Pflanzentipps

Schnecken im Hochbeet – Gründe & Lösungen

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Schnecken im Gemüsebeet sind ein Horror für jeden Hobbygärtner. Sie können in kürzester Zeit eine ganze Ernte vernichten und somit die Arbeit von Tagen, Wochen oder sogar Monaten. In einem Hochbeet ist die Gefahr, dass Schnecken die Ernte vernichten zwar geringer, aber es kann trotzdem vorkommen, dass sich Schnecken ins Hochbeet verirren. Wie sie dort hingelangen und was Du gegen sie tun kannst, verraten wir Dir in dem folgenden Beitrag.

Gründe, warum Schnecken im Hochbeet sind

Wenn Schnecken sich ins Hochbeet verirren, finden sie zum Arger des Hobbygärtners dort einen reich gedeckten Tisch. Doch wie gelangen Schnecken ins Hochbeet?

Schnecken gelangen mit dem Kompost ins Hochbeet.

Beim Sieben des Kompostes fallen die kleinen Schnecken durch die Maschen und werden schnell mit dem klein gemahlenen Kompost vermischt. Anschließend wird der Kompost zusammen mit den Schnecken ins Hochbeet geschaufelt. Schnecken können auch als Eier mit dem Kompost ins Hochbeet gelangen und sich dort in der angenehmen Wärme zu ausgewachsenen Schnecken weiterentwickeln.

Schnecken gelangen mit dem Mulch ins Hochbeet.

Oft wird Laub oder Grasschnitt als Mulch im Hochbeet verwendet. Beide sind aber auch ein beliebter Aufenthaltsort von Schnecken und sie werden zusammen mit dem Laub oder dem Grasschnitt ins Hochbeet gegeben.

Schnecken gelangen mit Jungpflanzen ins Hochbeet

Wenn Du Deine Jungpflanzen im Gartencenter kaufst, kann es sein, dass kleine Schnecken bereits an den Blättern dieser Pflanzen haften. Bevor Du sie ins Hochbeet pflanzest, solltest Du die Blätter der Pflanzen nach Schnecken absuchen. Die Schnecken sitzen meist an den Unterseiten der Blätter.

Schnecken waren schon im Hochbeet.

Es kann vorkommen, dass die Schnecken bereits im Hochbeet waren und vielleicht sogar dort überwintert haben.

Schnecken gelangen über herabhängende Ranken ins Hochbeet.

Kürbisse, Melonen oder Gurken werden oft ganz am Rand des Hochbeets gepflanzt und die Ranken werden am Hochbeet herunterhängen gelassen, um im Beet Platz zu sparen. Wenn diese Ranken den Boden erreichen, ist es ein Leichtes für die Schnecken daran hoch zu kriechen und so ins Hochbeet zu gelangen.

Lösungen, Schnecken im Hochbeet zu bekämpfen und loszuwerden

Wenn Schnecken es einmal ins Hochbeet geschafft haben, sollte man versuchen, sie so schnell wie möglich wieder daraus zu entfernen. Dazu gibt es die folgenden Möglichkeiten:

Schneckenkante oder Schneckenblech montieren.

Die Montage einer Schneckenkante oder eines Schneckenblechs oben am Hochbeet macht es für Schnecken schwierig oder unmöglich, ins Hochbeet zu belangen. Idealerweise montierst Du die Kante oder das Blech unter dem Handlauf des Hochbeetes, denn das Blech erhitzt sich stark in der Sonne und Du könntest Dir selbst die Finger daran verbrennen. Spezielle Schneckenkanten sind nicht unbedingt preisgünstig, aber sie bieten einen sicheren und langanhaltenden Schutz gegen Schnecken.

