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Mais Krankheiten & Schädlinge erkennen & bekämpfen

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Mais ist eine äußerst robuste Pflanze, die nur selten von Krankheiten befallen wird. Weitaus häufiger wird sie von tierischen Schädlingen heimgesucht. Wenn Du diese Schädlinge erkennst, kannst Du sie mit einfachen Mittel bekämpfen und ihnen vorbeugen. Wie zeigen Dir, um welche Schädlinge es sich handelt und welche Maßnahmen Du gegen sie ergreifen kannst.

Maiszünsler (Ostrinia nubilalis)

Der Maiszünsler gehört zu den Schmetterlingen und ist einer der bedeutendsten Schädlinge im Mai. Ab Juni legt der Maiszünsler seine Eier auf den Blattunterseiten der Mais-Pflanze ab. Ein Gelege besteht aus bis zu 40 miteinander verklebten Eiern. Nach 10 bis 14 Tagen schlüpfen die Larven, die sich in die Pflanze bohren und sich im Stängel bis zur Wurzel durchfressen. Dabei durchlaufen sie verschiedene Stadien. Der Maiszünsler überwintert als Larve in den Stoppelresten der Mais-Pflanzen im Boden. Im Mai verpuppen sich hier die Larven und nach drei Wochen schlüpft dann der erwachsene Falter und fliegt wieder in die Maispflanzen. Maiszünsler bilden eine Generation pro Jahr.

Maiszünsler erkennen

Der Befall mit dem Maiszünsler ist an den Bohrlöchern erkennbar, die durch den Fraß des Maiszünslers hervorgerufen werden. Durch den Fraß in Stängel wird der Transport von Wasser und Nährstoffen in die Mais-Pflanze gestört und sie kann umknicken. Auch der Maiskolben kann beschädigt werden.

Maiszünsler bekämpfen und vorbeugen

Der Maiszünsler kann folgendermaßen bekämpft werden;

  • Junge Maispflanzen mit einem Pflanzenschutznetz abdecken, damit der Schmetterling keine Eier an den Maispflanzen ablegen kann.
  • Auf chemische Substanzen solltest Du bei der Bekämpfung verzichten, da dabei auch andere Nützlinge abgetötet werden und die Substanzen gesundheitsschädlich sein können.
  • Befallene Pflanzen aus dem Beet entfernen und entsorgen (nicht auf dem Kompost).

Dem Maiszünsler kann, wie folgt vorgebeugt werden:

  • Alle Pflanzenreste aus dem Beet entfernen und entsorgen, aber nicht auf dem Kompost, da der Maiszünsler in ihnen überwintert.

Maiswurzelbohrer (Diabrotica virgifera virgifera)

Der Maiswurzelbohrer ist ein weiterer wichtiger Schädling beim Maisanbau. Er gehört zur Familie der Blattkäfer. Er ist etwa 5 mm lang, ist schwarz-gelb gefärbt und hat lange Fühler. Seine Flugzeit ist Juli bis Oktober. Seine Eier überwintern in einem Ruhezustand im Boden. Im Frühling entwickeln sich die Larven und beginnen nach dem Schlüpfen mit den Fraß an den Wurzeln der Mais-Pflanzen. Sie durchlaufen drei Larvenstadien und die Verpuppung. De erwachsenen Käfer schlüpfen im Sommer. Im Herbst beginnen die Käfer mit einen zweiwöchigen Reifefraß an den Maispollen, der Maisseide, Narbe, Blättern und Kolben. Danach legen sie ihre Eider 30 cm tief im Boden ab. Der Käfer bildet eine Generation im Jahr.

Maiswurzelbohrer erkennen

Der Hauptschaden an den Maispflanzen entsteht durch den Wurzelfraß der Larven. Die Pflanzen lassen sich leicht aus der Erde ziehen. An den Wurzeln befindet sich ein Röhrensystem. Typisch ist der sogenannte „Schwanenhals, bei dem sich die Mais-Pflanzen nach unten ablegen.

Maiswurzelbohrer bekämpfen und vorbeugen

Der Maiswurzelbohrer kann mit Nematoden (Fadenwürmer), wie sie in dem Produkt Dianem enthalten sind, bekämpft werden.

