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Wassermelone erfolgreich im Garten anbauen: Unschlagbare Tipps für riesige Melonen

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Außen grün und innen pink versetzt uns bereits der Anblick einer aufgeschnittenen Wassermelone in Sommerlaune. An heißen Tagen ist die herrlich süße und dabei extrem kalorienarme Frucht die perfekte Erfrischung. Wie Du die exotischen Durstlöcher auch hierzulande anbauen kannst, erfährst Du hier.

So baust Du Wassermelonen an

Weitgereiste Wassermelonen

Die ursprüngliche Heimat der Wassermelone (citrullus lanatus) ist Afrika. Bereits vor mehr als 2000 Jahren verbreitete sie sich über Zentralasien, Indien, China und Südrussland. Heute wird die Wassermelone weltweit in allen wärmeren Regionen kultiviert.

Verwandte der Kürbisse

Als Mitglied der Familie der Kürbisgewächse (Cucurbitaceae) ist sie mit Kürbis, Gurke und Zucchini verwandt. Das zeigt sich auch deutlich im Aussehen und Wuchsverhalten der Pflanze. Die einjährigen Gewächse bilden stark verzweigte Ranken und wachsen meist am Boden kriechend

Manche Zwergsorten haben einen buschigen Wuchs, der an Zucchini erinnert. Die Triebe und Stängel sind dünn, kantig und stechend behaart. Wassermelonenblätter sind deutlich gefiedert und beidseitig von einem stacheligen Flaum überzogen.

Über 150 Sorten

Jede Pflanze trägt männliche und weibliche hellgelbe Blüten, die um einiges kleiner sind, als bei anderen Kürbisgewächsen. Punkto Fruchtgröße jedoch steht die Wassermelone ihren Verwandten um nichts nach: Bis zu 100 Kilo kann eine reife Frucht auf die Waage bringen. 

Die meisten der über 150 Wassermelonen-Sorten tragen allerdings kleinere Früchte. 4 bis 25 kg wiegen Früchte im Durchschnitt. Kleinfruchtige Sorten erfreuen sich mittlerweile besonderer Beliebtheit, da kompakte Wassermelonen besser in den Kühlschrank passen.

Sommerliche Durstlöscher

Wassermelonen schmecken am besten frisch aufgeschnitten und roh. Du kannst sie auch für sommerliche Obstsalate, leichte Joghurt-Desserts, vitaminreiche Smoothies und kühlende Sorbets verwenden. Bei heißen Gartenpartys ist eine fruchtig prickelnde Wassermelonen-Bowle der perfekte Aperitif. 

Weil sich Gegensätze bekannterweise anziehen, passt die süße pink-rote Melone ganz hervorragend zu Fetakäse. Mit Limettensaft, Olivenöl und Pfeffer mariniert und mit gehackter Minze bestreut, ergeben die beiden einen raffinierten Salat für heiße Sommertage.

Gesunde Erfrischung

Mit ihrem hohen Wassergehalt von über 95 Prozent ist die Wassermelone äußerst kalorienarm. Pro 100 Gramm hat das saftige, rote Fruchtfleisch lediglich 24 Kalorien. Die Frucht ist reich an Vitamin A, Vitamin C, Lycopin und Eisen. Die enthaltenen Antioxidantien wirken als Radikalfänger und helfen mit, Deine Haut vor der Sonne zu schützen.

Wachsen Wassermelonen auch bei uns?

Du liebst die saftigen, gesunden Früchte und wünscht Dir eine Wassermelonenpflanze im eigenen Garten? Aber ist das tatsächlich möglich? Prinzipiell spricht nichts dagegen, den Versuch zu wagen. Wer allerdings in einer eher kühlen Gegend lebt, braucht für eine erfolgreiche Ernte ein Gewächshaus. In milden Weinbauregionen gedeihen Wassermelonen auch im Freiland. Ein Platz an einer Südwand schafft optimale Bedingungen.

Ein sonniger Standort

Die aus dem tropischen Westafrika stammenden Pflanzen benötigen viel Wärme. Auch nachts dürfen die Temperaturen nicht zu stark absinken, sonst kümmern die Melonen. Wähle einen vollsonnigen und wirklich warmen Standort aus. Der Pflanzplatz sollte darüber hinaus windgeschützt sein. 

