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Schnelle Hilfe bei verbranntem Rasen

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Dein Urlaub war traumhaft, doch bei Deiner Rückkehr bietet sich Dir ein schrecklicher Anblick – Dein schöner sattgrüner Rasen ist braun und dürr. Kannst Du ihn noch retten oder ist es bereits zu spät? Hier erfährst Du, wie Du bei verbranntem Rasen vorgehst und wie Du diesen Schaden in Zukunft verhinderst.

So rettest Du den Rasen

Des einen Freud, des anderen Leid

Herrliches Sommerwetter mit viel Sonnenschein macht den meisten Menschen gute Laune. Pflanzen hingegen können die Hitze oft nicht so recht genießen, vor allem wenn sie von anhaltender Trockenheit begleitet wird. Bleiben unserer Gartenpflanzen dann auch noch einige Zeit sich selbst überlassen, während wir in die Ferne reisen, ist es schnell vorbei mit dem üppigen, grünen Blätterkleid.

Dein Rasen im Hitzestress

Der Rasen stellt meist die größte Pflanzfläche des Gartens dar und hat damit auch den größten Wasserbedarf. Die Gräser bestehen zu etwa 80 % aus Wasser, folglich verlieren sie bei Wassermangel schnell ihre frischgrüne Farbe. Ihre Wurzeln reichen nicht sehr tief in die Erde, daher lassen trockene Wetterverhältnisse die Halme schnell welken. 

Im Durchschnitt benötigt ein Quadratmeter Rasen täglich etwa zweieinhalb Liter Wasser. Natürlich hängt der tatsächliche Bedarf stark von der Bodenart, vom Standort und von der Witterung ab. Bleibt die Wasserversorgung über längere Zeit aus, können die Rasenpflanzen vertrocknen.

Weitere Gründe für braunen Rasen

Doch die sommerliche Gluthitze ist nicht die einzige Ursache für Verbrennungen und vertrocknete Flecken im Rasen. Auch übermäßige Düngung, der unvorsichtige Vorgang mit Pestiziden oder anderen aggressiven Substanzen sowie ein zu niedriger pH-Wert des Bodens können zu gelbem oder braunem Rasen führen. 

Im Anschluss sehen wir uns die häufigsten Gründe für verbrannte Grünflächen genauer an und erklären Dir, wie Du den Schaden beheben kannst:

Verbrannter Rasen durch Trockenheit

Die häufigste Ursache für den Steppen-Look im Garten ist tatsächlich die trockene Hitze des Hochsommers. Hier hilft nur regelmäßige Bewässerung. Bei größeren Flächen lässt sich das am leichtesten mit einem Regner bewerkstelligen. Wähle das Bewässerungssystem nach der Größe und Form Deiner Rasenfläche aus und achte darauf, dass alle Bereiche Deines Gartens vom Regner erreicht werden.

Richtiges Wässern

Du brauchst Deinen Rasen natürlich nicht das ganze Jahr hindurch zu beregnen, an heißen Sommertagen ist die Bewässerung allerdings ein Muss. Eine etablierte Rasenfläche sollte jedoch auch bei warmer Witterung nicht täglich gewässert werden. Optimal ist ein Beregnungsintervall von etwa drei Tagen.

Junge Gräser brauchen viel Wasser

Ein frischangelegter Rasen und Nachsaaten sind allerdings bei Hitze und Trockenheit sehr empfindlich. Die jungen Gräser müssen ihre Wurzeln erst entwickeln und sind bis dahin auf einen gleichmäßig feuchten Boden angewiesen. In heißen, trockenen Phasen kann das auch bedeuten, dass Du mehrmals täglich kurz wässern musst, um Verbrennungen zu verhindern. Erst wenn die Rasengräser eine Wurzellänge von etwa drei bis vier Zentimetern erreicht haben, sind sie in der Lage auch kurze Trockenzeiten zu überstehen.

Auch Rollrasen muss nach der Verlegung feucht gehalten werden. Wässere den fertigen Rollrasen durchdringend und beregne ihn in den nächsten zwei Wochen bei Hitze mehrmals täglich in kurzen Durchgängen.

"Ideal für eine effektive Bewässerung sind die frühen Morgenstunden, da dann die Verdunstung durch Sonne und Wind am geringsten ist. Nach Sonnenuntergang ist eine ebenfalls eine gute Zeit für die Beregnung. "
Mein Tipp

So rettest Du verbrannten Rasen

Der trockene, heiße Sommer hat Deine Grünfläche trotz Deiner Bemühungen verbrennen lassen? Auch wenn der Rasen schlimm aussieht, ist noch nicht alles verloren. Die Graspflanzen können eventuell aus der Basis wieder nachwachsen. Dafür benötigen sie allerdings Deine Hilfe:

Ausbessern von kleinen dürren Stellen

Nach sieben bis zehn Tagen sollte sich das erste Grün zeigen. Fahre mit dem täglichen Wässern fort, bis sich der Rasen vollständig regeneriert hat. Bleiben einzelne braune Stellen zurück, solltest Du die Grasnarbe in diesem Bereich ausstechen und etwas frische Erde auftragen. Ebne den Boden und säe neu aus. Arbeite die Rasensamen leicht ein und drücke die Erde mit einem Brett gut fest.

