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Rosen vermehren: So geht es schnell & einfach mit diesen 6 Methoden 

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Du träumst von einem Garten voller Rosen, besitzt aber erst wenige Exemplare? Versuche Dich als Rosenzüchter und vermehre Deine Lieblingsrosen ganz einfach selbst. Wir zeigen Dir fünf Möglichkeiten zur erfolgreichen Vermehrung der unterschiedlichen Rosenarten. 

Vermehrung von Rosen im Hobbygarten

Die Geschichte der Rosenzucht

Seit mehr als 4.000 Jahren bevölkert die Königin der Blumen mittlerweile unsere Gärten. Vermutlich  aus Zentralasien inspirierte sie Rose griechische Dichter, betörte die Ägypter und galt im alten Rom gar als Glücksbringer. Schon damals wurden aus den schönen Blüten wohlriechende Öle gewonnen. Im Mittelalter stand die Heilwirkung der Pflanze im Vordergrund. 

Ihre sinnliche Erscheinung hingegen galt unter den Christen als lasterhaft. Damals pflanzten die Menschen vor allem die Apothekerrose an, deren Blüten, Früchte und Samen zu medizinischen Zwecken genutzt wurden. 

Erst im 13. Jahrhundert wurde die Rose von ihrem sündhaften Ruf freigesprochen. In den fünf Blütenblättern der einfachen Blüten meinte man die Wundmale Christi zu erkennen. Durch die Kreuzzüge fanden neue Rosensorten ihren Weg aus dem Orient nach Europa. 

Farbenvielfalt aus China mit zweimaliger Blüte

Ob Hundsrose (Rosa canina), Hundertblättrige Rose (Rosa x centifolia), Weiße Rose (Rosa alba), Essig-Rose (Rosa gallica) oder Damaszener Rose (Rosa x damascena)  – bis zu diesem Zeitpunkt blühten sämtliche bekannte Rosen weiß, rot oder rosa. Im 16. Jahrhundert schließlich hielt die Gelbe Rose (Rosa foetida) aus Asien Einzug in Europa und ermöglichte eine große Bandbreite an Blütenfarben. Ein weiterer Vorteil der zierlichen Asiatin war, dass sie zweimal im Jahr blühte.

Entstehung der modernen Edelrosen

Im 19. Jahrhundert begannen die Europäer schließlich, die verschiedenen Rosensorten zu kreuzen. Die große Bandbreite an Farben begeisterte die Menschen, sodass unzählige neue Züchtungen entstanden. Die mehrmals blühenden Teerosen sorgten für einen regelrechten Rosenboom. Im Jahr 1867 entstand durch Zufall die erste moderne Teehybride ‚La France’. Alle Rosen, die nach 1867 gezüchtet wurden gelten als moderne Rosen.

Weil die Nachfrage nach Rosen Anfang des 20. Jahrhunderts auch im Bürgertum stark anstieg,  begannen die Rosenschulen schließlich, Rosen zu veredeln, um den großen Bedarf zu decken. Bis zur Jahrhundertwende hatte man Rosen vegetativ, also durch Stecklinge und Steckhölzer, vermehrt.

Zuchtziele unterliegen dem Zeitgeist

Heute steht bei der Rosenzucht neben der Schönheit der Blüten vor allem eine hohe Resistenz gegen die typischen Rosenkrankheiten wie Rosenrost, Echter Mehltau oder Sternrußtau im Vordergrund. Eine wichtige Rolle spielen natürlich auch die Winterhärte sowie die Blühdauer. Auch die Rosenzucht unterliegt der Mode und dem Zeitgeschmack. 

In den letzten Jahren ist die Nachfrage nach stark duftenden Rosen gestiegen. Viele Rosenfans interessieren sich heute für wurzelechte Rosen, die auch kalte Winter gut überstehen und sehr alt werden können. Bei naturnahe Gärtnern liegen ungefüllte Sorten im Trend. 

"Als Rosenliebhaber solltest Du nicht ausschließlich auf stark gefüllte Sorten setzen. Einfach blühende Rosen sind eine wichtige Nahrungsquelle für Bienen und anderen Insekten. Außerdem eignen sie sich meist gut für die Vermehrung durch Aussaat."
Mein Tipp

Was ist eine ADR-Rose?