Am besten gedeihen Wassermelonen auf sandigen, humosen Böden. Sie tolerieren Trockenheit Schwere, nasse Böden sind nicht geeignet. Am ausgewählten Standort sollten im Jahr zuvor keine Kürbisgewächse gestanden haben. Bei sämtlichen Angehörigen dieser Familie handelt es sich um Strakzehrer, die dem Boden viele Nährstoffe entziehen. Darüber hinaus können die nahe verwandten Pflanzen Krankheiten aneinander weitergeben.

Wärme muss sein

Für eine optimale Entwicklung sind Deine Wassermelonen auf viele warme und sonnige Tage angewiesen. Temperaturen unter 12 ºC vertragen sie nicht. Daher dürfen die Pflanzen frühestens ab Ende Mai ins Freiland. Bis dahin lohnt sich das Vorziehen auf der Fensterbank. So sind Deine Pflänzchen zum Auspflanztermin bereits bestens entwickelt und können sofort so richtig loslegen.

Wassermelonen vorziehen

Wassermelonensamen erhältst Du im Gartenfachhandel und in Online-Shops. Wähle eine eher kleinfruchtige Sorte für Deinen ersten Versuch. Kleinere Früchte reifen schneller aus, so stehen auch in einem nicht ganz so heißen Sommer die Chancen gut, süße Früchte zu ernten. 

Prinzipiell spricht nichts dagegen, einer gekauften Wassermelone Kerne zu entnehmen und diese im Frühjahr auszusäen. Achte allerdings darauf, dass es sich um keine Hybridsorte handelt, sonst wirst Du wahrscheinlich mit dem Ergebnis Deiner Anzuchtbemühungen keine Freude haben.

"Werden die Samen von F1 Hybriden für den Wiederanbau verwendet, erhältst Du mit Pflanzen, die nur wenig Gemeinsamkeiten mit der Sorte, von der die Samen stammen, haben. Nur samenfeste Sorten geben ihre Eigenschaften zuverlässig an die nächste Generation weiter."
Hinweis

Aussaat

Mitte April ist der perfekte Zeitpunkt, mit der Aussaat der Wassermelonen zu beginnen. So haben die Pflänzchen 4 bis 6 Wochen Zeit, kräftig genug für die Zeit im Freiland zu werden.

Gehe beim Aussäen der Samen folgendermaßen vor:

Deine Wassermelonen keimen

Bei etwa 25 ºC keimen die Samen innerhalb von 7 bis 10 Tagen. Halte das Substrat mäßig feucht und achte darauf, dass sich keine Staunässe bildet. Verwende zum Gießen stets zimmerwarmes Wasser. Sobald sich die ersten Keimlinge zeigen, müssen die Anzuchtgefäße an ein sonniges Fenster übersiedelt werden. Nun brauchen sie es nicht mehr ganz so warm. Bei etwa 20 ºC entwickeln sich die Pflänzchen optimal. 

Die Pflänzchen wachsen heran

In den ersten Wochen brauchen die kleinen Melonen noch nicht viel. Regelmäßiges Gießen reicht vollkommen aus. Übertreibe es dabei aber nicht – dauerhaft nasse Füße mögen die zarten Pflänzchen gar nicht. Lass das Substrat zwischendurch oberflächlich abtrocknen. In der ersten Zeit ist es nicht nötig, die jungen Melonen zu düngen. 

Die eher karge Anzuchterde bringt die Jungpflanzen dazu, sich aktiv auf die Suche nach Nährstoffen zu machen und dabei ein kräftiges Wurzelwerk zu entwickeln. In den letzten zwei Wochen vor dem Auspflanzen kannst Du das Wachstum der Pflänzchen einer zweimaligen Gabe von organischem Flüssigdünger ankurbeln.

Die letzten Vorbereitungen

Um den Jungpflanzen die Umstellung von ihrem gewohnten Standort auf der geschützten Fensterbank ins Freiland zu erleichtern, solltest Du sie in der letzten Woche vor dem Auspflanzen langsam an Sonne und Wind gewöhnen. Bringe sie täglich nach draußen: Anfangs reicht eine halbe Stunde völlig aus. Verlängere den Zeitraum, den die Wassermelonen im Freien verbringen dürfen, jeden Tag ein bisschen.

