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Die Gemüsebeete sind abgeerntet und Du möchtest dem ausgelaugten Boden eine Kur gönnen? Mit dem Prinzip der Gründüngung kannst Du ganz einfach und auf vollkommen natürliche Art und Weise den Boden verbessern. Die Pflanzen bringen das Bodenleben in Schwung und geben der Erde das zurück, was ihr beim Anbau von Kulturpflanzen genommen wurde.
Hier erfährst Du alles zum Thema Gründüngung – wie es funktioniert und welche Pflanzen sich eignen. Außerdem stellen wir Dir 3 tolle Gründüngungsmischungen vor.
Mach müden Boden wieder munter
- Gründüngung lockert den Boden.
- Die abgestorbenen Pflanzenreste bieten den Bodenlebewesen Nahrung.
- Gründüngung ist eine Form der sanften, natürlichen Nährstoffversorgung.
- Der Bewuchs schütz den Boden & hält ihn gesund.
- Gründüngung kann als Vorsaat, Zwischensaat oder Nachsaat ausgebracht werden.
Was bedeutet Gründüngung?
Mit dem Begriff Gründüngung bezeichnet man die natürliche Bodenverbesserung. Dabei werden großflächig Pflanzen angebaut, die nicht zum Ernten gedacht sind.
Meist werden sie abgeschnitten, bevor ihre Samen reifen, und entweder in den Boden eingearbeitet oder als Mulch liegen gelassen. Dabei steht weniger der Düngeeffekt im Vordergrund als vielmehr die positive Wirkung auf den Gartenboden.
Mit ihren Wurzeln lockern Gründüngungspflanzen selbst stark verdichtete Böden auf. Das erspart Dir mühsames Umgraben. Zudem dienen die nach dem Abmähen zurückbleibenden Reste der Gründüngung den Kleinstlebewesen im Boden als Nahrung.
Auf diese Weise kannst Du für ein aktives Bodenleben in Deinem Garten sorgen, von dem Deine Kulturpflanzen profitieren.
Erholung für den Boden
Das Ausbringen von Gründüngung ist nicht unbedingt auf den Gemüsegarten beschränkt. Auch zwischen den Obstbäumen oder ringsum Deine Weinstöcke macht die Aussaat Sinn.
Ein frisch angelegter Garten, kann ebenfalls durch Gründüngung verbessert werden. Das ist insbesondere dann empfehlenswert, wenn der Untergrund durch die Bauarbeiten verdichtet wurde.
Welche Pflanzen eignen sich als Gründünger?
Es gibt eine ganze Reihe an tollen Gründüngungspflanzen. Bei der Auswahl solltest Du berücksichtigen, wie Dein Boden beschaffen ist und was ihm fehlt. Willst Du Stickstoff in den Boden einbringen? Soll der Boden tief durchwurzelt werden? Wünschst Du Dir viel Grünmasse? Oder möchtest Du Schnecken abhalten?
Beachte auch, dass manche Gründungung nur in mildem Klima gedeihen. Andere wiederum kommen mit einem hohen Kalkgehalt nicht klar oder vertragen sich mit bestimmten Kulturpflanzen nicht. Zum Glück sind andere völlig anspruchslos.
Sieh Dir die nachfolgende Liste an und wähle eine oder mehrere Arten aus, die Mit der passenden Gründüngung kannst Du ganz gezielt auf die Bedürfnisse Deines Gartenbodens eingehen.
Hülsenfrüchtler als Gründüngung
Die Hülsenfrüchtler (Fabaceae oder Leguminosae) aus der Familie der Schmetterlingsblütler sind eine beliebte Zwischenfrucht in der Landwirtschaft, weil sie in Symbiose mit Knöllchenbakterien leben. Die stickstoffbindenden Bakterien siedeln sich an den Wurzeln der Pflanzen an.
