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Buschbohnen Krankheiten & Schädlinge erkennen & bekämpfen

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Anders als Stangenbohnen klettern Buschbohnen nicht in die Höhe sondern wachsen als kleine Büsche am Boden. Sie sind wärmeliebend und liefern eine frühe und reichliche Ernte. Die Bohnen sind relativ leicht zu kultivieren. Trotzdem können sie von Krankheiten und Schädlingen befallen werden. In unserem Beitrag findest Du Informationen über Krankheiten und Schädlinge und außerdem Informationen über die Bekämpfung und Vorbeugung gegen diese Krankheiten und Schädlinge.

Schnecken (Gastropoda)

Bei den Schnecken muss man zwischen solchen unterscheiden, die keine Pflanzenschädlinge sind und solche die Pflanzen schädigen. Zu der ersten Art gehören Gehäuseschnecken und Weinbergschnecken, die sich von toten Pflanzenresten und sogar von Schädlingen ernähren. Zu der zweiten Art gehören Nacktschnecken, wie die Spanische Wegschnecke, die Gartenwegschnecke und die Ackerschnecke. Diese drei Arten legen über Winter Eier in Gelegen in der Erde ab, aus denen im Frühjahr neue Schnecken schlüpfen.

Schnecken erkennen

Schnecken sind an einer Schleimspur, die silbrig glänzt und zu den Pflanzen hinführt und sich auch auf den Pflanzen befindet erkennbar. Zudem sind sie an dem Fraßschäden an der Pflanze erkennbar.

Schnecken bekämpfen und vorbeugen

Bekämpfung von Schnecken:

  • Im Vordergrund steht die Beseitigung der Schnecken von den Pflanzen absammeln. Sie können von Hand von den Pflanzen abgesammelt werden und weitab von den Gartenbeeten ausgesetzt werden.
  • Da Schnecken sich über Tag gerne unter Steinen oder Holzbrettern verbergen, kannst Du diese anheben und die sich darunter befindlichen Schnecken einsammeln.
  • Natürliche Feinde von Schnecken wie Vögel, Blindschleichen, Kröten, Spitzmäuse und andere Nützlinge durch einen naturnahen Garten anlocken und fördern.
  • Hühner oder Laufenten zur Schneckenbekämpfung anschaffen.
  • Kaffeesatz, Kalk, Sägemehl, Steinmehl oder Holzasche um die Pflanzen ausstreuen. Diese Substanzen verhindern, dass die Schnecken sich den Pflanzen nähern. Nach einem Regenfall müssen diese Substanzen erneut ausgebracht werden.

Schnecken vorbeugen kannst Du folgendermaßen::

  • Bringe sogenannte Schneckenzäune um die Beete an, die Schnecken nicht überwinden können. Schneckenzäune bestehen aus Stahlblech, Beton oder Kunststoff.
  • Pflanze Bohnenkraut, Kamille, Kapuzinerkresse, Knoblauch, Lavendel, Rosmarin, Thymian, Zierlauch oder Zwiebeln zwischen die Buschbohnen.
  • Halte Schnecken von den Buschbohnen fern durch die Anpflanzung von Basilikum, Tagetes oder Sonnenblumen, die Schnecken anziehen.
  • Besprühe die Buschbohnen-Pflanzen mit Brühen aus Farnkraut, Lebermoos, Lavendel oder Wermut.

Schwarze Bohnenblattlaus (Aphis fabae)

Die Schwarze Bohnenblattlaus ist ein bis drei Millimeter groß. Sie ist graugrün bis mattschwarz und ist elliptisch geformt. Es gibt Tiere mit und welche ohne Flügel, wobei die mit Flügeln etwas größer sind. Die Schwarze Bohnenblattlaus legt ihre Eier vor dem Winter an der Rinde von Gehölzen ab. Es kann bis zu zehn Generationen jährlich geben. Im Sommer können sich die weiblichen Tiere ohne Befruchtung vermehren und können bis zu fünf Junge pro Tag produzieren.

Schwarze Bohnenblattlaus erkennen

Ein Befall mit der Schwarzen Bohnenblattlaus ist erkennbar an dem Honigtau, den sie absondert. Darauf können sich Rußtaupilze ansiedeln. Zudem ist der Befall an eingerollten gekräuselten Blättern zu erkennen.

