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Spinat Krankheiten & Schädlinge erkennen & bekämpfen

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Der Anbau von Spinat im eigenen Garten ist ziemlich einfach. Er ist ein einjähriges Blattgemüse, das eine dichte sattgrüne Rosette ausbildet. Spinat wächst ziemlich schnell und ist sehr ergiebig. Sein Anbau sollte sich vor allem auf das Frühjahr und den Herbst beschränken, da er bei Hitze sehr schnell schießt. Welche Krankheiten und Schädlinge Deinem Spinat sonst noch gefährlich werden können, zeigen wir Dir im nachfolgenden Artikel. Zudem zeigen wir Dir, wie Du sie bekämpfen und ihnen vorbeugen kannst.

Schnecken (Gastropoda)

Gehäuseschnecken wie Bänderschnecken und Weinbergschnecken stellen im Garten kein Problem dar, da sie in der Regel von abgestorbenen Pflanzenteilen oder Schädlingen leben. Problem bereiten Nacktschnecken, wie die Spanische Wegschnecke, die Gartenwegschnecke und die Ackerschnecke. Die Schnecken legen im Winter Schneckengelege mit hunderten von Eiern ab.

Schnecken erkennen

Bis auf das Gerippe abgefressene Blätter und eine Schleimspur, die silbrig glänzt, deuten auf Schnecken hin.

Schnecken bekämpfen und vorbeugen

Bekämpft werden können Schnecken folgendermaßen:

  • Schnecken von Hand von den Pflanzen absammeln. Da Schnecken nachtaktiv sind, machst Du das am besten abends in der Dämmerung. Du kannst sie dann mindestens 20 m von Deinem Garten entfernt aussetzen.
  • Tagsüber verbergen sich Schnecken gerne unter Holzbrettern. Biete ihnen solche Gelegenheiten an und Du kannst sie darunter einsammeln und mindestens 20 m von Deinem Garten aussetzen..
  • Fördere natürliche Feinde der Schnecken. Die häufigsten Fressfeinde sind Vögel. Hänge Nistkästen auf und stelle Vogeltränken und Futterstellen auf. Zu den Fressfeinden, die durch einen naturnah angelegten Garten angezogen und gefördert werden können, gehören außerdem Glühwürmchen, Huntertfüßler,, Laufkäfer, Blindschleichen, Kroten, Spitzmäuse und Igel. Auch Hühner und Laufenten haben sich in der Schneckenbekämpfung bewährt.
  • Das Verteilen von Kaffeesatz um die Pflanzen vertreibt ebenfalls Schnecken.
  • Natürliche Barrieren, wie Branntkalk, trockenes Säge- oder Steinmehl und Holzasche verhindern, das Schnecken an die Pflanzen gelangen. Die Schutzbarrieren müssen nach Regen erneuert werden.

Bekämpft werden können Schnecken folgendermaßen:

  • Schnecken von Hand von den Pflanzen absammeln. Da Schnecken nachtaktiv sind, machst Du das am besten abends in der Dämmerung. Du kannst sie dann mindestens 20 m von Deinem Garten entfernt aussetzen.
  • Tagsüber verbergen sich Schnecken gerne unter Holzbrettern. Biete ihnen solche Gelegenheiten an und Du kannst sie darunter einsammeln und mindestens 20 m von Deinem Garten aussetzen..
  • Fördere natürliche Feinde der Schnecken. Die häufigsten Fressfeinde sind Vögel. Hänge Nistkästen auf und stelle Vogeltränken und Futterstellen auf. Zu den Fressfeinden, die durch einen naturnah angelegten Garten angezogen und gefördert werden können, gehören außerdem Glühwürmchen, Huntertfüßler,, Laufkäfer, Blindschleichen, Kroten, Spitzmäuse und Igel. Auch Hühner und Laufenten haben sich in der Schneckenbekämpfung bewährt.
  • Das Verteilen von Kaffeesatz um die Pflanzen vertreibt ebenfalls Schnecken.
  • Natürliche Barrieren, wie Branntkalk, trockenes Säge- oder Steinmehl und Holzasche verhindern, das Schnecken an die Pflanzen gelangen. Die Schutzbarrieren müssen nach Regen erneuert werden.

Rübenfliege (Pegomya betae)

Rübenfliegen sind grau, haben rote Augen und sind bis 5 mm lang. Sie legen ihre weißlichen Eier in Gruppen ab. Die Eier sind 05, bis 0,8 mm lang. Nach 4-8 Tagen schlüpfen 7 bis 9 mm lange Maden. Diese bohren sich ins Blattinnere und fressen das Pflanzengewebe. Nach etwa 14 Tagen verpuppen sich die Maden in der Erde. Die Rübenfliege kann 3 – 4 Generationen im Jahr hervorbringen.

