Rasen

So düngst Du Deinen Rasen: Der richtige Zeitpunkt ist entscheidend!

AKTUALISIERT:

Du wünscht Dir einen sattgrünen, dicht wachsenden und gepflegten Rasen? Eine regelmäßige Versorgung mit Mineralstoffen und Spurenelementen macht Deine Grünfläche zum Blickfang. Doch wann ist die beste Zeit, die Rasengräser zu düngen? Und welche Düngemittel sind die richtigen? Wir verraten Dir, was es bei der Düngung Deines Rasens zu beachten gilt.

Rasendüngung leicht gemacht

Topgepflegt & wohlgenährt

Das regelmäßige Rasenmähen ist für ein gepflegtes Erscheinungsbild des Rasens unerlässlich. Durch das ständige Einkürzen der Halme entziehst Du den Gräsern jedoch viel Energie. Diesen Nährstoffmangel gilt es, durch gezielte Düngung wieder auszugleichen. Dazu kommt, dass die Graspflanzen je nach Jahreszeit unterschiedliche Bedürfnisse haben.

Stehen nicht genügend Nährstoffe zur Verfügung, wächst der Rasen nur spärlich und macht Platz für Unkraut und Moos. Letztere haben einen deutlich geringeren Nährstoffbedarf und können sich auch unter kargen Bedingungen prächtig entwickeln. Wo Lücken entstehen, siedeln sich die anspruchslosen Gewächse massenhaft an und machen dem Gärtner das leben schwer. In einem wohlgenährten Rasen hingegen haben Moos und Unkräuter kaum Chancen.

Braucht Dein Rasen Dünger?

Ob Dein Rasen gut versorgt ist, kannst Du auf den ersten Blick erkennen: Bilden die Gräser einen dichten, tiefgrünen Teppich, der vital wirkt und keinerlei kahle Stellen aufweist, dann fühlt sich Deine Grünfläche rundum wohl. Vergilbte Halme, Lücken im Rasen und starker Bewuchs mit Unkraut oder Moos hingegen weisen auf einen Nährstoffmangel hin. Je stärker Deine Rasenfläche beansprucht wird, desto mehr ist sie auf zusätzliche Nahrung in Form von Dünger angewiesen. 

Mulchmähen statt Düngen

Häufiges Mähen macht Deinen Rasen zwar dicht und schön, aber auch hungrig. Eine Ausnahme stellt das Mulchmähen dar. Hierbei wird das Mähgut direkt während des Mähvorgangs fein gehäckselt und rieselt im Anschluss auf den Rasen. So erhalten die Gräser die Nährstoffe, die ihnen beim Mähen entzogen werden, gleich wieder zurück. Das am Boden liegende Schnittgut wird in der obersten Bodenschicht von Mikroorganismen zersetzt und in nahrhaften Humus umgewandelt. Dadurch braucht der Rasen deutlich weniger Düngemittel, in manchen Fällen kannst Du sogar ganz darauf verzichten. 

Auch Rasenroboter funktionieren wie Mulchmäher. Hier werden durch das regelmäßige Mähen jeweils nur wenige Millimeter abgeschnitten. Die abgemähten Grasspitzen fallen direkt zurück auf die Grasnarbe. Dermaßen feines Schnittgut verrottet schnell und sorgt für eine gleichmäßige Nährstoffversorgung.

Wohldosiert

Nicht nur eine chronische Unterversorgung mit Nährstoffen kann Deinem Rasen schaden. Auch überdüngte Grünflächen fühlen sich alles andere als wohl. Im schlimmsten Fall kann eine Überdosierung von Rasendünger zu Verbrennungen führen. Hässliche braune Flecken im Rasen sind die Folge. Besonders beim Einsatz von Mineraldüngern ist Vorsicht geboten! Während organische Dünger wie Kompost sanfter und langsamer wirken und damit kaum überdosiert werden können, ist es bei mineralischen Düngemitteln wichtig, die vom Hersteller empfohlenen Düngemengen nicht zu überschreiten.

