Wie oft sollst Du Deine Gurken düngen? Und was ist der beste Dünger für eine reiche Ernte? Gurkenpflanzen wachsen schnell und entwickeln dabei einen großen Appetit auf Nährstoffe. Mit gezielter Düngung kannst Du die Bildung vieler schmackhafter Früchte unterstützen. Hier erfährst Du, zu welchem Zeitpunkt Du die Pflanzen am besten mit welchen Düngemitteln versorgst.
Gurken düngen – ein Überblick
- Gurken brauchen Wärme, Wasser und viele Nährstoffe
- bereite das Beet bereits vor der Pflanzung vor
- lockere den Boden und arbeite Kompost oder Stallmist ein
- spätestens jedoch beim Auspflanzen benötigt die Pflanze Dünger
- bestens geeignet sind alle organischen Dünger wie Kompost, Mist, Pflanzenjauche, Guano, Hornspäne oder organischer Flüssigdünger
- Urgesteinsmehl unterstützt die Pflanze während der Blüte
- wenn die Gurke blüht und Früchte bildet, steigt ihr Nährstoffbedarf
- Gurken im Topf kannst Du am einfachsten mit organischem Flüssigdünger düngen
- setze Düngemittel stets maßvoll ein, besonders zu viel Mineraldünger kann der Pflanze schaden
Gurken – empfindsame Starkzehrer
Frisch aus dem eigenen Garten schmecken Gurken viel aromatischer als aus dem Supermarkt. So wird ein einfacher Gurkensalat zu einer erfrischenden, sommerlichen Delikatesse. Damit die selbst gezogenen Pflanzen auch gute Erträge bringen, brauchen sie viel Wasser und eine gute Nährstoffversorgung.
Für die Starkzehrer ist eine ausgewogene Düngung während der Wachstumsphase und Fruchtentwicklung essenziell. Zuallererst mögen es die Kürbisgewächse schön warm – ohne ausreichend Sonne und Wärme hilft der beste Dünger nichts. Bei Kälte kümmern die Pflanzen und bilden kaum Früchte aus.
Besonders die empfindlichen Schlangengurken solltest Du daher besser im Gewächshaus ziehen. Einlegegurken gedeihen bei guten Standortbedingungen auch im Freiland.
In jeder Lebensphase benötigen Gurkenpflanzen unterschiedliche Nährstoffe. Hier erfährst Du, zu wann Du die Pflanzen am besten mit welchem Düngemittel unterstützen kannst.
Bereite den Boden richtig vor
Der Grundstein für eine üppige Ernte ist ein gut aufbereiteter Boden. Wie viel Dünger Du benötigst, hängt stark von der Zusammensetzung Deines Gartenbodens ab.
Ist die Erde locker und humos, also von Natur aus sehr nährstoffreich, kannst Du Dich glücklich schätzen. In diesem Fall musst Du kaum nachhelfen. Meistens ist der Boden jedoch durch den Anbau von Nutzpflanzen ausgelaugt. Auch leichte und sehr sandige Böden enthalten zu wenige Nährstoffe.
Bereite daher das Beet vor dem Auspflanzen Deiner Gurken gut vor. Der optimale Zeitpunkt dafür ist der Herbst. Wer darauf vergessen hat, kann diesen Arbeitsschritt im Frühjahr nachholen. Bedenke, dass Gurken nicht mehrere Jahre an derselben Stelle wachsen sollen. Entferne das Unkraut und grabe das Beet gut um.
Arbeite reifen Kompost oder abgelagertem Stallmist ein und harke die Erde fein. Bei sehr magerem Boden kannst Du zusätzlich 30 Gramm organischen Gemüsedünger pro Quadratmeter einarbeiten.
Düngung beim Einpflanzen
Bereits die Jungpflanzen schätzen nährstoffreiches Substrat. Während die Aussaat-Erde für das Vorziehen auf dem Fensterbrett nicht zu üppig sein darf, freuen sich die jungen Gurken im Beet über ein reichhaltiges Nahrungsangebot.
Wenn Du das Beet noch nicht mit Dünger angereichert hast, ist es jetzt höchste Zeit, die Pflanzen mit Kompost, Pferdemist oder Hornspänen zu versorgen.
Gurken wachsen schnell
Kaum haben sich die Jungpflanzen im Beet eingelebt, legen sie auch schon los. Die Triebe werden täglich länger und entwickeln laufend neue Blätter.
Du kannst Deine Pflanzen in der Wachstumsphase mit einer selbst gemachten Brennnesseljauche unterstützen. In den meisten Gärten sind Brennnesseln zum Leidwesen der Hobbygärtner überreichlich vorhanden. Auf diese Weise kannst Du den Bestand etwas dezimieren und die wehrhaften Pflanzen in ein hochwertiges Düngemittel verwandeln.
Die Jauche kräftigt Deine Gurken und beugt einem Befall von Pilzkrankheiten vor. Sie enthält Stickstoff, Kalium und Kieselsäure und ist gleichzeitig ein sanfter, langsam wirkender Naturdünger.
Brennnesseljauche ansetzen in Kürze
- Rüste Dich mit Handschuhen und einer Schere aus und sammle 1 Kilo Brennnesseln.
- Achte darauf, dass sich keine Blüten oder Samen an den Pflanzen befinden.
- Schneide die Brennnesseln in grobe Stücke und gib sie in einen Eimer, der mindestens 10 Liter fasst.
- Gieße 10 Liter Wasser auf die gehackten Brennnesseln.
- Lass die Jauche an einem warmen, sonnigen Ort ein bis zwei Wochen gären.