Die Bakterien wandeln den Stickstoff aus der Luft für die Pflanzen in Ammonium um und machen ihn so verwertbar. Im Gegenzug erhalten sie die richtige Menge an Sauerstoff und darüberhinaus Kohlenhydrate von der Pflanze. Stirbt die Leguminose ab, verbleibt der Stickstoff im Boden und wirkt dort als sanfter Dünger. Karge Böden können so auf natürliche Weise mit Stickstoff angereichert werden.
Baue die Pflanzen nicht auf Beeten an, wo später andere Schmetterlingsblütler (Erbsen, Bohnen) wachsen sollen oder wo zuvor bereits artverwandte Pflanzen gestanden haben. Auch für ohnehin schon stickstoffreiche Standorte sind Hülsenfrüchtler nicht geeignet.
Folgende Hülsenfrüchtler werden gerne als Gründüngung verwendet:
Lupine (Lupinus)
Düngelupinen sind die perfekte Vorkultur für starkzehrende Kulturpflanzen, da sie den Boden mit Stickstoff anreichern. Allerdings gedeihen sie nur auf eher kalkarmem Untergrund gut. Sie können zwischen April und Juni ausgesät werden.
Blaue Lupine (Lupinus angustifolius): bildet eine lange Pfahlwurzel, lockert bis in die Tiefe auf
Weiße Lupine (Lupinus albus): nur für mildes Klima geeignet
Gelbe Lupine (Lupinus luteus): bildet viel Grünmasse, hat eine lange Wachstumszeit
Ackerbohne (Vicia vaba)
Durch ihre tiefe Pfahlwurzel lockert sie den Boden gut auf und ist optimal für schwere Böden. Der Stickstoffsammler ist bis -4 °C frostverträglich. Ackerbohnen werden bis 1,5 Meter hoch und können schon im Februar angebaut werden.
Futtererbse (Visum sativum)
Erbsen punkten mit einer schnellen Entwicklung. Sie bilden relativ viel eiweißreiche Grünmasse aus, reichern den Boden mit Stickstoff an und unterdrücken das Unkrautwachstum. Die Aussaat erfolgt zwischen April und Juni.
Saatwicke (Vicia sativa)
Die Pflanzen entwickeln sich der schnell. Durch ihre tiefgründige Wurzelmasse verbessern sie die Bodenstruktur und bringen außerdem Stickstoffe ein. Sie sind sehr anspruchslos, widerstehen Frühfrösten und gedeihen auch bei Trockenheit. Die Blüten ziehen Insekten an. Wicken werden gerne für Gründüngungsmischungen verwendet.
Klee Arten (Trifolium)
Auch Klee gehört zur Familie der Schmetterlingsblütler und zur Gattung der Hülsenfrüchtler und reichert durch die Symbiose mit Knöllchenbakterien den Boden mit Stickstoff an. Weil die Samen und damit auch die Keimlinge sehr klein sind, muss hier mehr Aufwand bei der Bodenvorbereitung betrieben werden. Klee wird vom Frühjahr bis in den Frühsommer gesät.
Perserklee (Trifolium resupinatum): geringe Bodenansprüche, schnellwüchsig
Alexandrinerklee (Trifolium alexandrinum): für wärmere und feuchte Lagen
Schwedenklee (Trifolium hybridum): ideal für Höhenlagen
Inkarnatklee (Trifolium incarnatum): frostverträglich, hohe Grünmasse
Zweijährige Hülsenfrüchtler
Weißer Steinklee (Melilotus albus): Anbau ab März, winterhart, bei Bienen beliebt
Gelber Steinklee (Melilotus officinalis): Anbau ab März, winterhart, bei Bienen beliebt
Zottelwicke (Vicia villosa): Anbau ab Ende August, winterhart, liegt am Boden auf
Kreuzblütler als Gründüngung
Die Familie der Kreuzblütler (Brassicaceae oder Cruciferae) hat ebenfalls einige wirkungsvolle Gründüngungspflanzen zu bieten. Mit ihrer schnellen Entwicklung setzen sie sich gegen Unkräuter durch. Damit Kreuzblütler gut gedeihen, brauchen sie eine ausreichende Stickstoffversorgung. Für sehr karge Böden sind sie daher nicht geeignet.
