Beerensträucher

Johannisbeeren ernten – Erntezeit & Lagerung

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Ab Mitte Juni reifen traditionellerweise die Johannisbeeren. Wir verraten Dir, wann der richtige Erntezeitpunkt für Rote, Weiße und Schwarze Johannisbeeren gekommen ist. Wenn Du noch weitere Tipps zum Lagern und Verarbeiten von Johannisbeeren erfahren möchtest, dann solltest Du weiterlesen…

Johannisbeeren richtig ernten & lagern

Wann Johannisbeeren ernten?

Über den Erntetermin gibt bereits der Name der köstlichen Beeren Auskunft. Botanisch unter der Bezeichnung Ribes rubrum (Rote und Weiße Johannisbeere) beziehungsweise Ribes nigrum (Schwarze Johannisbeere) bekannt sind Johannisbeeren im Deutschen nach dem Geburtstag von Johannes dem Täufer benannt. Denn um den Johannistag, den 24. Juni herum erreichen zumindest die roten Sorten üblicherweise ihre optimale Reife.

Weil aber noch andere Faktoren eine Rolle spielen, solltest Du davon absehen, an diesem Tag einfach die Sträucher abzuernten. Neben der Klimazone und der Höhenlage, in der sich Dein Garten befindet, haben auch der Standort der Pflanzen und das Wetter einen Einfluss auf die Reifezeit. Nicht zuletzt ist natürlich die Sorte ausschlaggebend. Schwarze Johannisbeeren reifen langsamer. Sie werden etwa Mitte Juli gepflückt. Zudem gibt es auch späte rote Sorten.

Allgemein lässt sich sagen, dass die Erntezeit von Johannisbeeren zwischen Mitte Juni und Anfang August liegt. Nach einem warmen, sonnigen Frühjahr sind die Beeren oft sogar schon Anfang Juni reif. In kühlen Jahren kann es deutlich länger dauern, bis sie ausreichend Zucker gebildet haben.

Rückschnitt nach der Ernte

Mit einem regelmäßigen Schnitt sorgst Du dafür, dass die Sträucher große Beeren bilden. Der Rückschnitt kann direkt nach der Ernte erfolgen oder im nächsten Frühjahr. Bei Roten und Weißen Sorten werden die ältesten Triebe bodennah entfernt. Bei Schwarzen Johannisbeeren reicht es, schwache Triebe abzuschneiden und die Hauptäste über dem dritten Seitentrieb zu kappen.

Wie merke ich, dass Johannisbeeren reif sind?

Ein erster Hinweis darauf, dass sich die Beeren dem Reifezeitpunkt nähern, ist ihre Färbung. Unreife Johannisbeeren sind klein und grün. Sobald sie die sortenspezifische Farbe – rot, gelbweiß oder schwarz – annehmen und groß und prall aussehen, solltest Du sie im Auge behalten.

Koste einige Beeren. Wenn Du das Gefühl hast, in eine Zitrone gebissen zu haben, dann musst Du Dich etwas gedulden. Gönne den Johannisbeeren noch einige Sonnentage, damit sie süßer werden. Schwarze Johannisbeeren können lange am Strauch bleiben, selbst wenn sie schon ganz dunkelviolett sind.

Wenn Du Deine Ernte zu Marmelade oder Sirup verarbeiten möchtest, kannst Du die Früchte bereits ernten, solange sie noch recht sauer sind. Zum Frischverzehr oder für Kuchen und Torten ist es besser zuzuwarten, bis sie mehr Zucker und ihr volles Aroma ausgebildet haben.  

Wie werden Johannisbeeren geerntet?

Pflücke die Johannisbeeren mitsamt den Stielen vom Strauch. Wenn Du die einzelnen Beeren abzupfst, “bluten sie aus“ und lassen sich nicht aufbewahren. Achte darauf, die Beeren nicht zu drücken, sonst platzen sie auf.

Wasche die Johannisbeeren erst kurz vor der Verarbeitung. Zum Abstreifen der Beeren von den Rispen kannst Du die Finger oder die Zinken einer Gabel verwenden.

