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Damit Rosen gesund wachsen und üppig blühen, benötigen sie genug Energie in Form von Nährstoffen. Doch wann und wie oft müssen Deine Rosen tatsächlich gedüngt werden? Welche Düngemittel sind am besten geeignet und was gibt es bei der Düngung von Rosen sonst noch zu beachten? In diesem Artikel beantworten wir all Deine Fragen und geben Dir Tipps, wie Du den Nährstoffbedarf Deiner Rosen am besten deckst.
Grundregeln für die Rosendüngung
- Rosen werden 2 mal pro Saison gedüngt – im Frühjahr zu Beginn der Wachstumsperiode und im Sommer nach der ersten Blüte
- eine zusätzliche Kaliumdüngung Ende August erhöht die Frosthärte
- überdünge Deine Rosen nicht
- gib organischen Düngemitteln den Vorzug
- Topfrosen müssen häufiger gedüngt werden
Kraftnahrung für ein Blütenfeuerwerk
Wie alle anderen Pflanzen brauchen Rosen, neben Sonne und Wasser, auch regelmäßig Nährstoffe in einem ausgewogenen Verhältnis. Eines der vordergründigen Zuchtziele bei modernen Rosen ist eine üppige Blüte, die möglichst vom Frühsommer bis zum Frost andauert.
Dafür brauchen die Pflanzen viel Kraft. Während einmalblühende Wildrosen sehr genügsam sind, lassen bei Edelrosen das Wachstum und die Blühfreudigkeit zu wünschen übrig, wenn die Düngung ausbleibt. Die edlen Blütensträucher gehören zu den Starkzehrern, das heißt, sie haben einen relativ hohen Nährstoffbedarf.
Ein nährstoffarmer Boden kann die anmutigen Schönheiten außerdem anfällig für Krankheiten und Schädlinge machen.
Der optimale Boden für Rosen
Am wohlsten fühlen sich Rosen auf tiefgründigen und lockeren Lehmböden. Was den ph-Wert betrifft, bevorzugt die Königin der Blumen leicht saure, neutrale bis schwach alkalische Böden. Wenn Dein Gartenboden mittelschwer und humusreich ist und über ein gutes Wasserhaltevermögen, zugleich aber auch über ausreichend Durchlässigkeit verfügt, dann ist die Düngung keine große Sache. Ein wenig Kompost und Pferdemist alle zwei Jahre reichen hier vollkommen aus.
Sandböden aufbessern
Leider entsprechen nicht alle Böden diesen Kriterien. Doch das lässt sich in den meisten Fällen ohne allzu viel Aufwand ändern. Karge Sandböden kannst Du mit Kompost anreichern. Durch die Zugabe von Torf lässt sich die Wasserhaltefähigkeit erhöhen. Da Torf aus ökologischen Gründen jedoch bedenklich ist, empfiehlt es sich auf Torfersatzprodukte wie Holzfasern oder Kokosfasern auszuweichen. Arbeite das Material einfach oberflächlich in die Erde ein.
Schwere Böden durchlüften
Bei Deinem Gartenboden handelt es sich um einen schweren Lehm- oder Tonboden? Dann gilt es, die Bodenstruktur etwas aufzulockern. Auch hierfür sind Kompost oder Kokosfasern gut geeignet. Die regelmäßige Zugabe von gut verrottetem Stallmist führt nicht nur Nährstoffe zu, sondern sorgt auch für eine gute Durchlüftung. Um Staunässe zu verhindern, kannst Du außerdem scharfen Sand, Bimskies oder Splitt einarbeiten.
Warum soll man Rosen nicht auf Rosen pflanzen?
Eine alte Gärtnerregel besagt, dass Du Rosen nie dort pflanzen sollst, wo zuvor bereits Rosen gestanden sind. Tatsächlich fühlen sich nachgepflanzte Rosen sichtbar unwohl. Ihr Austrieb ist schwächer und die Blätter bleiben kleiner. Manchmal wachsen die Pflanzen überhaupt nicht an und gehen ein. Doch warum ist das so?
