Gesunde Hortensien
- Hortensien brauchen einen halbschattigen Standort mit humusreichem, leicht sauren Substrat.
- Achte auf ausreichend große Pflanzabstände, um Pilzerkrankungen zu vermeiden.
- Viele tierische Schädlinge lassen sich ganz einfach abwaschen oder mit Hausmitteln bekämpfen, wenn sie frühzeitig entdeckt werden.
- Fördere das biologische Gleichgewicht im Garten, dann sind Nützlinge stets zur Stelle.
- Topf-Hortensien werden bei der Überwinterung im Haus gerne von Spinnmilben befallen. Hier hilft ein scharfer Wasserstrahl.
Robuste Schönheiten mit besonderen Bedürfnissen
Die prächtigen Hydrangea gelten als relativ unempfindlich. Haben sie sich erst einmal etabliert, sind sie durch tierische Schädlinge und Pflanzenkrankheiten nicht so leicht zu erschüttern. Grundvoraussetzung für gesunde Hortensien sind allerdings ein geeigneter Standort und das passende Substrat. Nicht zu heiß und zu trocken darf es für die Ziersträucher sein.
Als Moorbeetpflanzen sind sie außerdem auf ein saures Substrat angewiesen. Mit der richtigen Erde und regelmäßiger Düngung kannst Du für artgerechte Bedingungen sorgen. Auf diese Weise machst Du Deine Hortensien widerstandsfähig gegen Pilzbefall und Schadinsekten.
Hier erfährst Du alles über die richtige Pflege von Hortensien.
Diese Krankheiten befallen Hortensien
Falsches Gießen, aber auch ungünstige Witterungsverhältnisse fördern die Entstehung von Pilzkrankheiten. Manche Erreger werden auch durch Schädlinge von Pflanze zu Pflanze getragen.
Echter Mehltau
In heißen Sommern kann der Echte Mehltau Hortensien zu schaffen machen. Insbesondere solche Pflanzen, die an zu sonnigen Standorten wachsen oder zu dicht gepflanzt sind, sind betroffen. Wässere ausschließlich morgens, damit die Blätter tagsüber abtrocknen können. Gieße die Hortensien nur im Wurzelbereich und benetze das Laub nicht.
Hier erfährst Du, wie Du Deine Pflanzen gegen Echten Mehltau schützt.
Schadbild
An den Blattoberseiten ist ein weißlicher Belag zu sehen – erst punktförmig, später großflächiger. Der Pilzbelag lässt sich mit dem Finger abwischen. Mit der Zeit werden die Blätter braun und beginnen zu vertrocknen.
Bekämpfung
Mehltau lässt sich durch Milch-Spritzungen und Neemöl-Präparate in den Griff bekommen. Ein besonders effektives Fungizid zur Bekämpfung des Pilzes ist Netzschwefel. Es gilt als nicht bienengefährlich, kann jedoch Raubwanzen, Raubmilben und Marienkäfern schaden und sollte daher nur die letzte Wahl sein.
Blattfleckenkrankheit
Eine ganze Reihe an Pilzen können unschöne Flecken an den Blättern Deiner Hortensien verursachen. Lange Regenphasen, falsches Gießen oder Verletzungen an den Blättern durch tierische Schädlinge sind die häufigsten Ursachen für die Blattfleckenkrankheit.
Schadbild
Die Flecken sind meist gelblich oder rot mit braunem Rand. An der Unterseite der Blätter kann sich ein Fruchtkörper bilden. Die Pilze lassen die Blätter verkümmern oder gar absterben und hemmen das Wachstum der Hortensie.
Bekämpfung
Entferne betroffene Pflanzenteile und entsorge sie über den Hausmüll. Da die Pilzsporen über mehrere Jahre lebensfähig bleiben, darfst Du befallene Pflanzen keinesfalls kompostieren.
Ist die Erkrankung fortgeschritten, kann sie nicht mehr behandelt werden. Im Frühstadium sind eventuell Fungizide wirksam. Achte aber darauf, dass der Einsatz dieser Mittel das natürliche Gleichgewicht im Garten nicht nachhaltig stört und wiege Kosten und Nutzen gegeneinander ab.
Grauschimmel
Bei schwüler Witterung kann Grauschimmel den Hortensien zusetzen. Ein leichtes Spiel hat die lästige Pilzerkrankung, wenn die Pflanzen zu dicht stehen. Lichte die Sträucher regelmäßig aus, damit die Luft zirkulieren kann. Gieße ausschließlich morgens und nur im Wurzelbereich.
