Kürbisse können ziemlich groß werden. Nicht nur die Früchte, auch die Pflanzen nehmen oft gewaltige Ausmaße an. Damit sie sich gut entwickeln, benötigen sie viele Nährstoffe. Wie und wann Du Deine Kürbisse mit Dünger versorgst und welches Düngemittel das richtige ist, erfährst Du hier.
Gut gedüngt ist halb geerntet
- Kürbisse sind Starkzehrer
- für eine gute Entwicklung benötigen sie viele Nährstoffe
- eine Grunddüngung ermöglicht einen guten Start
- bereite das Beet vor der Aussaat gut auf
- entferne das Unkraut
- lockere den Boden
- arbeite Kompost, Pferdemist oder Hornspäne ein
- dünge die Pflanzen in der Wachstumsphase alle 2-3 Wochen
- Kompost ist das beste Düngemittel für Kürbisse
- auch Pflanzenjauchen eignen sich hervorragend
- alternativ kannst Du Guano, Hornmehl und Bio-Volldünger verwenden
- am schnellsten und einfachsten ist die Düngung mit organischem Flüssigdünger
Der Kaiser des Gartens
Wer selbst Kürbisse anbaut, kann von der Faszination, die von diesem Gemüse ausgeht, berichten. Eben noch kleine, weiße Kerne in der Hand des Gärtners entwickeln sie sich innerhalb weniger Wochen zu majestätischen Pflanzen, die sich quer durch den Garten ranken und Zäune erklimmen. Wie aus dem Nichts erscheinen riesige grüne Blätter, die das Beet in einen Dschungel verwandeln.
Blühende Giganten
Bald darauf ragen große, schlanke Blüten in strahlendem Dottergelb aus dem Dickicht. Die männlichen Blüten erinnern ein wenig an Königskronen, wenn sie sich an ihren langen Stielen über das Blättergrün erheben. Unten an den Ranken sitzen die voluminösen weiblichen Blüten, ebenfalls sattgelb und mit feinen grünen Adern überzogen.
An jeder von ihnen ist bereits im Knospenstadium eine winzige Kürbisfrucht sichtbar. Kürbisblüten produzieren täglich eine unglaubliche Menge an Zucker – beinahe 30 mg pro Blüte. Mit ihrem süßen Nektar wirken sie wie Magneten auf Bienen und Hummeln. Oft halten sich mehrere Bienen gleichzeitig in einer der großen Blüten auf.
Farbenfrohe Schwergewichte
Noch bevor die weiblichen Blüten abgefallen sind, beginnen die Früchte auch schon zu wachsen. Sie entwickeln sich genauso rasant wie zuvor die Pflanzen und nehmen jeden Tag an Volumen zu. Das kannst Du sogar beobachten: Nach einem Regenguss scheinen die gestern noch so kleinen Kürbisfrüchte ihre Größe fast verdoppelt zu haben.
Je nach Sorte können sie sich zu wahren Riesen auswachsen. Immerhin gehören Kürbisse zu den größten Früchten weltweit – den aktuellen Weltrekord hält ein Kürbis mit einem Gewicht von 1190,5 Kilo. Solche extremen Exemplare gedeihen im Hausgarten natürlich nicht. Ein Kürbis der beliebten Sorte ‘Muscade de Provence‘ bringt allerdings durchaus 20 bis 30 Kilo auf die Waage, der ‘Gelbe Zentner‘ kann gar 50 Kilo schwer werden.
Wachstum macht hungrig
Diese enorme Wuchskraft und Produktivität kommt nicht von ungefähr. Kürbisse sind Starkzehrer und haben einen hohen Nährstoffbedarf. Um gut zu gedeihen, brauchen die Pflanzen, neben einem sonnigen Standort und einer guten Wasserversorgung, jede Menge Nährstoffe. Was kannst Du tun, um das Wachstum Deiner Kürbispflanzen optimal zu unterstützen?
