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Rasenpflege im Frühjahr – so machst Du Deinen Rasen fit fürs Jahr

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Der letzte Schnee ist längst geschmolzen, die Sonne scheint und die Vögel jubilieren. Endlich ist er da, der Frühling! Jetzt erwacht auch Dein Rasen aus der Winterruhe. Nun ist die beste Zeit, ihm eine Frühjahrskur zu gönnen, damit sich Dein grüner Teppich rechtzeitig zur Gartensaison von seiner besten Seite zeigen kann.

Richtig mähen bei feuchtem Wetter

Frühlingserwachen für den Rasen

Meist bietet der Rasen nach dem Winter keinen schönen Anblick. Er wirkt fleckig, unregelmäßig und verfilzt. Kaum werden die Tage länger, sprießt auch schon das Unkraut, während die Rasengräser selbst noch nicht so recht in die Gänge kommen wollen. 

Hier türmen sich Maulwurfshügel, dort wuchert Moos und ganz hinten stehen Pfützen, die einfach nicht versickern möchten. Kurzum, Deine Grünfläche hat keinerlei Ähnlichkeit mit dem gepflegten, üppig-grünen Rasenteppich, den Du Dir für den Sommer vorstellst. Doch keine Panik – mit der richtigen Pflege verwandelst Du die struppige Wildnis vor Deiner Haustür innerhalb weniger Wochen in den Rasen Deiner Träume!

Die Spuren des Winters

Nimm den Gräsern ihre ungepflegte Erscheinung nicht übel! Schließlich mussten sie monatelang unter Frost und Schnee leiden, während Du es Dir im warmen Haus gemütlich gemacht hast. Von der Schneelast zu Boden gedrückt, durch die klirrende Kälte abgebrochen, sehen die Halme dementsprechend mitgenommen aus. Die anhaltende Nässe hat den Boden verdichtet, sodass kaum mehr Luft an die Rasenwurzeln gelangt. So gesehen hat sich Dein Rasen eigentlich recht tapfer durch den langen Winter geschlagen und sich eine Wellnessbehandlung redlich verdient.

So blüht Dein Rasen wieder auf

Wir verraten Dir, wie Du Schritt für Schritt dafür sorgst, dass Dein wintermüder Rasen sich wieder rundum wohlfühlt und voll Elan in die warme Jahreszeit starten kann. 

1. Harke den Rasen

Über den Winter hat sich allerlei angesammelt auf dem Rasen: Die letzten Blätter der Bäume bedecken stellenweise die Grasnarbe, einige Äste und Zweige wurden von den kalten Winden abgebrochen und die Maulwürfe waren in den letzten Monaten auch nicht untätig. Sammle Laub und Äste ein. 

Harke den Rasen gründlich mit einer Metallharke durch, um abgestorbene Pflanzenteile zu entfernen und verklebte oder verfilzte Stellen zu entwirren. Ebne die Maulwurfshügel mit einer Schaufel ein und verteile die Erde als dünne Schicht auf der Rasenfläche. Tritt den Boden ringsum das Loch mit der Schuhspitze vorsichtig fest.

2. Aerifiziere vernässte Stellen

Steht an einigen Bereichen im Rasen das Wasser, weist das auf verdichtete Bereiche hin. Mit einer Grabegabel kannst Du dort den Boden lockern, indem Du ihn mit den Zinken einstichst. Bewege die Gabel in der Erde hin und her, sodass etwa fingerdicke Löcher entstehen. In diese Löcher kehrst Du dann Sand ein. So wird der Boden belüftet und das Wasser kann wieder abfließen.

Das händische Aerifizieren mit der Grabegabel ist zwar ziemlich anstrengend, doch in kleineren Bereichen durchaus zu schaffen. Und es lohnt sich: Nur wenn der Gasaustausch funktioniert, können die Mikroorganismen im Boden ihre Arbeit verrichten und damit für einen gesunden und vitalen Rasen sorgen. Aerifiziermaschinen sind ziemlich teuer, daher kommt eine Anschaffung für den Hobbygarten kaum infrage. 

Leider werden die Geräte zum Ausleihen nur selten angeboten. Eine Lösung für größere Flächen und stark verdichtete Böden stellt eine Aerifiziergabel mit Hohlspoons und Auffangbehältnis dar.

3. Dünge den Rasen

Nach dem Winter ist eine gute Nährstoffversorgung der Rasengräser wichtig. So unterstützt Du sie am Beginn der Wachstumsphase und sorgst für üppiges Grün und einen dichten Wuchs. Sobald die Vegetation aus der Winterruhe erwacht und wieder Nährstoffe aufnimmt, kann die Frühjahrsdüngung erfolgen. Der richtige Zeitpunkt dafür variiert jedes Jahr und ist auch von Deinem Wohnort abhängig. 

Ein äußeres Zeichen dafür stellt die Forsythienblüte dar. Versorge Deinen Rasen zwischen Februar und März mit einem stickstoffbetonten Langzeitdünger. Es gibt spezielle Frühjahrs-Rasendünger im Handel, die Deinem Rasen einen optimalen Start in die Saison ermöglichen.

