In normalen Jahren bietet der Rhododendron dem Gartenliebhaber eine reiche Blüte, die alle Blicke auf sich zieht. Auch nach der Blüte hat der Strauch noch einiges zu bieten. Er präsentiert ein glänzendes, satt grünes Blattwerk.
Aber natürlich werden Rhododendren hauptsächlich wegen der schönen Blüten gepflanzt. Es gibt rot, rosa, gelb, weiß und lila blühende Rhododendron-Arten. In manchen Jahren bleiben die Blüten aus, weil die Knospen nach der Bildung vertrocknen.
Wir gehen den Ursachen dafür in diesem Artikel auf den Grund und möchten Dir auch mögliche Losungen aufzeigen.
Ursachen & Lösungen für vertrocknete Knospen beim Rhododendron
#1 Falscher Standort
Rhododendren bevorzugen einen halbschattigen Standort. Allerdings sollten an diesem Standort keine anderen Sträucher in unmittelbarer Nähe des Rhododendron stehen, die ihm den Platz für seine Wurzeln streitig machen und mit ihm um Nährstoffe und Wasser konkurrieren. Durch solche Konkurrenz wird der Rhododendron geschwächt und kann keine Kraft in die Entwicklung seiner Blütenknospen stecken. Als Folge vertrocknen diese.
Auch bei einem Standort, entweder zu sehr in der Sonne oder zu sehr im Schatten liegt, können die Blüten absterben. Im Fall von zu viel Sonne sterben sie durch Sonnenbrand und Verbrennungen ab, bei zu viel Schatten durch mangelhafte Entwicklung.
Das kannst du tun
Wähle für Deine Rhododendron-Pflanze einen sonnigen bis halbschattigen Standort. Achte darauf, dass Dein Rhododendron keine direkte Mittagssonne abbekommt. Ein Platz unter einem lichten Baum wäre ideal. Dieser spendet der Pflanze zwar Schatten, nimmt ihr aber nicht zu viel Licht weg.
Achte darauf, dass in der Nähe Deines Rhododendrons keine anderen Sträucher gesetzt werden, die ihm den Platz für seine Wurzeln streitig machen. Es sollte auch keine direkte Konkurrenz für die Nährstoffe und das Wasser geben.
Auch andere Rhododendron-Pflanzen sollten nicht zu dicht nebeneinander gepflanzt werden.
#2 Falscher Boden
Auch an die Bodenbeschaffenheit stellt der Rhododendron hohe Ansprüche. Der Boden muss locker und durchlässig sein. Er muss Wasser gut speichern können und muss zudem viele Nährstoffe enthalten.
Er sollte einen pH-Wert von zwischen 4,0 und 5,5 aufweisen. Werden diese Ansprüche an den Boden nicht erfüllt, verkümmert der Rhododendron und folglich auch seine Blütenknospen.
Das kannst du tun
Der Rhododendron benötigt einen sauren Boden. Du solltest regelmäßig den pH-Wert des Bodens mit im Handel erhältlichen Teststreifen messen.
Falls nötig, kannst Du den Boden mit pulverisiertem Schwefel die nötige Säure verleihen. Aluminiumsulfat oder Alaun sollten nicht verwendet werden, die diese giftig für die Pflanze sind.
Beim Neupflanzungen von Rhododendren verwendest Du am besten spezielle Rhododendron Erde, denn diese entspricht allen Anforderungen der Pflanze an die Bodenbeschaffenheit.
Auch Gartenerde kann mit spezieller Rhododendron-Erde vermischt werden, um sie kompatibler zu machen.
#3 Rhododendron-Zikade
Die Knospenfäule beim Rhododendron wird durch den Pilz Pycnostysanus azaleae ausgelöst. Der Pilz ist eine direkte Folge des Befalls mit der Rhododendron-Zikade (Graphocephala fennahi). Diese ist ein Insekt von einer Größe von 8 bis 9 Millimeter.
Sie kann trotz ihrer geringen Größe an Rhododendren große Schäden einrichten. Die Zikaden legen von Juni bis August ihre Eier in noch verschlossene Blüten ab. Dazu stechen sie in die Knospen und übertragen dabei gleichzeitig den genannten Pilz.
Der Pilz führt zum Absterben der Blüte und der Rhododendron blüht im Folgejahr nicht mehr.
Das kannst Du gegen die Rhododendron-Zikade tun
Die Rhododendron-Zikaden legen im Spätsommer und Herbst ihre Eier in den neuen Blütenknospen des Rhododendrons ab.
Du kannst Sie folgendermaßen bekämpfen:
- Um die Zikade zu bekämpfen, solltest Du bereits im Sommer eine spezielle Gelbtafel an den Strauch hängen. Damit kannst Du wenigstens einen Teil der Zikaden vor der Eiablage abfangen.
- Du kannst auch ein Schädlingsbekämpfungsmittel einsetzten. Dabei solltest Du Dich für ein Mittel mit dem natürlichen Wirkstoff des Neem-Baums entscheiden, z.B. Neem-Öl.
- Verwende das Mittel früh morgens, weil die Schädlinge dann noch träge sind und dem Mittel nicht so schnell entkommen können. Vergiss nicht, auch die Unterseiten der Blätter zu behandeln.
- Die Larven der Zikade saugen ihre Nahrung aus den Blättern. Diese werden gelbbraun. Befallene Blätter und Äste sollten entfernt werden.
- Entfernte Blätter und Äste nicht auf dem Kompost entsorgen, da so die Schädlinge weiter übertragen werden können.
- Bei Neu-Pflanzung von Rhododendron solltest Du Sorten wählen, die gegen einen Befall mit Rhododendron-Zikaden resistent sind. Zu diesen gehören die Yakushimanum-, die Williamsianum- und die Repens-Hybriden.
#4 Pilzbefall als Folge des Befalls mit der Rhododendron-Zikade
Bei der Eiablage überträgt die Rhododendron-Zikade den Pilz Pycnostysanus azaleae in die Blütenknospen des Rhododendrons. Während des Winters breitet der Pilz sich in den Knospen aus und sie sterben bis zum Frühjahr ab.
Erkennbar ist ein Pilzbefall an den Fruchtkörpern des Pilzes, der aus den Knospen herauswächst.
Das kannst Du gegen den Pilzbefall tun:
Bei der Eiablage der Rhododendron-Zikade werden die Blütenknospen beschädigt. Die an den Zikaden haftenden Pilzsporen dringen in die Knospe ein und breiten sich dort aus.
Dagegen kannst Du Folgendes tun:
- Damit es nicht zu einer Eiablage durch die Rhododendron-Zikade kommt, solltest Du die Zikade vorsorglich mit den oben genannten Methoden bekämpfen.
- Weiterhin kannst Du einem Pilzbefall dadurch vorbeugen, dass Du ideale Wachstumsbedingungen für Deinen Rhododendron schaffst. Gesunde, kräftige Pflanzen sind weniger anfällig für Pilzerkrankungen.
- Sterben die Knospen trotzdem ab, wurden sie von dem Pilz befallen und Du solltest diese Knospen von der Pflanze entfernen.
- Werfe die entfernten Knospen nicht auf den Kompost, damit der Pilz sich nicht weiter vermehren kann. Außerdem vermeidest Du ein Schlüpfen der Larven der Zikaden. Entsorge die Knospen im Hausmüll.
- Auch hier empfiehlt es sich, die oben genannten Rhododendron-Arten zu pflanzen, die gegen die Zikade und folglich gegen den Pilz immun sind.