Felsenbirnen sind eine Augenweide und dabei so angenehm pflegeleicht, dass viele Hobbygärtner gerne mehr Exemplare davon im Garten haben möchten. Wir verraten Dir, wie Du das attraktive Gehölz selbst vermehren kannst.
So vermehrst Du Felsenbirnen
- Wildarten wie die Gewöhnliche Felsenbirne kannst Du ganz einfach aus Kernen heranziehen.
- Stratifiziere die Samen einige Wochen im Kühlschrank, um ihre Keimfähigkeit zu erhöhen.
- Die Vermehrung über Stecklinge ist nicht ganz einfach, aber dennoch möglich.
- Schneide die Stecklinge im Mai aus frischen Trieben.
- Erfahrene Hobbygärtner veredeln auf Sämlinge oder auf Vogelbeere-Unterlagen.
Aus eins mach mehr
Felsenbirnen haben zu jeder Jahreszeit etwas zu bieten. Im Frühjahr ein Meer an zauberhaften weißen Blüten. Im Sommer süße Früchte, die Vögel und uns Menschen gleichermaßen munden. Im Herbst beeindruckt uns das Laub mit seinem intensiven Farbenspiel. Und im Winter können wir den eleganten Wuchs des Ziergehölzes bewundern.
Kein Wunder, dass Besitzer einer Felsenbirne meist bald mehr der tollen Sträucher haben möchten. Zum Glück ist die Vermehrung von Felsenbirnen nicht allzu schwierig. Es gibt verschiedene Methoden – vom Klonen mittels Stecklinge über die geschlechtliche Vermehrung durch Samen.
Vermehrung über Stecklinge
Zugegeben, es gibt Pflanzen, bei denen die Vermehrung über Stecklinge einfacher ist als bei der Felsenbirne – zum Beispiel Forsythie, Sommerflieder, Holunder, Schneeball oder Duftjasmin. Aber auch bei der Felsenbirne kann diese Methode von Erfolg gekrönt sein. Allerdings musst Du mit einem wesentlich höheren Ausfall rechnen als bei anderen Sträuchern.
Bei guter Pflege wird schließlich der eine oder andere Steckling Wurzeln bilden. Der beste Zeitpunkt, um Stecklinge zu schneiden, ist Anfang Mai.
So ziehst Du Felsenbirnen aus Stecklingen
- Schneide Anfang Mai mit einer scharfen Gartenschere etwa 15 cm lange Triebenden vom Strauch ab.
- Der untere Teil sollte leicht verholzt sein, der obere Teil noch grün.
- Entferne alle Blätter bis auf 2 oder 3 ganz oben.
- Stecke die Stecklinge in Anzuchterde. Wer will, kann sie zuvor noch in Bewurzelungspulver tauchen.
- Stülpe halbierte PET-Flaschen über die Stecklinge oder verwende ein Minigewächshaus.
- Halte das Substrat mäßig feucht.
- Stelle das Anzuchtgefäß an einen hellen, warmen Platz ohne direktes Sonnenlicht.
- Vergiss nicht auf regelmäßiges Lüften, um Schimmelbildung vorzubeugen.
Vegetative Vermehrung durch Stecklinge
Bei der Stecklingsvermehrung wird ein Teil der Mutterpflanze abgeschnitten und in die Erde gesteckt. Man nennt diese Art der Vermehrung auch vegetative Vermehrung. Dabei entsteht keine neue Pflanze, sondern ein Klon der Mutterpflanze. Bei manchen Pflanzen ist die Stecklingsvermehrung kinderleicht, bei anderen klappt sie nur mit viel Glück. Felsenbirnen können durchaus auf diese Art und Weise vermehrt werden, auch wenn Du etwas Geduld und viele Stecklinge brauchst.
Vermehrung durch Aussaat
Wildarten wie die heimische Gewöhnliche Felsenbirne (Amelanchier ovalis ) aber auch eine Vielzahl an amerikanischen und asiatischen Arten lassen sich ganz einfach über Samen vermehren. Natürlich dauert es eine ganze Weile, bis aus dem Kern ein Strauch gewachsen ist, der blüht und Früchte trägt. Dafür klappt die Aussaat problemlos, wenn Du die Kerne zuvor der Kälte aussetzt.
So säst Du Felsenbirnen aus
- Ernte einige vollreife Früchte.
- Drücke die Kerne heraus und spüle sie in einem Sieb unter laufendem Wasser ab.
- Lege sie nun in ein Gefäß mit feuchtem Sand und stelle sie in den Kühlschrank.
- Einige Tage lang kannst Du die Samen auch dem Frost aussetzen – im Winter im Freien, sonst in der Gefriertruhe.
- Fülle einen Topf mit Anzuchterde, lege die Samen hinein und bedecke sie mit einer dünnen Schicht Substrat.
- Stell den Topf an einen hellen, mäßig warmen Standort ohne direkte Sonneneinstrahlung.
- Halte die Erde mäßig feucht.
- Nach einigen Wochen bis Monaten sollten sich die ersten Keimlinge zeigen.
- Pflege die Pflänzchen, bis sie etwa 20 cm hoch sind.
- Nun kannst Du sie vereinzeln oder – je nach Jahreszeit auch ins Freie auspflanzen.
Felsenbirnen veredeln
Wer eine Zuchtform vermehren möchte, kann die selbst herangezogenen Sämlinge später veredeln. Dazu ist allerdings etwas gärtnerische Erfahrung notwendig.
Im professionellen Gartenbau werden Felsenbirnen gerne auf die Kupfer-Felsenbirne (Amelanchier lamarkii) veredelt. Vogelbeere, Weißdorn, Quitte und Mistel eignen sich ebenfalls als Unterlage.
Veredelung spart Zeit
Bäume und Sträucher werden häufig durch Veredelung – auch Pfropfen genannt – vermehrt. Dabei führt man zwei Pflanzenteile mit unterschiedlichem Erbgut zusammen und schafft Bedingungen, unter welchen sie miteinander verwachsen. Diese Art der Vermehrung eignet sich vor allem für Stecklinge, die nur schlecht oder sehr langsam Wurzeln bilden. Auf diese Weise ist es möglich, schneller größere Pflanzen zu erhalten, die früher blühen und Früchte tragen. Zudem kann so die Wuchsstärke des Gehölzes beeinflusst werden.