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Dicke Bohnen Krankheiten & Schädlinge erkennen & bekämpfen

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Dicke Bohnen, auch Puffbohnen genannt, wurden früher häufig angebaut und waren für arme Leute eine wichtige pflanzliche Eiweißquelle. Auch im Rahmen der veganen Ernährung sind sie heute wieder eine beliebte Gemüsepflanze. Sie gehören eigentlich nicht zur Gattung der Bohnen, sondern zu den Wicken. Sie wurden schon 3000 vor Christus angebaut. Damit Deine Ernte an Dicken Bohnen reichlich ausfällt, möchten wir Dir zeigen, welche Krankheiten und Schädlinge die Pflanzen befallen können und wie Du sie bekämpfen, beziehungsweise ihnen vorbeugen kannst.

Schwarze Bohnenläuse (Aphis fabae)

Die Schwarze Bohnenlaus hat eine Größe von einem bis drei Millimeter. Sie hat eine graugrüne bis mattschwarze Farbe. Manche Schwarze Bohnenläuse haben Flügel, andere nicht. Die Tiere, die Flügel haben, sind meist etwas größer. Die letzte Generation der Schwarzen Bohnenläuse, die bis u zehn Generationen im Jahr haben kann, legt ihre Eier an der Rinde von Büschen und Bäumen ab. Die Weibchen können an trockenen, warmen Tagen bis zu fünf neue Läuse ohne Befruchtung zeugen. Die ersten Schwarzen Blattläuse schlüpfen im März. Schwarze Blattläuse bilden große, eng beieinander sitzende Kolonien, meist an der Unterseite von Blättern oder an jungen Trieben.

Schwarze Bohnenläuse erkennen

Blätter, die von der schwarzen Blattlaus befallen sind, rollen sich ein oder kräuseln sich. Die Läuse hinterlassen auf den Blättern den sogenannten Honigtau, auf dem sich wiederum der Rußtaupilz bilden kann.

Schwarze Bohnenläuse bekämpfen und vorbeugen

Die Bekämpfung der Schwarzen Bohnenlaus kann, wie folgt, aussehen:

  • Durch natürliche Fressfeinde wie Marienkäfer und Schwebfliegen, die durch einen naturnahen Garten angezogen werden.
  • Die Schwarze Bohnenläuse können mit Tee aus Rainfarn oder Jauche aus Brennnesselblättern bekämpft werden.
  • Ein starker Wasserstrahl hilft, die Schwarzen Bohnenläuse von der Pflanze abzuspritzen.
  • Sie können aber auch von Hand abgestreift und zerdrückt werden.
  • Eine Mischkultur mit Kapuzinerkresse bietet den Tieren eine alternative Nahrungsquelle und die Pflanzen der Dicken Bohne werden verschont.

Die Vorbeugung gegen die Schwarze Bohnenblattlaus kann folgendermaßen aussehen:

  • Beliebte Winterwirte der schwarzen Blattlaus wie Pfaffenhütchen und den Gewöhnlichen Schneeball nicht anpflanzen.
  • Ein naturnahe Garten zieht Fressfeinde von Schwarzen Blattläusen wie Schlupfwespen und Marienkäfer an. Ein Blumenbeet mit einheimischen Blütenpflanzen und Kräutern hilft diese Nützlinge anzziehen. Mit einem Insektenhotel oder einer Anhäufung von Rinden hilfst Du ihnen durch die kalte Jahreszeit
  • Eine Düngung mit viel Kalium und wenig Stickstoff hilft, die Pflanzen widerstandsfähiger zu machen und so weniger anfällig für Schädlinge.
  • Einen ausreichenden Pflanzabstand einzuhalten, verhindert, dass die Schwarzen Bohnenläuse von einer Pflanze auf eine andere wechseln können.

Bohnenfliege (Phorbia platura)

Die Bohnenfliege ist vier bis sechs Millimeter groß und sieht einer Stubenfliege ähnlich. Ihr Kopf, ihre Brust und ihr Bauch sind grau bis gelb. Ihre Beine sind schwarz. Die Weibchen legen jeweils 30 bis 90 Eier ab das Saatgut der Dicken Bohne und zwar von April bis Mai. Nach zwei bis elf Tagen schlüpfen die Larven, die das Saatgut aushöhlen. Nach etwa zwei Wochen verpuppen sich die Larven. Die Samen keimen entweder überhaupt nicht oder bringen deformierte Pflanzen hervor. Nach der zwei Wochen dauernden Verpuppung schlüpfen die neuen Bohnenfliegen. Bis zu vier Generationen pro Jahr sind möglich. Da die Bohnenfliege sich unter feuchten und kühlen Bedingungen gut entwickelt, richtet die erste Larvengeneration den größten Schaden an.