Immer mit Stiel waschen

Werden die Stiele vor dem Waschen entfernt, verlieren Johannisbeeren beim Waschvorgang viel Saft. Daher empfiehlt es sich, die ganzen Rispen abzuspülen und die Beeren erst danach abzuzupfen.

Aufbewahren & Lagern

Aufgrund ihres hohen Wassergehaltes lassen sich Johannisbeeren nicht lange lagern. Die Früchte sind druckempfindlich und sollten daher in flachen Schalen, die mit Frischhaltefolie bedeckt sind, aufbewahrt werden. Im Kühlschrank halten sie sich so einige Tage.

Wasche die Früchte vor der Lagerung nicht und zupfe sie keinesfalls von den Rispen ab, sonst schimmeln oder faulen sie rasch.

Wenn Du auch im Winter Johannisbeerkuchen backen möchtest, kannst Du die Beeren einfrieren.

Verwendung & Verarbeitung

Sonnenwarm und angenehm süßsauer sind Johannisbeeren direkt vom Strauch gepflückt ein besonderer Genuss. Wenn Du Rote Johannisbeeren zu sauer findest, solltest Du es mit einer weißen Züchtung versuchen. Weiße Johannisbeeren schmecken nämlich deutlich milder und süßer. 

Schwarze Johannisbeeren sind näher mit der Stachelbeere verwandt als mit den Roten Johannisbeeren. Die Pflanzen zeichnen sich durch ihr intensives Aroma aus, das in der Parfümindustrie begehrt ist. Vollreif schmecken die Beeren angenehm süß und zugleich leicht herb. Aus ihnen lassen sich köstliche Erfrischungsgetränke sowie Liköre zubereiten.

Johannisbeeren sind sehr gesund. Sie strotzen nur so vor Vitamin C, Kalium, sekundären Pflanzenstoffen, Fruchtsäuren und Ballaststoffen. Schwarze Johannisbeeren können gar als heimisches Superfood bezeichnet werden. Sie enthalten fünfmal so viel Vitamin C wie ihre roten Schwestern und sind zudem besonders reich an Anthocyanen.  

Frischer Vitamingenuss

Köstlich und gesund sind Johannisbeeren im Obstsalat, im Müsli oder im Joghurt beziehungsweise mit Quark. Mit selbst gemachtem Johannisbeereis kannst Du die Feinschmecker unter Deinen Gästen beeindrucken.

Backen & kochen mit Johannisbeeren

Die Kombination von Süße und Säure kommt in Johannisbeerkuchen besonders gut zur Geltung, welche vielerorts während der Sommermonate Tradition haben. Auch in Muffins oder Pancakes munden die leckeren Beeren. Wer es lieber deftig mag, kann Wild, Geflügel oder Fleischgerichte mit Johannisbeeren servieren.

Der Klassiker beim Einmachen

Schon damals bei Oma haben wir als Kinder gerne unseren Durst mit Johannisbeersirup gelöscht. Auch als Marmelade oder Gelee schmecken die frühsommerlichen Beeren himmlisch. 

Besonders unkompliziert klappt die Verarbeitung mit dem Entsafter. Du kannst die Beeren einfach mit den Rispen einfüllen und ersparst Dir das Mühsame abzupfen der Stiele. Mit der ”flotten Lotte” lassen sich bei der Marmeladenzubereitung die störenden Kerne entfernen.

Johannisbeeren durch ein Tuch entsaften

Du besitzt keinen Entsafter? Dann koche die Johannisbeeren mit wenig Wasser auf und fülle den Saft in ein Tuch aus Mull oder Käseleinen. Auch eine Stoffwindel leistet hier gute Dienste. Auf diese Weise lassen sich ohne viel Aufwand die Kerne vom Fruchtfleisch trennen.

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Foto des Autors

Meine Leidenschaft für die Pflanzenwelt habe ich als Kind bei mendelschen Kreuzungsversuchen entdeckt. Seither bin ich fasziniert von allem, was wächst und blüht. Ich liebe historische Rosen, experimentiere mit dem Anbau exotischer Früchte und interessiere mich für die Wildkräuterküche. Mit meinen Artikeln möchte ich Dir Lust aufs Gärtnern machen und Deine Fragen rund ums Thema Pflanzenpflege beantworten.

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