Schadbild
Blätter, Knospen, Blüten und Triebspitzen färben sich braun. Bald bildet sich ein grauer, pludriger, staubender Belag. Pflanzenteile sterben ab – im schlimmsten Fall kann sogar die ganze Pflanze eingehen. Dies kommt bei Hortensien allerdings kaum vor.
Bekämpfung
Beim ersten Anzeichen von Grauschimmel solltest Du sofort die befallenen Teile entfernen, ohne dabei die Sporen zu verteilen. Stecke den kranken Pflanzenteil am besten in eine Plastiktüte. Gelingt die Entfernung vollständig, kann es sein, dass der Pilz damit verschwunden ist und die Hortensie gesund weiterwächst.
Kehrt der Grauschimmel jedoch zurück, helfen nur noch Fungizide, deren Anwendung im Hausgarten jedoch nicht ratsam ist, da sie die Umwelt und insbesondere Gewässer schädigen.
Diese Schädlinge befallen Hortensien
Mit ihren derben, kräftigen Blättern sind Hortensien für einige beißende und saugende Schädlinge nicht besonders attraktiv. Der zarte Austrieb im Frühjahr, die Knospen und die Triebspitzen haben für Blattläuse & Schnecken dennoch ihren Reiz. Andere Tierchen wie der Dickmaulrüssler haben sich auf Pflanzen mit dickeren Blättern spezialisiert und finden daher besonderen Gefallen an Hydrangea.
Verzichte auf chemische Insektizide
Gegen die meisten Schädlinge werden im Handel Pestizide angeboten. Diese Spritzmittel sind jedoch umweltschädlich und schaden oft auch den Nützlingen. Deshalb empfehlen wir, bei der Schädlingsbekämpfung stets auf biologische Präparate zu setzen. Auf diese Weise schonst Du die natürlichen Fressfeinde diverser Schadinsekten, die Dich fleißig beim Pflanzenschutz unterstützen.
Blattläuse
Wie an den meisten anderen Pflanzen sind Blattläuse auch an Hortensien anzutreffen. Die lästigen Insekten tauchen alle Jahre wieder im Frühjahr auf und machen sich über das frische Grün her. Innerhalb kürzester zeit können sie große Kolonien bilden. Zum Glück stellt sich im Sommer meist ein Gleichgewicht ein, sodass die Plagegeister keine allzu großen Schäden mehr anrichten.
Schadbild
Zarte, junge Blätter sind gekräuselt oder eingerollt. Die Triebspitzen sind dicht an dicht mit grünen oder schwarzen Läusen besiedelt. Auch an den Blattunterseiten sitzen Kolonien von Blattläusen.
Die Blätter sind von einem glänzenden, klebrigen Belag überzogen. Sie rollen sich nach unten, verkrüppeln und können bei starkem Befall absterben. Häufig krabbeln Ameisen an den betroffenen Pflanzen auf und ab, die die Läuse melken und bewachen.
Bekämpfung
Ein leichter Blattlausbefall lässt sich ganz einfach mit dem Gartenschlauch in den Griff kriegen. Spritze die betroffenen Blätter mit einem scharfen Strahl ab. Präparate auf Basis von Neemöl, Rapsöl oder Kaliseife eigenen sich zur nützlingsschonenden Blattlausbekämpfung.
Nützlinge gegen Blattläuse
Marienkäfer, Florfliegen, Schlupfwespen, Schwebfliegen sowie diverse kleine Singvögel zählen zu den natürlichen Feinden der Blattläuse.
Ameisen verbreiten Blattläuse
Wenn Du Ameisen an Deinen Hortensien entdeckst, lohnt es sich, sofort nach Blattläusen Ausschau zu halten. Angelockt vom süßen Honigtau, den die Läuse ausscheiden, verteidigen Ameisen die Schädlinge gegen Fressfeinde und tragen die flugunfähigen Insekten weiter zur nächsten Pflanze. Auf diese Weise können sich die Blattläuse rasch ausbreiten.
Dickmaulrüssler
Dickmaulrüssler finden zähere, dickere Blätter wie die von Hortensien besonders schmackhaft. Weil die schwarzen oder braunen Käfer nachtaktiv sind, ist es schwierig, sie auf frischer Tat zu ertappen. Noch gefährlicher für die Pflanzen als die ausgewachsenen Rüsselkäfer sind die Larven. Dickmaulrüsslerlarven fressen die Wurzeln an. Das schwächt die Hortensie und macht sie anfällig für Pilzkrankheiten.
