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Kartoffeln ernten – die besten Tipps zum Ernten & Lagern

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Neben festkochenden und mehligen Kartoffeln gibt es frühe und späte Sorten. Hier erfährst Du, wann Du Frühkartoffeln erntest und wann es Zeit ist, die Lagersorten in den Keller zu bringen. Wir verraten Dir, welches Werkzeug sich am besten zur Kartoffelernte eignet und wie Du die Knollen am besten ein lagerst, damit sie sich lange halten.

Kartoffeln richtig ernten & lagern

Wann Kartoffeln ernten?

Wann genau der richtige Erntezeitpunkt gekommen ist, hängt davon ab, welche Kartoffelsorte Du gepflanzt hast. Frühkartoffeln sind bereits im Frühsommer erntereif. Je nachdem, wann Du die Kartoffeln gelegt hast, ist das meist ab etwa Anfang Juni der Fall. Wer die Kartoffeln rechtzeitig vorgekeimt hat, darf in Gegenden mit mildem Klima gar schon Ende Mai mit der ersten Kostprobe rechnen.

Mittelfrühe Kartoffeln reifen im Hochsommer heran. Hier beginnt die Ernte zwischen Mitte Juli und August. Späte Lagersorten sollten so lange im Beet bleiben, bis sie vollständig ausgereift sind. Nur dann lassen sie sich bis weit ins nächste Frühjahr hinein lagern. Je nach Sorte und Witterung geht es mit der Ernte der Lagerkartoffeln etwa ab Anfang September los.

Wenn Du mehrere Sorten anbaust, empfiehlt es sich, die Reihen mit Schildern zu versehen. Auf diese Weise kannst Du die frühen und die späten Sorten auseinanderhalten und erntest die richtige Kartoffeln zum passenden Zeitpunkt.

Wie merke ich, dass Kartoffeln erntereif sind?

Bei Kartoffeln liegen die Früchte unter der Erde. Anders als bei Tomaten, Gurken oder Kürbissen kannst Du ihr Wachstum nicht mitverfolgen und nicht erkennen, ob sie die gewünschte Größe bereits erreicht haben. Doch keine Sorge, die Pflanzen zeigen Dir an, in welchem Entwicklungsstadium sie sich gerade befinden. Sieh genau hin, dann weißt Du, wie es um Deine Kartoffeln bestellt ist.

Beginnen die Kartoffelpflanzen zu blühen, bedeutet dies, dass sie unter der Erde gerade ihre Knollen bilden. Diese sind anfangs noch recht klein. Doch nach etwa zwei Wochen kannst Du bereits zarte junge Frühkartoffeln als Beilage zum Spargel ernten. In diesem Stadium enthalten die Knollen viel Wasser und noch wenig Stärke und sollten gleich zubereitet werden.

Wenn Du Deine Kartoffeln lagern möchtest, solltest Du warten, bis das Kraut der Pflanzen vergilbt. Etwa hundert bis 120 Tage nach dem Pflanzen legen die Pflanzen eine Ruhepause ein. Die oberirdischen Pflanzenteile färben sich gelb und vertrocknen dann. Würdest Du die Knollen nun in der Erde belassen, würden sie zu einem späteren Zeitpunkt wieder austreiben. 

Da wir Menschen es nicht auf das Kraut oder auf die Blüten, sondern auf die schmackhaften Knollen abgesehen haben, ist es nun höchste Zeit für die Ernte. Sobald das Grün einzieht, sind die Knollen ausgereift und gut lagerfähig.

Wie werden Kartoffeln geerntet?

Die Kartoffelpflanzen sind vertrocknet? Dann ist es höchste Zeit, die Ernte aus dem Beet zu holen. Ein Spaten ist in diesem Fall nicht die richtige Wahl, denn beim herzhaften Zustechen zerteilst Du einige der Knollen. Ideal ist eine Grabegabel. Das Werkzeug besitzt meist vier Zinken und erinnert ein wenig an Poseidon. 

Nimm die Grabegabel zur Hand und stich damit etwa 35 Zentimeter neben der Kartoffel in die Erde. Schiebe die Zinken in den Boden und Hebe die Erde mitsamt der Pflanze an. Wer möchte, kann dabei die Kartoffelpflanze am Schopf packen und ziehen. Dazu fasst Du all ihre Triebe zu einem Bündel zusammen. Im Anschluss empfiehlt es sich, mit einer kleinen Handschaufel im Umkreis der Pflanze nach in der Erde verbliebenen Kartoffeln zu suchen. 

