Beim Spinat bestimmt der Zeitpunkt der Ernte den Geschmack. Hier erfährst Du, wann das Blattgemüse am feinsten schmeckt und wie Du frisch geernteten Spinat fachgerecht einfrierst.
Spinat richtig ernten & einfrieren
- Die Ernte beginnt etwa 10 bis 12 Wochen nach der Aussaat.
- Ernte nur Pflanzen, die noch nicht blühen.
- An sonnigen Tagen ist der Nitratgehalt niedriger.
- In ein feuchtes Tuch eingeschlagen halten sich Spinatblätter 2 bis 3 Tage im Kühlschrank.
- Durch Blanchieren und anschließendes Einfrieren kannst Du Deine Spinaternte bis zu 10 Monate haltbar machen.
Wann Spinat ernten?
Dein Spinat im Beet sieht saftig grün aus? Du fragst Dich langsam, wann endlich der richtige Zeitpunkt für die Ernte gekommen ist? Grundsätzlich lässt sich sagen, dass die Entwicklung vom Samenkorn zur erntereifen Spinatpflanze etwa zehn bis zwölf Wochen dauert.
Du darfst aber gerne auch schon früher einige Blätter abzupfen. Eng stehende Pflanzen sollten laufend geerntet werden, damit ihre Nachbarn besser mehr Platz haben. Eine spätere Ernte ist hingegen nicht empfehlenswert. Zum Einen geht der Spinat dann in Blüte über. Die Blätter schmecken nicht mehr fein und zart, sondern nehmen eine bittere Note an. Zum Anderen steigt im Sommer der Oxalsäuregehalt an.
- Kulturdauer: 10 bis 12 Wochen
- Ernte Frühjahrsspinat: ab April im Frühbeet, ab Mai im Freiland
- Ernte Winterspinat: Oktober bis April
Wie merke ich, dass Spinat erntereif ist?
Anders als bei Tomaten, Kürbis oder Bohnen gibt es beim Spinat keinen klar definierten Zeitpunkt, ab dem das Blattgemüse geerntet werden sollte. Die ersten Blättchen kannst Du abzupfen, sobald sich die Pflanzen ausreichend entwickelt haben. Im Jungstadium als sogenannter Babyspinat schmecken sie besonders fein und eignen sich auch für den Rohverzehr.
Sobald die Blätter etwa 5 Zentimeter lang sind, beginnen Hobbygärtner üblicherweise mit dem Ernten. Wer lieber zuwartet, bis die Pflanzen etwas größer sind, sollte sie regelmäßig gießen. Das verhindert ein frühzeitiges Schossen.
Wenn Du bemerkst, dass die Stängel einzelner Exemplare lang werden und sich kleine Knospen in den Blattachsen bilden, solltest Du alle Blätter abzupfen. Geht der Spinat in Blüte, steigt der Oxalsäuregehalt und die Blätter werden bitter.
Babyleaf Spinat
Anders als so manches anderes Gemüse kann Spinat jederzeit geerntet werden. Junge Blätter schmecken sogar besonders köstlich. Sie werden als ”Babyspinat” bezeichnet und können auch roh für Salate verwendet werden.
Frühjahrsspinat: In guten Jahren mit passender Witterung kannst Du mit dem Spinatanbau bereits Ende Februar loslegen und bereits Anfang Mai ernten. Bei Kälteeinbrüchen deckst Du die Kultur mit Vlies ab.
Sommerspinat: Sorten, die nicht zum Schossen neigen, werden im April gesät und im Sommer geerntet.
Winterspinat: Spinatsorten mit guter Frosthärte können im Herbst gesät und über den Winter im Beet gelassen werden. In Gegenden mit kaltem Klima empfiehlt es sich, die Pflanzen mit Vlies zu schützen. Auf diese Weise kannst Du bis ins Frühjahr hinein ernten.
Oxalsäure im Spinat
Spinat reichert in seinen Blattstielen sowie in den Blättern Oxalsäure an. Je länger und heller die Tage, desto höher der Oxalsäuregehalt. Deshalb ist der Anbau von Spinat während der Sommermonate weniger empfehlenswert als im Frühjahr und im Herbst. In der heißen Jahreszeit neigt die Pflanze ohnehin zum Schossen.
Oxalsäure kann bei übermäßigem Verzehr den Kalzium-Stoffwechsel behindern und die Bildung von Nierensteinen fördern. Durch Erhitzen lässt sich der Oxalsäuregehalt der Spinaternte jedoch verringern. Auch durch den gleichzeitigen Verzehr von Milchprodukten lässt sich Aufnahme der Oxalsäure reduzieren.
Oxalsäure neutralisieren
Spinat ist sehr gesund. Doch neben Vitaminen und Mineralstoffen enthalten die grünen Blätter auch Oxalsäure, welche nicht in großen Mengen aufgenommen werden sollte. Beim Erhitzen wird der Oxalsäuregehalt stark reduziert. Auch Tiefkühlspinat enthält deutlich weniger Oxalsäure als die frischen Blätter.