Rübenfliege erkennen

Ein Befall mit Rübenfliegen ist durch weißliche Blattstellen, die immer größer werden können, erkennbach.

Rübenfliege bekämpfen und vorbeugen

Rübenfliege bekämpfen:

  • Befallene Blätter schnell entfernen und entsorgen (nicht auf dem Kompost)
  • Larven in den Blättern zerdrücken und das restliche Blatt ungeschädigt lassen.

Rübenfliege vorbeugen:

  • Spinat-Pflanzen mit sehr feinmaschigen Gemüseschutznetzen abdecken.
  • Durch den Einsatz von Gartenvlies Spinat früher pflanzen, um die Hauptsaison der Rübenfliegen zu umgehen. Zudem werden die Pflanzen sehr früh kräftig und widerstandsfähig.

Blattläuse (Aphidoidea)

Blattläuse werden 2-3 mm groß. Sie können, je nach Art, verschiedene Farben haben. Am Spinat treten am häufigsten die Schwarze Bohnenläuse auf. Sie legen ihre Überwinterungseier an Gehölzen wie dem Gewöhnlichen Schneeball oder dem Pfaffenhütchen ab. Im Frühjahr schlüpfen die Blattläuse aus den Eiern. Später entwickeln sich auch Exemplare mit Flügeln. Während einer Saison gibt es mehrere Generationen von Blattläusen.

Blattläuse erkennen

Da Blattläuse sich in großen Kolonien auf der Unterseite der Spinat-Blätter aufhalten, können sie mit bloßem Auge entdeckt werden. Befallene Blätter rollen sich ein und sterben ab.

Blattläuse bekämpfen und vorbeugen

Blattläuse bekämpft man folgendermaßen:

  • Blattlauskolonien mit einem starken Wasserstrahl abspritzen. Flugunfähige Blattläuse sind ziemlich unbeweglich und können nicht mehr zurück auf die Pflanze gelangen.
  • Triebspitzen und Blätter mit Blattlausbefall abschneiden und entsorgen (night auf dem Kompost).
  • Die Pflanze mit Seifenbrühe oder Brennnesselsud besprühen.

Blattläusen beugt man folgendermaßen vor:

  • Natürliche Feinde der Blattläuse wie Marienkäfer, Florfliegen, Schlupfwespen, Schwebfliegen und andere Nützlinge durch einen naturnah angelegten Garten anlocken und fördern.
  • Stärke Deine Pflanzen mit ausreichend Wasser und Nährstoffen, um sie widerstandsfähig zu machen.
  • Lege Mischkulturen an.
  • Verzichte in der Nähe Deines Gemüsegartens auf Ziersträucher wie Geißblatt oder Bauernjasmin, die häufig von Blattläusen heimgesucht werden.

Modermilben / Strohmilben (Tyrophagus similis)

Die Modermilbe ist 0,3 bis 0,4 Millimeter groß und farblos. Du findest sie vor allem im Herzen der Spinat-Pflanze. Die Modermilben entwickeln sich über Eier, Larven, 3 Nymphen Stadien in erwachsene Tiere.Besonders aktiv sind sie bei 20 bis 25 Grad Celsius. Ein Lebenszyklus dauert bei 25 Grad Celsius etwa 10 Tage.

Modermilben erkennen

Ein Befall mit Modermilben ist mit bloßem Auge nicht erkennbar. Befallene Blätter verkrüppeln. Bei einem stärkeren Befall ist das Wachstum der Pflanze gehemmt.

Modermilben bekämpfen und vorbeugen

Modermilben bekämpfen:

Eine direkte Bekämpfung von Modermilben ist sehr schwierig und kaum denkbar.

Modermilben vorbeugen:

  • Spinat nicht mit organischen Düngemittel düngen.
  • Keinen unreifen Kompost zu einer Spinat-Kultur ausbringen.