Schwarze Bohnenblattlaus bekämpfen und vorbeugen

Die Schwarze Bohnenblattlaus wird, wie folgt, bekämpft:

  • Natürliche Fressfeinde wie Marienkäfer und Schwebfliegen durch einen naturnah angelegten Garten anlocken und fördern.
  • Die Pflanzen häufig mit Seifenlösung, Rainfarntee oder Brennnesseljauche spritzen.
  • Schädling per Hand abstreifen.
  • Schädlinge durch einen starken Wasserstrahl von der Pflanze abspritzen.
  • Stark befallene Blätter oder Triebe entfernen und entsorgen (nicht auf dem Kompost).
  • Kapuzinerkresse zwischen die Buschbohnen pflanzen. Sie zieht die Schwarze Bohnenblattlaus magisch an und hält sie von den Buschbohnen fern.

Vorgebeugt werden kann der Schwarzen Bohnenblattlaus, wie folgt:

  • Übermäßige Düngung mit Stickstoff vermeiden, da Stickstoff das Pflanzengewebe weich macht und somit anfällig für den Schädling.
  • Buschbohnen stets ausreichen von unten gießen.
  • Buschbohnen vorziehen oder grüh aussäen, da die Wachstumsphase, wenn die Pflanze besonders empfindlich ist, dann bis zur Zeit des Blattlausbefalls überwunden ist.

Bohnenfliege (Delia sp.)

Die etwa vier bis sechs Millimeter große Bohnenfliege sieht einer Stubenfliege ähnlich. Kopf, Brust und Bauch der Bohnenfliege sind grau bis gelb gefärbt und ihre Beine sind schwarz. Von April bis Mai legen die Weibchen jeweils 30 bis 90 Eier an das Saatgut der Buschbohnen. Nach zwei bis elft Tagen schlüpfen daraus die Larven, die die Kerne aushöhlen. Nach zwei Wochen verpuppen sich die Larven. Die Samen gehen entweder gar nicht auf oder bringen verkrüppelte Keimlinge hervor. Nach einer zweiwöchigen Verpuppung im Boden schlüpft die nächste Generation der Bohnenfliegen. Möglich sind bis zu vier Generationen. Da die Bohnenfliege unter feuchten und kühlen Bedingungen am besten wächst, richtet die erste Larvengeneration den größten Schaden an.

Bohnenfliege erkennen

Da die Larven große Löcher in die Saatbohnen fressen, erkennt man einen Befall mit Bodenfliegen daran, dass die Bohnen entweder nicht keimen oder verkrüppelte Keimlinge hervorbringen. Sie sterben meist beim Durchbrechen des Bodens ab.

Bohnenfliege bekämpfen und vorbeugen

Eine Bekämpfung der Bohnenfliege im Garten ist nicht möglich, aber es gibt die folgenden vorbeugenden Maßnahmen:

  • Da Kompost, Mist oder Reste einer Vorkultur einen Befall fördern, sollten diese Dinge gemieden werden.
  • Spinat oder Kartoffeln sollten als Vorkultur gemieden werden.
  • Da die Bohnenfliege zwischen März und Mai den größten Schaden anrichtet, sollte man Buschbohnen möglichst spät säen. Bei gutem Wetter wachsen die Keimlinge schnell und strecken Fraßstellen besser weg.
  • Direkt nach der Saat ein Vlies oder Gemüseschutznetz auf die Buschbohnen-Pflanzen legen, um eine Eiablage zu vermeiden.
  •  Buschbohnen-Pflanzen vorziehen und erst die bereits etwas größeren, widerstandsfähigeren Setzlinge pflanzen.

Brennfleckenkrankheit (Ascochyta fabae)

Die Brennfleckenkrankheit wird von einem Pilz verursacht, der vor allem in feuchten, warmen Sommern auftritt. Typisch für den Pilzbefall sind braune, rundliche, eingesunkene Flecken, die schwarz oder rot umrandet sind. Auf diesen Flecken bilden sich hellrote Sporen, die sich auf andere Pflanzen im Beet ausbreiten können. Stängel, Blätter und Hülsen der Bohnen werden zuerst befallen. Der Pilz dringt aber auch in das Innere der Hülsen ein und befällt den Samen. Infiziertes Saatgut weiß dunkle Flecken auf. Da dunkle Flecken auch typisch für eine Bohnensorte sein können, muss das Saatgut, um sicher sein zu können, aufgeschnitten werden, um zu sehen, ob sich im Innern Anzeichen eines Pilzbefalls zeigen. Die Pilzsporen können im Saatgut jahrelang überdauern.

Brennfleckenkrankheit erkennen

Erkennbar ist die Brennfleckenkrankheit an runden, dunklen Stellen mit einem schwarzen oder rötlichen Rand auf Stängeln, Blättern und Hülsen der Buschbohnen.