Einige Kreuzblütler enthalten Stoffe, die bei der Bekämpfung von Nematoden hilfreich sein können. Allerdings gehören viele beliebte Kultursorten wie die diversen Kohlarten, Rettiche, Radieschen, aber auch Asiasalate und Rucola ebenfalls zu den Kreuzblütlern. Wo du diese Gemüse Pflanzen möchtest, solltest Du keine Kreuzblütler als Gründüngung verwenden.
Gelbsenf (Sinapis alba)
Der Gelbe Senf, der korrekt eigentlich Weißer Senf heißt verdankt seine Bezeichnung den leuchtend gelben Blüten. Er gilt als ausgesprochen anspruchslos und gedeiht auf nahezu allen Böden. Nur zu kalkarm behagt es ihm nicht. Wichtig ist jedoch eine gute Wasserversorgung, denn bei großer Hitze und der damit oft einhergehenden Trockenheit kann er sich nicht richtig entwickeln und beginnt zu früh zu blühen.
Gelbsenf liefert viel organische Substanz. Die enthaltenen Senföle regulieren Pilze und Bakterien im Boden und halten Schnecken von den Beeten fern.
Ölrettich (Raphanus sativus)
Ölrettich ist eine in der Landwirtschaft häufig genutzte Zwischenfrucht. Er wächst so schnell, dass er sich gegen Gräser und Beikräuter durchsetzt. Sein gut entwickeltes Wurzelwerk lockert den Boden. Seine kräftige Pfahlwurzel kann bis zu 150 Zentimeter in den Boden reichen. Die oberirdischen Pflanzenteile werden bis zu einem Meter hoch.
Die anpassungsfähige Art gedeiht auch auf leichten Böden, hält Trockenheit und Frost stand und kommt auch mit wenig Nährstoffen klar. Allerdings braucht Ölrettich eine gute Wasserversorgung. Die Aussaat kann zwischen April und September erfolgen.
Weitere Gründüngungspflanzen
Phacelia (Phacelia tanacetifolia)
Die Phacelie stammt aus der Familie der Raublattgewächse. Sie gilt als schädlingsfrei und zieht mit ihren prächtigen lila Blüten scharenweise Bienen an. Von März bis September kann die hübsche Bienenweide ausgesät werden. Die Art gilt als fruchtfolgeneutral. Das bedeutet, dass sie problemlose vor und nach allen Kulturpflanzen angebaut werden kann, ohne dass es dabei zu Unverträglichkeiten kommt.
Die Pflanzen werden etwa 70 Zentimeter hoch und bilden bis zu 80 Zentimeter lange Pfahlwurzeln. Phacelien gedeihen auf jedem Boden, nur zu nass sollte es nicht sein. Sie kommen gut mit Trockenheit klar, wachsen schnell und machen auch in der Vase eine gute Figur.
Buchweizen (Fagopyrum esculentum)
Buchweizen hat einen geringen Stickstoffbedarf. Er wächst schnell und produziert innerhalb von 6 Wochen eine beachtliche Menge an Grünmasse. Als Pionierpflanze gedeiht er auch auf kargen Böden.
In kalten Lagen allerdings will sich Buchweizen nicht so recht entwickeln. Die herzförmigen, weißen bis rosaroten Blüten stehen bei Bienen hoch im Kurs.
Sonnenblume (Helianthuis annuus)
Eine weitere Blumenschönheit, die sich gut als Gründüngung eignet ist die Sonnenblume. Als Riese unter den Blumen kann sie eine Höhe von bis zu 4 Metern erreichen. Ihre Pfahlwurzel dringt dabei bis zu 3 Meter tief in den Boden.
Sonnenblumen sind frostempfindlich und sollten daher erst ab Ende Mai ausgesät werden. Sie entwickeln sich relativ langsam. Ihre großen Blüten sind ein festliches Buffett für Bienen und Hummeln. Die nahrhaften Samen stehen bei den Wintervögeln hoch im Kurs.
