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Brokkoli braucht nur knapp zwei Monate bis zur Ernte. Zudem kann das gesunde Kohlgemüse mehrmals beerntet werden. Wir verraten Dir, wie Du den richtigen Erntezeitpunkt erkennst und wie Du Deine Brokkoliernte haltbar machen kannst.
Brokkoli richtig ernten & lagern
- Die Haupterntezeit von Sommerbrokkoli erstreckt sich von Anfang Juli bis Anfang September.
- Herbstsorten können bis zum Frost geerntet werden.
- Winterbrokkoli überwintert im Beet und ist erst im folgenden Frühjahr erntereif.
- Greif zum Messer, wenn die Knospen gut ausgebildet, aber noch fest geschlossen und tiefgrün sind.
- Im Kühlschrank sind die Brokkoliröschen nur 2 bis 3 Tage haltbar, lassen sich aber nach kurzem Blanchieren gut einfrieren.
Wann Brokkoli ernten?
- Kulturdauer: 7 - 10 Wochen, Winterbrokkoli: 6 Monate
- Ernte: Juni - Oktober, Winterbrokkoli: März - Mai
Der Erntezeitpunkt von Brokkoli hängt davon ab, wann Du das Gemüse gepflanzt hast. Wer die Pflänzchen im zeitigen Frühjahr im Haus vorgezogen und gleich nach den Eismännern ausgepflanzt hat, kann eventuell sogar schon im Juni ernten. Bei der Direktsaat ins Beet musst Du Dich etwa einen Monat länger gedulden.
Wer sich für Herbstbrokkoli entscheidet, der kann mit einer Ernte zwischen September und Mitte November rechnen. Wintersorten verbringen die kalte Jahreszeit durch ein Vlies geschützt im Beet und werden zwischen März und Mai immer wieder beerntet.
Keine Düngergaben während der Wintermonate
Wer Winterbrokkoli kultiviert, sollte beim Düngen eher sparsam sein. Brokkoli gehört zwar zu den Starkzehrern, darf aber nicht zu schnell wachsen, wenn klirrende Kälte bevorsteht. Der Grund: Eine üppige Nährstoffzufuhr macht das Pflanzengewebe weich und frostempfindlich. Warte daher bis mindestens Mitte März, bevor Du Deine Zöglinge mit Dünger verwöhnst.
Wie merke ich, dass Brokkoli erntereif ist?
Beim Brokkoli werden nicht die Blätter, sondern die noch nicht ganz fertig ausgebildeten Blütenstände geerntet. Für eine zarte Konsistenz und einen feinen Geschmack sollten die Knospen noch tiefgrün und fest verschlossen sein. Sobald sie sich gelblich verfärben und beginnen, sich zu öffnen, erhalten sie einen recht dominanten Kohlgeschmack. Sie sind auch in diesem Stadium noch genießbar, büßen allerdings deutlich an Aroma ein.
Statte Deinem Brokkolibeet täglich einen Besuch ab, um zu überprüfen, ob die Röschen bereits gut entwickelt sind. Bei dieser Gelegenheit solltest Du gleich eine volle Gießkanne mitbringen, denn die Pflanzen brauchen viel Wasser.
Köstliche Knospen
Beim Brokkoli sind die einzelnen Blütenknospen viel besser zu erkennen als beim Karfiol. Werden die geschlossenen Blütenstände nicht rechtzeitig geerntet, öffnen sich die Knospen und die Pflanze beginnt zu blühen. Ihre gelben Blüten erinnern an Raps. Bei samenfesten Sorten kannst Du einzelne Pflanzen blühen lassen. Nach der Blüte bildet der Brokkoli viele grüne Schoten aus. Warte, bist diese sich braun färben. Nun kannst Du die trockenen Schalen aufbrechen und die kugeligen Samen entnehmen.
Wie wird Brokkoli geerntet?
Zuallererst reift die Mittelknospe heran. Nimm ein scharfes Messer zur Hand und schneide sie ab, so lange sie noch tiefgrün und kompakt ist. Dabei kannst Du den Schnitt ruhig etwas tiefer unten ansetzen, denn auch der Strunk ist essbar und sogar sehr wohlschmeckend. Mit einem etwa zehn Zentimeter langen Stiel hält der Brokkoli auch etwas länger frisch.
Nachdem Du die Mittelknospe entfernt hast, solltest Du die Pflanze unbedingt weiter im Beet lassen. Sie bildet nun Seitentriebe, die ebenfalls Blütenknospen ausbilden. Diese sind etwas kleiner als die Hauptknospe. Oft sind auch schon zum Erntezeitpunkt der Mittelknospe einige Nebentriebe entwickelt. Schneide diese Nebenrosen einfach laufend ab, dann treibt die Pflanze laufend neue Röschen nach.
Eine Ausnahme bilden hier die sogenannten Profisorten, die für den landwirtschaftlichen Anbau am Feld gezüchtet wurden. Bei diesen Pflanzen ist kaum mit Seitentrieben zu rechnen, da das maschinelle Schneiden der Nebenrosen bei der industriellen Ernte zu kompliziert wäre.