Auspflanzen

Frühestens ab Mitte Mai kannst Du Deine jungen Wassermelonen ins Freiland pflanzen. Richte Dich nach dem Wetter und warte bei kühler Witterung lieber noch ein wenig ab. Schütze Deine Jungpflanzen in der ersten Zeit mit Gartenvlies (Wachstumsfolie) vor der Kälte. 

Je nach Sorte kannst Du Deine Wassermelonen auch im Topf auf der Terrasse oder dem Balkon kultivieren. Die Nähe zur sonnigen Hauswand wirkt sich auf jeden Fall positiv auf die Entwicklung der Wärme liebenden Pflanzen aus. Wer ein Gewächshaus besitzt, sollte die exotischen Pflanzen dort unterbringen.

Das perfekte Melonen-Beet

Bereite das Beet gut auf. Die Erde sollte locker, feinkrümelig und durchlässig sein, damit das Wasser gut abfließen kann. Besonders prächtig gedeihen die Pflanzen, wenn Du vor dem Einpflanzen reichlich reifen Kompost in den Boden einarbeitest. Schwarze Mulchfolie wärmt die empfindlichen Gewächse. 

Spanne die Folie über das Beet, schneide an den Pflanzstellen kreuzförmige Ausschnitte in die Mulchfolie und pflanze die Wassermelonen dort ein. Halte etwa 100 cm Abstand zwischen den einzelnen Pflanzen. Wer nicht so viel Platz hat, kann die Pflanzen auch platzsparend an Rankgerüsten hochleiten.

Optimale Bedingungen

Damit sich Deine Melonenpflänzchen richtig wohlfühlen, kannst Du ein Hügelbeet errichten. So erhöhst Du die Sonneneinstrahlung ein wenig. Durch den richtigen Aufbau erwärmt sich das Beet um etwa 5 bis 8 ºC. Zusätzlich kann das Regenwasser gut ablaufen, damit Deine Wassermelonen nicht im Nassen stehen müssen. Eine weitere Möglichkeit, die Wärme im Boden zu halten, ist die Verwendung von Mulchfolie.

"Die Pflanzung auf einem Hügelbeet sorgt dafür, dass die Wurzeln gut belüftet sind. So vermeidest Du Fäulnis und Pilzbefall."
Mein Tipp

Pflege

Gießen und Düngen

Verwende nach Möglichkeit Regenwasser zum Gießen Deiner Wassermelonen. Notfalls geben sich die Pflanzen auch mit abgestandenem, lauwarmem Leitungswasser zufrieden. Achte darauf, beim Wässern die Blätter nicht nass zu machen, sonst schaffst Du das ideale Klima für Pilzkrankheiten. Bringe das Gießwasser lediglich im Wurzelbereich aus. Bis zur Fruchtbildung kannst Du die Pflanzen alle 10 bis 14 Tage mit etwas Kompost oder mit organischem Gemüsedünger versorgen.

Von der Blüte zur Frucht

Sollten sich bis Anfang Juli noch keine Fruchtansätze zeigen, empfiehlt es sich die Bienen und Hummeln bei der Bestäubung ein wenig zu unterstützen. Nimm einen kleinen weichen Pinsel zur Hand und übertrage so den Pollen der männlichen Blüten auf die Narbe der weiblichen Blüten. 

Haben sich schließlich Früchte gebildet, solltest Du diese auf Styropor oder auf Holzbretter betten, damit sie nicht zu faulen beginnen. Sobald die Pflanze einige Früchte trägt, kannst Du die neuen Blüten entfernen. So kann die Melone ihre Energie auf die bereits vorhandenen Früchte konzentrieren und die Chancen, dass diese wirklich ausreifen, steigen deutlich.

Wassermelonen ernten

Zwischen Ende August und Oktober werden die Deine Wassermelonen schließlich reif. Nur im reifen Zustand schmecken die Früchte richtig süß. Pflücke daher ausschließlich vollreife Exemplare. Das ist gar nicht so einfach, denn von außen ist die Fruchtreife kaum zu erkennen. Dennoch gibt es Anzeichen, die darauf hindeuten, dass die Früchte geerntet werden können. 

