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Rote Bete ernten – die besten Tipps zum Ernten, Lagern & Haltbarmachen

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Sie gilt als klassisches Herbst- und Wintergemüse. Je nach Sorte und Zeitpunkt der Aussaat kannst aber auch schon im Sommer den angenehm erdigen, mildsüßen Geschmack der tiefroten Knollen genießen. Wir verraten Dir, was es bei der Ernte von Roter Bete zu beachten gilt und wie Du das gesunde Wurzelgemüse bis zum nächsten Frühjahr aufbewahren kannst.

Rote Bete richtig ernten & lagern

Wann Rote Bete ernten?

Für ihre Entwicklung vom Samenkorn zur erntereifen Knolle dauert es etwa drei bis vier Monate. Je nach Sorte und Anbauzeitpunkt kann Rote Bete zwischen Juli und November geerntet werden. Bedenke, dass früh geerntete Bete nicht besonders lange haltbar ist. Ernte daher immer nur die Menge, die Du in der Küche brauchst. Wer in mehreren Sätzen sät, kann vom Sommer bis in den Herbst hinein immer wieder ernten.

Jene Rüben, die Du frisch verzehren möchtest, dürfen ruhig auch etwas zeitiger aus dem Beet geholt werden. Sie sind dann zwar noch kleiner, ihr zarte Konsistenz und das milde Aroma machen die mangelnde Größe aber wieder wett.

Je kleiner, desto zarter

Für Rohkostsalate schmecken junge Rüben am besten. In diesem Zustand ist die Bete meist so zart, dass Du sie nicht schälen muss. Große Knollen können holzig oder etwas zäh sein. Zum Kochen oder Einlegen eignen sie sich dennoch gut.

Wie merke ich, dass Rote Bete erntereif ist?

Bei frühen Sorten ist es im Prinzip gleich, wann Du die Knollen aus der Erde holst. Eine gewisse Größe sollten sie natürlich erreicht haben, damit sich die Mühe mit Anbau und Pflege lohnt. Je nach Züchtung kann der Durchmesser bis zu 13 Zentimeter betragen.

Lagersorten hingegen bleiben bis zum ersten Frost im Beet. Sobald die Blätter fleckig werden oder vergilben, wird es Zeit, mit der Ernte zu beginnen.

Lagersorten spät pflanzen - spät ernten

Wer sich einen Wintervorrat an Roter Bete anlegen möchte, sollte erst ab Juni säen und die Knollen bis kurz vor den ersten Frösten zwischen Mitte Oktober und Anfang November im Beet belassen. Auf diese Weise halten sie sich in feuchtem Sand gelagert bis zum nächsten Frühjahr.

Wie wird Rote Bete geerntet?

Lockere die Erde im Beet mit einer Grabegabel und ziehe die Rüben vorsichtig an ihrem Schopf aus dem Boden. Die Knollen sollten dabei keine Kratzer abbekommen, sonst läuft Saft aus und das Gemüse wird schnell zäh. Außerdem dienen Verletzungen als Eintrittspforte für Bakterien und Pilze – die Rüben beginnen schnell zu faulen oder zu schimmeln. 

Vor dem Einlagern werden die Blätter abgedreht oder abgeschnitten, da sie sonst den Knollen Feuchtigkeit entziehen würden. Wirf nur die welken Blätter weg. Die zarten, kleinen Blättchen in der Mitte schmecken vorzüglich in Salaten, in Smoothies oder als Pfannengemüse. Auch während der Kulturdauer kannst Du jederzeit Blätter im Beet abschneiden. Keine Sorge, sie wachsen rasch wieder nach.

Aufbewahren & Lagern

Wer einen Erdkeller oder einen andern kühlen, dunklen Lagerort mit hoher Luftfeuchtigkeit hat, kann sich glücklich schätzen. Hier halten sich spät geerntete Lagersorten bis ins nächste Frühjahr. Fülle Kisten mit feuchtem Sand und lege die Rüben hinein. Kontrolliere jede einzelne Knolle zuvor auf Verletzungen. Sortiere beschädigte Exemplare aus und verwende sie gleich in der Küche.

Lege eine Erdmiete an

Eine Alternative zum kühlen Keller ist eine Erdmiete. Das Anlegen ist recht einfach. Grabe eine 30 bis 40 Zentimeter tiefe Grube im Garten. Verkleide die Wände mit engmaschigem Gitter zum Schutz vor Wühlmäusen. Fülle den Boden der Grube mit Sand und schichte abwechselnd Sand und Rote Bete in die Grube. Deck die Miete mit einem Holzbrett und mit einer Schicht Erde ab.

