir, was es bei der Kultur von Porree zu beachten gilt.

So gelingt der Anbau von Porree

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Schlankes Lauchgewächs mit hohem Vitamingehalt

Porree (Allium porrum) gehört der Familie der Amaryllisgewächse und der Unterfamilie der Lauchgewächse an. Die zweijährige Pflanze ist auch unter dem Namen Lauch bekannt. Je nach Sorte kann sie Höhen bis zu 60 und 80 Zentimetern erreichen. Im Gegensatz zu seinen Verwandten, der Speisezwiebel und dem Knoblauch bildet er keine Zwiebel. Verzehrt wird das Grün. Er schmeckt roh im Salat sowie als Zugabe zu Suppen, Eintöpfen, Schmorgerichten oder Aufläufen.

Im unteren Bereich ist der Schaft weiß, nach oben zu wird zunehmend grün. Die flachen blaugrünen Blätter fallen ein wenig auseinander und neigen sich im Verlauf der Entwicklung immer mehr Richtung Boden. Die weißen bis rosaroten kugeligen Blütenständer ziehen Bienen und andere Insekten an. 

Lauch oder Porree?

Porree stammt vom ursprünglich im dem Mittelmeerraum vorkommenden Ackerlauch ab. Es wird angenommen, dass das schlanke Gemüse im Mittelalter aus Italien zu uns kam. Im deutschsprachigen Raum wird die Pflanze je nach Region Lauch oder Porree genannt. In Deutschland liegt der Schwerpunkt des gewerbsmäßigen Anbaus in Nordrhein-Westfalen.

Wann Porree pflanzen?

Porree wird relativ zeitig im Jahr gesät. Sommerporree kannst Du bereits ab Januar auf der Fensterbank aussäen. Ab Mitte April kommen die Pflanzen dann ins Beet, damit ab Anfang Juli auch schon die Ernte beginnen kann. Für Winterporree hast Du mehr Zeit. Hier erfolgt die Aussaat im Frühjahr im Frühbeet oder in Schalen. Bis spätestens Mitte Juni sollten die jungen Pflänzchen ins Freiland ausgepflanzt werden.

Vorziehen

Mit dem Aussäen von Sommerporree kannst Du bereits bald nach dem Jahreswechsel beginnen. Je nach Sorte kommen die Samen bereits ab Januar in die Erde. Verwende am besten kleine verrottende Gefäße wie Erdpresstöpfe, die Du später einfach mit auspflanzen kannst. Lege drei Porreesamen in jeden Topf und bedecke sie mit einem halben bis einem Zentimeter Substrat. Drücke die Erde leicht an und verwende zum Gießen einen Brauseaufsatz.

Wenn Dir die Anzucht im Frühbeet lieber ist, musst Du Dich noch bis Anfang März gedulden.

Direktsaat

Die Direktsaat ist zwar möglich, für Gartenneulinge jedoch nicht zu empfehlen. Die Jungpflänzchen sind sehr sensibel und entwickeln sich am besten in humusreicher, feinkrümeliger Erde und in einer geschützten Umgebung. Wenn Du dennoch den direkten Weg im Freiland bevorzugst, kannst Du Dein Glück ab Mitte März bis April versuchen. 

Bereite das Saatbeet sorgfältig vor und säe anfangs in dichten Reihen sonst übersiehst Du die winzigen Halme im Beet. Ab Ende Mai werden die Jungpflanzen dann vereinzelt und an ihren späteren Standort gesetzt. Einen Vorteil hat die Direktsaat – die Pflanzen sind wetterunempfindlicher und robuster gegen Krankheiten.

Wie einpflanzen?

Je nachdem ob Du Sommer- oder Winterporree gesät hast, kommen die vorgezogenen Pflänzchen zwischen Anfang April und Mitte Juni ins Freiland. Wenn Du in verrottende Gefäße gesät hast, kannst Du die mittlerweile etwa bleistiftdicken Porreesprösslinge einfach mitsamt dem Topf einpflanzen. Andernfalls besteht jetzt die Möglichkeit die Wurzeln ein wenig zu kürzen, um das Anwachsen zu fördern. Auch die Blätter können nun ein Stück zurückgeschnitten werden.

Je nach Sorte sollte der Abstand zwischen den Pflanzen etwa 10 bis 15 Zentimeter betragen. Zwischen den Reihen liegen idealerweise etwa 30 bis 40 Zentimeter. Setze die Jungpflanzen in etwa 15 Zentimeter tiefe Furchen. Ihr Vegetationspunkt darf nicht unter der Erde liegen. Nach dem Einpflanzen solltest Du den Porree gründlich wässern.

Standort & Erde

Porree fühlt sich an einem sonnigen oder halbschattigen Standort wohl. Wichtig ist, dass der Boden feucht und eher tiefgründig ist. Die Erde sollte humusreich und nährstoffreich sein, damit sich die Pflanzen gut entwickeln können. Bereite das Beet vor dem Pflanzen mit reifem Kompost auf.

Gute & schlechte Nachbarn in der Mischkultur

Aufgrund seines schlanken Wuchses lässt sich Porree gut mit anderen Pflanzen kombinieren. Er ist hoch genug, um nicht überwuchert zu werden. Nur während des Jungstadiums gilt es darauf zu achten, dass das zarte Grün nicht unter anderen Kulturen verschwindet. 