Kupferband anbringen

Eine weitere Möglichkeit, das Hochbeet vor Schnecken zu schützen, ist die Montage eines Kupferbandes rund um das gesamte Hochbeet herum. Diese wird am besten relativ weit unten in der Nähe des Bodens montiert, damit die Schnecken so früh wie möglich abgeschreckt werden. Kupferband leitet auch Strom und kann mit einer Batterie verbunden werden. Dann wirkt das Kupferband wie ein Weidezaun und versetzt den Schnecken einen elektrischen Schlag, der sie davon abhält, am Hochbeet hochzuklettern. Aber auch ohne Strom hält das Kupferband Schnecken fern, denn es setzt Ionen frei, wenn bestimmte Voraussetzungen gegeben sind. Die Kupfer-Ionen sind giftig für Weichtiere, also auch für Schnecken. Vor allem der pH-Wert und die Temperatur beeinflussen die Wirksamkeit des Kupferbandes. Man benötigt ein saures Milieu und hohe Temperaturen, damit das Kupferband seine Wirkung entfalten kann. Wenn also der saure Schleim der Schnecken und warme Außentemperaturen zusammenkommen, werden giftige Kupfer-Ionen freigesetzt, die die Schnecken davon abhalten, am Hochbeet hoch zu kriechen. Das Band sollte allerdings möglichst breit sein. Das Kupferband ist als selbstklebende Variante im Handel erhältlich. Wenn es auch bei Hobbygärtnern umstritten ist, lohnt sich ein Versuch damit auf jeden Fall.

Humus vom Kompost auf Schnecken absuchen oder Qualitätserde kaufen

Auf jeden Fall sollte die Komposterde, mit der das Hochbeet befüllt wird, vorher auf Schnecken abgesucht werden. Schnecken lieben die Bedingungen im Kompost und legen darin gerne ihre Eier ab. Diese gelangen dann mit dem fertigen Humus ins Hochbeet.

Um festzustellen, ob in Deinem Kompost Schnecken sind, solltest Du im Frühjahr einige Jungpflanzen in die Erde pflanzen. Wenn die Jungpflanzen nach einigen Tage abgefressen sind, befinden sich Schnecken im Hochbeet. Dann heißt es vor weiteren Pflanzungen, die Schnecken zu finden und zu entfernen. In hochwertiger Qualitätserde aus dem Fachhandel sind meist keine Eier von Schnecken enthalten, da die Erde dagegen mit Hitze und ähnlichem behandelt wurde.

Jungpflanzen nach Schnecken absuchen

Auch mit gekauften Jungpflanzen können Schnecken ins Hochbeet eingeschleppt werden. Schnecken können sowohl auf der Pflanze selbst sitzen, als sich auch in deren Wurzelballen verstecken. Also sollten beide, die Blätter und der Wurzelballen nach Schnecken und Schneckenpresse abgesucht werden.

Abwehr von Schnecken durch das Pflanzen bestimmter Kräuter im Hochbeet

Die Gerüche bestimmter Kräuter und Pflanzen mögen Schnecken nicht. Wenn diese Kräuter und Pflanzen im Hochbeet mit angepflanzt werden, werden die Schnecken es meiden. Zu diesen Kräutern und Pflanzen gehören:

  • Knoblauch
  • Zwiebeln
  • Bohnenkraut
  • Kamille
  • Lavendel
  • Rosmarin
  • Thymian

Diese Pflanzen und Kräuter sollten, um Schnecken von Hochbeet fernzuhalten, am besten gleich am Rand angepflanzt werden.

Für trockene Flächen im Hochbeet sorgen.

Schnecken bewegen sich am besten auf nassen oder feuchten Flächen und nur sehr schwer auf trockenen Flächen. Daher solltest Du erstens darauf achten, dass auf Deinem Hochbeet ausreichend Luft zirkulieren kann. Das bedeutet, dass Du Deine Pflanzen nicht zu eng nebeneinander setzen solltest, damit die Flächen zwischen den Pflanzen gut abtrocknen können. Wie gesagt, auf trockenen Flächen können sich Schnecken nicht sehr gut bewegen. Zweitens solltest Du Dein Hochbeet nur alle paar Tage, dann aber ausreichend gießen. Dadurch reduzierst Du den Wasserverbrauch, denn überflüssiges Gießwasser verdunstet ohnehin nur. Zudem kann die Oberfläche des Hochbeets immer wieder abtrocknen.

Unkraut regelmäßig entfernen.

Unkraut zwischen den Nutzpflanzen sorgt für schattige, schlechter durchlüftete Flächen und hält diese länger feucht, was den Schnecken zugutekommt. Zudem bietet das Unkraut ihnen Schutz. Das Hochbeet frei von Unkraut zu halten, beugt also Schnecken vor und ist zudem besser für die Pflanzen, denen das Unkraut die Feuchtigkeit und die Nährstoffe entzieht.