Die Ursache für diese Bodenmüdigkeit dürfte in den Wurzelausscheidungen der Pflanzen liegen. Selbst wenn Du die alte Rose vollständig entfernst, bleiben Wurzelreste im Boden zurück, die Toxine an den Boden abgeben. Außerdem sollen die Nematoden im abgestorbenen Material die zarten Wurzeln der frisch gepflanzten Rose bei der Aufnahme von Wasser und Nährstoffen behindern.
Auch wenn das Phänomen bis heute nicht restlos geklärt ist, kannst Du ihm entgegenwirken. Pflanze die Rosen entweder an einem neuen Platz im Garten oder tausche die Erde aus. Hebe dazu das alte Rosenbeet 60 cm tief aus und fülle das Loch mit frischer, humusreicher Gartenerde. Containerrosen haben besser entwickelte Wurzeln als wurzelnackte Ware. In diesem Fall reicht es, die Erde in einem Umkreis von 20 bis 30 cm zu entfernen (Tiefe 50 cm) und die alten Wurzelreste sorgfältig herauszulesen.
Wann ist der richtige Zeitpunkt für die Rosendüngung?
Damit Deine Rosen langfristig vital und blühfreudig bleiben, solltest Du sie zwei Mal pro Jahr düngen. Natürlich spielen bei der Frage nach der Häufigkeit auch die Wahl des Düngemittels sowie die Beschaffenheit Deines Gartenbodens eine Rolle. Wachsen Deine Rosen auf einem nährstoffreichen Lehmboden, müssen sie eventuell nur alle zwei Jahre gedüngt werden.
Die Frühjahrsdüngung
Das erste Mal im Jahr wird Ende März bis Anfang April gedüngt. Zu dieser Zeit sind die Rosen bereits aus dem Winterruhe erwacht und beginnen, wieder zu wachsen. Gut abgelagerter Pferde- oder Rinderdung ist optimal, um den Start in die Saison zu erleichtern. Falls Du keinen Bauern in der Nähe hast, von dem Du Dung beziehen kannst, kannst Du Rinder- oder Pferdemist in Form von Pellets im Gartencenter kaufen. Auch andere Düngemittel wie Hornspäne sowie organische Spezialdünger für Rosen sind bestens geeignet, um Deine Rosen frühjahrsfit zu machen.
Nachdüngung im Sommer
Nach der ersten Blüte haben Deine Rosen einen Großteil der Nährstoffe verbraucht. Für remontierende Rosen ist die Saison damit jedoch noch lange nicht gelaufen. Die meisten modernen Rosen blühen zumindest ein zweites Mal. Viele Edelrosen stehen sogar bis zum Frost mit Pausen von nur wenigen Wochen ständig in Blüte. Damit sie wieder Kraft sammeln können, um erneut Knospen zu bilden, erhalten sie zwischen Ende Juni und Anfang Juli eine weitere Portion Rosendünger. Nun ist ein Dünger mit Sofortwirkung gefragt. Hier empfiehlt sich ein organisch-mineralischer Volldünger, dessen mineralischer Anteil besonders schnell wirkt. Wer möchte, kann aber auch hier auf rein organischen Dünger setzen. Die Sommerdüngung sollte sparsamer ausfallen, als die Frühjahrsdüngung.
Abschlussdüngung im August
Prinzipiell reichen zwei Düngungen pro Jahr aus. Zwischen Mitte und Ende August hast Du jedoch die Möglichkeit für den Winter vorzubauen. Zu diesem Zeitpunkt sollten Deine Rosen keinen stickstoffhaltigen Dünger mehr erhalten.
Das Mittel der Wahl ist nun eine (stickstofffreie!) Kaliumdüngung wie Kalimagnesia. Aus dem natürlichen Mineral Kieserit gewonnen enthält Kalimagnesi ungefähr 30 % Kalium, 10 % Magnesium sowie 15 % Schwefel. Kalium stärkt das Gewebe und verbessert den Wasserhaushalt der Rosen.
Diese Abschlussdüngung macht die Pflanzen widerstandsfähig gegen Frostschäden sowie Rosen Krankheiten und Schädlinge.