Rote Bete im Kühlschrank lagern

Im Gemüsefach Deines Kühlschranks ist Rote Bete etwa zwei bis drei Wochen haltbar. Um die Lagerzeit etwas zu erhöhen und ein allzu schnelles Zähwerden zu verhindern, kannst Du die Rüben in feuchte Tücher einschlagen. Auf diese Weise lassen sich die Knollen bis zu einem Monat lagern.

Ohne Blätter länger haltbar

Ganz gleich, ob Du die Rote Bete im Keller oder im Kühlschrank aufbewahrst, ohne Grün bleiben die Knollen länger frisch und fest. Schneide die Blätter drei Zentimeter über der Wurzel ab. Solange das Grün nicht welk ist, ist es für den Kompost zu schade. Rote Bete Blätter lassen sich ganz einfach wie Mangold zubereiten.

Verwendung & Verarbeitung

Rote Bete gilt als sehr gesund. Die tiefroten Knollen sollen den Blutdruck senken, die Leistung beim Sport steigern, Entzündungen hemmen und freie Radikale unschädlich machen.

Lediglich Menschen, die an Gicht, Rheuma, Nierensteinen oder an Morbus Crohn leiden, sollten daher keine rohe Rote Beete verzehren. Beim Kochen reduziert sich der Oxalsäuregehalt. Wenn Du empfindlich bist, solltest Du das Kochwasser wegschütten.

Verwendung als Färbemittel

Mit dem Saft der Roten Bete lassen sich Naturstoffe und Wolle rot bis violett färben. Früher wurde das Gemüse häufig als Färberpflanze eingesetzt. Heute wird ihr Naturfarbstoff Betanin (E162) vor allem zum Färben von Lebensmitteln verwendet. Auch Ostereier lassen sich mit Roter Bete auf natürliche Weise färben.

Als Saft & Rohkost

Rote Bete schmeckt fein geraspelt als Salat oder mit Äpfeln und Möhren entsaftet als frischer Gemüsesaft. Feinschmecker bereiten aus rohen Bete-Scheiben ein raffiniertes Carpaccio zu.

Trage Handschuhe

Verwende bei der Zubereitung von roter Bete Einweghandschuhe, um hartnäckige Verfärbungen an den Handflächen und Fingern zu vermeiden. Achtung: Der Saft lässt sich aus hellen Textilien nur schwer auswaschen. Spüle einen Fleck umgehend mit reichlich kaltem Wasser. Reibe die Stelle nicht, sonst dringt der Saft tiefer in die fasern ein und wird größer.

Fermentieren & einlegen

Auch fermentiert oder gekocht und in Essig eingelegt ist Rote Bete eine beliebte Beilage zu deftigen Gerichten. Durch Milchsäuregärung oder Einkochen lässt sich das Wintergemüse auch ohne Erdkeller lange haltbar machen.

Bete-Blätter sind essbar

Die Rote Bete ist eine Verwandte von Spinat und Mangold. Wie bei diesen beiden Blattgemüsen sind auch bei dem klassischen Wurzelgemüse die Blätter essbar. Am besten schmecken sie, wenn sie noch jung und zart sind.

Gekocht, gedünstet, gebacken & gebraten

Aus den tiefroten Knollen lassen sich cremige Suppen und leuchtende Pürees herstellen. Im Ofen gegart schmeckt sie ganz wunderbar als Beilage zu Fleisch. Aber auch in Eintöpfen macht sich das Gemüse – mit oder ohne Blättern – ganz hervorragend. Selbst Naschkatzen kommen nicht zu kurz: Neben magentafarbenem Eis und Sorbet kannst Du die Rüben auch als saftige Zutat für Brownies und Schokokuchen verwenden.

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Foto des Autors

Meine Leidenschaft für die Pflanzenwelt habe ich als Kind bei mendelschen Kreuzungsversuchen entdeckt. Seither bin ich fasziniert von allem, was wächst und blüht. Ich liebe historische Rosen, experimentiere mit dem Anbau exotischer Früchte und interessiere mich für die Wildkräuterküche. Mit meinen Artikeln möchte ich Dir Lust aufs Gärtnern machen und Deine Fragen rund ums Thema Pflanzenpflege beantworten.

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