- Wenn Du den Geruch, der sich dabei entwickelt, unerträglich findest, füge etwas Urgesteinsmehl hinzu.
- Sobald die Jauche sich braun verfärbt hat und keine Bläschen mehr aufsteigen, ist sie bereit für den Einsatz.
- Vermische sie 1:10 mit Wasser und setze sie sowohl als Blattdüngung, als auch im Wurzelbereich ein.
Kaffeesatz
Arbeite den täglich anfallenden Kaffeesatz in die Mulchschicht ein. Das Pulver ist zu schade für den Müll, ist es doch reich an Kalium, Stickstoff und Phosphor.
Darüber hinaus lockt Kaffeesatz Regenwürmer an, die den Boden auflockern und dabei Kot hinterlassen, der wiederum viele Nährstoffe enthält, die Deinen Gurkenpflanzen gut tun. Zusätzlich hält der Kaffeegeruch Schädlinge wie Blattläuse fern.
Guano
Bei diesem natürlichen Düngemittel handelt es sich um die Exkremente von Seevögeln, Pinguinen und Robben. Das klingt nicht sehr appetitlich, ist aber sehr nährstoffreich.
Phosphor, Stickstoff und Kalium liefert Guano und unterstützt so das Wachstum und die Fruchtbildung Deiner Gurken. Du kannst einen Tomatendünger mit Guano verwenden, er enthält zusätzlich Magnesium und ist auch für Gurken und Zucchini verwendbar.
Gurken- oder Tomatendünger
Wer keinen Langzeitdünger verwendet, kann seine Gurkenpflanzen alle 14 Tage mit organischem Flüssigdünger für Gurken oder Tomaten aus dem Gartenfachhandel versorgen.
Diese Mischung enthält alle wichtigen Nährstoffe im richtigen Verhältnis. Verabreiche den Dünger mit dem Gießwasser. Sobald die Pflanzen blühen, kannst Du sie wöchentlich düngen.
Blühende Gurken düngen
Deine Gurkenpflanzen haben mittlerweile viele Knospen gebildet – schon öffnet sich die erste gelbe Blüte. Nun ist der richtige Zeitpunkt gekommen, die Pflanzen mit Magnesium und Spurenelementen zu versorgen.
Lockere den Boden im Wurzelbereich auf und arbeite etwas Urgesteinsmehl ein. Heranwachsende Früchte wiederum brauchen Kalium, zusätzlich hat die Pflanze jetzt einen hohen Wasserbedarf.
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Gurken im Topf düngen
Wenn Du Gurken im Kübel am Balkon ziehst, ist eine gute Nährstoffversorgung besonders wichtig. Schließlich steht der Pflanze nur eine beschränkte Menge an Substrat zur Verfügung. Verwende am besten Tomatenerde für die Pflanzung.
Bald hat die Gurke die in der Erde vorhandenen Nährstoffe aufgebraucht. Weil sich das Einarbeiten von Kompost und Hornspänen im Topf schwierig gestaltet und Du wohl Deinen Kaffee am Balkontisch nicht unbedingt neben einer Ladung Stallmist genießen möchtest, bietet sich der Einsatz von organischem Flüssigdünger an.
Er ist einfach zu dosieren und wird mit dem Gießwasser verabreicht. Anfangs reicht eine Düngergabe alle zwei Wochen aus. Sobald die Pflanze blüht und Früchte bildet, kannst Du sie einmal pro Woche düngen.
Maßvolles Düngen bringt weit mehr
Wer denkt, dass mehr Dünger unweigerlich zu besseren Erträgen führt, macht einen Denkfehler.
Überdüngung hat ein üppiges Blattwachstum zur Folge, die Pflanzen bilden jedoch nur wenige Früchte. Sämtliche Pflanzenteile verlieren an Festigkeit, was eine direkte Einladung an Pflanzensaft saugende Schädlinge darstellt.
Die Gurken sind außerdem weniger widerstandsfähig und bieten so Krankheitserregern eine gute Angriffsfläche. Ist der Dünger zu stickstofflastig, reagieren die Pflanzen mit gekrümmten Blättern und absterbenden Triebenspitzen. Übertriebener Einsatz von Mineraldüngern wie Blaukorn kann zu einer zu hohen Salzkonzentration im Boden führen, die die feinen Wurzeln der Pflanzen schädigt.
Auch wenn Gurken zu den nährstoffhungrigen Gemüsearten zählen, sind sie sehr empfindlich, was einen hohen Stickstoff- oder Chloranteil betrifft.
Künstliche Mineraldünger sind schwer zu dosieren. Darüber hinaus kann der Geschmack der Früchte beim Einsatz von chemischen Düngemitteln leiden. Schließlich sollen Deine liebevoll selbst gezogenen Gurken gesund und knackig sein und ein feines Aroma haben.
Setze daher lieber auf den wohldosierten Einsatz organischer Bio-Dünger. Hier ist die Gefahr einer Überdüngung gering, da die Nährstoffe organisch gebunden und weit weniger konzentriert sind. Düngemittel wie reifer Kompost, abgelagerter Stallmist, Guano, Brennnesseljauche und der maßvolle Einsatz von Hornspänen wirken sanfter und verändern den natürlichen Geschmack der Gurken nicht.
Fazit
Gurken wissen einen nährstoffreichen Boden zu schätzen. Je nachdem, wie Dein Gartenboden beschaffen ist, kannst Du ihn mit verschiedenen organischen Düngemitteln aufbessern und gezielt auf die Ansprüche der Pflanzen in jeder Lebensphase eingehen.
So sind Deine Gurkenpflanzen während der gesamten Vegetationsperiode bestens versorgt und belohnen Deine Fürsorge mit knackig frischen Früchten.