Es gibt kaum ein beliebteres Gartengemüse als Tomaten. Allerdings musst du sie auch pflegen: Die meisten Sorten wachsen zwar ständig in die Höhe, würden ohne Rankhilfe aber schnell einknicken.
Auch die oft ziemlich schweren Früchte fallen schnell ab. Deshalb musst du Tomaten fast immer stützen. Methoden gibt es viele: Ich stelle dir jetzt 7 Möglichkeiten genauer vor.
Tomaten, die nicht gestützt werden müssen
Einige wenige Tomatensorten brauchen keine Rankhilfe und müssen auch nicht gestützt werden: Dazu gehören zum Beispiel die meisten Busch- und einige Wildtomaten. Wenn du dich für solche Pflanzen entscheidest, sparst du dir etwas Arbeit.
7 Rankhilfen & Methoden, um deine Tomaten zu stützen
Schnüre & Seile mit Gestell
Die wohl schonendste Art, Tomaten zu stützen, ist, sie frei hängen zu lassen. Hierfür bindest du die Pflanzen an Schnüre, die du dann an ein Gestell knotest.
Das bedeutet: Du klemmst die Sträucher nicht ein, sondern gibst ihnen maximale Freiheit. Bei Wind und Regen hängen sie nicht starr, sondern schwingen etwas.
Welches Seil-Material?
Für Schnüre und Seile empfehle ich natürliches Material: Hanf, Kokosfaser oder Jute sind biologisch abbaubar und zerreißen die Pflanzen nicht. Nylon und andere synthetische Stoffe halten zwar länger, sind aber nicht nachhaltig.
Allerdings brauchst du für diese Methode ein Gestell. Wenn du noch keins hast, musst du es erst umständlich konstruieren. Im Gewächshaus ist das natürlich kein Problem, outdoor kannst du auch ein Freiland-Tomatenhaus nutzen: Diese sind aber nicht immer windfest.
Mit einem Gestell kannst du die meisten Stab- und Fleischtomaten befestigen. Bei sehr buschigen Sorten gerät diese Stütz-Art aber an ihre Grenzen.
Tomatenhaken
Wenn du bereits ein Gerüst, einen Folientunnel oder ein Gewächshaus hast, können dir auch Tomatenhaken weiterhelfen. Du lässt sie an eine Stange einrasten und verbindest sie dann mit den Schnüren, die du an die Pflanzen gebunden hast.
Im Vergleich zum einfachen Festknoten sind Tomatenhaken flexibler: Wenn deine Pflanzen weiter in die Höhe wachsen, kannst du sie – ein anpassbares Gestell vorausgesetzt – anpassen. Mit mehreren Haken kannst du auch mehrtriebige Pflanzen stützen.
Preislich ist diese Lösung etwas teurer als die einfache Variante. Dafür kannst du die Haken aber auch viele Gartensaisons lang verwenden.
Tomatenstäbe
Sehr weit verbreitet und vergleichsweise günstig sind Tomatenstäbe. Hierfür hebst du ein kleines Loch aus, rammst die Stange hinein und schließt es anschließend wieder mit Erde.
Sobald die Sträucher in die Höhe wachsen, befestigst du sie mit Schnüren oder Pflanzenbindern. Achte auf einige Zentimeter Abstand zwischen Rankhilfe und Pflanze, so hat die Tomate Platz, sich auszudehnen.
Tomatenstäbe sind sowohl in gerader als auch in Spiralform erhältlich. Als Materialien kannst du Metall, Kunststoff, Holz oder Bambus wählen. Bei dieser Methode kriegen die Tomaten sehr viel Sonne ab, sie wachsen deshalb schnell. Allerdings besteht auch erhöhte Verbrennungsgefahr.
Rispenbügel
Wenn du Fleisch- oder manche Rispentomaten anbaust, kannst du dich über einen vorzüglichen Geschmack freuen. Allerdings haben die Früchte auch einen Nachteil: Sie werden ganz schön schwer.
Manche große Tomaten bringen 500 Gramm und mehr auf die Waage – ohne Hilfe würden sie schnell abknicken. Deshalb musst du sie besonders wirksam stützen.
Hierfür gibt es Rispenbügel: Du bringst sie direkt an den Stiel an, dort nimmt er der Pflanze den Druck. Das verringert die Belastung, die Tomaten bleiben an ihrem Platz, bis du sie pflückst.
Tomatenkäfig & Tomatenturm
Eine sehr beliebte, aber auch etwas aufwendigere Option ist der Tomatenkäfig, oft auch Tomatenturm genannt. Dabei handelt es sich um eine kreisförmige Rankhilfe, die du um die Pflanze herum aufbaust.
Großer Vorteil dieser Konstruktion: Du hast sehr viele Möglichkeiten, um die Pflanzen festzubinden. Weiterhin kannst du den Turm auch nach Anpflanzung aufstellen und passgenau an die Position der Tomaten anpassen.
Da die vielen Befestigungsmöglichkeiten Schatten spenden, verbrennen die Pflanzen kaum, allerdings wachsen die Früchte etwas langsamer.
Ranknetze
Auch ein Ranknetz kann eine gute Wahl sein. Du spannst es zwischen zwei Pfosten, aufgrund der vielen Löcher und Maschen kannst du die Tomaten sehr genau festbinden.
Ranknetze sind eher unauffällig: Sie verschandeln deinen Garten nicht, allerdings können sich auch Vögel oder andere Tiere in ihnen verfangen. Weiterhin sind sie nicht die wetterbeständigste Lösung, Wind und Regen können ihnen zusetzen.
Rankgitter & Spaliere
Wenn du deine Tomaten in Reihe anbaust, kannst du es auch mit einem Rankgitter versuchen. Im Aufbau ähneln sie den Netzen, allerdings bestehen sie meistens aus Metall oder einem ähnlich robusten Material.
Richtig aufgebaut ist so ein Spalier deutlich robuster als ein Tomatennetz. Allerdings bedeutet das auch Gefahr für die Pflanzen: An hartem Material festgebunden knicken sie leichter ab, du solltest die Gitterstäbe deshalb am besten mit etwas Weichem abpolstern.