Düngekalender für Rosen
- Frühjahrsdüngung: Ende März bis Anfang April
- Sommerdüngung: nach der ersten Blüte zwischen Ende Juni und Anfang Juli
- Abschlussdüngung: Mitte bis Ende August mit Kalium
- Topfrosen: laufend während der Wachstumsphase
Welcher Dünger ist der Richtige für Deine Rosen?
Für welche Art von Rosendünger Du Dich entscheidest, hängt von Deiner Einstellung zum Thema Düngen ab. Manche Rosenschulen raten zu organisch-mineralischen Volldüngern, andere geben rein organischen Düngern den Vorzug.
Rein mineralische Dünger sollten nur sehr vorsichtig angewandt werden, da sie nicht sehr umweltfreundlich sind und leicht überdosiert werden können.
Siehe auch: Die besten Rosendünger von 2024 im Vergleich
Rosen organisch düngen
Die Nährstoffe organischer Düngemittel können erst von Deinen Rosen aufgenommen werden, nachdem sie von den Mikroorganismen und Regenwürmern im Boden aufgeschlossen wurden. Deshalb braucht es eine gewisse Zeit, bis organische Rosendünger Ihre Wirkung entfalten. Auch wenn sie nicht sofort einsetzt, hält die Düngewirkung dafür lange an.
Weil organische Dünger nicht nur die Pflanzen, sondern auch die Bodenlebewesen ernähren, tragen sie dazu bei, die Bodenfruchtbarkeit zu verbessern. Sie bauen Humus auf und steigern das Wasserhaltevermögen des Bodens. Neben den Hauptnährstoffen enthalten sie eine Vielzahl an Spurenelementen und Vitaminen.
Organische Rosendünger sind in ihrer Wirkungsweise sehr schonend, aber nachhaltig. Sie können keine schnellen Veränderungen erzielen, tragen aber langfristig zu einem gesunden, fruchtbaren Boden bei. Hier besteht kaum die Gefahr einer Überdosierung. Wenn Du einmal zu viel Dünger erwischst, ist das nicht schlimm.
Kompost
Kompost kommt bei Rosen immer gut an. Er trägt zum Aufbau der Humusschicht bei und verbessert die Fähigkeit des Bodens, Wasser zu speichern. Allerdings muss der Kompost gut verrottet sein, um seine positive Wirkung zu entfalten. Arbeite den Kompost oberflächlich im Wurzelbereich der Rosen ein.
Pferde- und Rinderdung
Stallmist von Rindern und Pferden steht bei Rosen ebenfalls hoch im Kurs. Auch hier ist es wichtig, ausschließlich gut abgelagerten Dung zu verwenden.
Falls Du frischen Mist von einem Bauern beziehst, solltest Du ihn noch mindesten ein halbes Jahr verrotten lassen, bevor Du ihn auf Deinen Rosenbeeten verteilst. Garantiert verwendungsfertig und einfach in der Ausbringung ist getrockneter Stallmist in Pelletsform auf dem Gartencenter. Rechne etwa mit einem Bedarf von etwa 200 Gramm pro Quadratmeter.
Hornspäne & Hornmehl
Als natürlicher Stickstoffdünger sind Hornspäne gut zur Düngung von Rosen geeignet. Der richtige Zeitpunkt für die Verwendung ist im Rahmen der Frühjahrsdüngung Anfang April. Zu Beginn der Wachstumsphase haben die Rosen einen höheren Stickstoffbedarf.
Hornspäne haben den Vorteil, dass sie sich nur langsam zersetzen und so ihre Nährstoffe nach und nach abgeben. Die Wirkung hält etwa drei Monate an. Hornmehl hingegen lässt sich gut als organischer Kurzzeitdünger mit Sofortwirkung einsetzen. Weil das Produkt fein vermahlen ist, können die Nährstoffe von den Wurzeln rasch aufgenommen werden.
