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Stangenbohnen ernten – die besten Tipps zum Ernten & Lagern

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Stangenbohnen kannst Du ganz bequem im Stehen ernten. Das regelmäßige Abknipsen erntereifer Schoten fördert die Bildung neuer Früchte. Auf diese Weise kannst Du einige Wochen immer wieder frische Grüne Bohnen ernten. In der Tiefkühltruhe oder eingemacht in Gläsern lässt sich die Ernte über den Winter aufbewahren.

Stangenbohnen richtig ernten & lagern

Wann Stangenbohnen ernten?

Wenn Du Deine Bohnen zum frühest möglichen Zeitpunkt nach den Eisheiligen im Freiland ausgesät hast, dann sind die ersten Schoten etwa Anfang Juli erntereif. Durch das Vorziehen in Töpfen lässt sich die Ernte ein wenig vorverlegen. In diesem Fall geht es bei guter Witterung schon Ende Juni los. 

Nicht alle Bohnen reifen zur gleichen Zeit. Die Pflanzen bilden immer wieder neue Blüten. Das regelmäßige Abernten fördert den Fruchtansatz. Weil Bohnen nicht lange lagerfähig sind, macht es Sinn, alle paar Tage frische Bohnen von den Pflanzen abzuknipsen. So kannst Du den Sommer über immer wieder Grüne Bohnen zubereiten und je nach Sorte bis in den Herbst ernten.

Wie merke ich, dass Stangenbohnen erntereif sind?

Stangenbohnen werden meist als Gemüsebohnen verzehrt, das heiß mitsamt den grünen Hülsen. Daher ist es wichtig, sie Schoten nicht zu lange an der Pflanze hängen zu lassen. Die Bohnenkerne sollten sich zum Zeitpunkt der Ernte noch nicht deutlich durch die Hülsen abzeichnen. 

Mach den Reife-Test: Biege eine Bohne, bis sie bricht. Ist die Bruchstelle glatt und saftig, dann kannst Du die Bohnen abknipsen.

Du willst die Bohnenkerne als Trockenbohnen aufbewahren? Dann lass sie so lange an der Pflanze hängen, bis die Blätter gelb werden und die Hülsen trocken und schrumpelig sind. Nun kannst Du die Bohnen auslösen.

Wie werden Stangenbohnen geerntet?

Sobald die ersten Schoten die sortenspezifische Fruchtgröße erreicht haben, solltest Du nicht länger zuwarten. Nimmst Du den Pflanzen diese Früchte, motiviert sie da, neue Blüten zu bilden. Durch regelmäßiges Durchpflücken alle drei Tage erhöht sich der Ertrag deutlich. Nur bei Regenwetter solltest Du aufs Ernten verzichten. Warte, bis das Laub abgetrocknet ist, um zu vermeiden, dass Pilzkrankheiten die Pflanzen befallen.

Knipse die Schoten mit den Fingernägeln ab oder verwende eine Schere. Achte darauf, die Bohnen am Stiel abzutrennen, damit keine abgebrochenen Teile an den Pflanzen verbleiben. Lass einige Früchte bis in den Herbst hängen und ernte sie erst, wenn die Schoten vollständig vertrocknet sind. Diese Bohnenkerne kannst Du auslösen und als Saatgut fürs nächste Jahr aufbewahren.

Wohldurchdachte Kletterhilfen erleichtern die Ernte. Bei starkwüchsigen Bohnensorten, die an langen, geraden Stangen in die Höhe klettern, benötigst Du eventuell eine Leiter. Es ist zwar auch möglich, die Pflanzen vor der Ernte abzuschneiden und die Stangen aus dem Boden zu ziehen. Doch diese Methode schmälert den Ertrag deutlich, weil Bohnen üblicherweise über einen längeren Zeitraum hinweg laufend neue Früchte bilden.

Schräg aufgestellte Stäbe, die sich kreuzen, sorgen dafür, dass Du vom Boden aus ernten kannst. Stelle die Stangen so auf, dass die Pflanzen von allen Seiten aus zugänglich sind.

Grüne Bohnen sind nicht besonders lange lagerfähig. Wer viele Bohnen gepflanzt hat, kann auch einen Teil der Früchte ausreifen lassen. Sind im Herbst die Pflanzen vergilbt, werden die trockenen Schoten abgeerntet. Lege sie in eine Kiste, die Du in der Sonne platzierst, um die Hülsen vollständig zu trocknen. Nun kannst Du die Kerne auslösen und in Schraubgläsern aufbewahren. 