"Im phänologischen Kalender zeigt die Forsythienblüte den Beginn des Erstfrühlings an. Nun nehmen die Wurzeln wieder Nährstoffe auf. Siehst Du die ersten gelben Blüten an den Sträuchern, kannst Du Deinen Rasen düngen."
Mein Tipp

4. Mähe den Rasen

Lass den Dünger etwa eine Woche einwirken und mähe danach den Rasen. Stelle die Schnitthöhe bei der ersten Mahd des Jahres nicht zu tief. Eine Höhe von dreieinhalb bis vier Zentimetern ist ideal. Nach sieben bis zehn Tagen erfolgt der zweite Schnitt, der diesmal mit einer Schnitthöhe von zweieinhalb bis drei Zentimetern etwas kürzer ausfallen darf. Nun sieht die Rasenfläche wieder gleichmäßiger aus. Doch bereits der nächste Pflegeschritt macht den ordentlichen Eindruck wieder zunichte.

Ein rot-schwarzer Rasenmäher auf Rasen

5. Vertikutieren oder Lüften

Vertikutieren befreit den Rasen von Rasenfilz, Moos und Unkräutern und fördert die Belüftung des Bodens. Durch senkrechte Schnitte in die Grasnarbe trennen die Messer des Vertikutierers Blatt- und Stängelteile ab und entfernen sie. Dadurch werden die Gräser angeregt, neue Triebe zu bilden.

Andererseits stellt diese Behandlung einen massiven Eingriff in die Entwicklung der Rasenpflanzen dar und darf daher keinesfalls zu früh erfolgen. Gib den Gräsern nach dem Winter etwas Zeit, sich zu erholen und warte zumindest bis zwei Wochen nach der Frühjahrsdüngung ab. Durch die Nährstoffzufuhr kommen die Rasenpflanzen mit den Schäden, die beim Vertikutieren entstehen, viel besser zurecht und bilden rasch neue Seitentriebe.

Stelle den Vertikutierer auf eine Schnitttiefe zwischen zwei und maximal vier Millimeter ein, um den Boden nicht zu verletzen. Fahre die Rasenfläche einmal in Längs- und einmal in Querrichtung ab. Wenn das Gerät über keinen Fangsack verfügt, solltest Du das Vertikutiergut gleich nach dem Vertikutieren aufsammeln. Nach diesem Arbeitsschritt sieht der Rasen meist recht mitgenommen aus. Das gibt sich jedoch rasch wieder – innerhalb der nächsten Wochen erholt sich die Grasnarbe und wird schön dicht und grün. Schone die Grünfläche in der Zwischenzeit und vermeide häufiges Betreten.

"Das Vertikutiergut (Moos und Rasenfilz) ist ein tolles Mulchmaterial für Deine Beete! So unterdrückst Du das Unkrautwachstum und schützt den Boden vor dem Austrocknen."
Mein Tipp

Einen jungen Rasen solltest Du besser nicht vertikutieren, da dabei zu viele der zarten Gräser herausgerissen werden können. Wenn Du dem Vertikutieren prinzipiell skeptisch gegenüberstehst, empfiehlt sich die schonendere Behandlung mit einem Rasenlüfter. Dieses Gerät ist mit Stahlkrallen ausgestattet, die nicht bis zum Boden reichen. Es kämmt Moos und Rasenfilz aus, ohne die Grasnarbe anzuritzen.

6. Bessere kahle Stellen durch Nachsaat aus

Nach dem Vertikutieren sind zu den kahlen Stellen, die sich über den Winter gebildet haben noch weitere Lücken hinzugekommen. Bessere diese Bereiche durch Nachsaat mit einer geeigneten Rasenmischung aus. Lockere zuerst die Erde mit einer Harke etwas auf und streue, wenn nötig, ein wenig frische Erde aus. Arbeite die Rasensamen mit dem Rechen leicht in den Boden ein und tritt sie danach behutsam fest

Halte die ausgebesserten Stellen gleichmäßig feucht. Spare die betroffenen Bereiche beim Rasenmähen so lange aus, bis die Halme an den neuen Anbauflächen etwa acht Zentimeter hoch sind. Nun kannst Du die jungen Gräser zum ersten Mal mähen. Stelle dazu die Schnitthöhe auf vier Zentimeter ein.

Fazit

Im Frühjahr lässt ein intensives Pflegeprogramm Deinen wintermüden Rasen in neuem Glanz erstrahlen. Gründlich gesäubert, gut gedüngt und perfekt belüftet startet Deine Grünfläche gestärkt in die warme Jahreszeit und verwandelt sich innerhalb kürzester Zeit in einen dichten und saftigen grünen Teppich.

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Foto des Autors

Meine Leidenschaft für die Pflanzenwelt habe ich als Kind bei mendelschen Kreuzungsversuchen entdeckt. Seither bin ich fasziniert von allem, was wächst und blüht. Ich liebe historische Rosen, experimentiere mit dem Anbau exotischer Früchte und interessiere mich für die Wildkräuterküche. Mit meinen Artikeln möchte ich Dir Lust aufs Gärtnern machen und Deine Fragen rund ums Thema Pflanzenpflege beantworten.

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