Pflanzenjauchen
Rosenliebhaber mit einem Faible für DiY-Projekte haben die Möglichkeit, ein wirksames und kostenloses Düngemittel für ihre Rosen zu brauen: Brennnesseljauche gilt als schonender, stickstoffreicher Dünger, der das Pflanzengewebe stärkt und die Rosen resistent gegen Krankheiten und Schädlinge macht. Auch Beinwelljauche ist gut geeignet. Sie enthält viele Eiweißstoffe, Stickstoff und Kalium sowie Mineralstoffe und Spurenelemente.
Hier erfährst Du mehr über die Herstellung und Anwendung von Brennnesseljauche.
Fertige organische Düngemittel
Wenn Du weder Zeit noch Lust hast, einen Komposthaufen zu hegen und zu pflegen, Stallmist reifen zu lassen oder Jauchen anzusetzen, kannst Du auf fertige organische Düngemischungen für Rosen zurückgreifen. Der Vorteil dabei ist, dass diese Düngemittel alle Nährstoffe, die Deine Rosen brauchen, enthalten – und zwar in einem ausgewogenen Verhältnis. Du hast also keine zusätzliche Arbeit, sondern musst lediglich jeder Pflanze eine Portion verabreichen.
Hausmittel als Rosendünger – kostenlose Snacks für zwischendurch
Folgende Hausmittel sind gute Nährstofflieferanten, die Deine Rosen zum Strahlen bringen und keinen Cent kosten.
Bananenschalen
Rosen lieben Bananenschalen, denn diese sind sehr nährstoff- und mineralstoffreich. Sie enthalten viel Kalium sowie Magnesium und Calcium. Kaufe Bio-Bananen – sie sind besser für Dich und für Deine Rosen. Schneide die Schale in kleine Stückchen und lass sie trocknen und bewahre sie an einem luftigen, trockenen Ort auf. Arbeite regelmäßig eine Portion der getrockneten Schalenstückchen im Wurzelbereich jeder Rose ein. Du kannst die Pflanzen die ganze Saison hindurch mit Bananenschalen düngen, ohne dass die Gefahr einer Überdüngung gegeben ist.
Haare & Fingernägel
Manche Menschen ekeln sich bei dem Gedanken, Haare und Fingernägel zum Düngen zu verwenden. Doch im Prinzip handelt es sich hier um dasselbe Material wie bei gekauften Hornspänen. Diese werden aus den geschroteten Hörnern und Hufen von Schlachtvieh hergestellt. Auch Deine Haare und Nägel bestehen aus Horn und enthalten Stickstoffverbindungen, die sich als wirkungsvoller Dünger für Deine Pflanzen einsetzen lassen. Weil sich diese Materialien nur langsam zersetzen, sind sie ein guter und schonender Langzeitdünger. Wenn Du das nächste mal Deine Haare schneidest, solltest Du die abgeschnittenen Spitzen nicht im Müll entsorgen. Arbeite sie stattdessen im Wurzelbereich Deiner Rosen ein.
Eierschalen
Eierschalen sind reich an Kalk und Mikronährstoffen wie Fluor, Kupfer, Eisen, Mangan, Molybdän, Phosphor, Schwefel, Zink und Silizium. Wenn Dein Boden eher kalkarm ist, kannst Du Deinen Rosen von Zeit zu Zeit zerkleinerte Eierschalen verabreichen. Wer jedoch in einer Gegend mit stark kalkhaltigem Leitungswasser wohnt, sollte darauf lieber verzichten.
Kaffeesatz
Wer viel Kaffee trinkt, hat stets ein gutes, kostenloses Düngemittel zur Hand. Kaffeesatz ist reich an Stickstoff, Kalium und Phosphor. Trockne den täglich anfallenden Kaffeesatz und sammle ihn. Verabreiche jeder Rose einmal monatlich eine Tasse Kaffeemehl und arbeite es gut in den Boden ein. Er trägt zur Humusbildung und zur Bodenbelüftung bei, da er Regenwürmer magisch anzieht.