Vorbeugen kann man dem Maiswurzelkäfer, wie folgt:

  • Fruchtfolge einhalten und eine Pause von zwei Jahren zwischen dem Maisanbau in demselben Beet einhalten.
  • Zwischendurch Nicht-Wirtspflanzen wie beispielsweise Kartoffeln in dem Beet anbauen.
  • Die Maispflanzen zur Flugzeit der Käfer mit einem engmaschigen Gemüseschutznetz abdecken.

Drahtwurm (Elateridae)

Drahtwürmer sind die Larven des Schnellkäfers. Die Larven sind zwei bis drei Zentimeter lang und haben einen harten, gelben Chitinpanzer. Nach der Verpuppung verwandeln sie sich in braune bis schwarze, einen Zentimeter große Schnellkäfer. Drahtwürmer habe am Vorderkörper drei Beinpaare und einen kräftigen Kiefer. Die Larven fressen vor allem im Frühjahr Mais-Pflanzen an. Bei Trockenheit suchen sie Feuchtigkeit und bohren sich in das feuchte Gewebe. Der Lebenszyklus des Schnellkäfers findet von der Eiablage bis zur Verpuppung im Boden statt. Nur die erwachsenen Käfer leben oberirdisch an Gräsern und anderen Pflanzen.

Drahtwurm erkennen

Runde Bohrlöcher und abgefressene Wurzeln sind ein typisches Kennzeichen für einen Befall mit Drahtwürmern. Die angefressenen Pflanzen welken und fallen um. Sie lassen sich ohne Probleme aus der Erde ziehen und haben kaum noch Wurzeln.

Drahtwurm bekämpfen und vorbeugen

Drahwürmer kannst Du, wie folgt bekämpfen:

  • Die oberste Bodenschicht gut durch hacken, damit der Boden austrocknet, denn sowohl Eier als auch Larven reagieren empfindlich auf Trockenheit.
  • Durch Umgraben die Larven aus tieferen Erdschichten an die Oberfläche befördern und sie absammeln oder ihren natürlichen Feinden zum Fraß überlassen.
  • Natürliche Feinde der Drahtwürmer durch einen naturnah gestalteten Garten anlocken und fördern. Zu den natürlichen Feinden der Drahtwürmer gehören Laufkäfer, Schlupfwespen, Maulwürfe, Igel, Spitzmäuse und verschiedene Vogelarten, darunter vor allem Stare und Krähen.
  • Auch Hühner sind bei der Bekämpfung von Drahtwürmern durch ihr Scharren eine große Hilfe.
  • Fallen für Drahtwürmer in Form von Kartoffelstücken in die Erde legen. Später zusammen mit den Drahtwürmern entfernen.
  • Tagetes und Ringelblumen haben eine giftige Wirkung auf Drahtwürmer, daher diese Pflanzen zwischen die Mais-Pflanzen setzen.
  • Auch eine Düngung mit Kalistickstoff nach der Beetvorbereitung und rund eine Woche vor der Aussaat reduziert den Befall mit Drahtwprmern um 20 bis 30 Prozent.

Vorbeugen kannst Du den Drahtwürmern, wie folgt:

  • Auf frisch umgebrochenen Flächen die ersten zwei Jahre keine gefährdeten Pflanzen anbauen.
  • Boden gründlich und tief bearbeiten und häufig lockern, um die Drahtwürmer zu reduzieren.
  • Pflanzen regelmäßig auf Befall mit Drahtwürmern kontrollieren.

Fritfliege (Oscinella Frit)

Die Fritfliege gehört zu der Familie der Halmfliegen und ist eine der schädlichsten Fliegenfamilien. Sie entwickelt drei Generationen in Jahr, wobei dem Mais nur die erste Generation gefährlich wird. Die Fritfliege ist drei bis vier Millimeter groß und hat einen schwarz glänzenden Körper mit gelblichen Beinen und roten Augen. Ihre Larve ist etwa vier Millimeter lang, gelblich weiß, walzenförmig und nach vorne schmaler.

