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Zwiebeln ernten – Die besten Tipps zur Ernte & Lagerung

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Pflegeleicht und anspruchslos bescheren Zwiebeln auch Gartenanfängern Erfolge. In der Küche gelten Speisezwiebeln als absolute Allrounder. Wer rund ums Jahr eigene Zwiebeln verwenden möchte, muss auf die richtige Lagerung achten. Nur wenn der Erntezeitpunkt stimmt, halten sich Zwiebeln im Winterlager.

Zwiebeln richtig ernten & lagern

Wann Zwiebeln ernten?

Deine Zwiebeln sind rund und groß geworden, Du bist Dir aber nicht sicher, wann sie erntereif sind? Wer die Zwiebel gleich verwendet, darf jederzeit zugreifen. Soll das Gemüse über den Winter eingelagert werden, ist eine zu frühe Ernte keine gute Idee. Zwiebeln halten sich nur, wenn sie vollständig ausgereift sind.

Wie lange das dauert, hängt von der Anbaumethode, aber auch von der Sorte und von der Witterung ab. Grundsätzlich lässt sich sagen, dass aus Samen gezogene Zwiebeln fünf Monate für ihre Entwicklung benötigen. Bei Steckzwiebeln ist die Kulturdauer etwas kürzer. Hier kannst Du bereits nach vier Monaten ernten.

Die Zwiebelernte beginnt meist Anfang September und kann sich bis in den Oktober ziehen. Steckzwiebeln sind oft schon im Juli reif. Taktangeber sind dabei die Zwiebeln selbst. Erst wenn ihr Laub vergilbt, ist das Wachstum abgeschlossen. Warte, wenn möglich, auf eine Schönwetterperiode, damit die Pflanzen gut austrocknen können.

Garantierter Ernteerfolg für Geduldige

Wie du siehst, ist der Zwiebelanbau nichts für Eilige. Wer die erforderliche Geduld mitbringt, wird belohnt. Mit dem pflegeleichten und relativ anspruchslosen Gemüse kannst Du nicht viel falsch machen. Auch ohne gärtnerische Erfahrung gelingt die Kultur.

Hier erfährst Du, was es beim Zwiebelstecken zu beachten gilt.

Wie merke ich, dass Zwiebeln reif sind?

Das schöne an der Zwiebel ist, dass sie Dir anzeigt, wann sie geerntet werden möchte. Ist ihre Entwicklung abgeschlossen, lagert die zweijährige Pflanze die Nährstoffe aus dem Laub in der Speicherknolle ein. 

Ihre Röhrenblätter bekommen trockene Spitzen. Manchmal färben sie sich erst gelb, dann braun. Die inneren Blätter bleiben länger grün. Nach und nach welkt das Laub und knickt um. Wenn ein Teil der Blätter vergilbt und trocken und das Zwiebellaub auf dem Boden liegt, ist es Zeit für die Ernte.

Stickstoff beeinträchtigt die Lagerfähigkeit

Durch stickstoffhaltige oder zu intensive Düngung reifen Zwiebeln schlecht ab. Sie bilden viel Laub aus, die Zwiebeln selbst bleiben klein. Stickstoff macht das Pflanzengewebe weich. Die Zwiebeln sind schlecht haltbar und faulen leicht. Die einmalige Gabe von reifem Kompost vor der Pflanzung reicht für die ganze Saison aus.

Bitte nicht umknicken!

Immer wieder liest man, dass das Umtreten der Röhrenblätter den Reifeprozess einleitet oder beschleunigt. Von dieser Methode ist jedoch dringend abzuraten. Die Pflanzen geraten dadurch in Stress und versuchen in einer Art Notreife, möglichst viele Nährstoffe im Speicherorgan. Weil das schnell gehen muss, bleiben die Zwiebeln weich. Sie neigen zu vorzeitigem Austrieb oder beginnen bald von innen zu faulen.

Sanfte Nachhilfe bei Schlechtwetter

Zwiebeln reifen am besten während trockener Perioden. Deshalb muss das Gießen zwei Wochen vor der Ernte eingestellt werden. Wenn es rund um die Erntezeit dauerhaft feucht und regnerisch ist, bleibt das Laub lange grün. In diesem Fall kannst Du behutsam dafür sorgen, dass der Reifeprozess eingeleitet wird.

Hebe die Zwiebeln mit der Grabegabel vorsichtig etwas an, ohne sie dabei ganz aus der Erde zu ziehen. Dabei reißt ein Teil der Wurzeln ab. Die Pflanzen nehmen das Wasser im Boden nicht mehr auf und vergilben trotz Regenwetter.

Vor der Ernte nicht mehr gießen

Damit die Zwiebeln vollständig ausreifen, solltest Du 14 Tage vor der Ernte die Bewässerung einstellen. In dieser Phase benötigen die Pflanzen kein Wasser mehr – ganz im Gegenteil. Feuchte Zwiebeln lassen sich nicht gut lagern. Ein warmer, trockener Boden fördert die Trocknung des Grüns.

Zwiebeln nachreifen lassen

Bring Deine geernteten Zwiebeln nicht sofort vom Beet ins Winterquartier. Bei sonnigem Wetter und trockenem Boden dürfen sie noch etwa zehn Tage am Beet liegen bleiben. Wende sie alle paar Tage, damit sie gut abtrocknen. Bei Regenwetter findet das Nachreifen an einem warmen und trockenen Platz im Haus statt.

