Kohlrabi gehört zu den Kohlgewächsen. Um ihn anzubauen, brauchst Du nicht sehr viel Erfahrung. Die Pflanze braucht von Anbau bis zur Ernte nur wenige Wochen und kann daher mehrmals angebaut werden. Aber auch beim Anbau von Kohlrabi gibt es einiges zu beachten. Wir werden Dir im Folgenden zeigen, wie Du Dein Hochbeet vorbereitest, wie Du die Setzlinge pflanzt, sie pflegst und schließlich erntest. Außerdem zeigen wir Dir, welche anderen Pflanzen Du zusammen mit dem Kohlrabi anbauen kannst.
Kohlrabi im Hochbeet pflanzen
Kohlrabi gehört zu den ersten Gemüsesorten, die im Hochbeet gepflanzt werden können. Vorher musst Du entscheiden, ob Du Deine Setzlinge selbst ziehen willst oder ob Du sie im Baumarkt kaufst.
Wenn Du Deine Setzlinge selbst ziehen willst, empfiehlt es sich, mehrere Sorten auszuprobieren, um dann entscheiden zu können, welche sich für Deine Bedürfnisse am besten eignet.
Vor dem Einsetzen der Setzlinge musst Du das Hochbeet vorbereiten:
1. Lasse das Hochbeet bis zum März ruhen.
2. Dann entferne die Abdeckung und jegliches Unkraut.
3. Fülle eine frische Schicht von 15 bis 30 cm feinen, reifen Kompost oder gute Pflanzerde in das Hochbeet. (Wenn die Erde im Hochbeet stärker abgesackt ist, kann diese Schicht auch dicker sein.)
4. Vermische diese mit Hornspänen, um die Erde mit Nährstoffen anzureichern.
Nach diesen Vorbereitungen kann die Anpflanzung von Kohlrabi im Hochbeet beginnen. Wenn Du für Dein Hochbeet einen Aufsatz für ein Frühbeet oder Gewächshaus hast, kann die Pflanzung von frühen, frostfesten Gemüsesorten, wie Radieschen, Möhren, Pastinaken, Blattgemüsen und Salaten auch schon im Februar beginnen.
Wann sollte Kohlrabi ins Hochbeet gepflanzt werden?
Kohlrabi-Pflanzen sollten frühestens Anfang April ins Hochbeet gepflanzt werden.
Du kannst Deine Setzlinge vorher etwa sechs Wochen lang an einem warmen, hellen Ort vorziehen oder Du kannst sie in einem Baumarkt oder Gartencenter kaufen.
Wie wird die Kohlrabi-Pflanze ins Hochbeet gepflanzt?
Die Setzlinge sollten, je nach Sorte, mit einem Abstand von 25 bis 50 cm gepflanzt werden, damit sie nicht zu stark um Licht und Wasser konkurrieren müssen.
Die Pflanzen sollten 2 bis 4 cm tief eingepflanzt werden, damit die Knollen während der Wachstumsphase nicht mit dem Boden des Hochbeetes in Kontakt kommen, was dazuführen könnte, dass sie faulen.
Welchen Standort bevorzugt Kohlrabi?
Um besonders zart zu werden, muss Kohlrabi im Hochbeet schnell wachsen. Für ein schnelles Wachstum ist ein sonniger bis halbschattiger, geschützter und warmer Standort wichtig.
Welchen Boden bevorzugt Kohlrabi?
Die Erde, in die Kohlrabi im Hochbeet gepflanzt wird, sollte sehr humusreich sein und gleichmäßig feucht gehalten werden. Es ist empfehlenswert, im Herbst frischen Stallmist oder verrotteten Kompost unter die Pflanzerde zu mischen.
Wenn Du beides nicht zur Hand hast, kannst Du die Erde auch mit einem entsprechenden Dünger, über den wir im nächsten Abschnitt berichten, vorbereiten.
Welche Pflege und welchen Dünger benötigt Kohlrabi?
Neben dem richtigen Boden benötigt Kohlrabi im Hochbeet ausreichend Wasser, um gut zu wachsen. Es ist daher wichtig, dass Du ihn regelmäßig gießt. Staunässe muss aber unbedingt verhindert werden, da sie zu Fäulnis des Knollens führt.
Gedüngt wird Kohlrabi im Hochbeet mit NPK (N=Stickstoff. P=Phosphor, K=Kalium) Dünger. Ein hoher Stickstoffgehalt sorgt für ein gutes Wachstum. Das Verhältnis sollte ausgewogen bei 20-20-20 liegen. Ein zu hoher Phosphorgehalt würde das Blattwachstum über Gebühr fördern. Die Düngung ist wichtig, während der Wachstumsphase des Kohlrabi.
