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Auberginen im Topf pflanzen: Mit diesen Tipps wird es was

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Ein warmer, geschützter Standort macht Auberginenpflanzen glücklich. Da bietet sich die Topfkultur an einem sonnigen Standort direkt an.

Wir verraten Dir, was es zu beachten gilt, damit sich Auberginen in Töpfen rundum wohlfühlen.

Auberginenanbau im Topf

Ein Platz an der Sonne

Gegrillte Auberginen schmecken nach Urlaub am Mittelmeer. Und mediterrane Bedingungen sind es auch, die die subtropischen Nachtschattengewächse aus dem fernen Asien prächtig gedeihen lassen.  In unseren Breiten entsteht dieses wachstumsfördernde Kleinklima am ehesten auf Terrassen und Balkonen in Südlage.

Umgeben von wärmenden Steinfliesen, mit einer schützenden Hauswand im Rücken, können die Pflanzen tagsüber Sonne tanken und nachts von der vom Mauerwerk gespeicherten Wärme profitieren.

Welcher Standort ist geeignet?

Nicht jeder Ort erfüllt die Ansprüche, die Auberginen an ihren Standort stellen. Schattige Outdoorbereiche sind für die Kultur der empfindsamen Exoten nicht geeignet. 

Je wärmer und sonniger der Stellplatz, desto besser stehen die Chancen für eine reiche Ernte

Natürlich kann es auch zu viel des Guten werden.

Wenn die Sonne Deinen Outdoorbereich im Sommer förmlich zum Glühen bringt, solltest Du die Pflanzen nicht direkt an der Hauswand platzieren und darauf achten, dass der Wurzelbereich zumindest zeitweise beschattet ist.

Der richtige Pflanztopf

Auberginen können sich zu stattlichen Pflanzen entwickeln. Sie haben einen buschigen, oft ausladenden, Wuchs und erreichen je nach Sorte Höhen von über einem Meter. 

Optimal sind Gefäße, die ein Fassungsvermögen von mindestens 15 Litern haben. 

Am besten eignet sich ein Tontopf, da das Material die Sonnenwärme besser speichern kann, als Plastik und so die Pflanze auch an kühleren Abenden warmhält.

In einem glasierten Tongefäß bleibt die Erde länger feucht, als in einem unglasierten Tontopf. 

Wer nicht so viel Zeit zum Gießen hat, sollte sich daher für diese Variante entscheiden. Ganz gleich, welches Pflanzgefäß Du wählst, es muss auf jeden Fall über ein oder mehrere Abzugslöcher im Boden verfügen, sonst staut sich das Gießwasser im Topf. 

Über kurz oder lang kann Staunässe die Wurzeln Deiner Auberginen verfaulen lassen.

" Wenn der Pflanztopf bereits in Verwendung war, empfiehlt es sich, ihn gründlich mit warmem Wasser zu reinigen und eventuell zu desinfizieren. So verhinderst Du, dass Deine Auberginen von Krankheitserregern und Schädlingen aus dem Vorjahr befallen werden können."
Mein Tipp

Das perfekte Substrat

Auberginen brauchen viele Nährstoffe, gleichzeitig muss der Boden locker und durchlässig sein. 

  • Verwende gute Gemüse- oder Tomatenerde.
  • Etwas reifer Kompost oder Guano und Hornmehl sorgen für eine perfekte Nährstoffversorgung.
  • Mische auch etwas Sand unter um das Substrat durchlässig zu machen. 
  • Lege Tonscherben über die Abzugslöcher, damit sie nicht verstopfen können. 
  • Alternativ kannst Du am Boden des Gefäßes auch eine dünne Schicht Kies ausbringen, bevor Du die Pflanzerde einfüllst.

So stützt Du Deine Auberginen

Aubergine am Stiel im Garten.
Ein stabiler Bambusstab ist eine gute Stütze für Deine Aubergine

Die Wuchshöhe Deiner Pflanzen hängt von der Sorte und vom Standort ab. 

Damit selbst bei ausladenden Auberginen die Triebe unter dem Gewicht der Früchte nicht abknicken, solltest Du sie mit einem oder mehreren Stäben stützen

Ein Rankturm, wie er zum Beispiel für Tomaten verwendet wird, ist eine besonders praktische Lösung. Du kannst auch ein Spalier an der Hauswand befestigen oder Deine Pflanzen am Balkongeländer festbinden.

Auberginen-Anbau: Es kann losgehen

Nun hast Du den perfekten Standort gefunden, Dich für ein geeignetes Pflanzgefäß entschieden und Dir über ein möglichst nahrhaftes Substrat Gedanken gemacht. 

