Pflanzentipps

Rhododendron blüht nicht – 7 Gründe & Lösungen

AKTUALISIERT:

Der Rhododendron ist ein immergrüner Strauch, der Ende April seine wunderschönen Blüten öffnet. Der Rhododendron stammt aus den feuchten ostasiatischen Wäldern, und wächst dort in einer dicken Rohhumus-Schicht aus schwach zersetztem Laub. Die Wurzeln der Pflanze sind kaum mit dem mineralischen Unterboden verbunden. Bei uns sollte der Rhododendron in saure Moorerde gepflanzt werden. Dann sollte einer üppigen Blüte des Strauches nichts im Wege stehen. Wenn der Rhododendron dann trotzdem nicht blüht, kann das die folgenden Ursachen haben. Diese und auch Möglichkeiten, sie zu vermeiden, möchten wir Dir hier aufzeigen.

Gründe, warum der Rhododendron nicht blüht

Wenn der Rhododrendron sich weigert, zu blühen, kann das die folgenden Ursachen haben:

Die Rhododendron-Zikade

Der häufigste Grund dafür, dass Dein Rhododendron nicht blüht, ist ein Befall durch die Rhododendron-Zikade (Graphocephaia fennahi). Sie ist 8 bis 8,5 Zentimeter groß, hat eine auffallend grüne Farbe und rot gestreifte Flügel. Im Spätsommer oder Herbst legt die Rhododendron-Zikade ihre Eier unter den Schuppen der neuen Blütenknospe des Rhododendron ab. Die Knospe wird dadurch verletzt. Durch diese Verletzungen dringen Pilze, die das Insekt überträgt und verbreitet, in die Pflanze ein. Während des Winters färben sich die Knospen braun und sterben bis zum Frühjahr ab. Zudem entwickeln sich schwarze, stachelartige Pilzfruchtkörper an den infizierten Knospen. Sie sind erkennbar an ihrer dunklen Farbe.

Falscher Standort und ungeeignete Erde

Rhododendren benötigen einen sonnigen, aber nicht vollsonnigen Standort. Sie sollten möglichst in Moorerde gepflanzt werden. Auch die spezielle Rhododendren Erde besteht aus Moorerde. Die Erde sollte sauer sein. Am besten wird die Erde regelmäßig mit einem Teststreifen überprüft.

Unangemessene Topfgröße bei Kübelpflanzen

Der Rhododendron benötigt eine Topfgröße von mehr als 30 Zentimeter. Kleinere Töpfe werden für die Pflanze schnell zu eng.

Falsche Wetterbedingungen

Die folgenden Wetterbedingungen können dem Rhododendron schaden:

  • Ein Kälteeinbruch im Herbst
  • ein langer Winter mit starkem Frost. Für die meisten Rhododendron-Sorten ist bekannt, bis zu welcher Temperatur sie winterhart sind. Temperaturen, die darunter liegen, können die Blütenknospen schädigen, sodass die Pflanze in der kommenden Saison nicht blüht.
  • ein verregnetes, kühles Frühjahr
  • schneller Wechsel von Frost und Wärme im Vorfrühling

Pflegefehler

Auch die folgenden Pflegefehler können dazu führen, dass der Rhododendron nicht blüht:

  • Falsche Düngung: Wenn man im Sommer ab Mitte bis Ende Juli die Pflanze mit Stickstoff düngt, wird sie zu neuem Wachstum im Herbst angeregt. Wenn des dann zu frühem Frost kommt, kann das dem Rhododendron schaden und eine Blüte in der kommenden Saison verhindern.
  • Falsches Schneiden: Die Blütenknospen bilden sich im Spätsommer und im Frühherbst. Wird der Rhododendron zu diesem Zeitpunkt oder späte geschnitten, werden auch die neuen Blütenknospen entfernt. Es entstehen keinen neuen Blütenknospen mehr und somit fällt die Blüte in der kommenden Saison aus.
  • angelhafter Winterschutz: Wenn der Rhododendron im Winter nicht richtig geschützt wird, kann er Frostschäden und Wurzelfäule erleiden. Typisch dafür ist die Entwicklung dicker Blütenknospen, die dann aber absterben. Eine weitere Erklärung für absterbende Blütenknospen könnte in den Wurzeln liegen. Wenn diese faulen, kann die Pflanze kein Wasser und keine Nährstoffe mehr aufnehmen. Folglich sterben die Blüten ab.