Beim Kauf einer neuen Rose steht manchmal das Kürzel ADR auf dem Etikett. Dabei handelt es sich um ein Gütesiegel der Allgemeinen Deutschen Rosenneuheitenprüfung. Weil laufend neue Rosensorten auf den Markt gebracht werden, ist es für Hobbygärtner gar nicht so einfach, den Überblick zu behalten und sich für eine gesunde und robuste Pflanze zu entscheiden. Die ADR nimmt jedes Jahr etwa 40 neue Sorten genauer unter die Lupe. Nur wenige Rosen bestehen die strenge Prüfung und erhalten im Anschluss das renommierte ADR-Gütesiegel. Wichtige Kriterien bei der Auswahl sind neben der Widerstandsfähigkeit gegen Krankheiten und einer guten Winterhärte auch optische und olfaktorische Merkmale wie eine schöne Wuchsform, ein guter Duft sowie wohlgeformte und üppige Blüten.

So vermehrst Du Deine Rosen selbst

Auf welche Art und Weise lassen sich Rosen vermehren?

Vegetativ

Bei der ungeschlechtlichen Vermehrung entsteht ein Klon der Mutterpflanze. Das Erbgut bleibt dabei unverändert. Du weißt also bereits, wie die neue Pflanze aussehen wird und erlebst keine Überraschungen. Die vegetative Vermehrung ist ideal, wenn Du von Deiner Lieblingsrose gerne mehrere Exemplare haben möchtest.

 

Die vegetative Vermehrung Deiner Rosen geschieht durch:

Generativ

Bei der geschlechtlichen Vermehrung werden die Blüten bestäubt und bilden Hagebutten, die Samen enthalten. Aus diesen Samen lassen sich nach einer kurzen Kälteperiode (Stratifizieren) junge Rosen ziehen. 

Die Nachkommen tragen Eigenschaften beider Elternteile und deren Vorfahren in sich. Durch gezielte Selektion kannst Du Einfluss auf das Erscheinungsbild und andere Kriterien nehmen und neue Sorten züchten.  

Die vegetative Vermehrung Deiner Rosen geschieht durch:

Der ideale Zeitpunkt für die Vermehrung von Rosen

Anleitungen zur Rosenvermehrung

Vermehrung durch Stecklinge

Die einfachste und schnellste Methode, Deine Lieblingsrose zu vermehren, ist die Stecklingsvermehrung. Dafür brauchst Du kein besonderes Wissen und kannst innerhalb weniger Wochen feststellen, ob Dein Vorhaben geklappt hat. Weil die meisten modernen Rosen veredelt sind, lässt sich das Ergebnis dennoch nicht exakt vorhersagen. 

Blätter und Blüten Deines Stecklings werden zwar mit denen der Mutterpflanze identisch sein, bezüglich der Wuchseigenschaften kann sich die neue Rose jedoch  unterscheiden. Auf diese Weise hast Du also die Möglichkeit Hybridrosen in wurzelechte Rosen zurückzuverwandeln, welche buschiger wachsen und deutlich robuster sind. 

Leider wurzeln die Ableger vieler veredelter Rosen schlecht an. Bei wurzelechte Rosen hingegen funktioniert die Stecklingsvermehrung meist problemlos.

"Oft funktioniert die Stecklingsvermehrung auch mit Schnittrosen aus dem Supermarkt. Wenn Du einen besonders schönen Strauß in der Vase hast, lohnt sich ein Versuch auf jedem Fall."
Mein Tipp

Folgende Hybridrosen lassen sich gut über Stecklinge vermehren:

"Prinzipiell ist die Stecklungsvermehrung von Rosen, die unter Sortenschutz stehen verboten. Solang Du die Pflanzen jedoch nur für Privatzwecke vervielfältigst, brauchst Du keine Bedenken zu haben."
Gut zu wissen

So vermehrst Du Deine Rosen durch Stecklinge

"Für einen besseren Erfolg kannst Du die Bewurzelung mit selbst hergestelltem Weidenwasser unterstützen.
Schneide dazu junge Weidenruten klein, übergieße sie mit siedendem Wasser, lass sie 24 Stunden ziehen und gieße den Sud dann durch ein Sieb."
Mein Tipp

Die Kartoffel-Methode

Im Internet kursiert seit einigen Jahren der Trick, Rosenstecklinge mittels Kartoffel zu vermehren. Doch funktioniert das tatsächlich? Und wenn ja, warum? 

Sehen wir uns die Methode genauer an: Der vorbereitete Steckling wird dabei nicht direkt in die Erde gesteckt, sondern in eine Kartoffel. Gemeinsam mit dieser wird er dann im Freiland oder in einem Topf eingepflanzt. Die Kartoffel gibt kontinuierlich die enthaltene Feuchtigkeit an den Steckling ab und sorgt dafür, dass er nicht so leicht austrocknet. Allerdings ersparst Du Dir dennoch das Gießen nicht. Vor allem in der warmen Jahreszeit, ist zumindest alle paar Tage eine zusätzliche Bewässerung notwendig. Sobald die Stecklinge erste Wurzeln bilden, können sie außerdem die in der Kartoffel enthaltenen Nährstoffe nutzen.