Jetzt fehlen nur noch die Pflanzen selbst. Im April und Mai sind in den meisten Gartenfachmärkten Auberginen-Jungpflanzen erhältlich. 

Allerdings bist Du beim Jungpflanzenkauf bezüglich der Sortenwahl stark eingeschränkt. 

Bunte Sortenvielfalt

Im Internet hingegen gibt es eine bunte Auswahl an Auberginensorten, die Du jedoch selbst aus Samen heranziehen musst. 

Auberginen sind längst nicht immer schwarzviolett und keulenförmig, wie Du sie aus dem Supermarkt kennst. 

Es gibt lilafarbene, weiße, grüne, rote und gelbe Sorten.

Hier haben wir viele Auberginen Sorten für Dich zusammengetragen.

Von Erbsengröße bis zur stattlichen Frucht, die über ein Kilogramm auf die Waage bringt, existieren die unterschiedlichsten Varianten. 

Manche Auberginen sind kugelrund, andere lang und dünn wie Schlangengurken, andere sehen aus wie Hühnereier oder haben die Form von Birnen.

Die richtige Aubergine für Dein Projekt

Wenn Du voll Begeisterung im bunten Sortiment blätterst, solltest Du bedenken, dass sich nicht jede Sorte gleichermaßen für unser gemäßigtes Klima eignet. 

Wähle eine früh reifende Aubergine, die möglichst robust und kältetolerant ist. Darüber hinaus ist auf dem Balkon ein kompakter Wuchs von Vorteil. Folgende Sorten bieten sich für den Anbau im Topf besonders an:

Ophelia F1
Ausgesprochen kompakt eignet sich diese Sorte perfekt für die Kultur auf kleinen Balkonen. Ophelia wird nur etwa 40 Zentimeter hoch und trägt kleine rund-ovale Früchte mit einer glänzenden dunkelvioletten Schale.

Violetta di Firenze
Eine klassische italienische Sorte mit rundlichen, leicht gerippten Früchten mit lila-weißer Schale und weißem Fruchtfleisch. Die Pflanze kann bis zu 80 Zentimeter hoch werden.

Bambino
Die zwergwüchsige Sorte ist ideal für den Anbau im Kübel. Die Pflanze wird nur etwa 30 Zentimeter hoch und bringt sehr frühe Erträge. Selbst in kühlen Sommern trägt Bambino zuverlässig Früchte, die auch ausreifen.

Money Maker F1
Als frühe und ziemlich kältetolerante Sorte ist Money Maker auch für den Anbau in Deutschland zu empfehlen. Die Pflanze wird etwa 60 Zentimeter hoch und trägt tiefviolette, schlanke, etwa 20 Zentimeter lange Früchte.

Prosperosa
Grapefruitgroße Früchte in glänzendem Dunkellila bringt Prosperosa. Die der Sonne abgewandte Seite der Früchte bleibt weiß. Die Sorte wird seit Generationen in der Toskana angebaut. Sie gilt als robust und verträgt auch niedrigere Temperaturen gut. Die Wuchshöhe beträgt maximal 70 Zentimeter.

Auberginen im Haus vorziehen

Für die Direktsaat im Freiland ist die Saison in unseren Breiten deutlich zu kurz. 

Bereits ab Februar kannst Du die Samen auf der warmen Fensterbank aussäen. Wenn die Pflanzen dann nach den Eisheiligen auf den Balkon dürfen, sollten sie bereits groß und kräftig sein. 

Da die Samen ziemlich lange brauchen, um zu keimen, empfiehlt es sich daher spätestens im März mit dem Vorziehen zu beginnen.

Aussaat auf der Fensterbank

Verwende kleine Blumentöpfe für die Aussaat, fülle sie mit Saaterde und lege in jedes Gefäß einen Auberginensamen, den Du mit einer dünnen Erdschicht bedeckst. 

Befeuchte das Substrat und decke die Töpfe mit transparenten Plastikdeckeln ab. So erzeugst Du ein feuchtwarmes Gewächshausklima, das die Keimung fördert. Lüfte täglich, damit sich kein Schimmel bildet.

"Du kannst auch transparente PET-Flaschen abschneiden und die unteren Teile als Pflanzhauben über die Töpfe stülpen. "
Mein Tipp

Jungpflanzen-Pflege

Stelle die Töpfe an einen hellen, warmen Ort. 

Die Samen keimen innerhalb von zwei bis vier Wochen, in seltenen Fällen kann es bis zu sechs Wochen dauern, bis sich die Keimlinge zeigen. 