Rosen mit Mineraldüngern düngen
In der Regel handelt es sich bei rein mineralischen Rosendüngern um industriell hergestellte Produkte. Weil die Herstellung sehr energieaufwendig ist und zur Veränderung des globalen Stickstoffkreislaufes beiträgt, ist sie bei klimabewussten Menschen in Verruf geraten. Das Nitrat im Mineraldünger kann von den Pflanzen nicht vollständig aufgenommen werden. Versickert es im Boden, belastet es das Grundwasser. Manche Inhaltsstoffe sind gesundheitlich bedenklich, sodass Eltern kleiner Kinder und Haustierbesitzer bei der Verwendung von Mineraldüngern Vorsicht walten lassen sollten.
Mineralische Dünger haben aber auch Vorteile: Sie sind in der Lage, einen akuten Mangel rasch auszugleichen. Im Vergleich zu organischen Rosendüngern sind sie meist billiger. Durch die einfache Anwendung sind insbesondere flüssige Mineraldünger perfekt für Topfrosen geeignet. Allerdings ist bei der Dosierung Vorsicht geboten. Eine Überdüngung kann Deinen Rosen schaden. Junge Rosen solltest Du daher besser nicht mit mineralischen Düngern düngen. Weil die Produkte nur eine kurze Wirkungsdauer besitzen, muss bald nachgedüngt werden. Bei langfristiger Verwendung im Freiland kann der Gartenboden verarmen – das Bodenleben kommt zum erliegen und der Humus wird abgebaut.
Rosen mit organisch-mineralischen Volldünger düngen
Wer die Vorteile von organischen Düngemitteln mit der schnellen Wirkung von Mineraldüngern kombinieren möchte, kann zu einem Volldünger für Rosen greifen. Diese Produkte enthalten neben einer Vielzahl an organischen Stoffen auch mineralische Zusätze, die sofort wirken.
Sie sind perfekt auf die Bedürfnisse von Rosen abgestimmt und können sowohl im Frühjahr als auch bei der zweiten Düngung im Sommer eingesetzt werden. Der Gehalt an organischen Bestandteilen sorgt für einen gesunden Boden. Richtig dosiert schaden diese Mittel den Bodenlebewesen nicht. Allerdings sind sie nicht ganz so umweltfreundlich wie rein organische Dünger.
Volldünger sind in flüssiger und in fester Form erhältlich. Für Kübelrosen sind Flüssigdünger ideal, bei der Anwendung im Freiland hingegen ist der Kauf von Pulver oder Granulat wirtschaftlicher. Granulat lässt sich sauber verteilen und verklumpt bei der Lagerung nicht. Beim Ausbringen von pulverförmigem Rosendünger empfiehlt sich eine Staubmaske.
Blaukorn für die Rosen?
Wenn Du reine Mineraldünger für deine Rosen verwenden möchtest, solltest Du auf speziell für Rosen konzipierte Produkte zurückgreifen. Immer wieder wird Blaukorn zwar von professionellen Gärtnern auch für die Düngung von Rosen empfohlen. Langfristig kann das stickstofflastige Produkt jedoch Schaden anrichten, weshalb ich davon abraten möchte.
Nach einer Düngung mit Blaukorn wachsen Deine Rosen zwar kräftig, doch sie bilden vor allem lange Triebe ohne Blüten aus. Diese mastigen, weichen Pflanzenteile sind instabil, witterungsempfindlich und anfällig für Schädlingsbefall sowie für die typischen Rosenkrankheiten.
Im Boden sammeln sich mit der Zeit Mineralsalze an, die kaum mehr abgebaut werden können. Die Bodenorganismen sterben ab und die Bodenstruktur leidet.
Lass daher bei der Pflege Deiner Rosen besser die Finger von Blaukorn!
Welche Nährstoffe benötigen Rosen?