So ziehst Du Rosenstecklinge in Kartoffeln

Du brauchst:

So gehst Du vor

"Wenn in Deinem Garten Wühlmäuse ihr Unwesen Treiben, sollte Du auf die Stecklingsvermehrung mittels Kartoffel im Freiland verzichten. Die schmackhaften Knollen locken die gefräßigen Nager an. Leider haben Wühlmäuse nicht nur Kartoffeln, sondern auch Rosen zum Fressen gern. "
Mein Tipp

Vermehrung durch Steckhölzer

Im Herbst, wenn die Temperaturen sinken und der Boden stets ein wenig feucht bleibt, ist die beste Zeit für die Steckholz-Vermehrung. Steckhölzer gewinnst Du aus diesjährigen, verholzten Zweigen, die möglichst gerade gewachsen sind. Besonders gut geeignet sind Strauchrosen, Kletterrosen und Bodendeckerrosen

Da Du Deine Rosen im Frühjahr und Sommer schneidest, kannst Du gerade bei einem Sommerschnitt, Steckhölzer gewinnen.

Du kannst Dein Glück natürlich auch mit Beetrosen und Edelrosen versuchen, wobei hier die Anwuchsrate deutlich geringer ist. Bei der Rosenvermehrung über Steckhölzer hast Du zwei Möglichkeiten: Du kannst Die Steckhölzer entweder direkt ins Beet pflanzen oder sie, wie es viele Profigärtner machen, an einem kalten, frostfreien Raum überwintern

Die zweite Methode hat den Vorteil, dass Du im Frühjahr vor dem Auspflanzen bereits gut erkennen kannst, ob das Steckholz Wurzeln gebildet hat.

Steckhölzer schneiden und sofort pflanzen

Steckhölzer einlagern und im Frühjahr pflanzen

"Damit Du das Steckholz im Frühjahr nicht verkehrt herum einpflanzt, empfiehlt es sich das obere Ende gerade abzuschneiden, das untere Ende schräg."
Mein Tipp

Vermehrung durch Absenker

Kletterrosen und insbesondere Rambler haben lange, und mehr oder weniger biegsame Triebe. Diese Sorten kannst Du leicht durch Absenker vermehren. Im Juni, gleich nach der Blüte, ist die beste Zeit für diese Art der Vermehrung. Im Frühsommer lassen sich die Triebe noch gut biegen, ohne dass sie dabei abbrechen.

So vermehrst Du Deine Rosen durch Absenker

Vermehrung durch Samen

Von Natur aus vermehrt sich die Rose durch Samen. Ursprüngliche Sorten bilden nach der Blüte rotorange Früchte, die Hagebutten, welche bis zu dreißig gelbbraune Nüsschen enthalten. Aus jedem dieser Nüsschen kann sich theoretisch eine neue Rose entwickeln. Weil die Blüten vor der Entwicklung der Früchte bestäubt wurden, entstehen bei der Aussaat von Rosen häufig gemischte Sorten. Du kannst also nicht erwarten, dass die Nachkommen exakt so aussehen wie die Mutterpflanze. Dieser vermeintliche Nachteil kann jedoch zu durchaus spannenden Ergebnissen führen. Wenn Du Geduld und Neugier mitbringst und Dich gerne als Rosenzüchter versuchen möchtest, ist die Anzucht aus Samen eine schöne Möglichkeit, Deine Rosen zu vermehren.

Welche Rosen sind für die Aussaat geeignet?

Damit eine Rose über Samen vermehrt werden kann, muss sie natürlich in der Lage sein, Samen zu bilden. Viele Teehybride sind jedoch steril oder haben stark verkümmerte Geschlechtsorgane. Bei stark gefüllten Sorten steht außerdem die Vielzahl an Blütenblättern der Bestäubung im Wege. Wichtig für eine erfolgreiche Zucht aus Samen ist also die sorgfältige Auswahl der Elternrosen. Viele Hobbygärtner wissen gar nicht, ob ihre Rosen Hagebutten bilden, da sie die Blütenstände sofort nach dem Abblühen entfernen. Wenn Du auf eine möglichst rasche Bildung neuer Blüten Wert legst, ist das auch der richtige Weg. Ist Dein Ziel hingegen die Vermehrung, musst Du einige Hagebutten bis in den Spätherbst heranreifen lassen. 

