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Zucchini vorziehen: 9 typische Fehler, die Du vermeiden solltest

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Ein sonniger Fensterplatz und eine Gießkanne sind alles, was Du brauchst, um aus Zucchinisamen in kürzester Zeit kräftige Jungpflanzen zu ziehen. Durch den schnellen Erfolg macht das Aussäen von Zucchini auf der Fensterbank besonderen Spaß.

Hier erfährst Du alles rund um die Aussaat und Vorkultur des beliebten Sommergemüses.

Timing beim Aussäen

Gärtner bereitet Aussaat in Anzuchtschalen vor

Die Auswahl des richtigen Zeitpunkts für die Aussaat von Zucchini ist entscheidend, um späteren Platzproblemen und Wachstumsschwierigkeiten vorzubeugen.

Obwohl es verlockend ist, früh mit der Aussaat zu beginnen, insbesondere nach dem Winter, ist Geduld gefragt.

Zucchini wachsen schnell und zu früh gesäte Pflanzen können sich auf der Fensterbank zu großen Gewächsen entwickeln, die das Umpflanzen schlecht vertragen.

Idealerweise beginnt die Aussaat im Haus Mitte April, da Zucchini frostempfindlich sind und erst nach den letzten Frösten im Mai ins Freie dürfen.


Mein Tipp: Du hattest einfach keine Zeit, Deine Zucchini rechtzeitig vorzuziehen? Kein Problem – die Pflanzen gedeihen auch bei einer Direktsaat im Freiland gut. Ab Mitte Mai dürfen die Samen ins Beet.

Sortenwahl mit Bedacht: Passende Zucchinis auswählen

Mehrere unterschiedliche Zucchini liegen auf Mauer

Wer seine Zucchini selbst vorzieht, hat die Qual der Wahl. Während Du beim Kauf von Jungpflanzen auf das doch recht überschaubare Angebot angewiesen bist, gibt es beim Saatgut im Gartenfachmarkt und in Online-Shops ein buntes Sortiment zu bestaunen.

Hier findest Du eine schöne Auswahl an Zucchini Pflanzen

Waren Zucchini früher grün und länglich, kannst Du Dich heute zwischen gelben, weißen und gestreiften Sorten entscheiden.

Wer Abwechslung sucht, kann auch Zucchini kaufen, die runde, keulenförmige oder gar UFO-förmige Früchte tragen.

Beachte den Platzbedarf der unterschiedlichen Sorten. Wer nur einen kleinen Garten hat oder Zucchini im Kübel auf der Terrasse ziehen möchte, wählt kompakt wachsende Sorten.

Am platzsparendsten ist die Kletterzucchini. Während die meisten Sorten buschig wachsen und dabei Wuchsbreiten von über 150 Zentimetern erreichen können, rankt sich diese Sorte an einem Gerüst hoch und bleibt dadurch angenehm schmal.

Eigenes Saatgut verwenden: Birgt Risiken

Eine Handvoll mit Zucchinisamen

Du möchtest Dein selbst gewonnenes Saatgut anbauen?

Das ist prinzipiell eine gute Idee, allerdings nur dann, wenn die Mutterpflanze, aus deren Früchten die Samen stammen, nicht in der Nähe von Zierkürbissen gewachsen ist.

Unsere Gartenkürbisse und Zucchini tragen dank langer Selektion ausschließlich bitterstofffreie Früchte. Da Zierkürbisse nicht verzehrt werden enthalten sie noch die bitterschmeckenden Cucurbitacine.


Mein Tipp: Viele kleine Speiskürbisse sind ebenso dekorativ wie Zierkürbisse. Verwende hübsche Speisekürbisse für die herbstliche Deko, so verhinderst Du, dass durch Kreuzung toxische Cucurbitacine entstehen.

Diese Bitterstoffe sorgen nicht nur für einen unangenehmen Geschmack, sie sind auch giftig. Da sich Kürbisgewächse, zu denen die Zucchini schließlich gehört, untereinander munter kreuzen, können durch die Einkreuzung von Zierkürbissen Bitterstoffe in Speisekürbissen und Zucchini auftreten.

Wer gerne eigne Samen gewinnen möchte, sollte daher auf den Anbau von Zierkürbisse verzichten und auch darauf achten, ob die Nachbarn Zierkürbisse im Garten haben.

Sollte eine Frucht bitter schmecken, darfst Du sie auf keinen Fall verzehren!

Cucurbitacine greifen die Schleimhäute von Magen und Darm an und lösen Übelkeit und Erbrechen aus.

Die Bitterstoffe bleiben auch beim Kochen erhalten und können im schlimmsten Fall zu lebensbedrohlichen Vergiftungen führen. Entsorge bittere Früchte umgehend!

Lichtmangel: Der Wachstums-Killer

Potted cucumber seedlings on a window sill

Es ist Mitte April und Du hast Deine Zucchinisorte gefunden. Nun kann es losgehen! Wähle eine sonnige Fensterbank in einem warmen Raum als Standort für Deine Saatschalen aus.

Ein Heizkörper unter dem Fenster sorgt einerseits für angenehme Temperaturen, andererseits trocknet das Substrat schnell aus.

Halte die Erde unbedingt feucht, sonst sterben die Keimlinge ab.

In einem Minigewächshaus ist die Luftfeuchtigkeit höher, was zur Anzucht von Jungpflanzen ideal ist.

Auch Plastikfolie oder abgeschnittene PET-Flaschen, die Du über die Töpfe stülpst, erzeugen ein feuchtwarmes Gewächshausklima. Vergiss nicht zu lüften, sonst kann sich Schimmel bilden.

