Pflanzen wechseln bekannterweise nicht gerne ihren angestammten Platz. Manchmal ist ein Umpflanzen aber notwendig. Wir verraten Dir, wie Du Deinen Johannisbeerstrauch schonend ausgräbst und am neuen Standort richtig einpflanzt.
In Kürze:
- Der beste Zeitpunkt zum Umsetzen ist die Vegetationsruhe zwischen November und Anfang März.
- Grabe den Boden in einem Umkreis von 30 bis 50 cm um den Stamm aus – je nach Größe der Pflanze.
- Johannisbeeren sind Flachwurzler, ein spatentiefes Ausstechen reicht vollkommen.
- Schneide den Strauch zurück und setze ihn an einem geeigneten Standort ein.
- Gieße die frisch eingepflanzte Johannisbeere gründlich und versorge sie mit organischem Dünger.
Ortswechsel leicht gemacht
Du ziehst um und willst Deine Beerensträucher nicht einfach zurücklassen? Du hast die Johannisbeeren zu dicht gepflanzt und willst ihnen nun mehr Platz gönnen? Dein Garten soll neu gestaltet werden? Wie Du siehst, gibt es eine ganze Reihe an Gründen, warum ein Johannisbeerstrauch seinen angestammten Platz verlassen muss.
Leicht fällt das einer etablierten Pflanze mit gut entwickeltem Wurzelwerk nicht. Wenn Du es aber richtig angehst und auf die Bedürfnisse der Johannisbeere Rücksicht nimmst, wird sie es Dir verzeihen und sich erholen. Ist der neue Standort klug gewählt, fühlt sie sich dort sogar bald wohler als am alten Platz.
Der ideale Zeitpunkt zum Umpflanzen
Ein wichtiges Kriterium für das Gelingen des geplanten Ortswechsels ist der richtige Zeitpunkt. Der Johannisbeerstrauch sollte nicht mitten unter dem Jahr aus seiner alten Umgebung herausgerissen werden. Steht eine Pflanze voll im Saft, wird das Umsetzen nur schlecht vertragen.
Während der Vegetationsruhe besitzt der Strauch weder Blätter noch Früchte oder Blüten. Der Stoffwechsel läuft auf Sparflamme. Das ist die perfekte Zeit, um zum Spaten zu greifen. Ohne Laub ist die Verdunstung stark reduziert. In diesem Zustand kann sich die Pflanze rascher erholen.
Je nach Region und Wetter beginnt die Vegetationsruhe etwa Anfang bis Mitte November und endet im zeitigen Frühjahr etwa Anfang März.
Behutsam ausgraben
Johannisbeeren sind Flachwurzler. Das bedeutet, dass die Wurzeln der Sträucher nicht sehr tief in die Erde reichen. Sie breiten sich nahe der Oberfläche nach allen Seiten aus. Daher ist es wichtig, die Pflanze nicht zu nahe an den Trieben auszugraben.
Je nach Größe des Johannisbeerstrauchs, sollte der Abstand zur Mitte zwischen 30 und 50 Zentimeter betragen. Was die Tiefe betrifft, reicht eine Spatenlänge völlig aus. Steche rund um die Pflanze einen Kreis aus. Schüttle zumindest einen Teil der Erde ab, sonst lässt sich der Strauch schwer transportieren.
Ein Rückschnitt erleichtert das Anwachsen
Weil beim Ausstechen ein Teil der Wurzeln abgetrennt wird, empfiehlt es sich, auch die überirdischen Teile der Johannisbeere einzukürzen. Andernfalls sind die dezimierten Wurzeln nicht in der Lage, den Strauch mit Wasser und Nährstoffen zu versorgen.
Manchmal bleiben während der Vegetationsruhe einige Blätter am Strauch. Entferne verbliebenes Laub, um die Verdunstung zu verringern.
Lies dazu auch: Johannisbeeren schneiden – So geht’s
Johannisbeere beim Umpflanzen schneiden
- Zupfe alle am Strauch verbliebenen Blätter ab.
- Entferne die ältesten und stärksten Triebe bodennah.
- Gehe dabei radikaler vor als beim üblichen jährlichen Rückschnitt.
- Gut die Hälfte aller Triebe dürfen abgeschnitten werden.
- Den Großteil der verbliebenen jüngeren Triebe kannst Du ebenfalls etwas einkürzen.
- Vor allem überlangen Ruten sollten auf eine Länge von etwa 80 cm gebracht werden.
Ein artgerechter neuer Standort
Der passende Standort sollte bereits vor dem Ausgraben der Pflanze ausgewählt werden. Idealerweise handelt es sich um einen sonnigen Platz, der aber nicht zu heiß und trocken ist. Im Zweifelsfall solltest Du eine Stelle im Halbschatten wählen, denn Dürre vertragen Johannisbeeren gar nicht.
Am wohlsten fühlen sich die Beerensträucher in humosem Untergrund. Ein hoher Humusgehalt geht mit einem guten Wasserhaltevermögen Hand in Hand. Das garantiert, dass die flachwurzelnde Johannisbeere nicht zu rasch austrocknet. Ein zu hoher Kalkgehalt ist nicht optimal. Der pH-Wert sollte etwa zwischen 5,5 und 6,5 liegen.
Dichte Böden, die zu Staunässe neigen sollten vor der Pflanzung unbedingt aufgelockert und mit Sand und Humus aufgebessert werden. Es lohnt sich zudem, eine Drainageschicht aus Kies einzuplanen. Bei kargem, sandigen Untergrund empfiehlt es sich, eine Mischung aus Humus, Kompost und Stallmist einzuarbeiten.
Hier erfährst Du alles über die richtige Standortwahl für Johannisbeeren.
Richtig einpflanzen
Hebe am neuen Standort ein Loch aus, dass deutlich größer ist, als der Wurzelballen des Johannisbeerstrauchs. Grabe so tief, dass der Strauch etwas tiefer sitzt als am alten Platz. Setze die Pflanze in die Mitte und fülle das Loch mit einem Gemisch aus Gartenerde und Humus auf.
Beim Festtreten der Erde solltest Du behutsam vorgehen, da die Wurzeln wie gesagt nicht sehr tief in den Boden reichen. Gieße die Johannisbeere reichlich, um sie ein einzuschweben.
Pflege nach dem Umpflanzen
Gieße den umgepflanzten Johannisbeerstrauch anfangs auch während der Vegetationsruhe. Es muss verhindert werden, dass der Boden austrocknet. Bei Frost darf allerdings nicht gewässert werden.
Im zeitigen Frühjahr kurz bevor die Pflanze beginnt auszutreiben, solltest Du ihr Dünger verabreichen, um das Wachstum anzukurbeln. Reifer Kompost und gut verrotteter Pferde- oder Hühnermist sind eine gute Wahl. Besonders unkompliziert ist ein organischer Langzeitdünger.
Hier erfährst Du alles über das Düngen von Johannisbeeren.
Johannisbeere mulchen
Bedecke den Wurzelbereich des umgepflanzten Johannisbeerstrauches mit einer etwa 5 cm hohen Schicht Rasenschnitt, Klee oder Brennnesseln. Diese Mulchdecke verhindert, dass der Boden austrocknet und versorgt die Pflanze zudem auf natürliche Weise mit Nährstoffen. Das schafft optimale Anwachsbedingungen und erleichtert Dir die Pflege.