Nematoden (Heterodera schachtii, Pratylenchus usw)

Nematoden sind Fadenwürmer, die oft zur Schädlingsbekämpfung eingesetzt werden. Einige davon können jedoch Spinat-Pflanzen schädigen. Diese sind:

  • Kohlzystenälchen: Heterodera cruciferae.
  • Rübenzystenenatoden: Heterodera schachtii.
  • Wandernde Wurzelnematoden: Pratylenchus crenatus. Wohl die wichtigste Art.
  • Wurzelgallälchen: Meloidogyne hapla und incognita

Nematoden sind mikroskopisch klein und treten in einem Kubikmeter Erde zu Millionen auf. Sie bleiben in der Erde, und ernähren sich von dem Saft in den Wurzeln der Pflanze. An der Wurzel bilden sich Wurzelgallen oder Zysten. In den Zysten können Nematoden etwa 20 Jahre lang überleben.

Nematoden erkennen

An der Spinat-Pflanze entstehen Wachshemmungen. Bei höheren Temperaturen können die Pflanzen welken. Die älteren Blätter vergilben. Bei einem Heterodera-Befall bilden sich kleine, etwa 1 mm große Zysten an den Wurzeln der Spinat-Pflanze.

Nematoden bekämpfen und vorbeugen

Nematoden können, wie folgt bekämpft werden:

  • Die Nematoden aushungern, indem das Beet mindestens 4 bis 5 Monate nicht bepflanzt wird.
  • Das Beet zudem frei von Unkraut halten, damit die Nematoden keine Nahrung finden.
  • Nematoden sind empfindlich gegenüber hohen Temperaturen. Durch spezielle Dampfgeräte kann der Boden so stark erhitzt werden, dass Nematoden wirkungsvoll bekämpft werden. Die Methode ist für Hobbygärtner nicht praktikabel, da sie sehr teuer ist.

Nematoden kann, wie folgt vorgebeugt werden:

  • Tagetes pflanzen, denn sie bilden Terthiophene aus, die auf Nematoden eine giftige Wirkung haben. Wenn Nematoden den Wurzelsaft der Tagetes aufnehmen, werden sie abgetötet.
  • Unkraut muss aus dem Beet mit den Tagetes-Pflanzen regelmäßig entfernt werden, um den Nematoden keine andere Nahrungsquelle zu bieten.

Falscher Mehltau (Plasmospora viticola)

Falscher Mehltau ist eine Pilzerkrankung. Der Pilz entwickelt sich bei feuchter Witterung. Seine Sporen entstehen bei Temperaturen von 8 bis 18 Grad Celsius. Die Verbreitung des Pilzes erfolgt durch Wind und Regen. Der Pilz kann lange im Boden überdauern.

Falschen Mehltau erkennen

Der Pilz bildet auf der Blattunterseite ein gräuliches Pilzgeflecht. An der Blattoberseite ist er durch leicht aufgewölbte, unregelmäßige gelbliche Flecken erkennbar.

Falschen Mehltau bekämpfen und vorbeugen

Falschen Mehltau bekämpfen:

  • Befallene Blätter entfernen und entsorgen (nicht auf dem Kompost).
  • Pflanze mit Knoblauchsud alle paar Tage besprühen.
  • Sehr wirksam ist zudem ein Sud aus Ackerschachtelehalmen. Dazu legst Du 300 g frische oder 30 g getrocknete Ackerschachtelhalme einen Tag in kaltem Wasser ein. Dann bringst Du alles zum Kochen und lässt danach die Flüssigkeit abkühlen. Ackerschachtelhalme entfernen und den Sud im Verhältnis 1:5 mit Wasser verdünnen. Damit befallene Pflanzen alle paar Tage gründlich einsprühen.
  • Natürliche Feinde wie Marienkäfer und deren Larven fressen den Pilzbelag auf.

Falschem Mehltau vorbeugen:

  • Widerstandsfähige Sorten auswählen.
  • Ausreichend Pflanzabstand einhalten, damit Spinat-Pflanzen genügend Licht bekommen und nach Regen schneller abtrocknen.
  • Spinat-Pflanzen nicht auf die Blätter gießen.
  • Auf einseitige Stickstoffdüngung verzichten, da sie das Pflanzengewebe weich und damit anfällig für den Falschen Mehltau macht.

Blattfleckenkrankheit (Colletotrichum spinaciae)

Die Blattfleckenkrankheit wird durch Pilze ausgelöst. Auf den Blättern erscheinen gelbliche, graue, braune, schwarze oder rötliche Flecken, die oft einen dunklen Rand aufweisen. Die Flecken breiten sich mit der Zeit immer mehr aus. Oft bildet sich ein Pilzrasen und auf der Unterseite der Blätter kommt es zu Sporenlagern. Die Pilze gedeihen besonders gut bei Nässe.

