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In ihrer sonnigen Heimat leben Paprika mehrere Jahre. Doch auch in unseren Breiten kannst du die wärmeliebenden Nachtschattengewächse durch die kalte Jahreszeit bringen, wenn Du sie rechtzeitig ins Haus holst. Hier verraten wir Dir, was es bei der Überwinterung von Paprikapflanzen zu beachten gilt.
So bringst Du Paprikapflanzen durch den Winter
- Hole die Paprika ins Haus, bevor die Nächte richtig kalt werden.
- Optimal ist ein kühler, aber frostfreier Standort ohne direkte Sonnenbestrahlung.
- Alternativ eignet sich ein sonniges Südfenster mit Temperaturen zwischen 20 und 25 Grad Celsius.
- Trockene Heizungsluft und Zugluft vertragen die Pflanzen nicht.
- Bei der Überwinterung im Warmen muss regelmäßig gegossen werden.
Paprika ist mehrjährig
Paprika stammen aus Mittel- und Südamerika. Anders als ihr botanischer Name Capsicum annuum vermuten lässt, handelt es sich um mehrjährige Pflanzen. Hierzulande werden Paprika meist jedoch nur einjährig kultiviert.
Die ersten Fröste lassen die kälteempfindlichen Pflanzen absterben und so landen sie Anfang November auf dem Kompost. Das ist schade, denn die Anzucht nimmt viel Zeit in Anspruch. Schließlich können die zarten Pflänzchen erst Mitte Mai nach den Eisheiligen im Freien ausgepflanzt werden.
Daher ist es überlegenswert, einige der liebevoll herangezogenen Pflanzen im Haus zu überwintern. Die anspruchsvollen Nachtschattengewächse durch die kalte Jahreszeit zu bringen, ist allerdings keine einfache Aufgabe.
Doch die Mühe lohnt sich: Kaum kommen die Pflanzen nach den Eisheiligen wieder ins Freie, legen sie auch schon mit der Blütenbildung los. Durch den großen Wachstumsvorsprung, den sie gegenüber frisch gesäten Jungpflanzen haben, ist mit einer deutlich früheren und üppigeren Ernte zu rechnen.
Wie alt kann eine Paprika werden?
Je nach Art können sie bis zu 15 Jahre alt werden. Tepin, die Urform der modernen Chilipflanzen, kann wildwachsend gar ein Alter von bis zu 30 Jahren erreichen.
Paprika im Gewächshaus überwintern
Im Gewächshaus können Paprika nur dann den Winter überdauern, wenn dieses beheizt ist. Bei Temperaturen unter 8 Grad sterben die Pflanzen ab.
Paprika kühl überwintern
Du kannst Deinen Paprikapflanzen ein kühles, aber frostfreies Winterquartier bieten? Dann zögere nicht. Solange die Temperaturen nicht unter acht Grad Celsius fallen, sind die Nachtschattengewächse hier am besten aufgehoben. Weder macht ihnen trockene Heizungsluft zu schaffen, noch musst Du Dich allzu häufig um Deine Schützlinge kümmern.
Ob im Treppenhaus, im Keller, in der alten Waschküche oder in der Garage – solange sich die Temperaturen zwischen acht und zwölf Grad Celsius bewegen, ist für Deine Paprika alles im grünen Bereich. Achte darauf, dass die Pflanzen nicht dem Zug ausgesetzt sind. Keine Sorge, wenn die Gewächse etwas mitgenommen wirken. Je dunkler und kühler der Standort, desto mehr fahren sie ihren Stoffwechsel herunter.
Kaltluft Überwinterung
- heller bis dunkler Standort
- keine direkte Sonneneinstrahlung
- hohe Luftfeuchtigkeit
- keinesfalls unter 8 Grad Celsius
- nicht über 12 Grad Celsius
Paprika im kühlen Winterquartier pflegen
In einem kalten Raum müssen die Pflanzen kaum gegossen werden. Überprüfe die Feuchtigkeit des Substrates hin und wieder mit dem Finger. Ist die Oberfläche trocken, kannst Du etwas Wasser verabreichen. Das Pflanzgefäß muss unbedingt über ein Abzugsloch verfügen, denn Staunässe schadet den Paprikapflanzen. Im schlimmsten Fall faulen die Wurzeln und sterben ab.
Am wohlsten fühlen sich Paprika in einem Zimmer mit hoher Luftfeuchtigkeit. Ist die Luft eher trocken, empfiehlt es sich, die Blätter der Pflanzen regelmäßig mit kalkreich Wasser zu besprühen. Dünger darf während der Wintermonate nicht verabreicht werden.