Natürlich währt am längsten
Wer die Ernte nicht ausschließlich als herbstliche Deko und zum Basteln von Halloween-Laternen verwenden möchte, sondern gerne kulinarische Köstlichkeiten aus seinen Kürbissen zubereitet, sollte bei der Düngung besser auf Chemie verzichten. Mineralische Düngemittel enthalten neben einer hohen Konzentration an Nährstoffen häufig auch unerwünschte Schwermetalle.
Diese schaden nicht nur der menschlichen Gesundheit, sondern sind auch für manche Bodenorganismen giftig. Schon die Herstellung synthetischer Dünger ist sehr energieaufwendig und mit einer hohen Treibhausgas-Emission verbunden. Der übertriebene Einsatz von Phosphor und Stickstoff hat negative Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit unserer Böden und die Qualität unserer Gewässer.
In Deinem Garten kannst Du den Umweltschutz selbst in die Hand nehmen und auf sanfte organische Düngung setzen. Gleichzeitig erhältst Du mit nachhaltigen Düngemitteln schmackhaftere und gesunde Früchte. Schließlich möchtest Du mit Deinen Kürbissen keine neuen Weltrekorde aufstellen, sondern feine Kürbissuppen, herzhafte Kürbisaufläufe und -gratins und saftige Kürbismuffins genießen.
Kompost – das Superfood für Kürbisse
Der beste Dünger ist kostenlos und fällt täglich in jedem Haushalt an: Kompost gilt nicht umsonst als das ‘schwarze Gold des Gärtners‘. Er enthält alles, was Deine Kürbisse für eine prächtige Entwicklung brauchen und gibt seine Nährstoffe schön langsam an die Pflanzen ab. Verwende vollständig verotteten Kompost. Er versorgt Deine Kürbisse mit wertvollen Mineralstoffen, gleichzeitig belüftet er den Boden und verbessert seine Fähigkeit, Wasser zu speichern.
Eine gute Grunddüngung
Um den Hunger der grünen Riesen zu stillen, solltest Du das Beet schon vor der Pflanzung gut vorbereiten. So ermöglichst Du Deinen Kürbipsflanzen einen guten Start in die Gartensaison. Entferne das Unkraut und grabe den Boden um. Arbeite 3,5 bis 4 Kilo Kompost pro Quadratmeter ein.
Neben Kompost eigenen sich auch verrotteter Pferdemist oder Hornspäne zur Bodenverbesserung. Diese Grunddüngung sollte bereits im zeitigen Frühjahr oder gar schon im Herbst des Vorjahres stattfinden. Vor der Aussaat lockerst Du das Beet dann einfach noch einmal auf und harkst die Erde, bis sie schön feinkrümelig ist.
An der Quelle
Weil Kompost Kürbisse so prächtig gedeihen lässt, kannst Du eine Deiner Kürbispflanzen auch auf dem Komposthaufen anpflanzen. Dort sitzt sie direkt an der Nahrungsquelle und spendet Deinem Kompost im Hochsommer Schatten, damit er nicht austrocknet. So können die unzähligen Kleinstlebewesen auch in Hitzeperioden gute Dienste leisten und Deine Garten- und Küchenabfälle in wertvollen Dünger verwandeln.
Düngung während der Wachstumsphase
In ein gut aufbereitetes Beet gebettet, entwickeln sich die Jungpflanzen schnell. Nach einiger Zeit haben die hungrigen Gewächse die meisten Nährstoffe aufgebraucht. Während der Blüh- und Wachstumsphase freuen sich die Pflanzen daher über regelmäßige Düngergaben. Mit Kompost kannst Du – ganz im Gegensatz zu Mineraldüngern – nicht viel falsch machen. Verabreiche den Kürbissen alle zwei bis drei Wochen eine Schaufel gut verrotteten, gesiebten Kompost.
Pflanzenjauchen nähren und stärken
Eine weitere großartige Möglichkeit, das Wachstum der Pflanzen zu unterstützen, ist das Ansetzen von Pflanzenjauchen. Aus Kräutern wie Brennnessel, Ackerschachtelhalm und Beinwell lässt sich so ein hochwertiger Dünger herstellen, der Deine Kürbisse stärkt und sogar Krankheiten vorbeugen kann.