Zu wenige Nährstoffe führen dazu, dass der Kohlrabi im Hochbeet nicht richtig gedeiht und er wird anfälliger für Krankheiten und Schädlinge.
Wann und wie wird Kohlrabi geerntet?
Kohlrabi kann etwa 12 Wochen nach dem Auspflanzen geerntet werden. Blaue Kohlrabi-Sorten benötigen länger bis zur Reife als weiße Kohlrabi-Sorten. Bei der Ernst sollten die Blätter des Kohlrabi kräftig grün sein.
Wenn der Kohlrabi zu spät geerntet wird, besteht die Gefahr, dass er verholzt. Also ernte lieber etwas früher als zu spät. Junger Kohlrabi hat eine bessere Konsistenz und einen würzigeren Geschmack. Die Blätter des Kohlrabi können ebenfalls geerntet werden. Sie können wie Spinat zubereitet werden. Die feinen Blätter nahe der Knolle können auch in Salaten verwendet werden.
Kohlrabi kann im Kühlschrank etwa eine Woche lang gelagert werden, wenn vor der Lagerung die Blätter und die holzigen Teile entfernt werden. Dadurch wird die verhindert, dass der Kohlrabi zu viel Flüssigkeit verdunstet.
Wenn die Kohlrabi-Ernte reichlich ausfällt, kann er natürlich auf eingefroren oder eingekocht werden.
Welchen Besonderheiten gibt es bei Kohlrabi?
Im Gemüsehandel werden meist die weißlich-grünen Kohlrabi-Knollen zum Verkauf angeboten. Es gibt aber auch bläuliche bis dunkelviolette Sorten. Diese sind manchmal in Bio-Laden zu finden.
Durch die blauen Farbstoffe enthalten diese Knollen Anthocyane. Dieser Stoff kann vorbeugend gegen Krebs wirken und das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen senken.
Kohlrabi hat von Mai bis Oktober Saison. Er ist eine der ersten Gemüsesorten, die im Frühjahr erhältlich sind. Wenn seine Knollen zart und frisch sind, eignet er sich besonders gut für Rohkost.
Kohlrabi ist reich an Vitaminen und Mineralstoffen.
- Er liefert reichlich Vitamin A, das wichtig für die Sehkraft und die Haut ist.
- Außerdem enthält er viel Vitamin C, das das Immunsystem stärkt und schützt und somit hilft, Erkältungen vorzubeugen.
- Die Vitamine B1 und B2 sind gut für die Nerven.
- Vitamin B3 (Niacin) ist ebenfalls gut für die Nerven und hilft gegen Reizbarkeit.
- Calcium und Magnesium sind ebenfalls enthalten und können zusammen vom Körper besser aufgenommen werden. Calcium ist wichtig für die Zähne und den Aufbau der Knochen. Magnesium schützt die Muskeln und wirkt gegen Krämpfe.
- Eisen, das für die Blutbildung wichtig ist, ist auch enthalten.
- Weiterhin sind Selen und Phosphor für den Zellschutz sowie Folsäure, die bei Schwangerschaft für eine gesunde Entwicklung des Kindes wichtig ist, enthalten.
Es ist auch wichtig zu wissen, dass in den Blättern des Kohlrabi mehr Vitamine und Mineralien enthalten sind als in den Knollen. Daher sollten die Kohlrabi-Blätter unbedingt verwendet werden. Die Blätter können wie Spinat gekocht werden oder dienen als Beigabe zu Suppen oder Salaten.
Welche anderen Pflanzen harmonieren gut mit Kohlrabi?
Kohlrabi eignet sich hervorragend für Mischkulturen. Er heißt mit botanischem Namen Brassica oleracea var gongylodes. Er gehört zu den Mittelzehrern. Das sind Pflanzen, die zwar ein gewisses Maß an Nährstoffen benötigen, aber keinen übermäßigen Anspruch an die Nährstoffe stellen.
Als Mittelzehrer kann er neben anderen Mittelzehrern, aber auch neben Schwach- und Starkzehrern gepflanzt werden. Die folgenden Pflanzen können mit Kohlrabi zusammen ins Hochbeet gepflanzt werden:
- Bohnen,
- Erbsen,
- Gurken,
- Kartoffeln,
- Porree,
- Rote Beete,
- Sellerie,
- Spinat,
- Tomaten,
- Mangold,
- Buschbohnen und
- verschiedene Salatsorten.
Das Zusammenpflanzen von Kohlrabi mit bestimmten Kräutern verhindert, dass er vom Kohlweißling, Mehltau oder weißen Fliegen befallen wird. Diese Kräuter sind:
- Pfefferminz,
- Rosmarin,
- Salbei und
- Basilikum.