Häufig passiert es auch, dass durch unsachgemäßen Einsatz von Düngemitteln bestimmte Nährstoffe überreichlich vorhanden sind, während andere fehlen. Ist Deine Grünfläche voll Löwenzahn oder Sauerampfer, kann dies zum Beispiel ein Hinweis auf einen Stickstoffüberschuss sein. Wenn es Dir einmal passiert ist, dass Du den Rasen zu üppig gedüngt hast, kannst Du folgendermaßen vorgehen:

"Der übertriebene Einsatz von Mineraldünger schadet nicht nur Deinem Rasen, sondern auch der Umwelt. Ziehe daher Alternativen wie eine organische Düngung oder Mulchmähen in Betracht."
Hinweis

Welche Nährstoffe braucht Dein Rasen?

Damit es gar nicht erst zu einer Überdüngung kommen kann, ist es sinnvoll mittels Bodenanalyse herauszufinden, was Deinem Rasen eigentlich fehlt. Entnimm dazu eine Bodenprobe und schicke sie an ein Institut, das Bodenanalysen durchführt. So erfährst Du, welche Mineralien und Spurenelemente zugeführt werden müssen.

Grundsätzlich benötigen die Graspflanzen vor allem Stickstoff, Kalium, Magnesium, Phosphor und manchmal auch Eisen. Stickstoff kurbelt das Wachstum an. Kalium macht die Pflanzen widerstandsfähiger gegen Trockenheit und Kälte. Eisen sorgt für eine intensive Grünfärbung und hilft, das Mooswachstum einzudämmen.

Wann und wie oft düngen?

Im Frühjahr, zu Beginn der Wachstumsphase, hat Dein Rasen einen hohen Stickstoffbedarf. Im Herbst hingegen stärkt Kalium die Gräser und bereitet sie so auf den Winter vor. Strapazierte und viel genutzte Rasenflächen freuen sich im Sommer über eine zusätzliche Düngergabe.

Ein Leitfaden zur Rasendüngung

Frühjahrsdüngung

Die Forsythienblüte gilt als Indiz des sogenannten Erstfrühlings. Die Sträucher öffnen ihre gelben Blüten bereits vor den Blättern. Sind sie erst einmal erblüht, können die Pflanzen die Blüten nicht mehr schließen. Käme noch einmal Frost, würden sie erfrieren. Daher blühen Forsythien erst, wenn der Frühling tatsächlich Einzug hält. Wann genau die Forsythien blühen werden, lässt sich nicht so einfach vorhersagen. Abhängig vom Jahresverlauf und natürlich auch von Deinem Wohnort erstrahlen die Sträucher zwischen Ende Februar und Ende März in leuchtendem Gelb. Das Erblühen der Forsythien zeigt Dir an, dass nun die Wachstumsperiode beginnt. Zeit für die Frühjahrsdüngung Deines Rasens – und für die erste Mahd. 

Welche der beiden Arbeiten Du zuerst durchführst, kommt darauf an, ob weitere Pflegemaßnahmen geplant sind: Du kannst den Rasen direkt im Anschluss an das Rasenmähen düngen, wer zusätzlich vertikutieren möchte, geht folgendermaßen vor:

Der richtige Dünger im Frühjahr

Optimal für den Start in die Saison ist ein Langzeit-Rasendünger, der die Rasenfläche nach dem Winter mit reichlich Stickstoff versorgt und so das Wachstum anregt. Eine Alternative zu mineralischen Rasendüngern stellt ein organischer Bio-Rasendünger dar. Er ist besonders für Haushalte mit Kindern und Haustieren geeignet und verhindert, ein Verbrennen des Rasens bei Überdosierung.