Schnecken im Hochbeet absammeln.

Am schnellsten und einfachsten ist es, die Schnecken einfach abzusammeln. Dazu solltest Du morgens und abends, wenn es kühler und feuchter ist, auf die Jagd nach Schnecken gehen. Sieh unter den Pflanzen, abgestorbenem Holz oder anderen Gegenständen, die den Schnecken Schutz bieten könnten, nach. Du kannst in Deinem Hochbeet kleine Bretter verteilen. Die Schnecken werden höchstwahrscheinlich darunter Schutz suchen und Du kannst sie einfach einsammeln, wenn Du die Bretter umdrehst. Die eingesammelten Schnecken kannst Du dann auf einer Wiese, möglichst weit von Deinem Garten, lebend entsorgen.

Für Schnecken unbeliebte und unüberwindbare Materialien ausstreuen.

Eine ebenfalls einfache Methode zur Bekämpfung von Schnecken ist es, rund um Deine Pflanzen Materialien auszustreuen, die Schnecken nicht mögen. Ein Beispiel sind zerkleinerte Eierschalen. Sie stellen ein schmerzhaftes und unüberwindbares Hindernis für Schnecken dar. Zudem dienen die Eierschalen als Dünger für Deine Pflanzen.

Auch Sägemehl ist wirksam, um Schnecken fernzuhalten. Am besten schüttest Du einen kleinen Wall mit Sägemehl rund um Deine Pflanzen auf, damit die Schnecken nicht zu den Pflanzen durchdringen können. Allerdings muss dieser Schutzwall nach jedem Regen erneuert werden.

Eine dritte Möglichkeit ist das Ausstreuen von Kalk. Kalk kann um einzelne Pflanzen oder auf dem gesamten Beet verteilt werden. Kalk ist sehr trocken und außerdem basisch. Schnecken würden beim Überqueren sehr viel Feuchtigkeit verlieren und eventuell auch ihre Unterseite verletzen. Daher vermeiden sie es, über Kalk zu kriechen. Auch der Kalk muss nach Regen erneuert werden.

Eine weitere Möglichkeit ist Kaffeesatz. Er kann wie die Eierschalen als Dünger verwendet werden und funktioniert auch als Abwehr gegen Schnecken. Schnecken mögen weder den Geruch noch den Geschmack von Kaffee und werden Dein Hochbeet meiden.

Hühner und Laufenten gegen Schnecken.

Die Haltung von Hühnern und Laufenten ist ähnlich und sie werden häufig zusammen gehalten. Sie sollten allerdings in getrennten Ställen untergebracht werden, da Laufenten Wasservögel sind und eine Menge Feuchtigkeit in den Stall tragen, was Hühnern nicht sehr gut bekommt. Beide benötigen ausreichend Platz und Futter. Wenn Du diese Tiere halten willst, hast Du die Verantwortung für Ihr Wohlergehen und solltest Dich eingehend über die Haltung und Pflege informieren. Auf jeden Fall können sowohl Hühner als auch Laufenten Dich im Kampf gegen Schnecken unterstützen.

Als letzte Möglichkeit, die chemische Keule gegen Schnecken.

Diese Möglichkeit sollte nur in Betracht gezogen werden, wenn sonst überhaupt nichts geholfen hat. Wir empfehlen Neudorf Schneckenkorn von Amazon (https:www.amazon.de/dp/B000PTMDY2?tag=gaauto30f-21&linkCode=osi&th=1) mit natürlichem Eisen-III-Phosphat. Es ist am wenigsten giftig und am umweltverträglichsten. Wirkstoffe wie Methiocarb und Thiodicarb sind hoch giftig auch für nützliche Bewohner des Gartens und sollten nicht angewendet werden. Mittel mit dem Wirkstoff Metadehyd sind gefährlich für Hunde und Katzen.

Was ist eine Schneckensperre für das Hochbeet?