Bohnenfliege erkennen

Ein Befall mit Bohnenfliegen ist daran zu erkennen, dass die Bohnen nicht keimen oder die Keimlinge verkrüppelt sind. Gerne angefressen werden auch der obere Teil der Wurzeln und die Keimblätter. Die Keimlinge sterben ab.

Bohnenfliege bekämpfen und vorbeugen

Eine Bekämpfung der Bohnenfliege ist im Garten nicht möglich. Daher sollte viel Wert auf die Vorbeugung, die wie folgt, ist, gelegt werden:

  • Kompost, Mist oder Reste einer Vorkultur fördern einen Befall mit Bohnenfliegen. Wirtspflanzen wie Spinat oder Kartoffeln sollten als Vorkultur vermieden werden.
  • Da die erste Generation von März bis Mai den meisten Schaden anrichtet, kann dieser vermieden werden, wenn die Bohnen erst ab Mitte Mai ausgesät werden.
  • Gemüseschutznetz auflegen, um eine Eiablage zu verhindern.
  • Letztlich kann man die Pflanzen vorziehen und die gesunden und stärkeren Pflanzen ins Beet Pflanzen. Sie haben mehr Widerstandskraft gegen die Bohnenfliege und ihre Larven.

Ackerbohnenmosaikvirus

Bei einem Befall mit dem Ackerbohnenmosaikvirus sind die Blätter hell bis dunkelgrün gescheckt. Die Ränder der Blattflecken sind deutlich abgegrenzt. Bei den Viren handelt es sich um mikroskopisch kleine Erreger. Sie dringen durch kleine Verletzungen in das Innere der Pflanzen ein. Sie werden meist durch Schnittwerkzeuge oder durch Saftsaugende Insekten übertragen.

Ackerbohnenmosaikvirus erkennen

Zu erkennen ist das Virus and den mosaikartigen Flecken auf den Blättern und an Welkerscheinungen der Blätter. Die Pflanzen sind im Wuchs gehemmt und blühen weniger. Eine sichere Diagnose ist nur im Labor möglich.

Ackerbohnenmosaikvirus bekämpfen und vorbeugen

  • Befallene Pflanzen aus dem Beet entfernen und entsorgen (nicht auf dem Kompost).
  • Nur desinfizierte Werkzeuge um Abschneiden einzelner befallener Blätter benutzen.

Vorgebeugt werden kann dem Ackerbohnenmosaikvirus, wie folgt:

  • Schädlinge von den Dicken Bohnen rechtzeitig entfernen, bevor sie die Pflanze infizieren können.
  • Vor Gebrauch Schnittwerkzeuge, die für Korrekturschnitte oder zur Stecklingsvermehrung eingesetzt werden, desinfizieren, damit sie keine Viren übertragen können.
  • Unkraut regelmäßig entfernen, denn es kann eine Wirtspflanze für das Virus sein.
  • Resistente Sorten auswählen.

Brennfleckenkrankheit (Ascochyta fabae)

Die Brennfleckenkrankheit ist eine Pilzinfektion, die vor allem in feucht, warmen Sommern auftritt. Der Erreger ist ein Pilz der Gattung Colletotrichum. Der Pilz dringt in die Pflanze, auch in die Hülsen und Samen ein. Der Erreger kann in den Samen jahrelang überdauern. Wenn der Samen ausgesät wird, breitet der Pilz sich in den neuen Pflanzen wieder aus.

Brennfleckenkrankheit erkennen

Ein solcher Pilzbefall ist an dunklen Flecken an Blättern, Früchten und Samen der Dicken Bohne erkennba. Die Flecken sind braun, rundlich eingesunken mit einer schwarzen oder rötlichen Umrandung. Nach einiger Zeit bilden sich auf den Flecken hellrote Sporen, die sich auf andere Pflanzen ausbreiten können.

Brennfleckenkrankheit bekämpfen und vorbeugen

  • Für eine direkte Bekämpfung stehen keine zugelassenen Präparate zur Verfügung.
  • Erkrankte Pflanzen aus dem Beet entfernen und entsorgen (nicht auf dem Kompost)
  • Darauf achten, dass kein einziges Blatt der infizierten Pflanze im Beet zurückbleibt.