Gut getopft: Die Wahl der Anzuchtgefäße

young Cucumber seedlings planted in box from under eggs.

Welches Behältnis Du zum Vorziehen Deiner Zucchini verwenden möchtest, bleibt Dir überlassen.

Klassische Tontöpfe sind ebenso gut geeignet wie Kunststofftöpfe.

Umweltbewusste Hobbygärtner verwenden gerne Recyclingmaterialien wie Joghurtbecher, Eierkartons oder aus Zeitungspapier gewickelte Anzuchttöpfchen.

Besonders praktisch sind Quelltabletten aus Kokos. Sie können später mit der Jungpflanze eingepflanzt werden.

Ganz gleich, für welche Gefäße Du Dich entscheidest, sie müssen sauber sein und über ein Abzugsloch im Boden verfügen. Fehlt das Abzugsloch, kann das Gießwasser nicht abfließen.

Staunässe lässt die empfindlichen Wurzeln der Jungpflanzen faulen.

Wenn Du Joghurtbecher oder Ähnliches verwendest, solltest Du daher mit einem Schraubenzieher oder mit der Schere Löcher in den Boden stechen.

Mein Tipp: Spüle Blumentöpfe, die bereits in Verwendung waren, mit heißem Essigwasser aus, um Krankheitserregern keine Chance zu geben.

Die Rolle der Erde beim Vorziehen

Hand voller frischer Gartenerde

Damit Deine Keimlinge kräftige Wurzeln entwickeln, darf das Substrat nicht zu nährstoffreich sein.

Reichhaltige Erde macht die Jungpflanzen ‘faul‘ – sie sind nicht darauf angewiesen ein gut verzweigtes Wurzelsystem auszubilden, um an Nährstoffe zu gelangen.

Eine spezielle Anzuchterde aus dem Gartenmarkt ist perfekt auf die Bedürfnisse Deiner kleinen Zucchini abgestimmt.

Natürlich kannst Du die Aussaaaterde auch selbst herstellen. Dazu vermischst Du feinkrümelige Gartenerde, reifen Kompost und Sand zu gleichen Teilen.

Zucchini aussäen: Schritt für Schritt

  1. Säe nicht zu viele Pflanzen aus. Zwei bis vier Pflanzen versorgen eine Familie den ganzen Sommer lang mit frischen Früchten.
  2. Fülle die Anzuchttöpfe zur Hälfte mit Erde.
  3. Lege in jeden Topf zwei Zucchinisamen und bedecke sie mit Erde zwei bis drei Zentimetern Erde. Drücke das Substrat leicht an.
  4. Wässere mithilfe einer Sprühflasche und stelle die Töpfe auf die Fensterbank. Halte da Substrat gleichmäßig feucht, aber nicht zu nass.
  5. Bei einer Temperatur von etwa 20 ºC keimen die Samen meist nach etwa einer Woche, manchmal kann es auch zwei Wochen dauern, bis sich die Keimlinge zeigen.
  6. Entferne die schwächere der beiden Pflanzen im Topf, sobald sie die ersten Laubblätter entwickelt haben.
  7. Fülle den Topf mit Erde auf, um die Zucchinipflanzen zur Bildung von Adventivwurzeln am Stängel anzuregen.

Pflanzen richtig abhärten

Feet of zucchini

Weil im Garten deutlich rauere Bedingungen herrschen als auf der heimeligen Fensterbank, solltest Du Deine zarten Pflänzchen rechtzeitig auf den Umzug ins Beet vorbereiten.

Lebhafter Wind, intensive Sonneneinstrahlung und große Temperaturschwankungen – all das ist Zimmerpflanzen völlig unbekannt.

Damit Deine Schützlinge in der großen weiten Welt zurechtkommen, empfiehlt es sich, sie schrittweise mit der Situation unter freiem Himmel vertraut zu machen.

Etwa eine Woche vor dem Auspflanzen ist es Zeit für den ersten Ausflug auf die Terrasse.

Härte Deine Jungpflanzen ab, indem Du sie an einem warmen Tag für einige Stunden auf die Terrasse bringst. Stelle sie anfangs an einen schattigen Platz und gewöhne die weichen Blätter langsam an die Sonne.

Pflegetipps für das Freiland

Nach den Eisheiligen ist es schließlich so weit – die Zucchini dürfen im Beet eingepflanzt werden. Sie sollten zu diesem Zeitpunkt bereits drei bis vier Laubblätter und gut entwickelte Wurzeln haben, aber noch nicht zu groß sein.

Pflanze sie an einem sonnigen Standort in einem Abstand von mindestens einem Meter in den gut aufgelockerten Boden.

Versorge die Jungpflanzen mit reifem Kompost und gieße sie mit temperiertem Wasser. Weil es auch Mitte Mai noch empfindlich kalt werden kann, solltest Du Dich mit dem Auspflanzen nach dem Wetterbericht richten.

Sinkt die Temperatur stark ab, kannst Du Deine Jungpflanzen mit Pflanzhauben oder großen Blumentöpfen vor Nachtfrösten schützen.

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Foto des Autors

Meine Leidenschaft für die Pflanzenwelt habe ich als Kind bei mendelschen Kreuzungsversuchen entdeckt. Seither bin ich fasziniert von allem, was wächst und blüht. Ich liebe historische Rosen, experimentiere mit dem Anbau exotischer Früchte und interessiere mich für die Wildkräuterküche. Mit meinen Artikeln möchte ich Dir Lust aufs Gärtnern machen und Deine Fragen rund ums Thema Pflanzenpflege beantworten.

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