Dekorative Zwiebelzöpfe

Danach werden lose Schalen und Wurzeln mit der Hand entfernt. Wer will, kann nun das vollständig dürre Laub abdrehen. Es muss aber nicht unbedingt gekürzt werden. Früher hat man die Röhrenblätter gerne zu Zöpfen geflochten und diese zum Trockenen unter einem Vordach aufgehängt.

So werden Zwiebeln geerntet

Aufbewahren & Lagern

Weil Zwiebeln bis zu sechs Monate lagerfähig sind, lohnt sich der Anbau eigener Zwiebeln in jedem Fall. Damit sie auch wirklich so lange halten, solltest Du für die richtige Umgebung sorgen. Der Kühlschrank ist für die Aufbewahrung von Zwiebeln völlig ungeeignet. Plastiktüten sind tabu, denn darin Schwitzen die Zwiebeln und beginnen zu faulen.

Dunkel, kühl und gut belüftet

Optimal ist ein kühler und dunkler Ort wie ein trockener Keller. Dort halten sie bis zu einem halben Jahr. Im Vorratsschrank im Haus lassen sich Zwiebeln etwa sechs Wochen lang lagern. Kontrolliere die gelagerten Zwiebeln regelmäßig und sortiere weiche Exemplare aus, bevor sie faulig werden. An einem hellen Ort treiben Zwiebeln bald aus. Bei zu feuchter Lagerung setzt von innen her Fäulnis ein. 

Eine angeschnittene Zwiebel legst Du am besten mit der Schnittfläche nach unten in ein verschließbares Plastikgefäß. Auf diese Weise verpackt lässt sie sich einige Tage im Kühlschrank lagern.

Die richtigen Nachbarn im Winterquartier

Zwiebeln sollten nicht zusammen mit Obst oder Kartoffeln gelagert werden, da sie in deren Gesellschaft weich werden und zu faulen beginnen. Eine gemeinsame Aufbewahrung mit Knoblauch ist hingegen problemlos möglich.

Verwendung & Verarbeitung

Zwiebeln werden in der Küche laufend benötigt. Ob roh, gekocht, gebraten oder gedünstet – die Speisezwiebel gilt als eines der am vielfältigsten einsetzbaren Gemüse. Wenn es einmal größere Mengen an Zwiebel zu verwerten gibt, sind Rezepte wie die Zwiebelsuppe oder die Zwiebelquiche ein guter Tipp.

 

Zwiebelpulver selber herstellen

Ist die Ernte dieses Jahr besonders üppig ausgefallen, kannst Du einen Teil der Zwiebeln zu Pulver verarbeiten. Das aromatische Gewürz ist ideal, wenn es beim Kochen schnell gehen soll. Zwiebelpulver lässt sich lange lagern und nimmt dabei kaum Platz weg.

Schneide die Zwiebeln in feine Scheiben und verteile diese sie auf mit Backpapier belegten Backblechen. Lass die Ofentür einen Spalt offen und trockne die Zwiebel bei einer Temperatur von etwa 55 Grad. Einfacher funktioniert die Sache mit einem Dörrautomat. Wenn die Zwiebelringe vollständig getrocknet sind, werden sie nach dem abkühlen mit dem Standmixer zerkleinert.

Zwiebelsamen gewinnen

Zwiebeln sind zweijährig, sie bilden ihre Samen erst im zweiten Kulturjahr. Lass im Herbst bei der Zwiebelernte einige Zwiebeln stehen, um daraus Samen fürs nächste Jahr zu gewinnen. Wichtig ist dabei, dass es sich um eine samenfeste Sorte handeln sollte. Ist auf der Samenpackung der Zusatz “F1“ vermerkt, dann handelt es sich um Hybridsaatgut.

In kalten Wintern kann es jedoch passieren, dass im Freien überwinternde Zwiebeln abfrieren. In diesem Fall pflanzt Du im Frühjahr einfach einige Deiner gelagerten Zwiebeln ein. Wähle am besten jene aus, die bereits keimen. Bald schon treiben die Zwiebeln kräftig aus. In den Sommermonaten erscheinen hübsche, weiße Blütenkugeln, auf denen sich allerlei Insekten tummeln. Nach der Befruchtung entwickeln sich Samen, welche ab ausreifen. 

Sobald die ersten Samenkapseln aufplatzen, werden die Blütenstände geerntet, getrocknet und über den Winter aufbewahrt. Im nächsten Frühjahr schüttelst Du die Samen aus den Kapseln und säst sie ins gut aufbereitete Beet aus. 

Zwiebelblüten als Insektenmagneten

Blühende Zwiebeln sehen nicht nur hübsch aus, sie stehen auch bei Insekten hoch im Kurs. Bienen, Hummeln und Tagfalter finden hier reichlich Nahrung.

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Foto des Autors

Meine Leidenschaft für die Pflanzenwelt habe ich als Kind bei mendelschen Kreuzungsversuchen entdeckt. Seither bin ich fasziniert von allem, was wächst und blüht. Ich liebe historische Rosen, experimentiere mit dem Anbau exotischer Früchte und interessiere mich für die Wildkräuterküche. Mit meinen Artikeln möchte ich Dir Lust aufs Gärtnern machen und Deine Fragen rund ums Thema Pflanzenpflege beantworten.

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