Nun dürfen sich die Jungpflanzen im Zimmer so lange entwickeln, bis draußen freundliche Temperaturen vorherrschen und keine Nachtfröste mehr drohen. Meist ist dies ab Mitte Mai der Fall. 

Ein plötzlicher Umzug auf den Balkon wäre allerdings ein Schockerlebnis für die jungen Auberginen. 

Bereite die Pflänzchen langsam auf die klimatischen Bedingungen im Freien vor. 

Bringe sie dazu täglich für einige Zeit auf den Balkon, bis sie sich an Sonne und Wind gewöhnt haben. Einige Wochen vor dem Auspflanztermin kannst Du die Auberginen auch erstmals düngen.

"Stelle die Pflanzen anfangs an einen schattigen Platz, damit die weichen Blätter keinen Sonnenbrand erleiden."
Mein Tipp

Ab nach draussen

Die Sonne scheint, Dein Balkon hat sich angenehm erwärmt und auch die Nächte sind nicht mehr allzu kalt. Jetzt ist es endlich Zeit, Deine für Deine jungen Auberginen z.B. auf den Balkon zu übersiedeln. 

Setze die Pflanzen in die vorbereiteten Pflanzgefäße und gieße sie gut an. In der ersten Zeit solltest Du Deine Jungpflanzen im Auge behalten. 

Wenn die Temperaturen längerfristig unter 15 ºC sinken, empfiehlt es sich, die empfindsamen Gewächse mit Gartenvlies zu schützen.

Regelmäßig gießen

Am Balkon ist regelmäßiges Gießen besonders wichtig. Durch die starke Sonneneinstrahlung und das warme Umfeld verdunstet das Gießwasser besonders schnell. 

Je kleiner der Topf, desto rascher trocknet das Substrat aus. Um die Erde im Topf leicht feucht zu halten, kannst Du eine Mulchschicht aus Brennnesseln oder Grasschnitt ausbringen. Gieße dennoch nicht zu viel auf einmal, denn nasse Füße vertragen Auberginen nicht.

Für Sommer-Urlauber macht ein Balkon Bewässerungssystem (zum Test…) Sinn.

So brauchst Du Dir keine Sorgen machen, dass Deine Pflanzen während deiner Abwesenheit verdursten. Oder man hat einfach keine Lust jeden Tag im Sommer selber zu gießen.

"Ein selbst gemachtes Bewässerungssystem kann Dich beim Gießen Deiner Auberginen unterstützen: Fülle leere PET-Flaschen mit Wasser, tausche die Verschlüsse gegen Bewässerungsspitzen aus dem Gartenmarkt und stecke die Flaschen kopfüber ins Substrat."
Mein Tipp

Düngen & Schneiden

Dünge Deine Auberginen mit organischem Flüssigdünger, den Du alle zwei Wochen mit dem Gießwasser verabreichst. 

Binde die Pflanze an der Rankhilfe auf, damit die Triebe nicht abbrechen. Wenn Du das Gefühl hast, dass sich Deine Auberginen zu üppig verzweigen, kannst Du einige Seitentriebe entfernen.

Eine Pflanze sollten nicht mehr als sechs bis zehn Früchte tragen, damit diese ausreifen können. Entferne überzählige junge Früchte zugunsten der bereits besser entwickelten. An kleinfruchtigen Sorten wie Mini-Auberginen kannst Du ruhig mehr Früchte belassen.

Auberginenernte am Balkon

Dass die Erntezeit gekommen ist, erkennst Du, wenn die Früchte vollständig ausgefärbt sind und eine glänzende Schale haben. Drücke eine Frucht ganz behutsam. 

Lässt sie sich leicht eindrücken und fühlt sie sich nicht mehr hart, sondern schaumig weich an, weißt Du, dass sie auch wirklich reif ist. 

Verwende ein Messer oder eine Schere zum Ernten der Früchte, beim Abreißen kann die Pflanze beschädigt werden. Verwende Auberginen möglichst frisch, so schmecken sie einfach am besten.

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Foto des Autors

Meine Leidenschaft für die Pflanzenwelt habe ich als Kind bei mendelschen Kreuzungsversuchen entdeckt. Seither bin ich fasziniert von allem, was wächst und blüht. Ich liebe historische Rosen, experimentiere mit dem Anbau exotischer Früchte und interessiere mich für die Wildkräuterküche. Mit meinen Artikeln möchte ich Dir Lust aufs Gärtnern machen und Deine Fragen rund ums Thema Pflanzenpflege beantworten.

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