"Rosen besitzen zwittrige Blüten, welche männliche und weibliche Organe enthalten. Damit sich eine Frucht entwickelt, muss die Blüte bestäubt werden. "
Gut zu wissen

So gelingt die Anzucht von Rosen aus Samen

"Auch wenn Du nur eine einzige Rose erhalten möchtest, solltest Du zwanzig bis dreißig Samen aussäen. Nicht alle keimen zuverlässig, einige werden beim Umpflanzen eingehen oder Krankheiten zum Opfer fallen."
Mein Tipp

Erschaffe eigene Rosensorten durch gezielte Kreuzung

Leidenschaftliche Rosenliebhaber geben sich mit dem simplen Klonen ihrer Pflanzen, wie es bei der vegetativen Vermehrung geschieht, nicht immer zufrieden. Wer bereits ein wenig gärtnerische Erfahrung mitbringt, dem bietet sich bei der Anzucht aus Samen die Möglichkeit, Rosen gezielt zu kreuzen. Dabei überlässt Du die Bestäubung nicht dem Zufall, sondern spielst selbst Biene. Indem Du den Pollen händisch überträgst, kannst Du beide Elternrosen selbst bestimmen.

"Professionelle Rosenzüchter machen unzählige Versuche, bevor ihnen die Zucht einer tollen neuen Rosensorte gelingt. Erwarte also keine Wunder von Deinen Experimenten. Mit etwas Glück können aber durchaus positive Überraschungen dabei herauskommen."
Gut zu wissen

Rosen kreuzen – so wird’s gemacht

"Manche modernen Rosen bilden keine Hagebutten aus, daher ist die Vermehrung über Samen bei der Kulturrose nicht immer möglich."
Gut zu wissen

Vermehrung durch Veredelung

Das Veredeln von Rosen ist für den Laien nicht ganz einfach. Weil Du dazu neben einer Edelsorte auch eine passende Unterlage benötigst, ist diese Methode außerdem recht zeitintensiv. In Rosenschulen und Gärtnereien, wo laufend Rosenunterlagen herangezogen werden, ist die Veredelung jedoch Gang und Gäbe. Wer einen grünen Daumen besitzt und es nicht eilig hat, kann sich jedoch durchaus auch im Hobbygarten an der Veredelung seiner Rosen versuchen.

Okulieren – die einfachste Art, Rosen zu veredeln

Die wichtigste Veredelungstechnik bei den Rosen ist das Okulieren. Dabei wird ein schlafendes Auge einer Edelrose in die Rinde einer Rosenunterlage eingesetzt. Mit einem Okuliermesser gelingt diese Art der Veredelung relativ gut, sodass sich auch weniger erfahrene Rosenliebhaber über Erfolge freuen dürfen.

Die Veredelungsunterlage

Als Unterlage eignet sich am besten eine Wildrose, weil sie kräftige Wurzeln besitzt und weniger anfällig für Krankheiten ist. Rosenschulen verwenden meist speziell für diesen zweck gezüchtete samenfeste Sorten. Gut geeignet sind verschiedene Hundsrosen Sorten wie Rosa canina ‚Pfänders‘, Rosa canina ‚Inermis‘, Rosa canina ‚Pollmeriana‘ oder die Vielblütigen Rose (Rosa multiflora). Wenn Du Deine Unterlage selbst heranziehen möchtest, musst Du rechtzeitig an die Aussaat denken. Etwas schneller geht es, wenn Du die Unterlagen von einer Gärtnerei beziehst. Zumeist sind die angebotenen Sämlinge etwa ein Jahr alt. Kaufe unbedingt mehrere Pflanzen, denn die Veredelung klappt meist nicht beim ersten Versuch.

Pflanze die Unterlagen im Herbst ins Beet. Setze sie eher flach in die Erde und häufle sie gut an. Der Abstand zwischen den Pflanzen sollte mindestens 30 cm betragen. Wässere die Unterlagen regelmäßig und versorge sie mit Dünger, damit sie zum Zeitpunkt der Veredelung möglichst vital sind. Notfalls kannst Du die Unterlagen auch noch im zeitigen Frühjahr auspflanzen, allerdings haben die Pflanzen dann nicht so viel Zeit, gut anzuwachsen.