Brennfleckenkrankheit bekämpfen und vorbeugen

Bekämpft werden kann die Brennfleckenkrankheit, wie folgt:

  • Es stehen keine zugelassenen Präparate zur Bekämpfung im Hausgarten zur Verfügung.
  • Befallene Pflanzen umgehend entfernen und entsorgen (nicht auf dem Kompost).
  • Da der Pilz auf Pflanzenresten im Boden überwintert, ist es wichtig, das Beet von allen Pflanzenresten zu befreien und diese zu entsorgen (nicht auf dem Kompost).

Es können die folgenden vorbeugenden Maßnahmen getroffen werden:

  • Nur gesundes Saatgut und widerstandsfähige Sorten auswählen.
  • Buschbohnen nicht zu dicht nebeneinander pflanzen, damit die Luft zwischen den Pflanzen zirkulieren kann und sie nach Regen schneller abtrocknen.
  • Nur von unten gießen, damit die Blätter der Pflanze nicht nass werden.
  • Buschbohnen sollten nur alle vier bis fünf Jahre im selben Beet angebaut werden.

Fettfleckenkrankheit (Pseudomons syringae pv. phaseolicola)

Die Fettfleckenkrankheit wird von Bakterien verursacht. Primär werden Buschbohnen infiziert, die aus infiziertem Samen wachsen. Auch nicht verrottete Pflanzenreste können die Infektion übertragen. Der Erreger breitet sich bei 16 bis 20 Grad Celsius am besten aus. Die Bakterien dringen über die Spaltöffnungen ein und verbreiten sich über Regenspritzer, Wind und mechanischen Kontakt. Die Bakterien überdauern in der Erde und sind an trockenen Standorten lange lebensfähig.

Fettfleckenkrankheit erkennen

Ein Befall mit dem Fettfleckenvirus ist erkennbar an kleinen, durchsichtig erscheinenden Flächen, die von einem blassgrünen oder gelblichen Hof umgeben sind. Diese Blattflecken färben sich später rotbraun, trocknen ein und die Blätter sterben ab. Auf den Stängeln sind die Flecken lang gestreckt. Bei feuchter Witterung bildet sich ein weißer Bakterienschleim. Wenn dieser trocknet, bildet er ein weißen Häutchen. An infiziertem Samen treten matte, graubraune, eingesunkene Flecken auf. Die Keimlinge dieser Samen bilden gelbe Blätter mit grünen Blattadern aus.

Fettfleckenkrankheit bekämpfen und vorbeugen

Der Befall des Saatgutes kann durch Heißwasserbehandlung deutlich reduziert werden. Die folgenden vorbeugenden Maßnahmen können getroffen werden:

  • Resistente Buschbohnen-Sorten auswählen. Tolerante oder resistente Sorten können einen Befall an den Blättern aufweisen, ohne dass die Hülsen geschädigt werden.
  • Pflanzen regelmäßig kontrollieren und befallene Pflanzen mit den umstehenden entfernen und entsorgen (nicht auf dem Kompost).
  • Anbaupausen von drei Jahren in demselben Beet einhalten.
  • Möglichst nicht in nassen Pflanzen arbeiten, um eine Übertragung durch Berührung zu vermeiden.

Grauschimmel (Botrytis cinerea)

Grauschimmel wird durch einen Pilz verursacht. Er befällt vor allem schwache oder beschädigte Pflanzen. Zwischen 22 und 25 Grad entwickelt sich der Pilz am besten. Der Pilz überzieht die Wirtspflanze mit einem samtigen grauen Belag. Dann leitet er in den Zellen der befallenen Pflanzenteile einen Vorgang, der Apoptose genannt wird, ein. Dadurch wird der Stoffwechsel der Zelle negativ beeinflusst, sodass sie abstirbt. Das Pflanzengewebe zerfällt und fault. Die Erreger des Grauschimmels überwintern als kleine schwarze, widerstandsfähige Dauerkörper, die man Sklerotien nennt, an abgestorbenen Pflanzenteilen im Boden. Der Pilz kann mehrere Jahre im Boden überdauern, bis er optimale Wachstumsbedingungen vorfindet.

Grauschimmel erkennen

Erkennbar ist Grauschimmel an braunen, schnell faulenden Flecken auf Blättern, Stängel, Blüten, Knospwn, Früchten und Triebspitzen. Auf den betroffenen Pflanzenteilen bildet sich zudem ein mausgrauer, stark stäubender Pilzrasen.

Grauschimmel bekämpfen und vorbeugen

Grauschimmel kann folgendermaßen bekämpft werden:

  • Pflanzen ständig auf einen Grauschimmel-Bbefall kontrollieren.
  • Kranke Pflanzenteile umgehend entfernen. Betroffene Stellen bis auf das gesunde Gewege zurückschneiden und entsorgen (nicht auf dem Kompost).
  • Schneidwerkzeug nach der Arbeit desinfizieren.
  • Chemische Fungizide nur im äußersten Notfall einsetzen. Im Garten lieber ganz darauf verzichten.