Je kleiner, desto schärfer
Im Freiland werden die Knollen meist nicht ganz so groß wie die Radieschen, die wir aus dem Supermarkt kennen. Diese wachsen häufig im Glashaus heran und sind wässriger und weniger schmackhaft. Kleine, frisch geerntete Knollen hingegen zeichnen sich durch ihre feine Schärfe aus.
Aufbewahren & Lagern
- Lagerort: im Gemüsefach des Kühlschranks
- Haltbarkeit: etwa 2-5 Tage
Brokkoli hält leider nicht sehr lange frisch. Im Kühlschrank oder in einem kühlen, dunklen Keller kann Brokkoli nur einige aufbewahrt werden. Danach wird der Strunk rasch weich, die Röschen verfärben sich gelblich und beginnen sich zu öffnen. Durch den Feuchtigkeitsverlust wird das Gemüse rasch trocken und zäh. Am besten aufgehoben ist Brokkoli, wenn Du ihn in ein feuchtes Tuch einschlägst und im Gemüsefach des Kühlschranks verstaust.
Brokkoli in die Vase stellen
Bei Brokkoli handelt es sich um einen großen Blütenstand. Wie alle anderen Blumen auch, hält er am besten in der Vase frisch. Um die Haltbarkeit zu verlängern, kannst Du ein Glas mit Wasser füllen, den Brokkoli mit dem Strunk nach unten hineinstellen. Platziere die „Brokkolivase“ im Kühlschrank und vergiss nicht, das Wasser täglich zu wechseln.
Brokkoli einfrieren
Zum Glück lässt sich Brokkoli gut einfrieren. Damit er seine schöne grüne Farbe und die Bissfestigkeit behält, solltest Du ihn unbedingt zuvor kurz blanchieren. Dazu zerteilst Du die gewaschene Knospe in einzelne Röschen und legst diese in siedendes Salzwasser. Je nach große der Röschen für eine bis zwei Minuten. Gieße den Brokkoli durch ein Sieb ab und lege ihn zum Abschrecken in eine Schüssel mit Eiswasser.
Lass die Röschen sorgfältig abtropfen und lege sie danach auf ein Geschirrtuch, das eventuell noch vorhandene Feuchtigkeit aufsaugt. Verpacke den Brokkoli portionsweise und platziere die Beutel in der Gefriertruhe. Eingefroren hält sich Brokkoli bis zu neun Monate.
Gefrorenen Brokkoli vor der Zubereitung nicht auftauen
Damit der Brokkoli trotz Einfrieren wunderbar knackig bleibt, solltest Du ihn keinesfalls auftauen lassen, bevor Du ihn den Gerichten zufügst. Nimm ihn direkt aus der Tiefkühltruhe und gib ihn in gefrorenem Zustand ins kochende Wasser.
Verwendung & Verarbeitung
Als heimisches Superfood sollte Brokkoli regelmäßig auf den Teller kommen. Noch gesünder – für Dich und für die Umwelt – ist es natürlich, wenn der grüner Vitaminlieferant im eigenen Garten herangewachsen ist.
Brokkoli schmeckt wunderbar nussig und würzig. Er eignet sich als Beilage zu fisch, Fleisch und Tofu. Auch in asiatischen Pfannen, zu Pasta, in Aufläufen, Suppen oder Salaten ist er einfach köstlich. Wichtig bei der Zubereitung ist, dass die Röschen nicht zu Matsch gekocht werden. Denn auf diese Weise verlieren sie nicht nur ihr feines Aroma sondern auch einen Gutteil der enthaltenen Vitamine.
Feinschmecker blanchieren Brokkoli erst kurz, schrecken ihn danach im Eisbad ab und würzen ihn danach – zum Beispiel mit Knoblauch und Muskatnuss und Olivenöl. Wer will, kann die abgetropften Röschen nun auch noch kurz in einer Pfanne mit Olivenöl schwenken. Kurzes Dünsten ist ebenfalls sehr vitaminschonend. Beim Braten im Wok solltest Du die Brokkoliröschen erst gegen Ende hinzufügen.
Wirf den Strunk nicht weg. Er schmeckt recht ähnlich wie Kohlrabi. Wenn er Deiner Meinung nach nicht zu dem Brokkoli-Gericht passt, das Du gerade zubereitest, kannst Du ihn einfach schälen und roh knabbern. Gerieben passt er zu Salaten, in Stücke geschnitten zu Gemüsepfannen und püriert ergibt er – zum Beispiel mit Möhren oder Kartoffeln – eine cremige Suppe.
Grüne Vitaminbombe aus dem Hausgarten
Brokkoli strotzt nur so vor Vitamine und Mineralstoffe. Er stärkt das Immunsystem, tut Haut und Augen gut und hat einen positiven Einfluss auf unseren Blutzuckerspiegel. Um die reichlich enthaltenen Vitalstoffe bei der Zubereitung nicht zu zerstören, sollte Brokkoli nur kurz erhitzt werden. Bissfest schmeckt er auch viel besser als matschig gekocht.