Das mediterrane Sommergemüse erfreut sich auch hierzulande großer Beliebtheit. In milden Gegenden gedeiht es gar im Freiland, überall sonst lassen sich Auberginen gut im Gewächshaus anbauen.
Wir verraten Dir, wie Du den perfekten Erntezeitpunkt erkennst.
Merkmale reifer Auberginen
- sortentypische Größe und Färbung
- glänzende Schale
- keine Flecken
- keine Verfärbungen
- Früchte sind relativ schwer
- fühlen sich beim Drücken schaumig weich an
- cremefarbenes Fruchtfleisch
- helle Kerne
Vom richtigen Zeitpunkt
Auberginen zählen wie Kartoffel, Tomaten und Paprika zu den Nachtschattengewächsen. Im unreifen Zustand enthalten die Früchte leicht giftiges Solanin.
Dieser Bitterstoff sorgt nicht nur für einen unangenehm bitteren Beigeschmack, er kann in größeren Mengen verzehrt auch Übelkeit und Magenprobleme hervorrufen. Daher ist es wichtig, dass Du die Früchte erst erntest, wenn sie auch wirklich reif sind.
Überreif wiederum schmecken sie schal, das Fruchtfleisch im Inneren verfärbt sich braun und bekommt eine schwammige Konsistenz.
Die feinen Samen sind nun hart und dunkel und stören beim Verzehr. Damit Deine selbst gezogenen Auberginen auch wirklich ein Genuss sind, ist es wichtig, den richtigen Erntezeitpunkt zu erkennen.
Wann ist Erntezeit?
Auberginen reifen hierzulande im Sommer. Abhängig von der angebauten Sorte und dem Standort beginnt die Ernte etwa Ende Juli bis Anfang August.
Wenn Du die Pflanzen selbst aus Samen herangezogen hast, dauert es ungefähr 20 Wochen von der Aussaat bis zur Ernte. Wer fertige Jungpflanzen gesetzt hat, kann mit einer Kulturdauer von etwa 12 Wochen rechnen.
Natürlich spielt für den Zeitpunkt der Reife auch das Wetter eine wichtige Rolle. In warmen, sonnigen Sommern entwickeln sich die Wärme liebenden Pflanzen rascher als in kühleren Jahren.
Wenn Du nicht in einer Region mit mildem Weinbauklima lebst, solltest Du Deine Auberginen besser im Gewächshaus anbauen, sonst kann es sein, dass die Früchte überhaupt nicht ausreifen.
Fortlaufend ernten
Auberginen werden nicht alle gleichzeitig reif, sondern nach und nach.
So kann sich die Erntezeit bis weit in den September hinziehen. Das ist gut so, denn die Früchte schmecken am besten frisch und können nur wenige Tage gelagert werden.
Es gibt kaum Möglichkeiten, Auberginen haltbar zu machen. Zum Einfrieren eignen sie sich nicht besonders gut.
Lediglich gegrillt und in Öl eingelegt, lassen sie sich auf eine wohlschmeckende Art und Weise für den Winter aufbewahren.
So erkennst Du reife Auberginen
1. Farbe & Größe
Auf den ersten Blick lässt sich gar nicht so einfach sagen, ob Auberginen tatsächlich reif sind.
Zum Erntezeitpunkt sollten die Früchte auf jeden Fall die sortentypische Größe und Ausfärbung erreicht haben. Sie wirken prall und haben eine glänzende Schale. Gemessen an ihrer Größe sind die Früchte nun relativ schwer.
2. Die richtige Haptik
Mache nun den Reifetest und drücke die Frucht ein wenig:
Gibt die Schale auf Druck nach und fühlt sich das darunterlegende Fruchtfleisch nicht mehr hart, sondern schaumig weich an, handelt es sich um eine reife Aubergine.
Fühlt sich die Frucht sehr weich an und sind an der Schale Flecken oder Verfärbungen erkennbar, ist die Aubergine überreif und eventuell nicht mehr genießbar.