Vorgebeugt werden kann Grauschimmel, wie folgt:

  • Eine Pause von mehreren Jahren zwischen dem Anbau von Buschbohnen in demselben Beet ist empfehlenswert.
  • Eine Mischkultur mit Knoblauch wirkt vorbeugend gegen Grauschimmel.
  • Ein luftiger Standort und ein gut durchlässiger Boden verringern die Gefahr von einem Befall mit Grauschimmel. Sorge zudem für einen ausreichenden Pflanzabstand.
  • Stärke Deine Pflanzen durch eine regelmäßige Versorgung mit Wasser und eine ausgewogene Düngung.
  • Achte beim Gießen darauf, dass die Blätter nicht nass werden. Gieße früh morgens, damit die Blätter und auch der Boden tagsüber abtrocknen können.

Bohnenmosaikvirus (Potyviren)

Als Bohnenmosaikvirus wird eine Pflanzenkrankheit bezeichnet, die helle Flecken auf den Blättern der Buschbohnen verursacht und sie in ihrem Wachstum hemmt. Die Viren sind mikroskopisch kleine Erreger, die durch selbst kleinste Verletzungen in die Zellen der Pflanzen eindringen. Der Körper der Viren sind stäbchenförmig oder vielflächig-kugelig. Die Viren werden meistens durch Schnittwerkzeuge oder durch Saftsaugende Insekten, wie Blattläusen, übertragen.

Bohnenmosaikvirus erkennen

Das Bohnenmosaikvirus ist an einem mosaikartigen, gelb-grünen Muster auf den Blättern der Buschbohnen-Pflanzen erkennbar. Die Blätter kräuseln sich, sie werden klein und schmal, vergilben und sterben ab. Infizierte Pflanzen sind im Wuchs gehemmt und blühen weniger. Der Virusbefall kann auch zu Verformungen von Früchten und Trieben führen.

Bohnenmosaikvirus bekämpfen und vorbeugen

Bekämpfung des Bohnenmosaikvirus:

  • Da sich das Virus über die gesamte Pflanze ausbreitet, ist eine direkte Bekämpfung nicht möglich.
  • Befallene Pflanzen entfernen und entsorgen (nicht auf dem Kompost.

Vorgebeugt werden kann der Bohnenmosaikkrankheit, wie folgt:

  • Schädlinge, die die Krankheit übertragen können, sofort beseitigen.
  • Nur desinfizierte Schneidewerkzeuge verwenden.
  • Unkraut regelmäßig entfernen, da viele Unkräuter Wirtspflanzen für die Viren sind.
  • Nur resistente Sorten auswählen

Bohnenrost (Uromyces appendiculatus)

Bohnenrost wird durch Pilze verursacht. Dabei bilden sich an de Oberseite der Blätter gelbe bis gelb-braune Flecken mit leichter Wölbung, die wie Pocken aussehen. Auf den Unterseiten der Blätter entstehen weißliche Rostpusteln, die sich später braun färben. Auch Stängeln und Hülsen können befallen werden. Der Bohnenrost befällt vornehmlich Stangenbohnen und seltener die Buschbohnen. Die Rostpusteln an der Blattunterseite werden Sommersporen genannt. Im Herbst werden sie dunkelbraun bis braunschwarz und werden als Wintersporen bezeichnet. Der Pilz überdauert an Pflanzenresten im Boden.

Bohnenrost erkennen

Erkennbar ist der Pilzbefall an den Flecken auf beiden Seiten der Blätter der Buschbohnen-Pflanze.

Bohnenrost bekämpfen und vorbeugen

Bohnenrost kann nicht direkt bekämpft werden. Es gibt aber Möglichkeiten zur Vorbeugung:

  • Nach einen Befall sollte im nächsten Jahr auf jeden Fall das Beet gewechselt werden, da die Pilze im Boden überwintern.
  • Erste erkrankte Blätter sollten sofort entfernt und entsorgt werden (nicht auf dem Komost).
  • Alle Werkzeuge, die mit infizierten Pflanzen in Berührung gekommen sind, müssen desinfiziert werden.

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Foto des Autors

Ich habe das Projekt Pflanzentanzen ins Leben gerufen, weil ich mich gerne im Garten & auf dem Balkon als Hobby-Gemüse-Gärtner austobe. Am liebsten nerve ich meine Freundin damit, unseren Balkon mit Tomaten, Chillies und Snackgurken zu verwuchern.

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