Vorgebeugt werden kann der Brennfleckenkrankheit, wie folgt:

  • Auf gesundes Saatgut achten.
  • Auf einen ausreichenden Pflanzabstand achten, damit die Pflanzen schneller wieder abtrocknen und den Pilzsporen keine Zeit zum Keimen bleibt.
  • Darauf achten, von unten und nicht auf die Blätter zu gießen.
  • Bohnen sollten idealerweise nur alle vier bis fünf Jahre im selben Beet angepflanzt werden.

Schokoladenfleckenkrankheit (Botrytis fabae Sard.)

Die Schokoladenfleckenkrankheit wird durch einen Schlauchpilz verursacht.Auf den Blättern der Pflanze bilden sich scharf umgrenzte, braune Flecken mit rotbraunem Rand. Später wird die Mitte der Flecken heller und trocknet aus. Bei anhaltender hoher Luftfeuchtigkeit breitet der Pilz sich schnell aus und die Flecken fließen zusammen. Auf der Ober- und Unterseite dr Blätter bildet sich grauer, flaumiger Sporenrasen. Starker Befall führt zum Abwurf der Blätter. Der Pilz überwintert durch Dauersporen im Boden. Eine Infektion der Pflanzen wird durch Honigtau begünstigt. Unter trockenen Bedingungen ruht der Pilz im Pflanzengewebe.

Schokoladenfleckenkrankheit erkennen

Die Schokoladenfleckenkrankheit ist erkennbar an den braunen Flecken auf der Pflanze

Schokoladenfleckenkrankheit bekämpfen und vorbeugen

Bekämpfung der Schokoladenfleckenkrankheit:

  • Befallene Pflanzenteile entfernen und entsorgen (nicht auf dem Kompost).
  • Pflanzen nur von unten gießen, damit die Blätter trocken bleiben
  • Schädlinge, die Honigtau verursachen, bekämpfen.

Vorbeugende Maßnahmen gegen die Schokoladenfleckenkrankheit sind:

  • Ausreichende Pflanzabstände und gründliche Unkrautentfernung für gute Belüftung und rasches Abtrocknen der Blätter.
  • Gut durchlässige, luftige und wenig saure Standorte wählen.
  • Pflanzen durch eine ausreichende Versorgung mit Phosphor und Kalium stärken.
  • Fruchtfolgeabstände von vier bis fünf Jahren einhalten.
  • Mischkultur mit Mais reduziert die Erreger.

Ackerbohnenrost (Uromyces viciae-Fabae)

Erreger des Ackerbohnrosts ist ein Rostpilz. Der Pilz bildet verschiedene Formen von Sporen, die alle auf den Pflanzen der Dicken Bohne gebildet werden. Gegen Ende der Saison bilden sich dunkle Wintersporen.

Ackerbohnenrost erkennen

Der Ackerbohnenrost ist erkennbar an weißen Pusteln auf der Unterseite der Blätter, den Hülsen und den Stängeln. Die Oberseite des Blattes verfärbt sich gelb. Später entstehen rotbraune Pusteln und die Blätter fallen schließlich ab.

Ackerbohnenrost bekämpfen und vorbeugen

Eine direkte Bekämpfung des Bohnenrosts ist nicht möglich, aber es gibt einige vorbeugende Maßnahmen.

  • Die Pilzsporen überwintern im Boden. Befallene Flächen sollten mindestens vier bis fünf Jahre nicht mehr mit Dicken Bohnen bepflanzt werden.
  • Dicke Bohnen immer nur von unten gießen, damit die Blätter nicht nass werden.
  • Befallene Blätter entfernen und entsorgen (nicht auf dem Kompost).
  • Widerstandsfähige Bohnensorten auswählen.

Grauschimmel (Botrytis cinerea)

Grauschimmel wird von einem Schlauchpilz verursacht, der vor allem schwache Pflanzen befällt. Der Pilz überzieht die Pflanze mit einem samtigen Belag und leitet in den Zellen der Pflanze einen Prozess, der Apoptose genannt wird, ein. Der Stoffwechsel der Zellen wird negativ beeinflusst und sie stirbt ab. Grauschimmel-Erreger überwintern als widerstandsfähige schwarze Dauersporen, Sklerotien genannt, an abgestorbenen Pflanzenteilen im Boden. Die Sporen werden durch Regen, Spritzwasser, und Wind auf andere Pflanzen übertragen. Hohe Luftfeuchtigkeit und Wärme fördern die Ausbreitung des Pilzes. Der Pilz kann mehrere Jahre im Boden überdauern.