Mit ihrem robusten Stengel eignen sich Sonnenblumen als Stützfrucht für Leguminosen.
Winterroggen (Secale cereale)
Das anspruchslose, schnellwachsende Getreide ist sehr frostverträglich und gedeiht auch auf leichten, sandigen Böden gut. Als Nachsaat wird Roggen ab September angebaut.
Er bindet im Boden vorhandenen Stickstoff und macht ihn so für das folgende Jahr nutzbar. Mit seinem feinen aber kräftigen Wurzelsystem durchdringt er das gesamte Beet.
Spinat (Spinacia oleracea)
Wenn Du Dir eine Gründüngung wünschst, die früh gesät und auch beerntet werden kann, ist Spinat die richtige Wahl. Aufgrund der geringen Wuchshöhe lässt er sich nicht nur als Vorkultur oder als Nachsaat nutzen, sondern kann auch nach dem Prinzip der Mischkultur zwischen die Reihen der Hauptfrucht gesät werden. Dort unterdrückt er das Unkrautwachstum und verringert die Verdunstung.
Spinat verträgt sich gut mit Kohlgewächsen, Kartoffeln, Bohnen, Tomaten und Salat.
Welche Vorteile hat die Gründüngung?
Wer auf den Beeten regelmäßig Gründüngung ausbringt, hilft dem Boden, sich von den Strapazen zu erholen, die eine intensive Bewirtschaftung mit sich bringt.
Doch nicht nur Dein Gartenboden freut sich über die wohltuende Kur. Unzählige Bodenlebewesen und bestäubende Insekten finden einen reich gedeckten Tisch vor.
Und nicht zuletzt profitiert natürlich die nachfolgende Generation an Gemüsepflanzen, die auf dem lockeren und humusreichen Boden prächtig gedeihen.
Das bringt Gründüngung im Hobbygarten
- Mit ihrem kräftigen Wurzelsystem lockern und durchlüften Gründüngungspflanzen den Boden.
- Ein lockerer, humusreicher Boden ist in der Lage größere Wassermengen zu speichern.
- Nach dem Abschneiden oder nach dem Abfrieren dienen die verrottenden Pflanzenreste den Bodenlebewesen als Nahrung.
- Auf diese Weise förderst Du ein reiches Bodenleben. Regenwürmer und die vielen Kleinstlebewesen machen durch ihre Ausscheidungen den Boden fruchtbar.
- Die Gründüngung fördert die Artenvielfalt im Boden.
- Abgemähte Gründüngung fungiert als Mulchschicht. Sie kann natürlich auch kompostiert und dabei in wertvollen Dünger verwandelt werden.
- Gründüngsungspflanzen aus der Familie der Schmetterlingsblütler reichern den Boden mithilfe der Knöllchenbakterien an ihren Wurzeln mit Stickstoff an und fungieren so als natürlicher Dünger.
- Blühende Gründüngung bietet Nektar- und pollensammelnden Insekten reichlich Nahrung. So hilfst Du den bedrohten Wildbienen und unterstützt die Bestäubung Deiner Kulturpflanzen.
- Indem Du den Boden bepflanzt, bewahrst Du ihn vor dem Austrocknen, vor Errosion und vor dem Verschlämmen. Temperaturschwankungen werden ausgeglichen.
- Eine dichte Pflanzendecke unterdrückt das Unkrautwachstum.
- Manche Gründüngungspflanzen helfen bei der Schädlingsbekämpfung, indem sie den Befall durch Nematoden verhindern oder Schnecken von den Beeten fernhalten.
Schon von Biofumigation gehört?
Dabei wird durch den Anbau einer bestimmten Art von Gründüngung der Befall der Hauptkultur durch Nematoden und Pilze reduziert. Dazu werden Kreuzblütler wie Gelbsenf und Ölrettich ausgesät.
Diese Pflanzen enthalten Stoffe, die die Ausbreitung von Krankheiten hemmen. Durch das spätere Einarbeiten der Gründüngung gehen diese Substanzen in den Boden über.
Gibt es auch Nachteile?