Schadbild
Die Blätter der Hortensien sind an den Rändern angefressen. Die Fraßstellen sind dabei typischerweise halbkreisförmig. Bei stärkerem Befall bleibt oft nur noch die Blattrippe stehen. Machen sich die Larven des Dickmaulrüsslers an den Wurzeln zu schaffen, kümmert die Pflanze ohne andere ersichtliche Gründe vor sich hin. Trotz regelmäßiger Bewässerung wirkt das Laub welk.
Bekämpfung
Wirklich effektiv ist nur die mechanische Bekämpfung. Dazu sammelst Du die Käfer nach Sonnenuntergang mit der Taschenlampe ab. Bei mehreren Hortensien ist das natürlich zu aufwendig. Hier kannst Du Dir mit folgendem Trick helfen: Fülle kleine Blumentöpfe mit Holzwolle oder groben Sägespänen und stelle sie unter die befallenen Hortensien. Kaum geht die Sonne auf, verkriechen sich die Käfer in den Töpfen und können leicht entfernt werden.
Nützlinge gegen Dickmaulrüssler
Nematoden sind eine exzellente Waffe gegen die Larven des Dickmaulrüsslers. Sie töten die Schädlinge innerhalb weniger Tage ab. Aber auch Gartenbewohner wie Igel, Spitzmäuse, Vögel, Eidechsen und Spitzmäuse haben Dickmaulrüssler zum Fressen gern.
Schildläuse & Wollläuse
Am häufigsten sind Schildläuse an Topf-Hortensien anzutreffen, aber auch im Beet treten sie gelegentlich auf. Weil die Tiere sehr unscheinbar sind, werden sie meist nicht sofort entdeckt. Je nach Art besitzen sie einen braunen bzw. rötlichen Schild oder sie sind weißlich und wollig behaart.
Sie ernähren sich vom Pflanzensaft und entziehen den Hortensien auf diese Weise Nährstoffe. Die klebrigen Ausscheidungen von Woll- und Schildläusen sind der perfekte Nährboden für Pilze.
Schadbild
Sind die Blätter Deiner Hortensien stark verlebt und glänzen in der Sonne, dann solltest Du sie umdrehen. An den Blattunterseiten befinden sich kleine pockenartige Gebilde oder Wollhäufchen, die auf den ersten Blick gar nicht als Tiere zu erkennen sind.
Schildläuse können auch an den Zweigen, Trieben oder Blattstielen sitzen. Der ausgeschiedene Honigtau zieht oft Ameisen an.
Bekämpfung
Wird der Befall rechtzeitig entdeckt, kannst Du die wenigen Schildläuse mit einer Zahnbürste entfernen. Dusche die Pflanze anschließend mit einem harten Wasserstrahl ab. Sind die Blätter bereits dicht besiedelt, leisten biologische Präparate auf Basis von Rapsöl gute Dienste. Wirkstoffe wie Orangenöl oder Teebaumöl töten Schildläuse effektiv ab.
Nützlinge gegen Schildläuse & Wollläuse
Ohrwürmer, Schlupfwespen und Marienkäfer finden Schild- und Wollläuse äußerst schmackhaft. Um Deine Hortensien gegen einen Befall zu wappnen, kannst Du ein Nützlingshotel in der Nähe des Hortensienbeetes aufstellen.
Schildläuse gar nicht erst einschleppen
Wenn Du eine Hortensie kaufst, solltest Du die Pflanze bereits im Gartenmarkt genau unter die Lupe nehmen und ausschließlich schildlausfreie Exemplare mit nach Hause bringen. Bei Topfpflanzen beugt eine kühle und zugleich helle Überwinterung einem Schildlausbefall vor.
Schnecken
Es gibt nur wenige Pflanzen im Garten, die vor Schnecken wirklich sicher sind. Zum Glück stehen die starkwüchsigen Hortensien mit ihren derben Blättern längst nicht ganz oben auf dem Speiseplan der gefräßigen Kriechtiere. Junge Exemplare sowie frische Triebe im Frühjahr üben dennoch eine gewisse Anziehungskraft auf Schnecken aus.
Hier erfährst Du alles über die erfolgreiche Schneckenbekämpfung im Garten.