Blattfleckenkrankheit erkennen

Erkennbar ist die von Pilzen verursachte Blattfleckenkrankheit an den Flecken und einem Pilzbelag. Sie Pflanzen sind im Wachstum geschwächt und Blätter sterben ab.

Blattfleckenkrankheit bekämpfen und vorbeugen

Bekämpfung der Blattfleckenkrankheit:

  • Befallene Blätter entfernen und entsorgen (nicht auf dem Kompost).
  • Schneidwerkzeug desinfizieren, da Pilzsporen darauf haften bleiben können.
  • Krankheit mit einem zugelassenen Fungizid bekämpfen.

Vorbeugung gegen Blattfleckenkrankheit:

  • Gesundes und widerstandsfähiges Saatgut auswählen.
  • Pflanzen nicht von oben gießen, da sich Pilzsporen auch übers Wasser ausbreiten.
  • Genügend Pflanzabstand einhalten, damit ausreichend Licht an die Pflanzen kommt und sie nicht um Nährstoffe konkurrieren müssen.

Fusarium-Wurzelfäule (Fusarium oxysporum f. sp. spinaciae)

Die Fusarium-Wurzelfäule wird von einem Schlauchpilz verursacht. Er ist weltweit in Böden oder auf Pflanzen zu finden. Er überdauert im Boden oder auf Pflanzenresten. Wenn die Pflanzen anfangen zu wachsen, entwickelt sich auch der Pilz. Warmes, feuchtes Wetter ist ideal zur Ausbildung seiner Hauptfruchtform. In dieser Hauptfruchtform bilden sich Sporen, die bei Temperaturen zwischen 11 und 30 Grad Celsius und einer Luftfeuchtigkeit von 60 bis 90 Prozent freigesetzt werden. Die Sporen können im Boden bis zu zwei Jahre überleben.

Fusarium-Wurzelfäule erkennen

Der Pilz befällt die Leitungsbahnen der Pflanze und die Blätter färben sich braun. An den sterbenden Wurzeln zeigt sich ein weißes Myzel. Mit zunehmender Pilzentwicklung sterben die Pflanzen ab.

Fusarium-Würzelfäule bekämpfen und vorbeugen

Bekämpfung von Fusarium-Wurzelfäule:

Für die Bekämpfung von Fusarium-Wurzelfäule ist zurzeit nur das Fungizid „Prestop“ zugelassen.

Vorbeugung gegen Fusarium-Wurzelfäule:

  • Nur gesunde und unbeschädigte Pflanzen setzen.
  • Resistente Sorten auswählen.
  • Samen mit Kamillentee beizen.
  • Fruchtfolge genauestens einhalten und mindestens zwei Jahr Pause zwischen der Pflanzung von Spinat im selben Beet einhalten.

Papierfleckenkrankheit (Cladosporium variabile, Cv)

Für die Papierfleckenkrankheit ist ein Pilz verantwortlich. Dieser Pilz bildet im Frühjahr Pilzsporen, die die Spinat-Pflanzen angreifen. Die Ausbreitung der Pilze wird durch feucht, warmes Wetter begünstigt. Die Krankheit tritt von Juli bis September auf. Die Sporen des Pilzes können einige Jahre in der Erde überleben.

Papierfleckenkrankheit erkennen

Bei der Papierfleckenkrankheit bilden sich wässrige Flecken auf den Blättern. Diese Flecken trocknen später ein und das Gewebe wird papierartig und stirbt ab. Ein glasig schimmernder Rand umgibt die Flecken.

Papierfleckenkrankheit bekämpfen und vorbeugen

Bekämpfung der Papierfleckenkrankheit:

  • Setze Deine Pflanzen weit genug auseinander, damit Luft zwischen ihnen zirkulieren kann und ihre Blätter schneller abtrocknen.
  • Stärke Deine Pflanze durch ausreichendes Gießen und Düngen, um sie resistenter gegen Krankheitserreger zu machen.

Vorbeugung gegen Papierfleckenkrankheit:

  • Sorge dafür, dass das Beet nach der Ernte frei von allen Pflanzenresten ist, da die Pilzsporen darauf überwintern.
  • Fruchtfolge einhalten und wenn möglich einige Jahre keinen Spinat in demselben Beet anbauen.

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Foto des Autors

Ich habe das Projekt Pflanzentanzen ins Leben gerufen, weil ich mich gerne im Garten & auf dem Balkon als Hobby-Gemüse-Gärtner austobe. Am liebsten nerve ich meine Freundin damit, unseren Balkon mit Tomaten, Chillies und Snackgurken zu verwuchern.

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