Direkte Nachteile hat diese Art der natürlichen Bodenverbesserung nicht. Allerdings solltest Du, wie oben erwähnt, auf die richtige Auswahl der Gründüngungspflanzen achten.
Arten aus der Familie der Kreuzblütengewächse (Brassicaceae) wie Gelbsenf und Ölrettich sind nicht für die Fruchtfolge mit Kohlgewächsen geeignet. Schmetterlingsblütler wie Lupinen, Wicken und Klee vertragen sich nicht mit den verwandten Erbsen und Bohnen.
Wenn Du regelmäßig Gründüngung aussäst, ist es empfehlenswert, dabei auf Abwechslung zu achten, um Bodenmüdigkeit gar nicht erst aufkommen zu lassen. Mit speziellen Gründüngungsmischungen kannst Du die verschiedenen Wirkungsweisen der unterschiedlichen Pflanzenarten gemeinsam nutzen.
Nach dem Vorbild der Natur
In der Natur gibt es – außer in extremen Lagen – keine nackte Erde. Indem Du auch in Kulturpausen den Boden bepflanzt, sorgst Du für ein ausgeglichenes Bodenklima. Die Erde trocknet nicht aus. Sie wird selbst bei heutigen Regenfällen nicht fortgeschwemmt und auch nicht vom Wind verweht.
Wann wird Gründüngung am besten ausgebracht?
Prinzipiell kannst Du während der gesamten Vegetationsperiode Gründüngung von März bis Oktober aussäen. Wann immer ein Beet abgeerntet ist oder auch, wenn ein neues Beet angelegt werden soll, lohnt es sich, dem Boden eine kleine Frischer zu gönnen.
- Vorsaat
- Zwischensaat
- Nachsaat
Vorsaat im Frühjahr
Mit der Vorsaht kann es losgehen, sobald der Schnee geschmolzen und der Boden nicht mehr gefroren ist. Jetzt werden kälteresistente Arten wie Puffbohnen oder Spinat angebaut. Auch Phacelia und Gelbsenf eignen sich für den Anbau im Februar und März.
Zwischensaat: Immer wieder zwischendurch
Niedrige Arten lassen sich als Form der Mischkultur nutzen. Sie sorgen dafür, dass im Beet keine ”nackten” Streifen entstehen. Indem sie den Boden bedeckt halten, unterbinden sie das Aufkommen von Unkraut und minimieren die Verdunstung.
Gut geeignet, um die Lücken zwischen den Reihen der Kulturpflanzen zu füllen sind Spinat, Perser- und Alexandrinerklee.
Nachsaat: Die beliebteste Art der Gründüngung
Am häufigsten wird die Gründüngung im Herbst als Nachsaat ausgebracht. Sobald ein Beet abgeerntet ist, kannst Du schon die Gründüngung aussäen, damit sich der Boden von den Strapazen erholen kann.
Besser noch ist es, die Saat zwei bis drei Wochen vor der Ernte Deiner Gemüsepflanzen auszubringen.
Auf diese Weise können sich die zarten Keimlinge im Schutz der großen Pflanzen entwickeln und das Beet ist sofort wieder grün, wenn Du die Hauptkultur entfernst.
Über den Winter lässt Du die Pflanzen einfach stehen und arbeitest sie im Frühling einfach ein wenig in den Boden ein. Wenn Du im Frühjahr das Beet schon zeitig bestellen möchtest, kannst Du die Gründüngung im frühen Winter abgemähen.
Dabei verbleiben die Wurzeln in der Erde. Die oberirdischen Teile bleiben entweder als Mulch liegen oder werden kompostiert.
So bringst Du die Gründüngung aus
- Wähle den richtigen Zeitpunkt, je nachdem ob die Gründüngungssorte winterhart ist oder nicht.
- Lockere die obere Bodenschicht mit der Harke auf.
- Entferne dabei das Unkraut.
- Beim Anbau von Schmetterlingsblütlern empfiehlt es sich, zuvor Steinmehl oder Algenkalk zu streuen.
