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Rasen richtig bewässern: Die richtige Menge zum passenden Zeitpunkt ist entscheidend

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Wer einen saftig-grünen Rasen möchte, muss seine Grünfläche regelmäßig mit Wasser versorgen. Doch wie viel Wasser benötigen die Rasengräser? Wie oft sollst Du wässern, damit sich Dein Rasen rundum wohlfühlt? Und welche Bewässerungsmethode ist die richtige?

Rasen wässern leicht gemacht

Quell des Lebens

Hast Du gewusst, dass Dein Rasen bis zu 85 Prozent aus Wasser besteht? Kein Wunder also, dass die Gräser auf Wassermangel empfindlich reagieren. Immerhin verdunsten an einem sonnigen Sommertag etwa vier Liter pro Quadratmeter Rasenfläche. Die Graswurzeln reichen nur etwa 15 Zentimeter in die Erde. Damit können sich die Rasengräser im Gegensatz zu vielen andern Pflanzen nicht aus den tieferen, feuchteren Schichten mit Wasser versorgen. 

Bleiben Niederschläge aus, welken die Halme. Je nach Bodenbeschaffenheit würde der Rasen innerhalb weniger Wochen völlig vertrocknen. Auf mageren Sandböden verdorrt das Gras schneller, auf schweren Ton- oder Lehmböden hält es länger durch, da diese über ein besseres Wasserhaltevermögen verfügen.

Unkraut wächst auch bei Trockenheit

Sehr zum Leidwesen des Gärtners kommen viele Rasenunkräuter mit Trockenheit deutlich besser zurecht, als die Rasengräser. Bleibt die Bewässerung aus, stellt der Rasen sein Wachstum ein und bekommt schnell kahle Stellen, an denen sich die robusteren Wildpflanzen ungehemmt ausbreiten können. Regelmäßiges Wässern hilft Dir, Deinen Rasen vor starkem Unkrautbewuchs zu schützen.

Rechtzeitig wässern

Ist Deine Rasenfläche erst einmal verbrannt, kannst Du sie nur mit großem Aufwand retten. Manchmal ist es gar schon zu spät für jegliche Wiederbelebungsmaßnahmen und Du musst den Rasen neu anlegen. Lass es daher lieber gar nicht so weit kommen und wässere Deine Grünfläche rechtzeitig. Doch woran erkennst Du, dass Dein Rasen dringend Wasser braucht? 

Bitte gießen – Zeichen für Wassermangel

Richtig wässern

Ein richtig bewässerter Rasen ist belastbar, widerstandsfähig und kaum anfällig für Krankheiten. Die Gräser verfügen über gut verzweigte und tief reichende Wurzeln. Wie also sollst Du die Wasserversorgung Deines Rasens fachgerecht angehen? Hier behandeln wir die wichtigsten Fragen zum Thema: 

Wie oft wässern?

Grob geschätzt braucht Dein Rasen täglich etwa zweieinhalb Liter Wasser pro Quadratmeter. Natürlich hängt der Wasserbedarf der Grünfläche stark von Standort und Lage, von der Bodenbeschaffenheit, der Rasenmischung und auch von der Jahreszeit und den herrschenden Wetterbedingungen ab. Eine schattige Rasenfläche kommt mit deutlich weniger Wasser aus, als ein Rasen im südseitigen Vorgarten, in vollsonniger Lage. 

Während leichte Sandböden schnell austrocknen, können schwere Tonböden das Wasser sehr lange speichern. Ein Golfgreen setzt sich aus anderen Rasengräsern zusammen, als ein Rasen im Privatgarten und hat damit einen viel höheren Wasserbedarf. Und natürlich ist der Rasen im Hochsommer durstiger als im Frühling oder im Herbst.

Seltener ist besser

Wässere den Rasen nicht zu häufig, dafür aber lange genug, sodass der Wurzelbereich der Gräser gut durchfeuchtet wird. Mit oftmaligem kurzem Wässern tust Du dem Rasen keinen Gefallen. Da zu geringe Wassermengen nicht tief genug in den Boden eindringen, bilden die Gräser vermehrt oberflächennahe Wurzeln aus, um das Gießwasser aufzunehmen.

Bei Hitze trocknet diese obere Schicht schnell aus. So kann der Rasen verbrennen, obwohl Du ihn täglich wässerst. Lehm- und Tonböden kommen meist auch bei Trockenheit mit einmal Wässern pro Woche aus. Sandige Böden hingegen brauchen zweimal wöchentlich Wasser aus dem Schlauch, wenn die Niederschläge ausbleiben. 

