Artikel teilen:
Die ersten Möhren frisch aus dem Beet sind ein Geschmackserlebnis. Mit seiner milden Süße begeistert das knackige Wurzelgemüse Groß und Klein. Wir verraten Dir, wann Du Frühkarotten und Lagermöhren ernten kannst und wie Du sie richtig lagerst, um ihr herrliches Aroma zu bewahren.
Möhren richtig ernten & lagern
- Frühkarotten brauchen etwa 70 Tage für ihre Entwicklung und werden ab Mai geerntet.
- Die Erntezeit von Sommermöhren liegt zwischen Juli und September.
- Lagermöhren werden im Spätherbst geerntet, wenn sich die Blattspitzen verfärben.
- Im kühlen Keller in Sand eingeschlagen, halten sie sich mehrere Monate.
- Junge Möhren kannst Du ohne Grün 1 bis 2 Wochen im Kühlschrank aufbewahren.
Wann Möhren ernten?
Der früheste Zeitpunkt, um von selbst gezogenen Möhren zu naschen, ist im Mai. Frühmöhren oder Frühkarotten sind etwa 70 Tage nach der Aussaat reif. Wer Ende Februar oder Anfang März ins Frühbeet oder unter Vlies gesät hat, kann bereits Mitte Mai an knackigen Möhren knabbern. Frühe Sorten sind nicht besonders groß, dafür aber sehr süß und zart.
Sommermöhren benötigen einen guten Monat länger. Sie sind nach einer Kulturdauer von etwa 105 Tagen erntereif. Wer Möhren über den Winter einlagern möchte, sollte sich für Lagermöhren entscheiden, welche im Spätherbst heranreifen. Ihre Wurzeln sind größer und deutlich fester. Zwar schmecken sie nicht ganz so fein, dafür kannst Du sie bis in den Frühling lagern.
- Kulturdauer: 70 Tagen (Frühmöhre) - 180 Tage (Lagermöhre)
- Ernte Frühmöhren: ab Mai
- Ernte Sommermöhren: Anfang Juli - August
- Ernte Lagermöhren: November
Pflanze verschiedene Möhrensorten
Du willst das ganze Jahr über eigene Möhren genießen? Durch die Kombination verschiedener Sorten kannst Du vom Mai bis in den November frische Möhren aus dem Beet genießen. Schlage zu Ende der Saison die späten Sorten in Sand ein, dann hast Du den ganzen Winter über Möhren zum Knabbern und zum Kochen zur Verfügung.
Wie merke ich, dass Möhren erntereif sind?
Bei Frühmöhren kannst Du zugreifen, sobald die Wurzeln die entsprechende Größe erreicht haben. Orientiere Dich dazu an den Angaben auf der Samenpackung. Allzu streng musst Du Dich aber nicht daran halten, denn selbst kleine Möhrchen sind genießbar. Viel mehr als nur das – je kleiner, desto süßer und zarter schmeckt das frische Gemüse.
Lagermöhren hingegen sollten nicht zu früh geerntet werden. Jene Exemplare, die Du gleich verwenden möchtest, kannst Du zwar zwischendurch aus der Erde ziehen. Soll die Ernte jedoch mehrere Monate haltbar sein, musst Du die Wurzeln ausreifen lassen. Ob es endlich so weit ist, erkennst Du an den Blattspitzen. Beginnen sich diese rötlich oder gelbbraun zu verfärben, kommen die Möhren aus dem Beet.
Möhren vertragen leichte Fröste
Kündigen sich im Spätherbst die ersten Fröste an, ist das kein Grund, panisch alle im Beet verbliebenen Möhren zu ernten. Decke die Pflanzen mit Stroh oder mit Vlies ab, dann sind leichte Minusgrade kein Problem.
Wie werden Möhren geerntet?
Lockere den Boden mit einer Grabegabel und ziehe die Möhren behutsam an ihren Stängeln aus dem Boden. Bei trockenem, hartem Boden besteht die Gefahr, dass die Wurzeln abbrechen. Wässere einige Stunden vor der Ernte. Wenn Du die Karotten aufbewahren möchtest, solltest Du sie nicht waschen.
Aufbewahren & Lagern
- Lagerort: im Keller in Sand eingeschlagen oder im Kühlschrank
- Haltbarkeit: 1-2 Wochen (Kühlschrank), mehrere Monate (in Sand)
Frühkarotten halten sich je nach Sorte zwischen einigen Tagen bis zu zwei Wochen im Gemüsefach des Kühlschranks. In einer Papiertüte bleiben sie knackiger. Auch eine Plastiktüte wirkt allzu raschem Feuchtigkeitsverlust entgegen. Hier besteht jedoch Fäulnisgefahr.