- Stickstoff (N) – für das Wachstum und die Entwicklung neuer Triebe und Blätter
- Phosphor (P) – für die Blütenbildung
- Kalium (K) – für eine gute Frosthärte und mehr Resistenz gegenüber Schädlingsbefall und Pilzkrankheiten
- Calcium (Ca) – für die Blattatmung und die Zellteilung, reguliert den pH-Wert des Bodens
- Magnesium (Mg) – für die Fotosynthese und die Regulierung des Wasserhaushalts
- Schwefel (S) – für die Bildung von Aminosäure
- Eisen (Fe) – für die Bildung des Blattgrüns
- Mangan (Mn) – für die Fotosynthese und für den Eiweißstoffwechsel
- Kupfer (Cu) – für den Eiweißaufbau, tötet Pilze
- Zink (Zn) – für die Zellstreckung
- Bor (B) – für die Bildung von Calcium und Natrium
- Molybdän (Mo) – für einen funktionierenden Stoffwechsel
Nährstoffmangel bei Rosen – so erkennst Du, was Deinen Rosen fehlt
Wenn sich Deine Rosen nicht wohl fühlen, zeigen sie Dir das sehr deutlich. Die Blüten sind kleiner als üblich und manchmal unvollständig ausgebildet. Die Triebe sind schwach und dünn, die Blätter blass, mit verfärbten oder abgestorbenen Rändern. Insgesamt ist eine Rose, die an Nährstoffmangel leidet, viel anfälliger für Schädlingsbefall und Krankheiten. Damit Du richtig handeln kannst, haben wir hier die typischen Mangelsymptome aufgelistet:
Stickstoffmangel: Die Rose hat blasse, gelbliche Blätter und bildet viele Blindtriebe.
Phosphormangel: Die Rose wächst kaum und weist verfärbte Blätter auf, die sie manchmal sogar abwirft.
Kaliummangel: Bei den älteren blättern sind die Blattspreiten rotbraun verfärbt. Die jungen Blätter haben überhaupt einen rötlichen Farbton. Die Blüten bleiben klein und sehen kränklich aus. Kaliummangel tritt häufig bei sehr endigen Böden auf.
Bormangel: Das Dickenwachstum ist vermindert, was sich in Kümmerwuchs äußert. Häufig treten Chlorosen auf, weil die Rose durch den Bormangel zu wenig Calcium und Natrium aufnehmen kann.
Kupfermangel: Ein Mangel an Kupfer kann zu einem Stickstoffüberschuss führen. Dieser äußert sich in mastigem Wachstum, weichen, instabilen Trieben und einer erhöhten Anfälligkeit für Krankheiten und Schädlinge sowie für Erfrierungen.
Manganmangel: Die Blätter werden gelb und sterben ab. Weil das Wurzelwachstum gehemmt ist, bleibt die Pflanze klein.
Molybdänmangel: Fehlt der Rose Molybdän, zeigen sich braune Ränder an den Blättern. Die Blütenbildung kann ausbleiben.
Zinkmangel: Ein typisches Symptom für Zinkmangel ist Zwergwüchsigkeit.
Magnesiummangel: Die Blätter haben helle Flecken, werden gelb und schließlich von den Bereichen rund um die Blattnerven ausgehend braun. Der Blattrand und die Blattnerven bleiben grün. Bei Magnesiummangel sind außerdem die Blüten unterentwickelt. Der Mangel lässt sich durch die Gabe von Algenkalk, Dolomiten, Bittersalz, Magnesium-Ammonsalpeter oder Kalksteinmagnesium beheben.
Eisenmangel: Blattchlorosen – blassgelbe Blätter, häufig durch zu hohen Kalkgehalt im Boden ausgelöst. Wie Du Chlorosen entgegenwirkst, wird hier noch ausführlicher behandelt.
Du möchtest mehr über alle wichtigen Pflanzennährstoffe erfahren und lernen, wie Du Mangelsymptome sowie Nährstoffüberschuss richtig diagnostizierst? Dieser Artikel verrät Dir, welche Nährstoffe Rosen und alle anderen Pflanzen zum Leben brauchen.
Eine Bodenanalyse gibt Gewissheit
Wenn Du beim Düngen Deiner Rosen alles richtig machen möchtest, solltest Du eine professionelle Bodenanalyse durchführen lassen. Dazu nimmst Du Bodenproben aus einer Tiefe von etwa 60 cm und schickst sie an ein Labor, das Bodentests durchführt. Einige Rosenschulen bieten ebenfalls eine Bodenanalyse an.