Nitrat im Spinat
Spinat hat auch die Eigenschaft, Nitrat einzulagern. Die an und für sich harmlose Stickstoffverbindung kann sich unter bestimmten Bedingungen zu Nitrit umwandeln, welches den Sauerstofftransport im Körper erschwert. Der Nitratgehalt im Spinat ist grundsätzlich unbedenklich. Eine übertriebene Stickstoffdüngung lässt den Ort jedoch ansteigen. Verzichte daher beim Spinat gänzlich auf Düngergaben während der Kulturdauer.
Während der lichtarmen Jahreszeit steigt der Nitratgehalt im Spinat an. Wenn Du sichergehen möchtest, nicht zu viel Nitrat aufzunehmen, solltest Du im Herbst keinen Spinat anbauen. Ernte deinen Spinat an einem sonnigen Tag zur Mittagszeit, dann ist der Nitratwert am niedrigsten.
So wird Spinat geerntet
- Wenn Du Lust auf zartes Grün hast, kannst Du jederzeit einzelne Blättchen abzupfen.
- Ab Mai beginnt die Spinaternte im großen Stil.
- Nun kannst Du die ganzen Pflanzen aus dem Boden ziehen.
- Besser ist es jedoch, die Wurzeln in der Erde zu belassen.
- Sie sorgen für einen lockeren Boden und fördern durch die Abgabe von Saponinen das Wachstum der Folgekulturen.
- Schneide die Blätter mit der Schere ab.
- Für den Frischverzehr solltest Du die Blätter erst kurz vor der Zubereitung ernten.
Aufbewahren & Lagern
- Lagerort: Tiefkühltruhe
- Haltbarkeit: bis zu 10 Monate
Frischer Spinat schmeckt am besten. Leider sind die zarten Blätter nicht lange lagerfähig. Wenn Du sie in ein feuchtes Tuch einschlägst, kannst Du sie zwei bis drei Tage im Kühlschrank aufbewahren. Wer größere Mengen geerntet hat, friert die Blätter lieber ein. Der Vorteil: Spinat aus der Tiefkühltruhe ist fast so gut wie frisch aus dem Beet, gleichzeitig enthält er deutlich weniger Oxalsäure.
Beim Blanchieren, das dem Einfrieren üblicherweise vorangeht, wird ein Teil der Oxalsäure abgebaut. Zudem sorgt das kurze Erhitzen vor dem Kälteschock dafür, dass die Blätter schön grün und ansehnlich bleiben.
Beim Blanchieren, das dem Einfrieren üblicherweise vorangeht, wird ein Teil der Oxalsäure abgebaut. Zudem sorgt das kurze Erhitzen vor dem Kälteschock dafür, dass die Blätter schön grün und ansehnlich bleiben.
Spinat blanchieren
- Bring einen großen Topf mit Wasser zum Kochen.
- Stell einen zweiten Topf mit Eiswasser bereit.
- Gib die gewaschenen Spinatblätter ins kochende Wasser.
- Lass die Blätter 1 Minute im siedenden Wasser ziehen.
- Nimm sie mit einem Schaumlöffel heraus und schrecke sie im Eiswasser ab.
- Lass den blanchierten Spinat in einem Sieb gründlich abtropfen.
- Tupfe sie mit Küchenpapier trocken.
- Friere die Blätter portionsweise ein.
Verwendung & Verarbeitung
Neben Klassikern wie Cremespinat und Blattspinat gibt es eine ganze Reihe an köstlichen Spinatrezepten. Ob cremige Spinatsuppe, feine Spinatlasange oder pikanter Spinatstrudel – Deiner Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.
Spinat aufwärmen?
Entgegen der landläufigen Meinung darf gekochter Spinat wieder aufgewärmt werden. Wichtig ist dabei, das Spinatgericht im Kühlschrank aufzubewahren, denn in einer warmen Umgebung kann sich das enthaltene Nitrat in schädliches Nitrit umwandeln. Wurde der Cremespinat kühl gelagert, steht dem Genuss am nächsten Tag nichts im Wege.
Spinatsamen gewinnen
Ein Teil Deiner Spinatpflanzen ist ausgewachsen? Dann nütze diese Exemplare, um Samen fürs nächste Jahr zu ernten. Optimal für die Saatgutgewinnung sind samenfeste Sorten. F1-Hybride sind nur bedingt geeignet, weil Du Dir hier nie sicher sein kannst, welche Eigenschaften die Nachkommen haben werden.
Spinat ist zweihäusig. Das heißt, es gibt weibliche und männliche Pflanzen. Samen können nur von den weiblichen Exemplaren gewonnen werden. Doch kleine Sorge, es besteht keine Verwechslungsgefahr – die männlichen Spinatpflanzen sterben schon bald nach der Blüte ab.
Du wirst Dich wundern, wie groß auswachsender Spinat werden kann. Je nach Sorte erreichen sie Höhen von bis zu einem Meter und werden fast ebenso breit. Lass die Samen vollständig ausreifen. Wenn die Pflanze langsam verwelkt, kannst Du sie samt der Wurzel aus dem Boden ziehen und kopfüber zum Trockenen aufhängen.
Weil die Samenträger ziemlich stachelig sind, empfiehlt es sich, beim Abzupfen Handschuhe zu tragen. Nun folgen das Dreschen und die Reinigung der Samenkörner. Bewahre die Spinatsamen an einem trockenen, dunklen Ort auf. Sie bleiben etwa drei bis vier Jahre keimfähig.