Vorgetriebene Bauernhortensien werden ab Februar als blühende Topfpflanzen angeboten. Sie werden gerne zum Muttertag verschenkt, ebenso zur Kommunion oder Konfirmation.
Nachdem die Blüten verblüht waren, sind schon viele dieser Pflanzen im Garten gelandet und haben mehr oder minder gut überlebt. Aus manchen von ihnen wurden sogar schon uralte Sträucher. Wenn Du einen solchen Glücksfall im Garten hast, hast Du vielleicht schon öfter daran gedacht, wie Du ihn vermehren könntest, weil Du vielleicht sogar eine Hortensien-Hecke pflanzen möchtest.
Wir zeigen Dir, wie Du Bauernhortensien vermehrst.
1. Vermehrung durch Absenker
Wenn Du nur wenige Exemplare durch Vermehrung gewinnen willst, ist die einfachste Methode die Vermehrung durch Absenker.
So geht’s:
- Biege die vorjährige Triebe ohne Blütenknospen auf den Boden herab,
- fixiere sie dort und bedecke sie mit so viel Erde, dass die Triebspitzen frei bleiben.
- Du solltest alles Laub bis auf maximal zwei Blätter an der Triebspitze entfernen.
- Der Trieb zieht schneller Wurzeln, wenn Du ihn an der Stelle, an der er die Wurzeln ziehen soll, schräg anschneidest und in ein Bewurzelungspulver tauchst.
- Nach etwa einem Jahr bilden sich Wurzeln und Du kannst den Trieb von der Mutterpflanze abtrennen und ihn als eigenständige Pflanze einpflanzen.
Anmerkung: Bewurzelungspulver hilft Pflanzen kräftige und gesunde Wurzeln auszubilden. Es enthält natürliche Wachstumshormone, wie:
- Indol-3-Essigsäure
- Indol-3-Buttersäure
- 2-Naphthalynessigsäure
Diese werden mit Lösungsmitteln (Alkohol) und Füllmitteln (Talkum) versetzt, damit sie zur Anwendung geeignet sind. Bewurzelungspulver enthalten zusätzlich Nährstoffe und Spurenelemente für ein gesundes Wachstum.
Bewurzelungspulver findest Du hier:
- Pflanzenschutzmittel vorsichtig verwenden. Vor Verwendung stets Etikett und Produktinformationen lesen.
2. Vermehrung durch Stecklinge
Wird eine größere Anzahl an Bauernhortensien-Jungpflanzen benötigt, empfiehlt sich eine Vermehrung durch Stecklinge.
Dabei gehst Du folgendermaßen vor:
- Schneide im Frühsommer, also etwa im Juli, Stecklinge von der Bauernhortensie ab. Wähle dafür ein paar neue, grüne Triebe aus, die noch keine Blütenknospen gebildet haben. Schneide sie nur schwach verholzten Kopfstecklinge mit einer sauberen Schere oder einem sauberen, scharfen Messer unterhalb des dritten Blattpaares ab.
- Entferne die beiden unteren Blätter und schneide die Stecklingen kurz unter den Blattknoten ab. Nun schneide auch jeweils den Trieb über dem mittleren Blattpaar ab.
- Kurze mit einer Schere die verbliebenen Blätter um die Hälfte. So verdunstet die Hortensie weniger Wasser und der Steckling kann besser anwachsen.
- Wenn die Stecklinge fertig vorbereitet sind, sind sie deutlich kleiner als die ursprünglich abgeschnittenen Triebe. Die Pflanzenteile, die Du abgeschnitten hast, wären für den Steckling nur Ballast. Bevor es ans Stecken geht, tauchst Du den unteren Triebabschnitt kurz in Bewurzelungspulver.
- Fülle Aussaat-Erde mit einer Pflanzenkelle in kleine Töpfe. Die Erst ist zum Vermehren von Pflanzen durch Stecklinge gut geeignet. Stecklinge brauchen wie auch andere Keimlinge anfangs nur wenige Nährstoffe, um das Wurzelwachstum anzuregen. Geeignete Anzuchterde findest Du unter
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- Dann steckst Du pro Topf zwei Stecklinge mehrere Zentimeter tief in die Anzuchterde. Befeuchte die Erde zuerst gründlich mit einer Sprühflasche und setzte die Stängel dann rund zwei Zentimeter tief in das Substrat.