Grüne Kartoffeln sind giftig

Kartoffeln, die nahe der Oberfläche liegen oder teilweise aus der Erde herausschauen, verfärben sich grün. Diese Knollen solltest Du nicht verzehren, sondern am Kompost entsorgen. Sie enthalten giftiges Solanin.

Sortiere ungenießbare Kartoffeln aus

Sortiere alle schadhaften Knollen und solche mit grünen Stellen aus. Grüne Kartoffeln enthalten das giftige Solanin und sollten nicht verzehrt werden. Kranke Knollen, die faulige Stellen oder braune beziehungsweise schwarze Flecken aufweisen, kommen am besten in den Hausmüll, damit sich die Erreger nicht im Garten verbreiten können. Bei der Ernte angestochene Knollen sollten alsbaldig verzehrt werden.

Lagerkartoffeln werden auch auf Druckstellen oder Fraßspuren von Insekten oder Mäusen untersucht. Winzlinge kannst Du als Saatkartoffeln für das nächste Frühjahr verwenden. Nur heile Knollen mit fester Schale kommen ins Lager. Die Erde muss vor dem Einlagern nicht abgewaschen werden. Ganz im Gegenteil, sie schützt die Knollen sogar vor dem Austrocknen.

Aus 1 mach 10

Bei ertragreichen Sorten und guter Pflege bringt ein Kilogramm Saatkartoffeln etwa 10 Kilogramm Ertrag.

Aufbewahren & Lagern

Frühkartoffeln sind für den raschen Verzehr gedacht. Sie sollten nur wenige Tage in der Speisekammer oder im Keller aufbewahrt werden. Ihr hoher Wassergehalt macht sie anfällig für Fäulnis. Nach einiger Zeit beginnen sie zudem zu verschrumpeln.

Lagerkartoffeln besitzen eine dicke Schale und können je nach Sorte zwischen vier und sechs Monate aufbewahrt werden. Damit sich Kartoffeln lange halten, ist es wichtig, sie an einen kühlen, dunklen Ort zu bringen. Ideal ist ein kalter Keller mit einer Temperatur zwischen vier und acht Grad. Der Lagerplatz muss frostsicher, trocken und wirklich dunkel sein.

Die Dunkelheit verhindert, dass die Kartoffeln grün werden. Bei Lichtkontakt beginnen die Kartoffeln zudem zu keimen. Die Kälte hält die Knollen frisch und bewahrt die Vitamine. Lege die Kartoffeln am besten nach Sorten geordnet in Kisten. Ist der Raum nicht vollständig dunkel, solltest Du sie mit Zeitungspapier abdecken. Dies hilft auch, die Verdunstung zu minimieren.

Lagere Kartoffeln niemals neben Äpfeln oder Birnen. Diese Früchte bilden Reifegase, die die Kartoffeln schneller verderben lassen. Kontrolliere die Knollen regelmäßig und sortiere faulige, schrumplige und schadhafte Exemplare aus, um der Restbestand gesund zu halten.

Verwendung & Verarbeitung

Als Nachtschattengewächse enthalten Kartoffeln Solanin. Sie dürfen daher nicht roh verzehrt werden. Insbesondere an grünen Stellen und an den Keimen konzentriert sich dieses natürliche Gift. Daher gilt es, grüne Stellen und Triebe vor der Zubereitung großflächig auszuschneiden. Beim Kochen geht das Solanin ins Kochwasser über, daher solltest Du die Flüssigkeit wegleeren.

Kartoffeln sind bestimmt eines der vielseitigsten Gemüse. Sie schmecken gebacken, gebraten, gestampft und frittiert. Als Suppe, als Püree, als Kartoffelpuffer, als Bratkartoffeln oder als Klöße, aber auch als Backzutat im Brot oder im Kuchen.

Wenn Du eine größere Menge an Kartoffeln schnell verwerten musst, kannst Du sie auch einfrieren. Zuvor musst Du sie jedoch blanchieren, kochen oder frittieren. Rohe Kartoffeln werden bei Minusgraden nämlich süß, da sich die Stärke dabei in Zucker verwandelt.

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Foto des Autors

Meine Leidenschaft für die Pflanzenwelt habe ich als Kind bei mendelschen Kreuzungsversuchen entdeckt. Seither bin ich fasziniert von allem, was wächst und blüht. Ich liebe historische Rosen, experimentiere mit dem Anbau exotischer Früchte und interessiere mich für die Wildkräuterküche. Mit meinen Artikeln möchte ich Dir Lust aufs Gärtnern machen und Deine Fragen rund ums Thema Pflanzenpflege beantworten.

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