- Säe nun die Gründüngung gleichmäßig aus. Für größere Flächen ist ein Streuwagen optimal.
- Lies nach, wie hoch die Gründüngung Deiner Wahl mit Erde bedeckt werden soll.
- Arbeite in jedem Fall das Saatgut leicht in die Erde ein, um einen guten Bodenkontakt herzustellen.
- Bewässere die Fläche und halte sie bis zur Keimung leicht feucht.
3 Gründüngung Mischungen für Deinen Garten in 2024
Mit einem Mix an verschiedenen Grününgungspflanzen kannst Du Dir die Vorteile der verschiedenen Gewächse zu Nutzen machen. Weil das Zusammenstellen einer wirkungsvollen Kombination Erfahrung braucht, sind fertige Mischungen eine komfortable Lösung. Hier stellen wir Dir 3 tolle Gründüngungsmischungen vor, die Deine Beete wieder munter machen.
1. LINSOR Gründüngung Mischung
Die natürliche Bodenverbesserung vom Profi
Die Gründüngung Mischung von Linsor setzt sich aus 15 % Sommerroggen, 10 % Leinsaat, 21 % Gelbsenf, 10 % Winterraps, 5 % Ölrettich, 5 % Rübsen, 5 % Inkarnatklee, 5 % Phacelia, 10 % Futtererbsen und 15 % Süßlupine zusammen. Da ist für jede Bodenart und für jedes Klima die passende Pflanzenart dabei.
Ab Anfang April bis in den Oktober hinein kann ausgesät werden. Pro Quadratmeter brauchst Du 5 Gramm. Die Packung enthält ein Kilogramm Samen und reicht für 200 Quadratmeter. Dank der schnellkeimenden Formel zeigt sich schon bald das erste Grün.
Die Mischung wird zwischen 50 und 100 Zentimeter hoch und hat eine lange Blütezeit, die bei einem entsprechenden Aussaattermin im Mai beginnt und sich bis in den September erstreckt. Auf diese Weise lockst Du bestäubende Insekten in Deinen Garten und bietest bedrohten Arten wertvolle Nahrung.
Im Herbst kannst Du die Pflanzen abmähen und in den Boden einarbeiten. Wer möchte, hat auch die Möglichkeit die Pflanzen den Winter über stehenzulassen und die abgefrorene Pflanzenmasse erst im Frühjahr leicht einzuharken.
Wenn Du eine größere Beetfläche hast, einen Garten neu anlegen möchtest oder immer wieder auch als Zwischenfrucht Gründüngung ausbringst, ist diese Profi-Mischung optimal. Mit einem Kilogramm kommst Du eine ganze Weile aus und weißt Deinen Boden bestens versorgt.
Positiv
- 10 Komponenten – fachmännisch zusammengestellt
- lockert den Boden & verhindert das erneute Verdichten
- ganzjährige Aussaat
- schnelle & zuverlässige Keimung
- bildet eine hohe Menge an organischem Material
Negativ
- enthält Kreuzblütler – nicht als Nachsaat für Kohlgewächse geeignet
2. KIEPENKERL Tempo-Grün
Schnell keimende Mischung – bedeckt den Boden im Nu
Die Samenmischung von Kiepenkerl setzt sich aus folgenden Gründüngungspflanzen zusammen: 14 % Sommerwicken, 15 % Seradella, 14 % Süßlupinen blau, 10 % Leinsaat, 15 % Perserklee, 15 % Alexandrinerklee, 16 % Phacelia und 1 % Herbstrüben.
Die Pflanzen keimen rasch und bedecken bald den Boden. Sie lockern den Untergrund auf, bilden üppige Pflanzenmasse und sind mit ihren nektarreichen Blüten bienen- und insektenfreundlich.
Da der Mix nur 1% Kreuzblütler (Herbstrüben) enthält, kannst Du ihn auf Beeten verwenden auf denen zuvor Kohlgewächse oder Asia-Salate kultiviert wurden. Auch nach der Gründüngung können Kreuzblütler gepflanzt werden. Mit Erbsen und Bohnen hingegen ist die Mischung weniger verträglich.
