Zierpflanzen

Lupinen vermehren – 3 Methoden mit Anleitung

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Zu ihrer Blütezeit tauchen Lupinen Deinen Garten in die herrlichsten Farben. Die beliebten Bauerngarten-Stauden gelten als wahrer Bienenmagnet. Aber auch außerhalb der Saison sind die Schmetterlingsblütler ausgesprochen nützlich. Mithilfe der Knöllchenbakterien an ihren Wurzeln binden sie den Stickstoff aus der Luft und machen so den Boden fruchtbar.

Grund genug, sich möglichst viele der extravaganten Schönheiten in den Garten zu holen. Keine Sorge, das geht auch ohne das Budget zu belasten. Es gibt mehrere Möglichkeiten, Lupinen selbst zu vermehren. Hier stellen wir Dir die verschiedenen Optionen sowie ihre Vor- und Nachteile vor.

Vermehren durch Aussaat

Wenn Du richtig viele Lupinen im Garten haben möchtest, ist die einfachste Methode das Gewinnen von eigenem Saatgut. Weil jede Lupine unzählige Samen hervorbringt, stehen Dir reichliche Ressourcen zur Verfügung. 

Bedenke allerdings, dass sich beim Säen von Lupinen die Farben der Nachkommen nicht planen lassen. Aus einer blau blühenden Lupine können zum Beispiel rosarote oder weiße Varianten entstehen. 

Wenn Dir die Blütenfarbe nicht so wichtig ist, ist die Vermehrung über selbst gewonnenes Saatgut die unkomplizierteste Option, um aus einer Pflanze viele hervorzubringen.

Lupinensamen gewinnen

Schneide die Blütenstände nach dem Verblühen nicht ab. Lass sie verwelken und dürr werden, dann beginnt die Pflanze Samen zu bilden. An den Blütenstängeln entstehen längliche Hülsenfrüchte. Diese behaarten Schoten enthalten je vier bis zwölf Samen. 

Ernte die Samen erst, wenn die Hülsen braun und trocken sind. Die unteren Schoten reifen zuerst, während die oberen oft noch weich und grünlich sind. Wenn die Hülle beim Aufbrechen knistert, sind die Samen gut ausgereift. 

Lupinensamen skarifizieren

Die Samen besitzen dicke Schalen, welche die Keimung erschweren. Durch das Aufrauen mit Schleifpapier, das sogenannte Skarifizieren, gibst Du dem Saatgut eine kleine Starthilfe.

Zusätzlich kannst Du die Samenkörner noch über Nacht in lauwarmem Wasser einweichen.

Lupinen säen Schritt für Schritt

  • Zwischen April und Juli kannst Du Deine Lupinen durch Aussaat vermehren.
  • Bereite ein Beet in sonniger Lage auf: Lockere den Boden und harke die Erde feinkrümelig.
  • Säe die Samen im Abstand von etwa 50 cm aus.
  • Drücke dazu 2 bis 3 cm tiefe Löcher in den Boden und lege in jedes Loch ein Samenkorn.
  • Bedecke die Samen mit Erde und drücke das Substrat mit der Schuhspitze an.
  • Wässere gründlich. Verwende eine Rosette für die Gießkanne, um die Samen nicht auszuspülen.
  • Halte das Beet bis zur Keimung leicht feucht.
  • Gieße die Jungpflanzen regelmäßig und Schütze sie vor gefräßigen Schnecken.

Vermehren durch Teilen 

Das Teilen des Wurzelstocks ist die schnellste Methode, mehrere gut entwickelte und blühfähige Pflanzen zu erhalten. Überraschungen sind hier ausgeschlossen – Du bekommst exakte Klone Deiner Lupine. 

Klingt gut? Ist es auch. Einen Haken hat die Teilung allerdings: Lupinen bilden lange Pfahlwurzeln, die tief in die Erde reichen. Damit die Stauden nicht absterben, musst Du darauf achten, die fleischigen Wurzeln möglichst nicht zu beschädigen.

Lockere zuvor den Boden gut auf. Stich behutsam Teilstücke ab, die mindestens fünf Augen besitzen und pflanze sie sofort wieder ein.

Insbesondere älteren Stauden, die schon etwas blühfaul geworden sind, tut das Teilen gut. Auf diese Weise verjüngst Du die Pflanze und regst ihr Wachstum an.

So teilst Du Deine Staudenlupinen

  • Lockere den Boden rund um den Wurzelstock gründlich auf.
  • Stich die Staude behutsam mit einem Spaten aus. Vorsicht, die Pfahlwurzeln können tief in den Boden reichen! Beschädige sie möglichst nicht.
  • Teile einige Stücke von der Pflanze ab. 
  • Jedes Teilstück sollte zumindest 5 Augen besitzen.
  • Pflanze die Mutterpflanze und die Teilstücke sofort an einer gut aufbereiteten Stelle im Garten wieder ein.
  • Gieße die geteilten Stauden gründlich an und versorge sie während der folgenden 14 Tage regelmäßig mit Wasser.

Vermehren über Stecklinge

Du bist hellauf begeistert von einer Deiner Lupinen und hättest am liebsten ein ganzes Blütenmeer davon? Bei der Stecklingsvermehrung kannst Du ebenfalls sicher sein, dass die Jungpflanzen dieselbe Blütenfarbe haben werden wie die Mutterpflanze.

Das Schneiden von Stecklingen belastet die Pflanze weniger als das Teilen des Wurzelstocks. Allerdings braucht es etwas Geschick und einen grünen Daumen, damit die Stecklinge auch wirklich anwachsen.

Zudem dauert es etwa zwei bis drei Monate, bis die Lupinenstecklinge so weit entwickelt sind, dass sie ins Beet ausgepflanzt werden können.

So gelingt die Stecklingsvermehrung von Lupinen

  • Der beste Zeitpunkt für das Gewinnen von Stecklingen ist das Frühjahr.
  • Schneide an der Pflanzenbasis junge Triebe mit einer Länge von maximal zehn Zentimetern ab.
  • Entferne alle Blätter bis auf die obersten ein oder zwei.
  • Fülle kleine Töpfe mit Blähton oder einem anderen lockeren Substrat – in Pflanzende besteht die Gefahr, dass die Stecklinge faulen.
  • Setze jeden Steckling bis zur Hälfte in den Blähton.
  • Stelle die Töpfe an einen warmen, hellen Platz ohne direkte Sonneneinstrahlung.
  • Halte das Substrat feucht.
  • Spätestens nach eineinhalb Monaten sollten sich ausreichend Wurzeln gebildet haben, um die Stecklinge in Erde umzupflanzen.
  • Pflege die Lupinenstecklinge weitere eineinhalb Monate in Töpfen und pflanze sie danach im Garten aus.

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Foto des Autors

Meine Leidenschaft für die Pflanzenwelt habe ich als Kind bei mendelschen Kreuzungsversuchen entdeckt. Seither bin ich fasziniert von allem, was wächst und blüht. Ich liebe historische Rosen, experimentiere mit dem Anbau exotischer Früchte und interessiere mich für die Wildkräuterküche. Mit meinen Artikeln möchte ich Dir Lust aufs Gärtnern machen und Deine Fragen rund ums Thema Pflanzenpflege beantworten.

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