Grundsätzlich lässt sich sagen, dass Rosen unter folgenden Bedingungen am besten gedeihen:
- pH-Wert: zwischen 5,5 und 6,5 (bei Rugosa-Rosen zwischen 4,5 und 5,5)
- Stickstoffgehalt: 10- 30 mg Nitrat pro Liter Erde
- Phosphor: 60 - 80 mg
- Kalium: 85 - 150 mg
- Magnesium: 20 - 25 mg
- Mangan: 150 - 250 ppm
- Kupfer: 10 - 40 ppm
- Bor: 0,3 - 2 ppm
7 Tipps für die Rosendüngung
1. Düngen löst nicht alle Probleme
Das wichtigste Kriterium, damit sich Deine Rosen bei Dir wohlfühlen, ist ein natürliches Gleichgewicht im Garten. Ein gesunder Boden lässt sich nicht durch eine schnelle Düngergabe erreichen, sondern ist das Ergebnis umsichtigen und vorausschauenden Gärtnerns. Insbesondere hochkonzentrierte chemische Düngemittel richten oft mehr Schaden an, als sie nützen.
2. Gezieltes Düngen schont den Boden
Dünge also nicht wild drauf los, sondern sieh Dir Deinen Boden erst einmal genau an. Eine Bodenanalyse hilft Dir zu ermitteln, welche Nährstoffe tatsächlich zugeführt werden müssen. Vor dem Einsatz mineralischer Düngemittel ist ein Bodentest unabdingbar, denn diese Stoffe können den ph-Wert verändern. Falsch eingesetzt oder zu hoch dosiert, bringen sie den Boden schnell aus dem Gleichgewicht und stören das Bodenleben.
3. Vermeide Überdüngung – weniger ist mehr
Ganz gleich, ob Du organisch, mineralisch oder mit organisch-mineralischem Volldünger düngst, es gibt keine einfache Formel für die richtige Dosierung. Einerseits hängt die benötigte Düngermenge vom Nährstoffgehalt des verwendeten Produkts ab, andererseits natürlich auch vom Nährstoffvorrat Deines Bodens. Halte Dich bei der Dosierung an die Angaben des Herstellers – verwende im Zweifelsfall lieber etwas weniger Dünger.
4. Richtig handeln bei Chlorosen
Deine Rosen haben ungewöhnlich helle Blätter, die Blattadern bleiben jedoch dunkelgrün? Dabei handelt es sich um die typischen Symptome einer Chlorose. Deinen Rosen mangelt es an Eisen, sie sind nicht in der Lage ausreichend Chlorophyll zu bilden. Dadurch wird das Laub gelb bis weiß, die grünen Blattadern lassen es wie marmoriert wirken.
Wodurch entsteht der Eisenmangel?
- Chlorosen treten meist bei kalkhaltigen Böden auf. Je nachdem, wie viel Phosphor der Boden enthält, zeigen sich erste Symptome ab einem pH-Wert von 7,5.
- Werden die Rosen regelmäßig mit stark kalkhaltigem Wasser gegossen, kann mit der Zeit ebenfalls ein Eisenmangel entstehen.
- Ein dauerfeuchter Boden begünstigt Chlorosen.
- Ist der Untergrund stark verdichtet, führt dies langfristig zu Eisenmangel.
So gehst Du gezielt gegen Chlorosen vor:
- Ermittle den pH-Wert mittels Schnelltest.
- Liegt der pH-Wert über 7,5, kannst Du ihn durch das Einarbeiten von Harnstoff oder Ammoniumkarbonat (kohlensaures Ammoniak) absenken. Der beste Zeitpunkt für diese Maßnahme ist der Winter.
- Besteht das Problem danach noch immer, solltest Du eine Bodenanalyse durchführe lassen, um zu sehen, ob es dem Boden an Eisen mangelt. Häufig ist im Boden nämlich ausreichend Eisen vorhanden, kann jedoch von der Pflanze aufgrund des zu hohen pH-Werts nicht aufgenommen werden.