"Für eine schnelle Reparatur eignet sich Fertigrasen. Schneide den Rollrasen dazu mit einem scharfen Messer in Form, füge ihn in die Kahlstellen ein und gieße ihn durchdringend."
Mein Tipp

Nachsaat zur Reparatur größerer verbrannter Bereiche

Bei partiellen Schäden auf der gesamten Rasenfläche musst Du großflächig nachsäen. Warte damit, wenn möglich, auf den Herbst. Ab Mitte September ist es nicht mehr so heiß und die Niederschläge nehmen wieder zu. Bis Ende Oktober bleibt der Boden warm genug für eine rasche Keimung.

Bald sprießen die ersten Halme. Nach etwa einem Monat hat sich die Saat meist so weit entwickelt, dass sie zum ersten Mal gemäht werden können. Dafür sollten die Gräser eine Länge von etwa acht Zentimetern haben. Stelle die Schnitthöhe auf fünf bis sechs Zentimeter ein.

Rasen neu anlegen bei Totalschaden

Bleibt die verbrannte Fläche auch zwei Wochen nach den Rettungsmaßnahmen noch braun und dürr, sind die Trockenschäden so groß, dass sie sich durch eine Nachsaat nicht mehr gut reparieren lassen. Hier ist es oft besser, den gesamten Rasen neu anzulegen. Das ist zwar eine Menge Arbeit, jedoch auch der einzige Weg zu einem befriedigenden Ergebnis. 

Verbrannter Rasen durch Überdüngung

Du hast Deinen Rasen sorgfältig gepflegt und gut gewässert, trotzdem hat er sich gelb oder braun verfärbt? Eventuell hast Du es mit der Pflege gar zu gut gemeint. Denn zu viel Dünger kann Deinem Rasen schaden. Besonders hoch konzentrierter mineralischer Dünger führt schnell zu Verbrennungen. Hier sind die richtige Dosierung und eine fachgerechte Ausbringung essenziell. Doppelte Vorsicht ist bei kombinierten Produkten mit Unkrautvernichtern geboten.

Eine gute Alternative zu mineralischen Düngemitteln sind organische oder organisch-mineralische Rasendünger. 

Organische Langzeitdünger bestehen aus Hornspänen, Melasse, Hühnerkot und ähnlichen Substanzen. Sie schonen die Umwelt und gefährden Deine Gesundheit nicht. Mit diesen langsam wirkenden Mitteln kannst Du Deinen Rasen kaum überdüngen. Allerdings sind rein organische Rasendünger nicht immer so effektiv, wie viele Gärtner sich das wünschen.

Organisch-mineralische Rasendünger wirken schnell, gleichzeitig hält der Düngeeffekt länger an als bei rein mineralischen Mitteln. Hier ist die Gefahr von Verbrennungen am Rasen deutlich verringert. Halte Dich an die Dosierungsempfehlungen des Herstellers und überschreite sie keinesfalls.

Wenn Du Deinen Rasen einmal zu üppig gedüngt hast, solltest Du folgendermaßen vorgehen, um den Schaden zu beheben:

"Sende eine Bodenprobe an ein Institut, das Bodenanalysen durchführt. So erfährst Du den tatsächlichen Nährstoffbedarf Deines Rasens und kannst eine falsche oder zu üppige Düngung künftig vermeiden."
Mein Tipp

Sauerer Boden

Rasengräser gedeihen am besten bei einem ph-Wert zwischen 5,5 und 6,5. Ein zu niedriger ph-Wert kann dazu beitragen, dass die Nährstoffe von den Pflanzen nicht richtig aufgenommen werden. Die Halme verlieren ihre kräftige grüne Farbe und werden bräunlich. Um festzustellen, ob eventuell ein zu saurer Boden schuld ist am jämmerlichen Zustand Deiner Grünfläche, solltest mit einem Test-Set aus dem Gartenfachmarkt den ph-Wert bestimmen. Ist der Wert tatsächlich zu niedrig, empfiehlt es sich, den Rasen zu kalken:

Fazit

Dürre, braune Rasengräser sind wahrlich keine Zierde. Doch Kopf hoch – ein Pflegefehler kann schnell passieren! Durch schnelles Handeln kannst Du Deinen Rasen meist noch retten. Mit der richtigen Behandlung verwandelt er sich bald wieder in einen dichten, tiefgrünen Teppich. Die revitalisierte Grünfläche lebt auf und Du bist um eine Erfahrung reicher und kannst Missgeschicke bei der Rasenpflege künftig vermeiden.

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Foto des Autors

Meine Leidenschaft für die Pflanzenwelt habe ich als Kind bei mendelschen Kreuzungsversuchen entdeckt. Seither bin ich fasziniert von allem, was wächst und blüht. Ich liebe historische Rosen, experimentiere mit dem Anbau exotischer Früchte und interessiere mich für die Wildkräuterküche. Mit meinen Artikeln möchte ich Dir Lust aufs Gärtnern machen und Deine Fragen rund ums Thema Pflanzenpflege beantworten.

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