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Kürbis düngen: Das solltest Du diesen Sommer tun, um riesige Kürbisse zu ernten

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Kürbisse können ziemlich groß werden. Nicht nur die Früchte, auch die Pflanzen nehmen oft gewaltige Ausmaße an. Damit sie sich gut entwickeln, benötigen sie viele Nährstoffe. Wie und wann Du Deine Kürbisse mit Dünger versorgst und welches Düngemittel das richtige ist, erfährst Du hier.

Gut gedüngt ist halb geerntet

Wachstum macht hungrig

DIe enorme Wuchskraft und Produktivität der Kürbisse kommt nicht von ungefähr. Kürbisse sind Starkzehrer und haben einen hohen Nährstoffbedarf. 

Um gut zu gedeihen, brauchen die Pflanzen, neben einem sonnigen Standort und einer guten Wasserversorgung, jede Menge Nährstoffe.  

Was kannst Du tun, um das Wachstum Deiner Kürbispflanzen optimal zu unterstützen?

Kompost – das Superfood für Kürbisse

Der beste Dünger ist kostenlos und fällt täglich in jedem Haushalt an: Kompost gilt nicht umsonst als das ‘schwarze Gold des Gärtners‘. 

Er enthält alles, was Deine Kürbisse für eine prächtige Entwicklung brauchen und gibt seine Nährstoffe schön langsam an die Pflanzen ab. Verwende vollständig verotteten Kompost. 

Er versorgt Deine Kürbisse mit wertvollen Mineralstoffen, gleichzeitig belüftet er den Boden und verbessert seine Fähigkeit, Wasser zu speichern.

"Das Anlegen eines Komposthaufens lohnt sich! Dort werden organische Abfälle aus Haus und Garten zu Humus, mit dessen Hilfe Du langfristig einen gesunden und lebendigen Gartenboden aufbauen kannst."
Mein Tipp

Eine gute Grunddüngung

Um den Hunger der grünen Riesen zu stillen, solltest Du das Beet schon vor der Pflanzung gut vorbereiten. So ermöglichst Du Deinen Kürbipsflanzen einen guten Start in die Gartensaison.

 Entferne das Unkraut und grabe den Boden um. Arbeite 3,5 bis 4 Kilo Kompost pro Quadratmeter ein. Neben Kompost eigenen sich auch verrotteter Pferdemist oder Hornspäne zur Bodenverbesserung. 

Diese Grunddüngung sollte bereits im zeitigen Frühjahr oder gar schon im Herbst des Vorjahres stattfinden. Vor der Aussaat lockerst Du das Beet dann einfach noch einmal auf und harkst die Erde, bis sie schön feinkrümelig ist.

Direkt an der Quelle: Komposthaufen

Weil Kompost Kürbisse so prächtig gedeihen lässt, kannst Du eine Deiner Kürbispflanzen auch auf dem Komposthaufen anpflanzen. 

Dort sitzt sie direkt an der Nahrungsquelle und spendet Deinem Kompost im Hochsommer Schatten, damit er nicht austrocknet. 

So können die unzähligen Kleinstlebewesen auch in Hitzeperioden gute Dienste leisten und Deine Garten- und Küchenabfälle in wertvollen Dünger verwandeln.

Düngung während der Wachstumsphase

In ein gut aufbereitetes Beet gebettet, entwickeln sich die Jungpflanzen schnell. Nach einiger Zeit haben die hungrigen Gewächse die meisten Nährstoffe aufgebraucht. Während der Blüh- und Wachstumsphase freuen sich die Pflanzen daher über regelmäßige Düngergaben. 

Mit Kompost kannst Du – ganz  im Gegensatz zu Mineraldüngern – nicht viel falsch machen. Verabreiche den Kürbissen alle zwei bis drei Wochen eine Schaufel gut verrotteten, gesiebten Kompost.

Pflanzenjauchen nähren und stärken

Eine weitere großartige Möglichkeit, das Wachstum der Pflanzen zu unterstützen, ist das Ansetzen von Pflanzenjauchen. 

Aus Kräutern wie Brennnessel, Ackerschachtelhalm und Beinwell lässt sich so ein hochwertiger Dünger herstellen, der Deine Kürbisse stärkt und sogar Krankheiten vorbeugen kann.

Im Garten werden Brennnesseln und Co meist als lästiges Unkraut betrachtet. Für Deine Gemüsepflanzen jedoch sind sie eine tolle Nährstoffquelle, deren hoher Gehalt an Kieselsäure die Zellwände festigt und so dem Befall durch beißende und saugende Insekten vorbeugt.