Die Larven der Fritfliege überwintern in Gräsern. Sobald die Gräser im Frühjahr wachsen, beginnt sie mit ihren ersten Fraßaktivitäten. Nach einigen Wochen verpuppen sich die Larven und nach ein bis zwei Wochen schlüpfen die erwachsenen Fliegen. Die Eiablage durch diese erste Fliegengeneration erfolgt im April und Mai vor allem im Mais. Die Fliege legt ihre Eier in den Blatttüten des jungen Maises ab. Wenige Tage danach schlüpfen die Larveen und fressen an den Blättern. Sobald die Maispflanze ihr viertes Blatt ausbildet, fliegen die Fritfliegen sie nicht mehr an.

Fritfliege erkennen

Der Befall mit Fritfliegen wird meist erst mit dem Auftreten erster Schäden erkennbar. Korkenzieherartig verdrehte Blätter und Seitentriebbildungen deuten auf einen Befall mit der Fritfliege hin

Fritgliege bekämpfen und vorbeugen kannst Du, wie folgt:

  • Durch ausreichend Wasser und Nährstoffe dafür sorgen, dass die Mais.Pflanze das erste Wachstumsstadium bis zur Bildung des vierten Blattes schnell durchläuft. Mit der Aussaat abwarten, bis eine Bodentemperatur von 15 Grad vorhanden ist, damit die Pflanze schneller wächst. Nach der Bildung des vierten Blattes befällt die Fritfliege die Mais-Pflanzen nicht mehr.
  • Bis zu diesem Zeitpunkt, die Mais.Pflanzen mit einem engmaschigen Pflanzenschutznetz abdecken.

Augenfleckenkrankheit (Kabatiella zeae)

Die Augenfleckenkrankheit wird durch einen Pilz verursacht, der bei feucht-kühlen Bedingungen am besten gedeiht. Der Pilz überwintert an Pflanzenrückständen. Wind und Regen verteilen die Sporen im Frühjahr auf die jungen Maispflanzen. Bei einer Temperatur zwischen 10 und 17 Grad und bei andauernder Blattnässe keimen die Pilze und infizieren die Maisblätter. Auf den mittleren Blättern zeigen sich einzelne, später viele Millimeter große, gelbliche Flecken mit einem bräunlich-roten Mittelpunkt.

Augenfleckenkrankheit erkennen

Die Augenfleckenkrankheit ist an den typischen Blattflecken erkennbar. Befallene Blätter werden trocken und brüchig.

Augenfleckenkrankheit bekämpfen und vorbeugen

Die Augenfleckenkrankheit kann, wie folgt bekämpft werden:

  • Durch geeignete Maßnahmen wie Verabreichung ausreichender Wassermengen und Nährstoffen dafür sogen, dass die Blätter schnell größer werden, bevor die Photosyntheseleistung durch die sich ausbreitenden Flecken verringert wird.
  • Da der Pilz sich bei Feuchtigkeit schneller verbreitet, zwischen den einzelnen Mais-Pflanzen ausreichend Abstand einhalten, damit die Blätter schneller abrrocknen können und nur von unten gießen.

Vorgebeugt werden kann der Augenfleckenkrankheit folgendermaßen:

  • Resistente Sorten auswählen.
  • Ernterückstände vollkommen aus dem Beet entfernen und entsorgen (nicht auf dem Kompost).
  • Fruchtfolge einhalten und eine Pause von mindestens zwei Jahren einhalten, bevor Mais wieder im selben Beet gepflanzt wird.

Mais-Hexenbesen (Sclerophthora maxrospora)

Mais-Hexenbesen wird durch einen Pilz ausgelöst. Dieser überdauert im Boden in Pflanzenresten und wird erst aktiv, bei Feuchtigkeit. Er besiedelt das junge Pflanzengewebe pber die Wurzeln.

Mais-Hexenbesen erkennen

Die Maisfahne entwickelt einen Busch aus länglichen, kleinen Blättern und die Kornbildung bleibt aus. Teilweise werden diese Hexenbesen so schwer, dass die Pflanze unter dem Gewicht zu Boden bedrückt wird.