Unzureichende Nährstoffversorgung

Wenn die Pflanze nicht ausreichend mit Nährstoffen versorgt wird, kann es zu Mangelerscheinungen kommen, die wie folgt, sein können:

  • Eisenmangel: Anzeichen dafür ist eine Gelbfärbung neuerer Blätter. Dem Boden fehlt Eisen als Spurenelement oder der pH-Wert des Bodens ist zu hoch und die Pflanze kann das vorhandene Eisen nicht aufnehmen.
  • Stickstoffmangel: Bei Stickstoffmangel werden die älteren Blätter gelblich. Die Düngung ist nicht angepasst. Es gibt allerdings auch Rhododendron-Arten, die hellere, gelbliche Blätter haben. In diesem Fall wäre die Gelbfärbung normal.

Mangelhafte Knospenbildung

Manchmal kommt es vor, dass die Pflanze keine Blütenknospen bildet. Das kann die folgenden Ursachen haben:

  • Die Pflanze steht zu sehr im Schatten. In der Sonne bildet der Rhododendron mehr Blütenknospen aus. Zu viel Sonne allerdings kann Sonnenbrand verursachen oder die Blütenknospen austrocknen.
  • kühler, nasser Sommer
  • Der Rhododendron erhält zu wenig Phosphor und Kalium. Phosphor begünstigt die Bildung der Blütenknospen und macht sie widerstandsfähig. Kalium festigt die Triebe und fördert die Winterhärte.
  • Welke Blütenstände wurden nicht entfernt.
  • Aus Samen selbst gezogene Rhododendren blühen selten oder erst im hohen Alter. Sie benötigen mindestens ein bis zwei Jahre länger als aus Stecklingen gezogene Pflanzen.

Lösungen für Blühprobleme beim Rhododendron

Für die genannten Ursachen, warum der Rhododendron nicht blüht, gibt es die folgenden Lösungen:

Rhododendron-Zikade bekämpfen

Wenn Dein Rhododendron von der Rhododendron-Zikade befallen ist, solltest Du sie schnellstens bekämpfen, bevor sie zu großen Schaden anrichten kann. Mit Gelbtafeln mit Leim kannst Du die Insekten anlocken und fangen. Es reicht aus, pro Pflanze eine Gelbtafel aufzustellen.

Außerdem kannst Du die Zikaden mit zugelassenen Pflanzenschutzmitteln bekämpfen. Das sollte früh am Morgen geschehen, wenn die Zikaden noch nicht voll aktiv sind. Dabei solltest Du nicht nur die Knospen, sondern auch die Blattunterseiten gut einsprühen.

Wenn es der Zikade trotzdem gelingt, Eier abzulegen und die Pflanze sich mit Pilzen infiziert, hilft es nur noch, die betroffenen Knospen auszubrechen und zu entsorgen, um eine Ausbreitung des Pilzes zu verhindern.

Richtigen Standort und geeignete Erde wählen

Rhododendron-Pflanzen benötigen einen sonnigen bis halbschattigen Standort. Eine Haltung in Innenräumen, wie in einem hellen Keller, ist nicht geeignet. Rhododendren gehören unbedingt in den Garten, auch im Winter.

Die Rhododendron-Pflanze braucht die Kälte, um Blüten zu entwickeln. Sie muss eine Phase der Kälte überstehen, um zum Blühen übergehen zu können. Ohne diese Kältephase bleibt die Pflanze in einer Wartestellung und hält ihre Blüten zurück.

Zudem benötigt der Rhododendron sauren Boden. Der Boden sollte regelmäßig auf den pH-Wert getestet werden. Falls nötig, muss der Säure mit pulverisiertem Schwefel nachgeholfen werden. Es darf kein Aluminiumsulfat oder Alaun verwendet werden, da diese toxisch auf die Pflanze wirken.