So erkennst Du reife Früchte

Die Schale sollte schön dunkelgrün sein und gelbliche oder weiße Stellen aufweisen. Die Unterseite der Frucht ist nun nicht mehr weiß, sondern hat sich gelb gefärbt. Wenn Du auf die voluminösen Früchte klopfst, erklingt ein satter, dunkler Ton

Hingegen lässt ein leiser, heller Klang auf eine unreife Frucht schließen. Werden die Blätter dürr bedeutet das, dass die Pflanze ihre Aufgabe erledigt hat und langsam abstirbt. Spätestens jetzt solltest Du Deine Wassermelonen ernten. Schneide den Stiel mit einem scharfen Messer oder mit einer Gartenschere durch.

Richtig lagern

So lange die Früchte ganz sind, kannst Du sie etwa 14 Tage lagern. Bringe sie dazu in einen kühlen, dunklen Raum. Hast Du eine Wassermelone angeschnitten, verkürzt sich ihre Haltbarkeit drastisch. Decke die Schnittfläche mit Klarsichtfolie ab und bewahre die Frucht im Kühlschrank auf. Verzehre die Frucht innerhalb von zwei bis drei Tagen. 

Du hast mehr reife Wassermelonen geerntet, als Du essen kannst? Wie wäre es mit einem erfrischenden und kalorienarmen Smoothie? Für diese Zubereitungsart kannst Du das Fruchtfleisch sogar einfrieren. 

Wassermelonen-Smoothie

Würfle das Fruchtfleisch der Wassermelone, gib den Saft der Zitrone oder Limette dazu. Mixe die Melone je nach Vorliebe mit den Eiswürfeln oder füge diese erst nach dem Mixen hinzu.

Krankheiten und Schädlinge

Bei ungünstigen Wetterbedingungen können Wassermelonenpflanzen vom Echten Mehltau oder vom Falschen Mehltau befallen werden. Um diesen Pilzerkrankungen vorzubeugen, solltest Du die Pflanzen niemals zu dicht setzen, damit das Laub gut abtrocknen kann. Halte beim Gießen die Blätter stets trocken. 

In niederschlagsreichen Sommern werden die Pflanzen manchmal mit Bodenbakterien infiziert, die die Weichfäule auslösen. Kleine Wunden, die durch beißende und saugende Insekten entstehen, dienen als Eintrittspforte für den Erreger. Auch hier gilt es, auf ausreichende Pflanzabstände zu achten. Außerdem kannst Du die Infektion verhindern, indem Du tierische Schädlinge rechtzeitig bekämpfst. 

Im Gewächshaus kann die Fusarium-Welke die Jungpflanzen zum Absterben bringen. Gegen diesen Welkepilz gibt es leider kein wirksames Mittel. Tausche die Erde an der Pflanzstelle aus und desinfiziere sämtliche Gartengeräte und Rankhilfen.

Unter Glas treten auch manchmal Spinnmilben auf. Einen Befall erkennst Du an den feinen Gespinsten, die die Unterseiten der Blätter und die Triebspitzen überziehen. Zur Bekämpfung von Spinnmilben lassen sich Nützlinge wie Raubmilben einsetzen.

Auch Blattläuse, die sowohl im Freiland als auch im Gewächshaus auftreten, können gut mithilfe ihrer natürlichen Feinde in Schach gehalten werden. Raubwanzen, Florfliegen- und Schlupfwespenlarven haben die lästigen Läuse nämlich zum Fressen gern.

Fazit

Wassermelonen versüßen den Sommer und sind die perfekten Schlankmacher und Durstlöscher. Wenn Du ihnen ein warmes Plätzchen bieten kannst, gedeihen sie auch in unseren Breiten. Mit einer guten Standortwahl und der richtigen Pflege sorgen die exotischen Pflanzen auch bei Dir zu Hause für eine saftig süße Ernte.

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Foto des Autors

Meine Leidenschaft für die Pflanzenwelt habe ich als Kind bei mendelschen Kreuzungsversuchen entdeckt. Seither bin ich fasziniert von allem, was wächst und blüht. Ich liebe historische Rosen, experimentiere mit dem Anbau exotischer Früchte und interessiere mich für die Wildkräuterküche. Mit meinen Artikeln möchte ich Dir Lust aufs Gärtnern machen und Deine Fragen rund ums Thema Pflanzenpflege beantworten.

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