Allerdings ist es wichtig, dass die Nachbarn ähnliche Ansprüche an Standort und Boden haben. Gewächse, die es lieber trocken und karg mögen, sind an der Seite von Porree nicht gut aufgehoben. Der Mittelzehrer hat einen relativ hohen Nährstoffbedarf. Wenn er gut gedüngt wird, teilt er das Beet jedoch problemlos mit Starkzehrern wie Tomaten und Gurken oder mit anderen Mittelzehrern wie Kohlrabi. Als gute Vorfrucht gelten Frühkartoffeln oder Salat.

Zu Artverwandten wie Zwiebel, Knoblauch und Schnittlauch gilt es Abstand zu halten, sonst können sich all jene Krankheiten und Schädlinge, die Lauchgewächse gerne befallen, ungehindert weiterverbreiten. Hülsenfrüchte wie Bohnen und Erbsen, Retticharten und Rote Beete sind ebenfalls keine guten Nachbarn.

Hier erfährst Du alles über die Mischkultur.

 

Gute Nachbarn

Schlechte Nachbarn

Pflege & Düngen

Um den Nährstoffbedarf der Pflanzen zu decken wird bereits vor dem Auspflanzen Kompost in die Erde eingearbeitet. Zwischendurch sorgt die Gabe von organischem Dünger für einen Nachschub an Nährstoffen. Wenn Du Brennnesseljauche ansetzt, kannst Du alle drei Wochen auch dem Porree etwas davon abgeben.

Gießen solltest Du die Kultur übrigens regelmäßig. Anders als Zwiebel oder Knoblauch benötigt dieses Lauchgewächs einen gleichmäßig feuchten Boden, um gut zu gedeihen.

Porree anhäufeln

Durch Anhäufeln mit Erde erhältst Du längere weiße Schäfte. Dieser helle Teil ist besonders zart. Achte aber darauf, dass dabei keine Erde zwischen die Blätter gelangt. Hacke das Beet zuerst gründlich und entferne das Unkraut. Je größer die Reihenabstände, desto einfacher fällt die Bodenbearbeitung. Häufle nun um jeden Porreeschaft Erde bis unterhalb der Blattachsel an.

Schädlinge & Krankheiten

Porree ist für jene Schädlinge anfällig, die auch an Knoblauch und Zwiebel auftreten. Die Zwiebelfliege, der Zwiebelthrips, die Lauchminierfliege und die Lauchmotte fühlen sich zu den Pflanzen hingezogen. Das Abdecken mit Kulturschutznetzen oder Vlies kann vor einem Befall schützen.

Achte darauf, dass die Maschen einerseits so groß sind, dass die Pflanzen Licht und Luft bekommen, andererseits die Schädlinge nicht durchschlüpfen können. Die Netze müssen rechtzeitig vor der Flugzeit der entsprechenden Insekten angebracht werden.

Auch der aus Asien stammende Japankäfer kann Schäden an Deiner Porreekultur anrichten. Durch eine regelmäßige Bodenbearbeitung kannst Du zumindest einen teil der Engerlinge abtöten. Sammle die Käfer ab, sobald Du einen Befall entdeckst.

Manchmal treten auch Pilzkrankheiten wie ein Rostpilzbefall oder die Papierfleckenkrankheit auf. Ursache sind meist Verletzungen an den Blättern durch die Fraßtätigkeit von Schädlingen. Das gezielte Vorgehen gegen Schadinsekten minimiert also auch die Krankheitsanfälligkeit der Porrreepflanzen.

Um die Kultur gesund zu halten, solltest Du jedes Jahr den Standort wechseln und darauf achten, dass auf dem entsprechenden Beet zuvor keine anderen Lauchgewächse angebaut wurden.

Besonderheiten

Porree zählt zu den Gemüsesorten, die beinahe rund ums Jahr geerntet werden können. In den Sommermonaten ist der Sommerporree reif. Von Dezember bis Ende des Jahres stehen Dir spätere Sorten, der sogenannte Herbstporree zu Verfügung. Vom Winter bis in den Mai hinein kannst Du den Winterporree ernten. Herbst- und Winterlauch haben ein kräftigeres und schärferes Aroma. Sommerlauch schmeckt wunderbar zart und mild.

Sieh Dich um, es gibt viele verschiedene Sorten für den Anbau zu nahezu jeder Jahreszeit. Lies nach, ob die Sorte im Freien, im Frühbeet oder im Gewächshaus gedeiht. Auf diese Weise findest Du den passenden Porree für Deinen Garten.

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Foto des Autors

Meine Leidenschaft für die Pflanzenwelt habe ich als Kind bei mendelschen Kreuzungsversuchen entdeckt. Seither bin ich fasziniert von allem, was wächst und blüht. Ich liebe historische Rosen, experimentiere mit dem Anbau exotischer Früchte und interessiere mich für die Wildkräuterküche. Mit meinen Artikeln möchte ich Dir Lust aufs Gärtnern machen und Deine Fragen rund ums Thema Pflanzenpflege beantworten.

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