Mais-Hexenbesen bekämpfen und vorbeugen wird, wie folgt, gemacht:

  • Mais nur auf gut durchlässigem Boden pflanzen.
  • Staunässe unbedingt vermeiden.
  • Pflanzenreste komplett aus dem Beet entfernen und entsorgen (nicht auf dem Kompost).

Kolbenfäule (Fusarium)

Kolbenfäule wird durch Pilze der Gattung Fusarium ausgelöst. Die Pilze überdauern an Pflanzenresten. Die Infektion der Kolben erfolgt durch Sporen, die während der Blüte auf den Narbenfäden landen. Dort keimen sie und infizieren die Spindel und den Körper. Eine Infektion kann auch über die Wurzel und den Stängel bis hoch zum Kolben stattfinden.

Kolbenfäule erkennen

Herabhängende Maiskolben sind ein Anzeichen für eine beginnende Kolbenfäule. Deutlicher erkennbar wird sie, wen das weiß bis rosafarbene Myzel einzelne Körner oder den ganzen Kolben überzieht. Am Kolbenansatz und an der Spindel können sich faulende Stellen bilden. Der befallene Mais kann nicht mehr verzehrt werden.

Kolbenfäule bekämpfen und vorbeugen kannst Du, wie folgt:

Kolbenfäule bekämpfen und vorbeugen kannst Du, wie folgt:

  • Resistente Sorten auswählen.
  • Fruchtfolge einhalten und eine Pause von mindestens zwei Jahren einlegen, bevor in demselben Beet wieder Mais angepflanzt wird.
  • Pflanzenreste komplett aus dem Beet entfernen und entsorgen (nicht auf dem Kompost).

Maisbeulenbrand (Ustilago maydis)

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Maisbeulenbrand wird von einem Pilz bei warmem, trockenem Wetter ausgelöst. Die Infektion erfolgt durch Brandsporen, die über Jahre im Boden überdauern können. Gefährdet sind vor allem junge und durch Verletzungen geschwächte Pflanzen. Infiziert werden sie in der Regel nur bis zu einer Pflanzenhöhe von etwa 40 Zentimetern.

Maisbeulenbrand erkennen

An den Blättern und Kolben bilden sich silbrige, teilweise faustgroße Gallen. In diesen bilden sich Brandsporen. Die Blätter verwandeln sich in kugelige Beulen und sterben dann ab. Wenn die Wucherungen aufplatzen, verseuchen die Sporen in Massen den Boden.

Maisbeulenbrand bekämpfen und vorbeugen, wie folgt

  • Da der Pilz die Pflanze nur bis zum 4. Blattstadium befällt, ist eine rasche Entwicklung der Pflanze wichtig.
  • Schädlinge wie die Fritfliege früh bekämpfen, damit die Pflanze nicht geschwächt wird.
  • Resistente Sorten auswählen.
  • Anbaupausen von drei Jahren sind eine weitere Möglichkeit, eine Infektion mit dem Maisbeulenbrand zu verhindern.

Maisrost (Puccinia sorghi)

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Maisrost wird durch einen Pilz hervorgerufen. Der Pilz wechselt seine Wirte. Im Winter überdauert er an den Maisblättern und keimt auf ihnen im Frühjahr. Dann infiziert er verschiedene Sauerkleearten und kehrt dann wieder zur Mais-Pflanze zurück.

Maisrost erkennen

Ab Mitte Juni erscheinen auf beiden Seiten der Maisblätter 0,2 bis 3 mm große rotbraune Pusteln. Die Pusteln platzen nach kurzer Zeit auf und verteilen die darin enthaltenen Pilzsporen, die sich durch den Wind verbreiten. Im Herbst zeigen sich zusätzlich schwarze Sporen an den Blättern.

Maisrost bekämpfen und vorbeugen kannst Du, wie folgt:

  • Resistente Sorten auswählen.
  • Pflanzenreste komplett aus dem Beet entfernen und entsorgen (nicht auf dem Kompost).

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Foto des Autors

Ich habe das Projekt Pflanzentanzen ins Leben gerufen, weil ich mich gerne im Garten & auf dem Balkon als Hobby-Gemüse-Gärtner austobe. Am liebsten nerve ich meine Freundin damit, unseren Balkon mit Tomaten, Chillies und Snackgurken zu verwuchern.

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