Grauschimmel erkennen

Grauschimmel ist an braunen, faulenden Flecken auf der Pflanze erkennbar. Auf den betroffenen Pflanzenteilen bildet sich ein mausgrauer, stark stäubender Pilzrasen.

Grauschimmel bekämpfen und vorbeugen

Bekämpfung des Grauschimmels:

  • Befallene Pflanzenteile umgehend entfernen und entsorgen (nicht auf dem Kompost).
  • Schnittwerkzeuge nach der Arbeit desinfizieren, da Pilzsporen an ihnen haften könnten.
  • Bei starkem Befall kann ein zugelassenes Fungizid verwendet werden, aber nur im äußersten Notfall, da die Anwendung einen chemischen Eingriff in die Natur darstellt.

Vorbeugung gegen den Grauschimmel:

  • Pflanzabstände und Fruchtfolge einhalten.
  • Mischkultur mit Knoblauch anlegen.
  • Auf resistente Sorten achten.
  • Ein luftiger Standort und ein gut durchlässiger Boden verringern die Gefahr für einen Befalls.
  • Stärke Deine Pflanzen durch eine ausgewogene Düngung und regelmäßiges Gießen.
  • Gieße Deine Pflanzen nur von unten, damit die Blätter trocken bleiben.
  • Eine übermäßige Stickstoffdüngung sollte vermieden werden, da Stickstoff das Pflanzengewebe weich macht und somit anfälliger für Schädlinge und Pilze.
  • Ebenfalls wirksam haben sich eine kalibetonte Düngung, Gesteinsmehl und eine selbst hergestellte Schachtelhalmbrühe erwiesen.

Blattrollkrankheit (BRL Virus)

Die Blattrollkrankheit wird durch Pflanzenviren verursacht. Sie werden hauptsächlich durch Blattläuse übertragen, jedoch nicht durch die Schwarze Bohnenblattlaus. Mit Blattrollviren infizierte Pflanzen sind auch anfällig für die Schokoladenfleckenkrankheit und das Bohnenmosaikvirus.

Blattrollkrankheit erkennen

Die Krankheit ist durch nach oben eingerollte, oft verdickte und harte Blätter erkennbar. Die Blätter sind am Rand und zwischen den Blattadern vergilbt. Ein früher Befall wirkt sich auf die ganze Pflanze aus, bei einem späteren Befall ist nur der obere Bereich betroffen.

Blattrollkrankheit bekämpfen und vorbeugen

Die Blattrollkrankheit wird durch Pflanzenviren verursacht. Sie werden hauptsächlich durch Blattläuse übertragen, jedoch nicht durch die Schwarze Bohnenblattlaus. Mit Blattrollviren infizierte Pflanzen sind auch anfällig für die Schokoladenfleckenkrankheit und das Bohnenmosaikvirus.

Blattrollkrankheit erkennen

Die Krankheit ist durch nach oben eingerollte, oft verdickte und harte Blätter erkennbar. Die Blätter sind am Rand und zwischen den Blattadern vergilbt. Ein früher Befall wirkt sich auf die ganze Pflanze aus, bei einem späteren Befall ist nur der obere Bereich betroffen.

Blattrollkrankheit bekämpfen und vorbeugen

Das Blattrollvirus kann, wie folgt, bekämpft werden:

  • Dicke Bohnen früh aussäen.
  • Unkraut zwischen den Pflanzen entfernen, da das Unkraut Wirt des Virus sein kann.
  • Blattläuse, die das Virus übertragen könne, frühzeitig bekämpfen.

Vorbeugende Maßnahmen gegen die Blattrollkrankheit:

  • Mindestabstand bei der Pflanzung einhalten.
  • Feuchtigkeitsstau verhindern durch Gießen von unten, gut durchlässigen Boden und gute Belüftung.
  • Früh aussäen, damit die Pflanzen schnell stark werden.
  • Fruchtfolge beachten.
  • Pflanzen ausreichend mit Nährstoffen versorgen.
  • Mischkulturen anbauen.

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Foto des Autors

Es gibt kaum etwas Befriedigenderes für mich, als nach einem langen Tag im Garten die Erde unter meinen Fingernägeln zu spüren. Mein Garten ist mein Ruhepol, meine Kreativwerkstatt und manchmal auch mein kleines Chaos. Bei „Pflanzentanzen“ teile ich all die kleinen Freuden und Herausforderungen, die das Gärtnern mit sich bringt. Bist du bereit, mit mir auf diese grüne Reise zu gehen?

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