Richtige Topfgröße auswählen

Falls der Rhododendron in einen Kübel gepflanzt werden soll, muss dieser eine ausreichende Große haben. Kleine Kübel werden für den Rhododendron schnell zu eng. Er kann seine Wurzeln nicht ausreichend ausbreiten und blüht dann auch nicht. Also, immer einen großen Kübel wählen.

Wetterbedingungen

Gegen zu viel Regen kann leider nichts getan werden. Aber gegen Frost kannst Du den Rhododendron mit einem Winterschutz aus Fichtenreisig und Gartenvlies schützen.

Wenn es im Herbst oder im Winter längere warme Perioden gibt, können die Blüten beginnen, sich zu öffnen. Wenn es dann wieder kälter wird, erfrieren sie und fallen für die nächste Saison aus. Auch dagegen kannst Du bedauerlicherweise nichts tun. Du kannst nur warten, dass Dein Rhododendron im nächsten Jahr wieder normal blüht.

Pflegefehlerbeseitigen

  • Bei falscher Düngung: Du solltest ab Mitte bis Ende Juli nicht mit Stickstoff düngen. Er regt die Pflanze zu neuem Wachstum im Herbst an und die Blüten können dann bei frühen Frösten Schaden nehmen. Es ist besser, nur im Frühjahr und nach der Blüte zu düngen. Eine Phosphat- und Kalidüngung wird empfohlen, um die Pflanze widerstandsfähiger gegen Kälte zu machen und die Bildung der Blütenknospen zu fördern.
  • Bei falschem Schnitt: Rhododendron sollten direkt nach der Blüte geschnitten werden, bevor sich im Spätsommer und Frühherbst neue Blütenknospen bilden.
  • Bei mangelndem Winterschutz: Wenn der Rhododendron nicht richtig geschützt wird vor Frost und Kälte, können die Blütenknospen Schaden nehmen und eine Wurzelfäule kann eintreten. Daher solltest Du Deinen Rhododendron mit Fichtenreisig und Gartenvlies vor der Kälte schützen. Die Wurzeln des Rhododendron müssen weiß und fest sein. Braune, matschige Wurzeln sind ein Zeichen von Wurzelfäule. Meistens lässt sich die Pflanze dann nicht mehr retten.

Ausreichende Nährstoffversorgung herstellen

Eisenmangel und Stickstoffmangel kann durch ein speziell für Rhododendren entwickelten Dünger vorgebeugt werden.

Mangelhafter Knospenbildung entgegenwirken

Den oben genannten Pflegefehlern kannst Du, wie folgt, vorbeugen:

  • Den Standort des Rhododendron an einem sonnigen bis halbschattigen Platz wählen, damit die Pflanze ausreichend Licht für Ihr Wachstum und für die Entwicklung ihrer Blüten erhält.
  • Gegen einen kühlen und nassen Sommer kannst Du nichts tun. Du kannst ihn nur aussitzen und auf einen besseren nächsten Sommer warten.
  • Rhododendron mit einer ausreichenden Phosphor- und Kaliumdüngung versorgen, damit die Bildung der Blütenknospen begünstigt und die Pflanze widerstandsfähiger gegen die Winterkälte wird.
  • Welke Blütenstände nach der Blüte entfernen.
  • Es ist besser Pflanzen aus Stecklingen nachzuziehen als aus Samen. Rhododendren, die aus Setzlingen gezogen wurden, brauchen zwei bis drei Jahre von der Bewurzelung des Stecklings bis zu ersten Blüte. Rhododendren, die aus Samen gezogen werden, brauchen ein bis zwei Jahre länger.

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Foto des Autors

Ich habe das Projekt Pflanzentanzen ins Leben gerufen, weil ich mich gerne im Garten & auf dem Balkon als Hobby-Gemüse-Gärtner austobe. Am liebsten nerve ich meine Freundin damit, unseren Balkon mit Tomaten, Chillies und Snackgurken zu verwuchern.

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