- Als langfristige Maßnahmen empfiehlt es sich, die Rosen fortan mit Regenwasser zu gießen.
- Ergibt die Analyse, dass tatsächlich zu wenig Eisen enthalten ist, bietet sich das Einarbeiten von eisenhaltigen Gesteinsmehlen an.
- Auch das regelmäßige Einarbeiten von Kompost lässt den ph-Wert mit der Zeit absinken.
5. Junge Rosen brauchen bei der Pflanzung keinen Dünger
An der Frage, ob Du Deine Rosen bereits beim Einpflanzen mit Dünger versorgen sollst, scheiden sich die Geister. Während viele Gärtner empfehlen, bei Neupflanzungen eine Portion Rosendünger zu geben, raten einige renommierte Rosenschulen davon ab. Wenn Dein Gartenboden gut aufbereitet ist, benötigen frisch gepflanzte Rosen generell keinen Dünger.
Die empfindsamen Wurzeln können durch den erhöhten Salzgehalt, den eine Düngung mit sich bringt, beschädigt werden.
6. Rosen mulchen
Eine Mulchschicht kühlt den Boden bei Hitze und schützt ihn vor dem Austrocknen. Zugleich wird in kühleren Perioden nachts die Tageswärme länger gehalten. Das Mulchmaterial unterdrückt das Unkrautwachstum und verrottet nach und nach, die Mikroorganismen im Boden verwandeln es dabei in einen sanften Dünger.
Ab dem 3. Standjahr ist eine Mulchschicht aus gut ausgereiftem Kompost optimal.
7. Rosen im Topf richtig düngen
Wer seine Rosen im Topf hält, muss ganz besonders auf eine gute und regelmäßige Düngung achten. In einem Pflanzgefäß steht der Pflanze nur wenig Substrat zur Verfügung, das im Gegensatz zu einem natürlichen Boden schnell ausgelaugt ist. Neben der Grunddüngung empfiehlt sich hier daher eine regelmäßige Versorgung mit Flüssigdünger. Verabreiche Deiner Rose während der Wachstumsperiode einmal wöchentlich einen speziellen Flüssigdünger für Rosen.
Auch hier hast Du die Wahl zwischen organischen, organisch-mineralischen und rein mineralischen Produkten. Ich empfehle, organischen Produkten den Vorzug zu geben. Zwar können chemische Mittel bei der Kübelkultur keine direkten Umweltschäden anrichten, doch die Rosen profitieren von der sanfteren Wirkung. Außerdem musst Du so keine Bedenken haben, wenn sich kleine Kinder oder Haustiere an den Pflanzgefäßen zu schaffen machen.
Fazit
Als Starkzehrer benötigen moderne Edelrosen eine gute Nährstoffversorgung, um prächtig zu gedeihen. Allerdings schadet eine Überdosierung von Dünger den Blütensträuchern mehr als sie nützt. Vor allem synthetische Dünger, aber auch frischer Stallmist und zu wenig ausgereifter Kompost können den empfindsamen Wurzeln schaden. Ein gesunder Boden ist die Grundvoraussetzung dafür, dass sich die Rosen wohl in Deinem Garten fühlen. Um ein aktives Bodenleben zu fördern und die Humusbildung anzuregen, solltest Du organischen Rosendüngern den Vorzug geben. Sie brauchen zwar etwas Zeit, um ihre Wirkung zu entfalten, sind jedoch nachhaltiger und schonender.
Quellen:
- https://www.rosenhof-schultheis.de/Informatives/Rosen-Ratgeber/Rosen_duengen/index.html
- http://www.rosenzentrum.de/gesunder-boden/naehrstoffmangel/naehrstoffe-duengen
- https://www.rosenparadies-loccum.de/rosen-pflege/die-pflege-der-rosen/tipps-erfahrungsberichte-der-richtige-rosendünger
- https://www.mein-schoener-garten.de/gartenpraxis/ziergaerten/rosen-duengen-28851
- https://www.hausgarten.net/gartenpflege/duengung/rosenduenger.html