Aufbewahren & Lagern

Je frischer Du die geernteten Schnittbohnen verzehrst, desto besser schmecken sie. Idealerweise erntest Du kurz vor der Zubereitung. In ein feuchtes Tuch eingeschlagen, bleiben sie im Kühlschrank zwei bis drei Tage lang knackig. Danach sind sie bald zäh und bekommen weiche Stellen. Wenn Du eine große Menge Bohnen geerntet hast, bleibt Dir nichts anderes übrig, als die Ernte einzufrieren. Wenn Du die frische Farbe erhalten möchtest, solltest Du sie zuvor blanchieren

Trockenbohnen hingegen sind lange haltbar. Bewahre sie in einem gut verschlossenen Behältnis – zum Beispiel in einem Schraubglas – an einem trockenen, kühlen und dunklen Ort auf. Innerhalb eines Jahres verlieren sie kaum an Qualität. Du kannst sie auch deutlich länger aufbewahren, allerdings können sie mit der Zeit verblassen oder etwas runzlig werden. Vor der Zubereitung solltest Du die Bohnen abspülen und über Nacht in reichlich Wasser einweichen.

Hier erfährst Du, wie Du Bohnen einkochst.

Bohnen einkochen

Wer nicht genug Platz in der Tiefkühltruhe hat, kann Grüne Bohnen auch einkochen. Dazu werden sie blanchiert, mit Gewürzen und etwas Essig in Einmachgläser gefüllt und im Einkochtopf oder im Backofen eingekocht.

Grüne Bohnen fermentieren

Zu Großmutters Zeiten wurden Bohnen eingesalzen und milchsauer vergoren. Aus diesen sogenannten Schnibbelbohnen lassen sich leckere Suppen und Eintöpfe zubereiten. Das Fermentieren von Bohnen ist eine traditionelle Form des Haltbarmachens. Alles, was Du brauchst, sind Bohnen, Meersalz und Einmachgläser mit Bügelverschluss oder Weckgläser mit Verschlussklammern. 

So stellst Du Schnibbelbohnen her

Iss Schnibbelbohnen niemals roh!

Auch fermentierte Bohnen enthalten das giftige Phasen und müssen daher vor Genuss unbedingt ausreichend lange gekocht werden.

Verwendung & Verarbeitung

Bohnen gelten auf der ganzen Welt als Grundnahrungsmittel. In ihrer Heimat in Amerika haben sie eine Jahrtausende alte Tradition und gehören zum Kulturgut. Mittlerweile gibt es in fast jedem Land der Welt ein traditionelles Bohnengericht. Ob Birnen, Bohnen und Speck in Norddeutschland, das Cassoulet in Südfrankreich, das berühmte Chili con Carne in den USA oder die Feijojada in Brasilien – Bohnen schmecken rund um den Globus.

Die gesunden, eiweißreichen Hülsenfrüchte sind einfach wunderbar vielfältig. Schon die Hülsen können die unterschiedlichsten Farben haben – grün, gelb, violett oder mehrfarbig. Besonders die Bohnenkerne begeistern mit ihrem Variantenreichtum – von weiß über rot und braun bis schwarz, gesprenkelt oder gefleckt ist alles dabei.

Sie lassen sich als junges Gemüse, als sogenannte Grüne Bohnen verzehren oder ausgelöst und getrocknet als Trockenbohnen. Ganz gleich, wie Du Deine Bohnen am liebsten magst – vor dem Genuss müssen sie unbedingt ausreichend lange gekocht werden. Nur so wird der giftige Pflanzenstoff Phasen, den alle Gartenbohnen enthalten, unschädlich gemacht.

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Foto des Autors

Meine Leidenschaft für die Pflanzenwelt habe ich als Kind bei mendelschen Kreuzungsversuchen entdeckt. Seither bin ich fasziniert von allem, was wächst und blüht. Ich liebe historische Rosen, experimentiere mit dem Anbau exotischer Früchte und interessiere mich für die Wildkräuterküche. Mit meinen Artikeln möchte ich Dir Lust aufs Gärtnern machen und Deine Fragen rund ums Thema Pflanzenpflege beantworten.

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