"Wenn Du keine Geduld hast, eine Veredelungsunterlage heranzuziehen, kannst Du auch eine vorhandene Rose veredeln, wenn diese gesund und kräftig ist."
Mein Tipp

Das richtige Okuliermesser

Damit das Veredeln gut klappt, ist das richtige Werkzeug essenziell. Mit einem Küchen- oder Teppichmesser werden Deine Versuche mit hoher Wahrscheinlichkeit fehlschlagen. Ein spezielles Okuliermesser aus dem Fachhandel verfügt über extrem scharfe Klingen, die einseitig geschliffen ist. Die flache Seite der Klinge muss beim Kopulationsschnitt Richtung Edelreis beziehungsweise Richtung Unterlage zeigen. Für Linkshänder gibt es eine entsprechende Variante. Außerdem verfügt ein professionelles Okuliermesser über eine Lasche zum Lösen der Rinde, den sogenannten Rindenlöser.

Die beste Zeit zum Okulieren

Ideal für die Veredelung ist die Zeitspanne von Ende Juli bis Mitte August, wenn die Rosen gut im Saft stehen. Wässere die Rosen in den Wochen vor der Veredelung reichlich.

Rosen okulieren – Schritt für Schritt

"Beim Einsetzen des Auges in den Wurzelhals der Unterlage muss die richtige Wuchsrichtung beachtet werden. Verkehrt eingesetzt wächst das Auge nicht an."
Mein Tipp

Unterschiede zwischen wurzelechten und veredelten Rosen

Bei der Vermehrung durch Stecklinge und Steckhölzer handelt es sich nicht um Zucht im eigentlichen Sinne, sondern um das Klonen der Mutterpflanze. 

Dabei werden geeignete Triebe von einer Rose abgeschnitten und in die Erde gesteckt, wo sie im besten Fall Wurzeln bilden und somit ‚auf eigenen Wurzeln‘ wachsen. Weil die meisten modernen Rosen veredelt sind, lässt sich das Ergebnis dennoch nicht ganz vorhersagen. Blätter und Blüten Deines Stecklings werden zwar mit denen der Mutterpflanze identisch sein, bezüglich der Wuchseigenschaften kann sich die neue Rose jedoch deutlich unterscheiden.

Wurzelechte Rosen

Wurzelechte Rosen wachsen auf ihren eigenen Wurzeln und sind nicht veredelt. Sie eigen sich besonders gut für die Stecklingsvermehrung, zeichnen sich durch ihre gute Winterhärte aus und können sehr alt werden. Im Handel sind wurzelechte Rosen nur selten erhältlich. 

Wenn Du eine Edelrose über Stecklinge, Steckhölzer oder Absenker vermehrst, erhältst Du automatisch eine wurzelechte Rose. Auch bei der Vermehrung durch Aussaat entstehen wurzelechte Rosen.

Vorteile

Nachteile

Veredelte Rosen

In der kommerziellen Rosenzucht lassen sich Rosen am schnellsten durch Veredelung vermehren. Darüber hinaus ist die Nachzucht aus Stecklingen nicht bei allen Rosensorten nachhaltig. Bei der Veredelung wird eine Rose, die besonders schön und ausdauernd blüht, auf eine robuste Unterlage mit guten Wuchseigenschaften gesetzt. Eine veredelte Rose hat gegenüber einem Steckling einen Vorsprung von 3 Jahren was ihr Wurzelwerk betrifft.

Vorteile

Nachteile

Fazit

Wer Rosen liebt und gar nicht genug von ihrer Blütenpracht bekommt, kann versuchen, seine Lieblingssorten zu vermehren. Die Stecklingsvermehrung ist gar nicht schwer und bringt bei den meisten Strauchrosen, Kletter- und Ramblerrosen sowie bei Bodendeckerrosen gute Anwachsergebnisse. 

Passionierte Rosenliebhaber, die die Mühe nicht scheuen, können Rosensorten, die Hagebutten bilden, auch durch Aussaat vermehren und dabei vielleicht sogar eigene Züchtungen hervorbringen. Die Unerschrockenen unter den Hobbygärtnern wagen sich vielleicht sogar an die Veredelung heran. Auf diese Weise lassen sich mit etwas Erfahrung auch sämtliche Edelrosen zuverlässig vermehren. 

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Foto des Autors

Meine Leidenschaft für die Pflanzenwelt habe ich als Kind bei mendelschen Kreuzungsversuchen entdeckt. Seither bin ich fasziniert von allem, was wächst und blüht. Ich liebe historische Rosen, experimentiere mit dem Anbau exotischer Früchte und interessiere mich für die Wildkräuterküche. Mit meinen Artikeln möchte ich Dir Lust aufs Gärtnern machen und Deine Fragen rund ums Thema Pflanzenpflege beantworten.

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