Schadbild
Angefressene oder abgefressene Blätter und Triebe mit verdächtigen Schleimspuren. Kot an den Blättern.
Bekämpfung
Sammle die Schnecken ab und vernichte am Ende der Gartensaison überwinternde Schneckeneier durch Umgraben. Wenn sich Schnecken in Deinem Garten tummeln, solltest Du morgens statt abends gießen und vorübergehend auf das Mulchen verzichten. Kaffeesatz hält Schnecken denn und säuert außerdem den Boden an, was Hydrangea sehr zu schätzen weiß.
Nützlinge gegen Schnecken
In einem naturnahen Garten fühlen sich Schneckenvertilger wie Amseln, Drosseln, Stare, Igel, Kröten, Spitzmäuse und Blindschleichen wohl. Auch unter den Schnecken selbst gibt es eine Art, die die Eier der besonders gefräßigen Nacktschnecken frisst: Der Tigerschnegel gilt als wichtiger Fressfeind der Spanischen Wegschnecke und sollte daher unbedingt verschont werden.
Kein Salz zur Schneckenbekämpfung
Setze im kämpf gegen gefräßige Schnecken niemals Salz ein. Es lässt die Tiere langsam und qualvoll verenden und schadet auch den Pflanzen. Salz ist Gift für den Boden und stört das Bodenleben.
Spinnmilben
Spinnmilben kommen an Hortensien nahezu ausschließlich dann vor, wenn die Ziersträucher als Zimmerpflanzen gehalten werden. Auch im Haus überwinterte Hortensien werden gerne befallen.
Trockene Heizungsluft lädt die kleinen Krabbler geradezu ein, sich über die Wintergäste herzumachen. Daher solltest Du Hydrangea nach Möglichkeit im freien überwintern oder den Pflanzen einen kalten, aber hellen Standplatz in einem ungeheizten Raum zuteilen.
Hier liest Du, was Du bei Spinnmilben-Befall unternehmen kannst.
Schadbild
Kleine gelbe, weiße oder braune Punkte an den Blättern können ein erstes Anzeichen für einen Spinnmilbenbefall sein. An den Blattunterseiten sind häufig feine Netze zu erkennen. Mit der Zeit rollen sich die Blätter ein und vertrocknen.
Bekämpfung
Spinnmilben lassen sich relativ unkompliziert abtöten, indem Du die Pflanze für 10 Tage in eine transparente Plastiktüte hüllst. Auch das Besprühten mit Schmierseifenlösung erweist sich als wirkungsvoll. Im Handel sind biologische Präparate auf Ölbasis erhältlich.
Nützlinge gegen Spinnmilben
Raubmilben und Florfliegenlarven können auch in Innenräumen zur Bekämpfung von Spinnmilben eingesetzt werden. Die Larven sind im gutsortierten Fachhandel erhältlich.
Mangelerscheinungen an Hortensien
Chlorosen machen Hortensien deutlich häufiger zu schaffen als Pflanzenkrankheiten und Schädlinge. Ein zu kalkhaltiger Boden kann den Moorbeetpflanzen das Leben erschweren. Ist der pH-Wert zu hoch, sind Hortensien nicht mehr in der Lage, das im Boden vorhandene Eisen aufzunehmen.
Schadbild
Junge Blätter verfärben sich gelb. Nach und nach werden auch die älteren Blätter immer blasser. Typisches Anzeichen für einen Eisenmangel sind deutlich hervortretende grüne Blattadern, während der Rest des Blattes hellgrün bis gelblich ist.
Gegenmaßnahmen
Kurzfristig Abhilfe schafft ein Eisendünger. Als langfristige Lösung solltest Du das basische Substrat gegen Spezialerde für Hortensien, Rhododendren oder Kamelien tauschen.
Fazit
Im Allgemeinen gelten Hortensien als robust. Sind die Ziersträucher jedoch durch Hitze, Trockenheit, Nährstoffmangel und einen zu hohen pH-Wert geschwächt, haben Krankheiten und Schädlingen leichtes Spiel. Achte daher bereits beim Einpflanzen auf passende Bedingungen und das richtige Substrat. Setze die nicht zu dicht und lichte sie regelmäßig aus. Sorge dafür, dass sich Nützlinge in Deinem Garten wohlfühlen, damit sie sofort zur Stelle sind, wenn sich die ersten Pflanzenschädlinge breitmachen.