Tempo-Grün von Kiepenkerl kann zwischen März und September ausgebracht werden. Die Saattiefe sollte 1 bis 2 Zentimeter betragen. Die Packung enthält 500 Gramm und reicht Füreine Fläche von 100 Quadratmetern aus.
Wenn Du nicht lange warten möchtest, bis eine brachliegende Fläche mit üppigem Grün bedeckt ist, lohnt sich der Kauf dieser schnell keimenden Mischung.
Positiv
- schnelle Keimung &schnelle Bodenbedeckung
- lockert den Boden & hält ihn gesund
- für intensiv genutzte Gartenböden
- vor Neubepflanzungen & als Vorkultur für Rasenflächen
- enthält nur 1% Kreuzblütler – auch für die Fruchtfolge von Kohlgewächsen geeignet
Negativ
- nicht für die Kombination mit Hülsenfrüchtlern wie Erbsen und Bohnen geeignet
3. QUEDLINBURGER Bodenspezi Gründüngungsmischung
Blühende Mischung ohne Kreuzblütler
Die Packung enthält 40 Gramm und reicht für ein Fläche von 1,5 Quadratmetern. Bei der Mischung wurde auf Kreuzblütler verzichtet. Damit ist sie auch geeignet, wenn Du in weiterer Folge Kohl, Karfiol, Kohlrabi, Radieschen, Rettich oder Rucola anpflanzen möchtest.
Der Samen-Mix setzt sich aus folgenden Gründüngepflanzen zusammen: 5% Phacelia, 5% Perserklee, 10% Alexandrinerklee, 10% Inkarnatklee, 10% Buchweizen, 20% Futtererbsen, 20% Sommerwicken und 20% Bitterlupinen. Er wird zwischen April und September ausgesät und keimt bei einer Temperatur von 10 bis 20 Grad innerhalb von 10 bis 14 Tagen.
Die Zusammensetzung sorgt für einen lockeren Boden bis in tiefe Schichten und ein aktives Bodenleben. Sie reichert die Erde mit Stickstoff an und bildet eine dichte Pflanzendecke. Die hübschen Blüten der verschiedenen Arten sind nicht nur eine Augenweide, sondern auch eine Bienenweide. Sie locken gefährdete Insekten in Deinen Garten und tragen so zum Erhalt der Artenvielfalt bei.
Bevor die Pflanzen Samen ausbilden, solltest du sie abschneiden und untergraben. Werden sie später gesät, können sie auch über den Winter stehen bleiben und im Frühjahr eingearbeitet werden.
Wenn Du herausfinden möchtest, welche Effekte Gründüngung in Deinem Gemüsegarten zeigt, dann ist diese kleine Tüte von Quedlinburger eine gute Wahl.
Positiv
- schnelle Bodenbedeckung
- wichtiger Humus- und Nährstoffspender
- für intensiv genutzte Gartenböden und vor Neubepflanzungen
- als Vor- oder Zwischenkultur auf abgeerntete Beeten
- enthält keine Kreuzblütler – auch für die Fruchtfolge von Kohlgewächsen geeignet
Negativ
- nicht für die Kombination mit Hülsenfrüchtlern wie Erbsen und Bohnen geeignet
- nur 40 g pro Packung – für kleine Beete
Fazit
Mit dem Anbau von Gründüngung trägst Du zur Gesundheit Deines Bodens bei. Die Pflanzen haben einen positiven Effekt auf die Bodenstruktur und erhöhen durch den Eintrag von Biomasse die Fruchtbarkeit der Erde.
Mit einer gezielten Auswahl der Gründüngungspflanzen kannst Du auf die Bedürfnisse Deines Bodens eingehen und seine Qualität verbessern.
Tiefwurzler lockern das Erdreich auf, Leguminosen reichern die Beete mit Stickstoff an. Die schnellwüchsigen Kreuzblütler unterdrücken Unkraut und können Nematodenbefall und Pilzen vorbeugen.