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Ausreichend frosthart und im Frühjahr schossfest verbleiben die im Herbst gepflanzten Winterzwiebeln während der kalten Jahreszeit im Beet. Sie reifen genau dann, wenn keine Sommerzwiebeln erhältlich sind. Auf diese Weise stehen Dir das ganze Jahr über Zwiebeln aus dem eigenen Garten zur Verfügung.
So baust Du Winterzwiebeln an
- Wintersteckzwiebeln werden zwischen Ende September und Anfang November gesteckt.
- Pflanze sie in ein mit Kompost vorgedüngtes Beet, gieße bei Trockenheit.
- Schütze die Kultur mit einer Abdeckung vor Kahlfrösten.
- Die Ernte erfolgt laufend von Mai bis August.
- Winterzwiebeln sind saftiger als Sommerzwiebeln und eignen sich nicht zum Einlagern.
Rund ums Jahr Zwiebeln ernten
Als Winterzwiebel oder Wintersteckzwiebel bezeichnet man Speisezwiebeln, die überwinternd kultiviert werden. Sie werden ab Frühsommer geerntet und sind nicht besonders lagerfähig. Beliebt machen sie ihre saftige Konsistenz und ihr milder Geschmack.
Warum Du Winterzwiebeln anbauen solltest? Ganz einfach – sie reifen genau dann, wenn die letzten eingelagerten Sommerzwiebeln matschig geworden sind. Wer über den Winter Zwiebeln heranzieht, muss zwischen Mai und August nicht auf ihre Würzkraft in der Küche verzichten.
Überwintern im Beet
Bei Winterzwiebeln handelt es sich um besonders robuste Sorten, welche die kalte Jahreszeit im Freien problemlos überstehen. Sie gedeihen auch bei schlechten Lichtverhältnissen und trotzen tiefen Temperaturen. Lediglich bei starken Frösten ohne schützende Schneedecke sollten sie mit einem Vlies abgedeckt werden.
Wann Winterzwiebeln stecken?
Wintersteckzwiebeln werden üblicherweise zwischen Ende September und Ende Oktober gesteckt. Manche Sorten kommen auch schon Ende August in die Erde. In milden Jahren kannst Du die Zwiebeln auch Anfang November noch in die Erde setzen, solange der Boden frostfrei ist und kein Kälteeinbruch bevorsteht.
Weil die Zwiebeln sofort nach dem Stecken keimen, entwickeln sie sich so schnell, dass sie bis zum Wachstumsstopp im Spätherbst ausreichend winterhart sind. Als Faustregel gilt, dass die Blätter beim Eintritt in die Vegetationsruhe etwa bleistiftdick sein sollen.
Schossen vermeiden
Stecke die Zwiebeln nicht zu früh. Sie haben sonst die Tendenz, im folgenden Frühjahr zu schossen. Das bedeutet, dass sie auswachsen und Blüten bilden, obwohl die Zwiebeln noch sehr klein sind. Auch eine stickstoffbetonte Düngung fördert das Durchschossen. Eine frühe Aussaat führt bei Winterzwiebeln nicht zu einer früheren Ernte!
Standort & Boden
Wähle ein sonniges Beet mit humosem Substrat, der eine gute Durchlässigkeit aufweist. Als Vorfrucht sind Kartoffeln oder Kohl optimal. Bereite den Boden vor dem Stecken gründlich auf. Entferne das Unkraut, harke die Erde feinkrümelig und reichere sie mit Kompost an.
Winterzwiebeln stecken – so wirds gemacht
Stecke die Zwiebelchen im Abstand von etwa sechs bis acht Zentimetern in die Erde. Die Pflanztiefe beträgt etwa drei Zentimeter. Achte darauf, dass der spitze Teil der Zwiebeln nach oben zeigt. Verkehrt herum gepflanzt, können sie nicht austreiben. Wässere das frisch angelegte Beet, damit die Steckzwiebeln gleich keimen.
Bei trockener Witterung muss auch im Herbst noch gegossen werden. Bevor es empfindlich kalt wird, sollten die Röhrenblätter etwa bleistiftdick sein, sonst reicht die Frosthärte nicht aus, um gut durch den Winter zu kommen.
Winterzwiebeln säen
Winterzwiebeln können auch ausgesät werden. Das Heranziehen aus Samen gibt Dir eine größere Auswahl an Sorten. Zwischen Mitte und Ende August ist der beste Zeitpunkt für die Aussaat. Legst Du früher los, kann es sein, dass die Zwiebeln im Frühjahr schießen. Bei einem späteren Aussaattermin sind die Pflänzchen bei Wintereinbruch noch zu klein. Bevor es kalt wird, sollte das grün zumindest 15 Zentimeter lang und bleistiftdick sein.
Winterzwiebeln pflegen
Während der Wintermonate ist es zumeist feucht genug. Das Zwiebelbeet muss daher nicht bewässert werden. Bei frostigen Temperaturen ist Gießen sogar kontraproduktiv. Das gefrierende Wasser kann die Pflanzenzellen sprengen und so für Frostschäden sorgen.
Bis auf eine Kompostgabe vor dem Stecken benötigen Winterzwiebeln keine Nährstoffe. Stickstoffhaltige Düngemittel sollten nicht zur Anwendung kommen, da sich das junge Grün sonst zu schnell entwickelt, worunter die Winterfestigkeit leidet. Im Frühjahr kannst Du noch einmal mit etwas Kompost nachdüngen. Notwendig ist das aber nicht unbedingt, die Zwiebeln entwickeln sich auch so.
Temperaturen unter dem Nullpunkt machen den robusten Pflanzen nichts aus. Unter einer schützenden Schneedecke fühlen sich Winterzwiebeln rundum wohl. Kahlfröste hingegen sind problematisch.
Zweistellige Minusgrade ohne eine isolierende Schneeschicht können die überwinternden Zwiebeln absterben lassen. Daher empfiehlt es sich, das Beet mit Reisig oder Vlies abzudecken, wenn klirrend kalte Tage bevorstehen. Auch das rechtzeitig Anhäufeln mit Erde schützt die Zwiebeln vor Erfrierungen.
Winterzwiebeln ernten
Ab Juni sind Wintersteckzwiebeln erntereif. Bei Bedarf kannst Du aber auch schon ab Anfang Mai zugreifen. Ernte nicht alle Zwiebeln auf einmal. Anders als im Frühjahr gesteckte Zwiebeln sind sie nicht gut lagerfähig und sollten alsbald verzehrt werden.
Wenn Du bereits im zeitigen Frühjahr Lust auf ein wenig Schärfe und frisches Grün hast, kannst Du die Röhrenblätter der jungen Zwiebeln ernten.
Die perfekte Ergänzung zur Sommerzwiebel
Die Ernte zieht sich je nach Sorte bis in den August hinein. Zu diesem Zeitpunkt reifen bereits die ersten Sommerzwiebeln heran. Mit dem zusätzlichen Anbau von Winterzwiebeln schließt Du die Lücke, in der keine Zwiebeln erhältlich sind, und kannst rund ums Jahr mit eigenen frischen Zwiebeln kochen.