Bei einer Schneckensperre handelt es sich um ein abgewinkeltes Blech, das unter dem Beetrand hervorragt und rund um das Beet am oberen Rand angebracht ist. Der Winkel verhindert, dass die Schnecken darüber kriechen und ins Hochbeet gelangen können. Dort brauchen sie dann nur zu warten, bis die jungen Pflänzchen ins Hochbeet gepflanzt werden oder bis der erste Samen keimt und schon ist der Tisch für sie gedeckt. Wenn nicht sofort etwas gegen die Schnecken unternommen wird, werden sie sich schnell vermehren und alles im Hochbeet fressen.

Kann man einen Schneckenschutz für das Hochbeet selbst machen?

Schneckenkragen selbst machen: Mit alten Kunststoffbechern oder Eimern kann man Schneckenkragen selbst machen. Dazu eignen sich Becher mit einem breiten Rand, der weit übersteht und spitz um die Ecke läuft. Umweltfreundlich sein Becher aus biologisch abbaubarem Kunststoff. Je größer das Gefäß, desto mehr Pflanzen kann es im Innern schützen. Der Boden des Bechers oder Eimers wird vorsichtig herausgeschnitten. Dann kann das Gefäß über die Pflanze/n gestülpt werden. Diese können unbehindert weiterwachsen, sind aber vor Schnecken geschützt. Wenn der Becher oder Eimer einen Deckel hat, kann dieser abends auf den Becher gelegt werden, um sicherzustellen, dass keine Schnecken in den Becher kriechen können.

Welche Art von Schnecken findet man im Hochbeet?

Die Schneckenarten, die auch im Hochbeet vorkommen, lassen sich in vier Gruppen aufteilen:

  • Gehäuseschnecken
  • Schnegel
  • Ackerschnecken
  • Wegschnecken

Gehäuseschnecken: Die Weinbergschnecke ist die bekannteste der Gehäuseschnecken. Sie steht in Deutschland unter Naturschutz. Weinbergschnecken können mehrere Jahre lang leben. Sie ernähren sich von abgestorbenen Pflanzen. Daher richten sie im Hochbeet wenig Schaden an. Eine andere Gehäuseschnecke ist die Bänderschnecke, die etwas kleiner ist, aber ebenfalls im Hochbeet nicht schädlich ist.

Schnegel: Die Schnegel sind Nacktschnecken und sind mit einer Länge von bis zu 25 cm die größten Schnecken im Hochbeet. Sie haben unterschiedliche Farben. Sie kommen normalerweise nur in kleiner Anzahl vor und beschädigen daher nicht allzu viele Pflanzen. Zu den Schnegeln gehört auch der Tigerschnegel, der eine Raubschnecke ist. Er ist nützlich bei dr Bekämpfung der Nacktschnecken und wird daher als Nützling im Hochbeet angesehen. Einige Gärtner siedeln sogar gekaufte Exemplare selbst in ihren Gärten an.

Ackerschnecken: Die Ackerschnecken zählen zu den schädlichen Schnecken. Sie erreichen eine Länge bon 6 cm und sind durch ihren großen Mantelschild erkennbar. Die genetzte, hellbraun bis dunkel gräulich gefärbte Ackerschnecke ist besonders schädlich. Ihr Name kommt von einem Netz dunkle Flecken auf ihrem Körper. Sie erreicht eine Länge von 6 cm und ernährt sich von Blättern und Wurzeln der Pflanzen.

Wegschnecken: Sie sind die am häufigsten im Hochbeet zu findende Schnecken. Sie erreichen eine Länge von bis zu 20 cm und können sich sehr stark vemehren. Sie ernähren sich von lebenden Pflanzen. Unter den Wegschnecken ist vor allem die Spanische Wegschnecke im Hochbeet nicht gerne gesehen, da sie in großer Anzahl erscheint und eine ganze Ernte in einer Nacht auffressen kann.

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Foto des Autors

Es gibt kaum etwas Befriedigenderes für mich, als nach einem langen Tag im Garten die Erde unter meinen Fingernägeln zu spüren. Mein Garten ist mein Ruhepol, meine Kreativwerkstatt und manchmal auch mein kleines Chaos. Bei „Pflanzentanzen“ teile ich all die kleinen Freuden und Herausforderungen, die das Gärtnern mit sich bringt. Bist du bereit, mit mir auf diese grüne Reise zu gehen?

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