Rasendüngung im Sommer

Die meisten Langzeitdünger haben eine Wirkungsdauer von drei Monaten. Daher sorgt eine weitere Düngergabe im Mai oder Juni dafür, dass Dein Rasen den ganzen Sommer über einen attraktiven Anblick bietet. Stark strapazierte Rasenflächen wie Sport- oder Spielwiesen dürfen bei Bedarf auch öfter gedüngt werden. Während Hitzeperioden im Hochsommer kann ein kaliumbetonter Dünger die Widerstandsfähigkeit der Gräser unterstützen. Verwende auf keinen Fall zu viel Dünger und vergiss nicht, den Rasen bei Trockenheit zu beregnen.

Herbstdüngung

Im Lauf des Jahres verändern sich die Bedürfnisse Deines Rasens. Um sich auf den Winter vorzubereiten, benötigen die Gräser im Herbst vermehrt Kalium. Der essenzielle Makronährstoff festigt das Pflanzengewebe und macht das Gras resistenter gegen äußere Einflüsse wie Hitze und Kälte. Verwende daher gegen Ende des Gartenjahres keinen stickstoffbetonten Langzeit-Rasendünger mehr, sondern einen speziellen kaliumreichen Herbst-Rasendünger. Der richtige Zeitpunkt für die letzte Düngung des Jahres liegt zwischen September und Mitte Oktober. Mit Stickstoff solltest Du vor der Winterruhe äußerst sparsam umgehen. Während Kalium wie ein Frostschutz in den Zellwänden der Gräser wirkt, verringert Stickstoff die Frosttoleranz.

Neben einem mineralischen Herbst-Rasendünger mit hohem Kalium-Anteil eignet sich auch ein organischer Herbstdünger. Er entfaltet seine Wirkung zwar langsamer, dafür hält sie wesentlich länger an, als bei Mineraldüngern. Es besteht keine Gefahr einer Überdosierung. Im Frühjahr zeigt sich Dein Rasen schneller grün und schön dicht.

So bringst Du den Dünger richtig aus

Bei den meisten Rasendüngern handelt es sich um streufähige Granulate. Verwende einen Streuwagen oder eine akkubetriebene Streuschleuder. Natürlich kannst Du den Dünger auch händisch ausbringen. Trage in diesem Fall unbedingt Handschuhe und achte auf eine möglichst gleichmäßige Verteilung. Unterteile Deine Rasenfläche dazu in Teilflächen und wiege den Dünger für jede Teilfläche ab. Streue das Granulat nicht zu zaghaft, sondern wirf es beherzt etwa zwei bis drei Meter weit. So verteilt sich der Dünger besser.

Optimal zum Düngen sind die Abendstunden nach einem trockenen Tag, wenn für die nacht oder den nächsten Morgen Regen angesagt ist. An feuchten Grashalmen bleibt das Granulat leicht kleben. Bei der Düngung mit mineralischen Präparaten kann es jedoch zu Verbrennungen an den Blättern kommen, wenn das Düngemittel bei starker Sonneneinstrahlung länger auf dem Rasen liegt. Sollten die Niederschläge ausbleiben, empfiehlt es sich daher, die Grünfläche zu beregnen.

"Verzichte besser an den ersten zwei bis drei Tagen nach der Düngung auf einen Rasenschnitt, da sonst der mühsam ausgebrachte Dünger gleich wieder vom Rasenmäher aufgenommen wird."
Mein Tipp

Fazit

Eine ausgewogene Nährstoffversorgung lässt Deinen Rasen so richtig aufleben. Stimme den Dünger auf den Nährstoffbedarf Deiner Grünfläche ab und verwöhne die Gräser zum richtigen Zeitpunkt mit den geeigneten Düngemitteln. So kannst Du Dich das ganze Jahr über an einem gesunden und gepflegten Rasen erfreuen.

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Foto des Autors

Meine Leidenschaft für die Pflanzenwelt habe ich als Kind bei mendelschen Kreuzungsversuchen entdeckt. Seither bin ich fasziniert von allem, was wächst und blüht. Ich liebe historische Rosen, experimentiere mit dem Anbau exotischer Früchte und interessiere mich für die Wildkräuterküche. Mit meinen Artikeln möchte ich Dir Lust aufs Gärtnern machen und Deine Fragen rund ums Thema Pflanzenpflege beantworten.

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