Später ins Winterquartier
Bei der Kaltluft-Überwinterung dürfen die Paprika etwas länger im Freien bleiben. Schließlich erleiden sie bei der Übersiedelung keinen Schock, da sich die Temperaturen am neuen Standort kaum von den spätherbstlichen Bedingungen im freien unterscheiden. Sobald das Thermometer unter 8 Grad fällt, ist es jedoch höchste Zeit, die Pflanzen ins Haus zu retten.
Paprika warm überwintern
Wenn kein geeigneter Raum für eine kalte Überwinterung zur Verfügung steht, ist es auch möglich, die Pflanzen bei Zimmertemperatur zu halten. Hier ist es wichtig, dass sie so hell wie möglich stehen. Ideal ist ein nach Süden ausgerichtetes Fenster. Insbesondere in trüben Wintern leiden die Exoten unter einem Mangel an Sonne. Eine Pflanzenbeleuchtung aus dem Gartenmarkt schafft Abhilfe.
Direkt über einem Heizkörper ist es zwar wunderbar warm, die trockene Luft macht den Pflanzen jedoch ziemlich zu schaffen. Findet sich kein anderer sonniger und warmer Platz, solltest Du die Blätter täglich mit kalkfreiem Wasser einsprühen.
Überwinterung bei Zimmertemperatur
- heller, sonniger Standort
- Temperaturen zwischen 20 und 25 Grad
- keine trockene Heizungsluft
- keine Zugluft
- eventuell eine Tageslichtlampe
Paprika im warmen Winterquartier pflegen
Bei Zimmertemperaturen darf das regelmäßige Gießen nicht vernachlässigt werden. In etwa jeden zweiten Tag solltest Du zur Gießkanne greifen. Besser öfter und weniger lautet hier das Motto.
Dünger brauchen auch warm überwinterte Paprikapflanzen nicht. Erst wenn die Pflanzen im kommenden Frühjahr ins Freie übersiedelt werden, können sie Nährstoffgaben wieder verwerten.
Schädlingsbekämpfung während der Wintermonate
Damit es sich Schädlinge im Winterquartier gar nicht erst gemütlich machen können, ist es wichtig, die Pflanze vor der Übersiedelung ins Haus genau zu untersuchen. Sammle Schnecken ab und gehe sicher, dass keine blinden Passagiere wie Blattläuse an Board sind.
Manche Schadinsekten wie zum Beispiel Trauermücken machen sich leider erst während der Wintermonate bemerkbar. Die Larven der winzigen Fliegen ernähren sich von Pflanzenwurzeln und können so zu einer ernst zu nehmenden Gefahr für Topfpflanzen werden.
Stecke Gelbtafeln in den Topf, um die Trauermücken zu fangen. Das Abdecken des Substrates mit Quarzsand verhindert, dass die Mücken ihre Eier in der Erde ablegen können. Als äußerst effektiv bei der Bekämpfung von Trauermücken haben sich Nematoden der Art Steinernema feltiae erwiesen, welche im Gartenfachmark erhältlich sind. Über das Gießwasser verabreicht töten die Fadenwürmer die Larven der Trauermücken innerhalb weniger Wochen ab.
Hier erfährst Du alles über die Schädlingsbekämpfung mithilfe von Nematoden.
Zurück ins Freie
Die Tage werden wieder länger und vor dem Fenster zwitschern die Vögel. So verlockend sonnig es draußen auch sein mag – mit der Übersiedelung der Paprika solltest Du Dir Zeit lassen. Dauerhaft zurück in den Garten dürfen die Pflanzen erst nach den Eisheiligen, wenn keine Nachtfröste mehr drohen.
Ab April kannst Du langsam beginnen, Deine wintermüden Zöglinge wieder nach und nach an die Sonne zu gewöhnen. Bringe die Töpfe an warmen Tagen für einige Stunden ins Freie. Pflanzen, die an einem eher dunklen Standort überwintert wurden, sollten anfangs im Halbschatten aufgestellt werden, damit die empfindlichen Blätter nicht verbrennen.
Mitte Mai darfst Du Deine Paprika wieder im Beet auspflanzen. Wer die Pflanzen im Topf auf der Terrasse halten möchte, sollte sie im zeitigen Frühjahr in ein neues, größeres Gefäß setzen. Gönne Deinen Schützlingen außerdem neue Gemüseerde und etwas organischen Langzeitdünger.