- Feuchte Luft ist für diese Art der Vermehrung sehr wichtig. Befestige deshalb mit kleinen Holzstäben und einen transparenten Folienbeutel über den Stecklingen. So entsteht ein perfektes Treibhausklima.
Du kannst natürlich auch spezielle Anzucht-Schalen mit Haube verwenden. Das bietet sich an, wenn Du gleich mehrere neue Hortensien ziehen willst. Hier ist ein passendes Gewächshaus:
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- Durch den optimierten Schalenboden ist eine ideale Wärmeleitung garantiert
- Die Rinnen im Boden sorgen für eine optimale Wasserverteilung
- In der Abdeckhaube sind Schieberegler für optimale Temperaturkontrolle vorhanden
- Binde die Folientüten gegebenenfalls mit einer Schnur am Topf fest oder stülpe die Haube über die Anzucht-Schale. Dann stelle die Stecklinge an einen möglichst schattigen Platz auf der Terrasse oder im Garten unter einen Baum.
Es ist wichtig, das Anzucht-Gefäß alle paar Tage zu lüften und die Stecklinge gleichmäßig feucht zu halten. Es dauert meist kaum zwei Wochen, bis sich am Fuß der Stecklinge Wundgewebe (Kallus) und die ersten kleinen Wurzeln bilden.
- Sobald die Stecklinge gut bewurzelt sind, setzt Du sie einzeln in kleine Töpfe mit einem Durchmesser von 10 Zentimetern und kultivierst die jungen Pflanzen an einem schattigen Ort im Garten oder im Gewächshaus ohne Folienabdeckung weiter.
Im ersten Winter sollten die jungen Hortensien an einem kühlen, frostfreien Ort im Haus stehen, da sie noch anfällig für Kälte sind.
Im Frühjahr nach den letzten Nachtfrösten können die jungen Hortensien dann in den Garten ausgepflanzt werden.
Die Hortensien-Pflanzen sollten jetzt sorgfältig gepflegt werden, damit sie zu kräftigen und üppig blühenden Sträuchern heranwachsen.
3. Vermehrung durch Teilung
Wenn Du in Deinem Garten einen großen Bauernhortensien-Strauch hast, kannst Du diesen auch durch Teilung vermehren. Wir zeigen Dir, wie das geht und wie Du bald zwei Hortensien-Sträucher haben kannst.
1. Richtiger Zeitpunkt der Teilung
Die Pflanze sollte während der Vegetationsruhe geteilt werden. Zu diesem Zeitpunkt kann die Pflanze um ein Drittel zurückgeschnitten werden, ohne dass sie zu sehr geschwächt wird.
Allerdings kann sie nach dem Rückschnitt einfacher gehandhabt werden, da sie leichter ist und keine störenden Zweige im Weg sind. Der Herbst, nachdem die Bauernhortensie ihre Blätter abgeworfen hat, ist ein guter Zeitpunkt.
Auch im Frühjahr kann die Hortensie noch geteilt werden, was den Nachteil hat, dass sie dann alle Kraft aufwenden muss, neue Wurzeln zu bilden und in dem Jahr keine Blüten ansetzen wird.
2. Bauernhortensie ausgraben
Hierbei gehst Du folgendermaßen vor:
- Lege einen ringförmigen Graben rund um die Pflanze an, der etwa den Durchmesser der Krone hat.
- Grabe den Wurzelballen so umfangreich wie möglich aus.
- Hebe die Hortensie vorsichtig aus dem Erdreich.
3. Wurzelstock teilen
Je nachdem, wie groß die Pflanze ist, kann der Wurzelstock in zwei oder drei Teilstücke geteilt werden. Da die Bauernhortensie ausgesprochen harte Wurzeln in der Mitte hat, lässt sie sich nur mit einer Säge teilen.
Damit die Wurzel dabei keinen Schaden nimmt, sollte die Säge sauber, ja sogar desinfiziert sein. Nach dem Zersägen empfiehlt es sich, die Wunden mit Holzkohle zu bestäuben. Dann wickelst Du den Wurzelstock fest in Sackleinen ein und transportierst die Pflanze zu ihrem neuen Standort.
4. Einsetzen der Hortensie
Das neue Pflanzloch muss deutlich größer sein als das Wurzelwerk. Beim Einpflanzen sehr großer Exemplare sollte eine zweite Person die Hortensie gerade ausrichten, während Du das Pflanzloch mit Erde auffüllst.