Lagermöhren werden traditionellerweise im Keller in Sand eingeschlagen und in Kisen gelagert. Optimal ist ein kühler, dunkler Erdkeller mit relativ hoher Luftfeuchtigkeit. Die meisten Hobbygärtner besitzen keinen klassischen Erd- oder Weinkeller. Eine einfache Möglichkeit, Gemüse über den Winter einzulagern ist das Anlegen einer Erdmiete.
Lege eine Erdmiete an
Bei der sogenannten Erdmiete handelt es sich um eine 30 bis 40 Zentimeter tiefe Grube im Garten. Fülle den Boden der Grube mit Sand. Platziere eine alte Wachmaschinentrommel oder Holzkisten mit wühlmaussicherem Gitter, in die Du abwechselnd Sand und Lagermöhren schichtest. Bedecke die Miete mit einem Holzbrett und mit einer Schicht Erde oder mit einem Strohballen.
Ohne Grün länger haltbar
Damit sich Deine Möhren möglichst lange halten, solltest Du sie nach der Ernte weder waschen noch abbürsten. Lass feuchte Erde an den Wurzeln trocknen, um sie dann vorsichtig mit den Händen oder mit einem Tuch zu entfernen. Bei der Einlagerung in Sand spielen Erdanhaftungen ohnehin keine Rolle.
Entferne die Blätter durch Abdrehen oder schneide sie mit der Schere einige Zentimeter über der Wurzel ab. Entsorge das Grün nicht achtlos – es lässt sich in der Küche für Suppen oder Pestos nutzen.
Verwendung & Verarbeitung
Möhren sind reich an Carotin, Vitamin C, Kalium und Eisen. Sie sind gut verträglich, leicht verdaulich und daher für die Ernährung von Babys und Kleinkindern perfekt geeignet. Aber auch größere Kinder und Erwachsene lieben die leichte Süße des gesunden Wurzelgemüses.
Knackige Rohkost
Möhren schmecken ganz einfach frisch aus dem Beet. Kurz abgespült und schon kannst Du reinbeißen. Scheide sie in Stifte und verwende sie als Rohkostdip. Rasple oder reibe sie und füge sie Salaten und Aufstrichen hinzu. Auch als Saft – pur oder mit Apfel – sind sie ein Genuss. Das enthaltene Carotin kann besser aufgenommen werden, wenn Du Deinem Möhrengericht etwas Öl hinzufügst.
Vielfältiger Gemüseklassiker
Gekocht, gedünstet oder gebraten sind Möhren als klassische Zutat unzähliger Gerichte bekannt. Ob in der Suppe, im Eintopf, im Ofen geschmort oder als kurz gedünstete Gemüsebeilage – das Wurzelgemüse ist aus unserer Küche nicht mehr wegzudenken. Sogar vor Süßspeisen macht die Möhre nicht halt. Die Herzen von Naschkatzen erobert sie in Form von Möhrenkuchen oder Möhren-Muffins.
Möhrengrün ist essbar
Wirf die gesunden Blätter nicht weg. Sie enthalten jede Menge Vitamine und Mineralstoffe und schmecken angenehm nach Petersilie. Du kannst sie als Suppengewürz verwenden, für Salate und Eintöpfe, aber auch für grüne Smoothies. Wer viele Möhrenblätter verarbeiten möchte, stellt daraus ein würziges Pesto her.
Möhren fermentieren
Um größere Mengen an Möhren aufzubrauchen, bietet sich das Herstellen von Saft mit dem Dampfentsafter oder das Fermentieren an. Die Fermentation durch Milchsäuregärung ist vollkommen unkompliziert und macht Deine Ernte lange haltbar. Ohne jeden Aufwand verwandelt sich das Gemüse dabei in einen köstlichen probiotischen Snack, der Deiner Darmflora guttut und Dein Immunsystem boostet.
So fermentierst Du Möhren
- Wasche und putze die Möhren.
- Schneide sie in Sticks oder in etwa 0,5 bis 1 cm dicke Scheiben.
- Schichte die Möhrenscheiben oder die Karottensticks in Bügelgläser.
- Füge nach Belieben Gewürze hinzu – zum Beispiel Lorbeer, schwarzen Pfeffer, Knoblauch, Dill oder Chili.
- Stelle eine Salzlake her. Verrühre dazu 20 Gramm unjodiertes Meersalz mit einem Liter Wasser, bis sich das Salz aufgelöst hat.
- Übergieße den Möhren mit der Salzlake, sodass die Flüssigkeit das Gemüse vollständig bedeckt.
- Verschließe die Bügelgläser und platziere sie auf Tellern.
- Lass die Möhren einige Tage Woche bei Zimmertemperatur fermentieren.
- Bringe die Gläser dann an einen dunklen, etwas kühleren Ort – zum Beispiel in den Keller. Hier verläuft die Fermentation nun langsamer.
- Nach etwa 3 bis 4 Wochen werden die fermentierten Möhren im Kühlschrank aufbewahrt.