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Je nachdem, ob Du die Früchte frisch vom Strauch verzehren oder zum Einkochen verwenden möchtest, variiert der Erntezeitpunkt von Stachelbeeren stark. Wir verraten Dir, wann Du mit dem Pflücken loslegen kannst und wie Du süßsauren Beeren lagern und weiterverarbeiten kannst.
Stachelbeeren richtig ernten & lagern
- Die Erntezeit von Stachelbeeren richtet sich nach dem Verwendungszweck.
- Je nach Sorte, Lage und Witterung erstreckt sich die Ernte von Ende Mai bis Ende August.
- Im unreifen Zustand geerntet besitzen sie einen hohen Pektingehalt und eignen sich gut zum Einkochen sowie für eine lange Lagerung.
- Vollreif geerntet schmecken die Früchte süß-aromatisch und sind auch roh bekömmlich.
- Im Kühlschrank lassen sich grün gepflückte Stachelbeeren bis zu 3 Wochen lagern.
Wann Stachelbeeren ernten?
Die Ernte von Stachelbeeren kann sich über den ganzen Sommer erstrecken. Als einziges heimisches Beerenobst sind sie für die „Grünpflücke“ geeignet. Das bedeutet, dass ein Teil der Früchte unreif geerntet wird, bevor sie ihre vollständige Größe erreicht haben. Abhängig von Deiner Wohngegend, vom Standort der Pflanzen und vom Wetter im Jahresverlauf beginnt die Erntesaison damit bereits Ende Mai.
Zu diesem Zeitpunkt schmecken sie roh zwar noch nicht, dafür lassen sie sich dank des hohen Pektingehalts nun besonders unkompliziert zu Marmelade und Gelee verarbeiten. Sie geben Kompotts, Säften und Kuchen eine erfrischend säuerliche Note. Zudem können grün gepflückte Beeren vergleichsweise lange gelagert werden.
Die restlichen am Strauch verbliebenen Früchte können sich nun besser entwickeln. Lass sie möglichst lange reifen. Erst wenn sie ihre die volle Größe und ihre sortenspezifische Färbung erreicht haben, sind sie auch roh ein Genuss. Natürlich kannst Du immer wieder zwischendurch Stachelbeeren zum Kochen und Backen ernten.
- Ernte Frühjahr: Ende Mai - August
Wie merke ich, dass Stachelbeeren reif sind?
Der erste Pflückdurchgang kann erfolgen, sobald die Beeren voll ausgebildet sind und eine gewisse Größe erreicht haben. Die Schale ist noch grün und fest. Sie gibt auf Druck nicht nach. Koste eine Frucht. Sie schmeckt noch sehr sauer, sollte aber bereits das typische Stachelbeeraroma besitzen.
Im Verlauf des Sommers färben sich die Beeren je nach Sorte gelblich bis dunkelrot. Ihre Größe hat noch einmal deutlich zugenommen. Die Schale wird nun langsam weich und gibt nach, wenn Du sie zwischen den Fingern drückst.
Das enthaltene Pektin wurde nun zu einem Großteil abgebaut, der Säuregehalt ist etwas abgesunken und der Zuckergehalt zugleich gestiegen. Zum Zeitpunkt der Vollreife schmecken Stachelbeeren frisch am besten. Nun sind sie allerdings nicht mehr lagerfähig.
Wie werden Stachelbeeren geerntet?
Achte beim Pflücken der Beeren darauf, dass die Stiele dran bleiben. Entferne sie erst vor dem Verzehr oder vor der Zubereitung, sonst bluten die Beeren aus und lassen sich nicht lagern.
Wie ihr Name sagt, besitzen Stachelbeersträucher generell Dornen. Daher solltest Du bei der Ernte vorsichtig vorgehen. Trage ein langärmliges Shirt, lange Hosen und eventuell Gartenhandschuhe. Leider sind die Dornen der wehrhaften Pflanzen erst bei genauerem Hinsehen sichtbar, was zu schmerzhaften Kratzern führen kann. Halte den Zweig, den Du abernten möchtest, mit einer Hand fest, dann kommst Du leichter an die Beeren, ohne dich stechen zu lassen.
Mittlerweile sind neben der ursprünglichen Form auch dornenlose Züchtungen erhältlich. Das erleichtert das Pflücken enorm. Allerdings bringen dornenlose Stachelbeersorten meist weniger Ertrag. Ein Mittelweg sind dornenorme Sorten wie zum Beispiel Redeva, die kaum stechen und dennoch viele Früchte tragen.
Ernten ohne Kratzer
Du willst Stachelbeeren pflücken, ohne dabei auf der Hut vor den Dornen sein zu müssen? Dann pflanze eine stachellose Züchtung. Diese Sorten versprechen zwar keine ganz so reiche Ernte, dafür kannst Du Dich ihnen bedenkenlos nähern, was auch die Pflege und das Schneiden erleichtert. Im Hausgarten stehen massenhafte Erträge ohnehin nicht im Vordergrund.