Tritt den Boden gut an und schwemme die Hortensie gut ein.
Zum Auffüllen des Pflanzlochs solltest Du spezielle Hortensien-Erde benutze. Diese findest Du z.B. hier:
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4. Bauernhortensie aus Samen vermehren
Die Gewinnung von Hortensien-Samen ist sehr schwierig.
Samen von Bauernhortensien ernten:
- Vor der Ernte solltest Du die Blüten verblühen und trocknen lassen. Das kann einige Wochen dauern.
- Wenn die Blüten verblasst sind, kannst Du sie entfernen.
- Sammle die Blüten beim Abschneiden in einer Papiertüte und lasse weitere drei bis sieben Tage vergehen, bis sie vollständig trocken sind.
- Verschließe den Beutel und schüttele ihn gut, damit die Samen aus den Blütenröschen fallen.
- Entferne die Blütenblätter und leere den Inhalt des Beutels auf ein weißes Blatt Papier.
- Die Samen sind sehr klein und sind daher auf dem weißen Papier besser erkennbar.
Der nächste Schritt besteht darin, die Samen zu keimen, was ziemlich einfach ist. Mit der Keimung der Samen beginnst Du am besten im späten Winter oder im frühen Frühjahr, damit die Samen ausreichend Zeit haben, eine Pflanze zu entwickeln, bis es wieder Winter wird.
Um die Samen zum Keimen zu bringen, gehst Du folgendermaßen vor:
- Fülle einen flachen Behälter mit einem gut durchlässigen Keimungs-Substrat und säe den Samen an der Oberfläche. Die Samenkörnchen müssen nicht in die Erde gelegt oder in die Erde gemischt werden. Streue sie einfach auf die Oberfläche und gieße sie.
- Halte den Boden feucht, um die Keimung zu fördern.
- Bewahre die Aussaat-Behälter an einem warmen und sonnigen Ort auf.
- Schütze die Samen vor kalter Zugluft, Wind und niedrigen Temperaturen.
Die Samen der Bauernhortensie sollten in etwa zwei Wochen keimen. Der Boden sollte feucht, aber nicht nass gehalten werden. Sobald die Keimlinge groß genug sind, um in ihre eigenen Töpfe umgepflanzt zu werden, solltest Du sie in gut durchlässige Erde umpflanzen und dann sorgfältig weiter pflegen.
Sie benötigen ausreichend Licht im Halbschatten, müssen regelmäßig gegossen werden. Staunässe muss unbedingt vermieden werden.
Es dauert etwa 14 Monate, bis Hortensien vom Samen zu einer ausreichend großen Pflanze heranwachsen.
Nach 14 Monaten kannst Du die Hortensien-Pflanze auf den Boden stellen.
Vorteile und Nachteile der Vermehrung der Bauernhortensie aus Samen
Hortensien, die aus Samen gezüchtet wurden, gelten als neue Sorten und nicht als Klon der Hortensien-Pflanze, von der sie stammen.
Durch die Vermehrung aus Stecklingen entsteht ein exakter Klon der alten Pflanze.
Vorteile:
- Samen kann geerntet werden und im Herbst oder im Frühling zur Keimung gebracht werden. Stecklinge sollten im Frühling gewonnen werden, wenn der Stoffwechsel seinen Höhepunkt erreicht.
- Du kannst mit verschiedenen Sorten experimentieren, indem Du Samen aus dem Internet bestellst und selbst keimen lässt.
- Wenn aus der Kultivierung von Samen eine blühende Hortensie entsteht, empfindet jeder Hobbygärtner Stolz.
Nachteile:
- Unsachgemäß gelagerte Samen werden unfruchtbar und können nicht keimen.
- Samen sind schwer zu ernten und sind nicht so weit verbreitet wie Stecklinge.
- Hortensien brauchen viel Zeit, um zu einer ausgewachsenen Pflanze zu wachsen, wenn sie aus Samen gezüchtet werden. Eine Hortensie durch Stecklinge zu vermehren, ist einfacher und schneller.
- Unzureichendes Licht, Temperaturschwankungen oder falsches Gießen können bei den Keimlingen zu Totalausfällen führen, selbst, wenn die Samen gekeimt haben.
- Hortensien, die aus Stecklingen vermehrt wurden, blühen schneller.