3. Weißes Fruchtfleisch
Auch ein Blick ins Innere der Frucht verrät Dir, wie es um ihren Reifezustand bestellt ist. Das Fruchtfleisch reifer Auberginen ist cremeweiß und weist keinerlei Verfärbungen auf.
Die Kerne sind weiß bis hellbeige.
Grünes Fruchtfleisch hingegen ist ein sicheres Zeichen für eine unreife Frucht. Der Solaningehalt ist für den Verzehr noch zu hoch, was die Aubergine unangenehm bitter schmecken lässt.
Ein bräunlicher Ton, eine wattige Konsistenz und braune Kerne deuten auf Überreife hin.
" Verwende unreife Früchte besser nicht zur Zubereitung von Speisen.
Es ist zwar schade um die Frucht, doch der erhöhte Solaningehalt kann Deinen Magen reizen und Übelkeit hervorrufen."
Auberginenernte leicht gemacht
Verwende zum Ernten Deiner Auberginen ein scharfes Messer oder eine saubere Gartenschere.
Die Früchte sind auch im reifen Zustand häufig noch fest mit der Pflanze verbunden und lassen sich händisch nicht so einfach lösen.
Der Blütenkelch und der Fruchtstiel müssen bei der Ernte an der Frucht bleiben, sonst verdirbt sie rasch.
Beim achtlosen Abreißen kann es auch passieren, dass Du Triebe abbrichst.
Wehrhafte Pflanzen
Vorsicht beim Abschneiden der Früchte – bei vielen Sorten sitzen am Fruchtstiel vereinzelte Stacheln.
Sie sind ein Überbleibsel aus der langen Geschichte der Pflanze, als die Wildform der Aubergine, die aus dem tropischen Ostindien stammt, noch mit unzähligen spitzen Stacheln bewehrt war.
Wer empfindliche Hände hat, sollte sich daher besser mit Handschuhen ausrüsten.
Auberginen richtig lagern
Kühl und dunkel gelagert halten sich intakte Früchte zwischen einer Woche und 10 Tagen.
Bringe die Früchte in einem kühlen Keller unter oder verstaue sie am wärmsten Ort Deines Kühlschranks, im Gemüsefach.
Entdeckst Du Flecken an der Schale, empfiehlt es sich die Frucht schnellstmöglich zu verkochen.
Aufgeschnittene Früchte werden durch die sofort einsetzende enzymatische Bräunung schnell unansehnlich.
Wer angeschnittene Früchte noch eine Zeit lang aufbewahren möchte, beträufelt sie daher mit Zitronensaft und lagert sie in einem Frischhaltebeutel im Kühlschrank.
Verbrauche sie jedoch innerhalb der nächsten paar Tage.
"Um zu verhindern, dass Auberginen beim Braten allzu viel Fett aufsaugen, bestreust Du die geschnittene Frucht mit Salz, lässt es eine Viertelstunde einwirken und tupfst die Auberginenstücke dann mit Küchenpapier trocken."
Saatgut gewinnen
Es gibt viele tolle samenechte Auberginensorten.
Im Gegensatz zu Hybridsorten eignen sie sich für die Gewinnung von Samen. Damit die Kerne im nächsten Frühjahr keimen, müssen sie dunkelbraun und hart sein.
Für diesen Zweck lohnt es sich, eine Frucht wirklich lange reifen zu lassen.
Schneide diese überreife, weiche Aubergine der Länge nach auf und entnimm einige der winzigen Samen.
Trockne sie gut und fülle sie in ein kleines Schraubverschlussglas, auf welchem Du die Sorte und das Erntejahr vermerkst.
Bewahre die Samen an einem kühlen, dunklen und trockenen Ort auf.
"Auberginensamen lassen sich bei der Keimung ziemlich lange Zeit.
Bevor Du also verzweifelst und die Anzuchtschalen kompostierst, solltest Du Dich lieber noch eine weitere Woche gedulden."
Fazit
Damit die prächtigen Auberginen auch wirklich munden, solltest Du die Früchte weder zu früh noch zu spät ernten.
Unreif sind die Früchte schwach giftig, überreif schmecken sie schal. Punktgenau geerntete Auberginen dagegen sind ein Genuss. Lass sie Dir schmecken!