Im Garten werden Brennnesseln und Co meist als lästiges Unkraut betrachtet. Für Deine Gemüsepflanzen jedoch sind sie eine tolle Nährstoffquelle, deren hoher Gehalt an Kieselsäure die Zellwände festigt und so dem Befall durch beißende und saugende Insekten vorbeugt.
Pflanzenjauchen selbst ansetzen
Sammle ein Kilo Brennnesseln, Beinwell oder Ackerschachtelhalm. Du kannst die Kräuter natürlich auch mischen. Um sämtliche Pflanzenwirkstoffe wie Stickstoff, Eisen, Phosphor und Kieselsäure optimal nutzen zu können, werden die gesammelten Kräuter vergoren.
Dazu gibst Du die Pflanzenteile in ein Fass oder in einen großen Eimer und gießt 10 Liter Wasser darüber. Lass das Behältnis an einem sonnigen, warmen Platz etwa ein bis zwei Wochen stehen. Nach einiger Zeit kommt der Gärprozess in Gang, Bläschen steigen auf und es bildet sich Schaum an der Wasseroberfläche. Rühre täglich mit einem Holzstab um.
Bald färbt sich die Jauche grünlich bis dunkelbraun. Bei der Gärung entsteht ein unangenehmer Geruch, den Du durch die Zugabe von etwas Urgesteinsmehl abmildern kannst. Sobald sich keine Luftbläschen mehr bilden, ist der Prozess abgeschlossen.
Natürlich, nachhaltig und gesund
Aus Unkraut und Wasser ist ein ausgezeichneter, harmonischer Stickstoffdünger entstanden, der mild und natürlich wirkt und vielseitig einsetzbar ist. Pflanzenjauchen kräftigen Deine Kürbisse, schützen sie vor Krankheiten und Schädlingen und sorgen für gute Erträge. Gleichzeitig belasten sie weder die Umwelt noch schaden sie Deiner Gesundheit.
So düngst Du mit Pflanzenjauchen
Gieße die Jauche durch ein Sieb oder durch ein Mulltuch. Fülle die Flüssigkeit in leere Getränkeflaschen beziehungsweise in Kanister. So lässt sie sich den ganzen Sommer über aufbewahren. Die herausgesiebten, vergorenen Pflanzenteile kannst Du am Kompost verteilen. Führe mit Deiner selbst gemachten Pflanzenjauche ungefähr alle zwei bis drei Wochen eine sogenannte Kopfdüngung durch. Verdünne die Jauche dazu 1:10 mit Wasser und bringe sie im Wurzelbereich Deiner Kürbispflanzen aus.
Die schnelle Alternative
Dir fehlt schlicht und einfach die Zeit zum Herstellen von Brennnesseljauche? Du hast auch noch keinen Komposthaufen? Kein Problem, Kürbispflanzen nehmen auch folgende organische Düngemittel gerne an:
- Guano
- Hornmehl
- organische Bio-Volldünger
Am einfachsten und zeitsparendsten ist sicher der Einsatz eines organischen Flüssigdüngers aus dem Gartenmarkt. Dieses praktische, hoch konzentrierte Düngemittel brauchst Du nur im vom Hersteller angegebenen Verhältnis mit dem Gießwasser vermengen und Deine Kürbisse damit gießen.
Fazit
Vom Keimling zur üppigen Ernte vergehen bei Kürbispflanzen nur wenige Monate. Diese unglaubliche Wuchskraft braucht natürlich den entsprechenden Treibstoff: Kompost und Pflanzenjauchen sind die optimalen Nährstoffquellen für Deine Kürbisse. Die hochwertigen Naturdünger wirken sanft und sind dennoch effektiv. Sie schützten die Umwelt sowie Deine Gesundheit und garantieren hohe Erträge.