Prüfe die Bodenfeuchte

Halte deshalb möglichst große Abstände bei der Bewässerung ein und stelle das Wasser erst ab, wenn der Boden bis zu einer Tiefe von 10 bis 15 Zentimetern gut durchfeuchtet ist. Um das zu überprüfen, kannst Du ein Stück Grassode ausstechen und nachsehen, wie tief das Wasser bereits in den Boden eingedrungen ist. Ist die Erde eine gute Handbreit dunkel und feucht, hast Du genug gewässert. Setze nun die Grassode wieder zurück an ihren Platz.

"Wer seinen Rasen mit einem Regner wässert, kann zum Ermitteln der Beregnungsdauer einen Regenmesser verwenden."
Mein Tipp

Wann ist der beste Zeitpunkt

Häufig hört man, dass Pflanzen nicht zur Mittagszeit gegossen werden sollen, da sie sonst Verbrennungen an den Blättern erleiden. Bei großblättrigen Gewächsen trifft das auch zu, Rasengräser haben dermaßen schmale Blätter, dass hier keine Gefahr besteht. Dennoch macht es auch beim Rasen Sinn, die Bewässerung in die frühen Morgenstunden oder auf die Zeit nach Sonnenuntergang zu verlegen. Tagsüber verdunstet das Wasser im Sommer so schnell, dass die Graswurzeln nicht genug vom kühlen Nass abbekommen.

Richtiges Bewässern im Hochsommer

In letzter Zeit fallen die sommerlichen Temperaturen immer extremer aus. Wochenlange Hitzewellen sind längst keine Seltenheit mehr. Damit Dein Rasen besser durch die Hitze kommt, solltest Du ihn vorsichtig an Trockenzeiten gewöhnen.

Wer bisher zu häufig gewässert hat, muss die Pause zwischen den Beregnungsdurchgängen schrittweise verlängern, bis die Grünfläche schließlich in der Lage ist, eine knappe Woche ohne Wasserversorgung zu überstehen. Wenn Du dann schließlich wässerst, erhält der Rasen gleich 20 Liter pro Quadratmeter. Schwere Lehmböden können diese Wassermenge oft nicht auf einmal aufnehmen. 

In diesem Fall kannst Du den Rasen in zwei Etappen bewässern – einmal morgens und einmal abends. Die nächsten sechs bis sieben Tage müssen die Gräser dann ohne Bewässerung auskommen. 

"Auch zu viel Wasser kann Deiner Grünfläche schaden. Steht das Wasser lange auf dem Rasen, bekommen die Wurzeln zu wenig Luft und beginnen zu faulen. "
Hinweis

Regner oder Schlauch?

Während sich kleinere Rasenflächen durchaus auch händisch mit dem Gartenschlauch bewässern lassen, ist bei größeren Gärten die Anschaffung eines Regners sinnvoll. Wähle ein Gerät, das zu Deiner Grünfläche passt. Für rechteckige Rasenflächen eignet sich ein Viereckregner, runde, ovale und sanft geschwungene Rasenflächen lassen sich gut mit einem Kreisregner bewässern. Pulsierende Sprenger sind für große Gärten ideal, da sie in der Lage sind, das Wasser großräumig zu verteilen.

"Achte beim Einsatz mehrerer Regner darauf, dass sich die Beregnungssektoren nicht überlappen."
Mein Tipp

Besonders praktisch und zeitsparend ist ein automatisches Bewässerungssystem. Je nach Budget kannst Du dabei auch mehrere versenkbare Regner für verwinkelte Gartenflächen einbauen lassen, die Du ganz bequem vom Smartphone aus bedienen kannst.

"Lass ein großflächiges, fest installiertes Bewässerungssystem von einem Fachmann planen und regelmäßig warten."
Mein Tipp

Tipps zum Wassersparen

Wasser ist viel zu kostbar, um es unbedacht zu verschwenden. Mit diesen Tipps kannst Du Wasser sparen und Dein Rasen bleibt trotzdem saftig grün:

Fazit

Wasser ist lebenswichtig für Deinen Rasen. Allerdings schadet eine falsche Bewässerung den Gräsern auf Dauer mehr als sie nützt. Wässere regelmäßig, aber nicht häufig. So wird Dein Rasen robust und widerstandsfähig, um auch kurze Trockenzeiten gut zu überstehen. Gesund und belastbar erstrahlt er in einem tiefen, herrlichen Grün.

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Foto des Autors

Meine Leidenschaft für die Pflanzenwelt habe ich als Kind bei mendelschen Kreuzungsversuchen entdeckt. Seither bin ich fasziniert von allem, was wächst und blüht. Ich liebe historische Rosen, experimentiere mit dem Anbau exotischer Früchte und interessiere mich für die Wildkräuterküche. Mit meinen Artikeln möchte ich Dir Lust aufs Gärtnern machen und Deine Fragen rund ums Thema Pflanzenpflege beantworten.

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