"Brennnessel und Beinwell ergänzen einander perfekt. Brennnesseljauche enthält viel Stickstoff, Beinwelljauche liefert das benötigte Kalium. Ackerschachtelhalm wiederum punktet mit seinem besonders hohen Kieselsäuregehalt."
Mein Tipp

Pflanzenjauchen selbst ansetzen

Sammle ein Kilo Brennnesseln, Beinwell oder Ackerschachtelhalm. Du kannst die Kräuter natürlich auch mischen. Um sämtliche Pflanzenwirkstoffe wie Stickstoff, Eisen, Phosphor und Kieselsäure optimal nutzen zu können, werden die gesammelten Kräuter vergoren.

  1. Dazu gibst Du die Pflanzenteile in ein Fass oder in einen großen Eimer und
  2. gießt 10 Liter Wasser darüber.
  3. Lass das Behältnis an einem sonnigen, warmen Platz etwa ein bis zwei Wochen stehen.
  4. Nach einiger Zeit kommt der Gärprozess in Gang, Bläschen steigen auf und es bildet sich Schaum an der Wasseroberfläche.
  5. Rühre täglich mit einem Holzstab um.
  6. Bald färbt sich die Jauche grünlich bis dunkelbraun.
  7. Bei der Gärung entsteht ein unangenehmer Geruch, den Du durch die Zugabe von etwas Urgesteinsmehl abmildern kannst.
  8. Sobald sich keine Luftbläschen mehr bilden, ist der Prozess abgeschlossen.

Natürlich, nachhaltig und gesund

Aus Unkraut und Wasser ist ein ausgezeichneter, harmonischer Stickstoffdünger entstanden, der mild und natürlich wirkt und vielseitig einsetzbar ist. 

Pflanzenjauchen kräftigen Deine Kürbisse, schützen sie vor Krankheiten und Schädlingen und sorgen für gute Erträge. Gleichzeitig belasten sie weder die Umwelt noch schaden sie Deiner Gesundheit.

"Trage beim Sammeln der Brennnesseln Handschuhe. Verwende ausschließlich Pflanzen, die noch nicht blühen oder gar Samen tragen, sonst verbreitest Du das Unkraut im gesamten Garten."
Mein Tipp
Superdünger selbst gemacht: Pflanzenjauchen sind wunderbare organische Dünger

So düngst Du mit Pflanzenjauchen

Gieße die Jauche durch ein Sieb oder durch ein Mulltuch. Fülle die Flüssigkeit in leere Getränkeflaschen beziehungsweise in Kanister. 

So lässt sie sich den ganzen Sommer über aufbewahren. Die herausgesiebten, vergorenen Pflanzenteile kannst Du am Kompost verteilen. 

Führe mit Deiner selbst gemachten Pflanzenjauche ungefähr alle zwei bis drei Wochen eine sogenannte Kopfdüngung durch. Verdünne die Jauche dazu 1:10 mit Wasser und bringe sie im Wurzelbereich Deiner Kürbispflanzen aus.

Die schnelle Alternative

Dir fehlt schlicht und einfach die Zeit zum Herstellen von Brennnesseljauche? 

Du hast auch noch keinen Komposthaufen?

 Kein Problem, Kürbispflanzen nehmen auch folgende organische Düngemittel gerne an:

 

Am einfachsten und zeitsparendsten ist sicher der Einsatz eines organischen Flüssigdüngers aus dem Gartenmarkt. 

Dieses praktische, hoch konzentrierte Düngemittel brauchst Du nur im vom Hersteller angegebenen Verhältnis mit dem Gießwasser vermengen und Deine Kürbisse damit gießen.

Fazit

Vom Keimling zur üppigen Ernte vergehen bei Kürbispflanzen nur wenige Monate. Diese unglaubliche Wuchskraft braucht natürlich den entsprechenden Treibstoff: Kompost und Pflanzenjauchen sind die optimalen Nährstoffquellen für Deine Kürbisse.

Die hochwertigen Naturdünger wirken sanft und sind dennoch effektiv. Sie schützten die Umwelt sowie Deine Gesundheit und garantieren hohe Erträge.

 

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Foto des Autors

Meine Leidenschaft für die Pflanzenwelt habe ich als Kind bei mendelschen Kreuzungsversuchen entdeckt. Seither bin ich fasziniert von allem, was wächst und blüht. Ich liebe historische Rosen, experimentiere mit dem Anbau exotischer Früchte und interessiere mich für die Wildkräuterküche. Mit meinen Artikeln möchte ich Dir Lust aufs Gärtnern machen und Deine Fragen rund ums Thema Pflanzenpflege beantworten.

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