Aufbewahren & Lagern
- Lagerort: im Gemüsefach des Kühlschranks
- Haltbarkeit: 1 - 3 Wochen
Bei der Frage, wie lange Stachelbeeren aufbewahrt werden können, kommt es auch auf den Reifegrad der Früchte an. Überreife Beeren schmecken zwar wunderbar süß, sollten aber sofort verzehrt werden. Für die etwas längere Lagerung sind mittelreife Stachelbeeren besser geeignet. Diese halten sich im Kühlschrank bis zu einer Woche.
Wenn Du die Früchte unreif erntest, sind sie gar bis zu drei Wochen haltbar. Sobald Du die Beeren aus dem Kühlschrank nimmst, reifen sie nach. Zwar erreichen sie nicht denselben Reifezustand, wie das am Strauch der Fall wäre, dennoch steigt der Zuckergehalt an. Je nach Sorte ändert sich bei Zimmertemperatur auch die Farbe von grün zu gelb oder zu rot.
Sortiere matschige und runzelige Beeren vor der Aufbewahrung aus. Achte außerdem darauf, dass die Früchte keine Risse haben. Der Stängel muss dranbleiben, sonst bilden sich Fäulnis und Schimmel. Für eine längere Lagerung solltest Du die Stachelbeeren nebeneinander auf einem Teller oder in einer Schale lagern, damit keine Druckstellen entstehen.
Vollreif nur aus dem eigenen Garten
Im Supermarkt und auf Bauernmärkten werden lediglich halb reife Stachelbeeren angeboten. Sobald die Früchte nämlich ihre volle Reife erlangt haben, verderben sie schnell. Daher werden sie hart geerntet. Auf diese Weise halten sie sich bis zu drei Wochen. Wer sonnengereifte Stachelbeeren genießen möchte, kommt nicht umhin, eigne Sträucher zu pflanzen.
Stachelbeeren einfrieren
Du hast mehr Stachelbeeren geerntet, als Du verspeisen und verarbeiten kannst? Dann friere die überzähligen Früchte ein. Zum Rohverzehr sind sie nach dem Auftauen nicht mehr gut geeignet, doch sie lassen sich bei Bedarf zu Kompott oder Marmelade verarbeiten und natürlich auch zum Backen verwenden.
Damit die Beeren beim Gefriervorgang nicht aneinander kleben bleiben, empfiehlt es sich, sie erst auf einem Tablett verteilt in den Gefrierschrank zu verfrachten. Nach zwei Stunden kannst Du sie dann in Gefrierbeutel umfüllen.
Verwendung & Verarbeitung
Mit Stachelbeeren aus dem eigenen Garten hast Du viel mehr Möglichkeiten als mit gekaufter Ware. Du selbst bestimmst, wie reif Du die Früchte magst. Roh direkt vom Strauch genossen sind sie ein ganz besonderes Geschmackserlebnis und zudem noch äußerst gesund.
Grün gepflückt lassen sie sich zu herrlich süßsauren Köstlichkeiten wie Konfitüre, Kompott, Chutney oder Saft verarbeiten. Hier ist die Säure der unreifen Beeren ausdrücklich erwünscht. Das reichlich enthaltene Pektin lässt Marmelade ohne zusätzliche Hilfsmittel gelieren. Für den Rohverzehr sind unreif geerntete Stachelbeeren weniger geeignet. Ihr hoher Säuregehalt und die harte Schale können bei empfindlichen Personen zu Bauchweh führen.
Vitaminreicher Klassiker
Stachelbeeren sind reich an Kalium, Calcium und Phosphor sowie an Vitamin C. Die Beeren haben eine sanft entwässernde Wirkung. Die gesunden Säuren und das enthaltene Pektin wirken sich positiv auf das Verdauungssystem aus. Sie können sogar dazu beitragen, den Cholesterinspiegel zu senken.
Wer einen empfindlichen Magen hat, sollte die Früchte vor dem Verzehr kurz dünsten. Auf diese Weise wird die dicke Schale weich.
Einmachen, Einkochen & Backen
Bereits unsere Großmütter haben aus Stachelbeeren köstliche Marmeladen und Gelees zubereitet. Ihr hoher Pektingehalt sorgt dafür, dass die süßsauren Fruchtaufstriche problemlos gelieren. Als Kompott holen Stachelbeeren während der Wintermonate Erinnerungen an den Sommer zurück. Wie Johannisbeeren lassen sich die Früchte auch gut entsaften.
Bei Naschkatzen besonders begehrt sind Stachelbeerkuchen, -torten und -muffins. Wer es lieber würzig und herzhaft mag, kann die Früchte auch zu einem raffinierten Chutney verarbeiten.