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Garten im Dezember: Das kannst Du im Garten jetzt tun (und sogar säen!)

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Wenn Kerzenschein und Lebkuchenduft das Haus erfüllen, kehrt im Garten Ruhe ein. Leidenschaftliche Hobbygärtner finden jedoch selbst im besinnlichsten Monat des Jahres einiges zu tun. Hier erfährst Du, welche Gartenarbeiten Du im Dezember erledigen kannst, und was man jetzt an Gemüse, Blumen bzw. Stauden sogar säen kann. 

Gartenmonat Dezember

Das Jahr bewegt sich mit großen Schritten auf sein Ende zu. Die Sonne geht spät auf und früh wieder unter. Dementsprechend ruhig ist es in der Natur geworden. Auf den ersten Blick sieht es so aus, als würde der Garten einen Winterschlaf halten. Wer im Dezember längere Zeit im Freien verbringt, wird bemerken, dass selbst jetzt noch reges Treiben herrscht.

Die heimischen Wintervögel sind zurzeit mit der emsigen Futtersuche beschäftigt. Unterstütze sie dabei, denn sie zählen zu den effektivsten Schädlingsvernichtern. Während der warmen Jahreszeit werden Dir die gefiederten Gartenbewohner Deine Fürsorge mit wohlklingenden Liedern danken.  

Auch im Staudenbeet tut sich jetzt noch was. Nach und nach erwachen die sogenannten Winterblüher zum Leben und bringen Farbe in den winterlichen Garten.

Bei milder Witterung ist es auch im Dezember möglich, Zwiebelblumen, Gehölze und Obstbäume pflanzen. Die richtig Hartgesottenen unter den Gemüsen und Blumen dürfen jetzt noch ausgesät werden.

Gemüse säen im Dezember

Als lichtärmster Monat ist der Dezember nicht gerade für die Aussaat prädestiniert. Dennoch gibt es einige wenige Pflanzen, die auch während dieser feuchtkalten, dunklen Zeit ausgesät werden können.  

Diese Gemüse kannst Du jetzt säen

Kältereiz als Keim-Turbo

Bei sogenannten Kaltkeimern oder Frostkeimern hindern austriebshemmende Hormone die Samen an einer sofortigen Keimung. Erst nach einer Kälteperiode werden diese Stoffe abgebaut und die Samen können keimen.

Rhabarber kann durch Aussaat oder Teilung vermehrt werden, wobei das Teilen die schnellere und vielversprechendere Methode ist. Beide Arten der Vermehrung können auch noch im Dezember vorgenommen werden, solange der Boden nicht gefroren ist.

Bärlauch zählt ebenfalls zu den Kaltkeimern und kann zwischen Oktober und März direkt ins Freiland gesät werden. Die Keimdauer beträgt je nach Aussaatzeitpunkt und Witterung vier bis 12 Wochen. Als Waldpflanze fühlt sich das gesunde Würzkraut an einem schattigen und feuchten Standort unter Gehölzen am wohlsten.

Kerbelrüben – Delikatessen mit Seltenheitswert

Ein fast vergessenes Wurzelgemüse, die Kerbelrübe (Chaerophyllum bulbosum), braucht die winterliche Kälte, damit die Samen keimen können. Üblicherweise wird die historische Gemüsesorte im Oktober gesät. Doch auch im Dezember ist noch Zeit dazu. Denn das Saatgut des Frostkeimers erlangt seine volle Keimfähigkeit erst, nachdem es mehrere Wochen lang tiefen Temperaturen ausgesetzt war. Zu sprießen beginnt das zarte Grün dann im kommenden Frühjahr.

Während der Keimung muss das Beet schön feucht gehalten werden, sonst vertrocknen die Samen. Im Frühsommer bildet die Pflanze bis zu 10 Zentimeter lange verdickte Wurzeln. Die Schale ist bräunlich, das Innere weiß. Sobald im Juli die Blätter vergilben, erfolgt die Ernte. Roh genossen schmecken Kerbelrüben nach Pastinaken. Wenn du sie kochst, erlangen sie ein feines Maronen-Aroma. 

Im Gewächshaus ist auch gegen Ende des Jahres noch nicht Schluss. Feldsalat, Schnittlauch und Winterportulak keimen dort selbst jetzt noch.  

Minigarten auf der Fensterbank

Während der trüben Wintermonate sind frische Vitamine besonders wichtig. Auf der Fensterbank lassen sich das ganze Jahr über Sprossen heranziehen. Eine besonders einfache Methode ist ein Sprossenglas. Das diesem Behältnis kultivierst Du innerhalb weniger Tage gesunde Vitalstoff-Bomben auf kleinstem Raum. 


Ob Kresse, Mungbohnen, Alfalfa, Radieschen, Rettich, Linsen, Leinsamen oder Kichererbsen – mit Sprossen bringst Du ohne viel Aufwand gesunde Abwechslung auf den Teller.

Hülsenfrüchte blanchieren

Die Sprossen von Hülsenfrüchten wie Linsen und Kichererbsen enthalten Blausäure und schwer verdauliche Eiweiße. Blanchiere sie daher vor dem Verzehr mindestens fünf Minuten lang. Die Sprossen lassen sich auch einfrieren. Dadurch wird ihre Garzeit etwas verkürzt.

Blumen & Stauden im Dezember

Zugegeben, der Dezember ist keine blütenreiche Zeit. Dennoch gibt es einige Gewächse, die sich mitten im Winter von ihrer schönsten Seite zeigen. 

Du hast es verabsäumt, Zwiebelblumen wie Tulpen, Krokusse, Narzissen rechtzeitig im Herbst zu stecken? Es ist auch jetzt noch nicht zu spät. Nutze wärmere Tage ohne Bodenfrost, um die Frühlingsboten zu pflanzen.

Christrosen – die Stars im Wintergarten

Weiße Christrose im Dezember

Während die anderen Pflanzen ihren Winterschlaf halten, haben Christrosen (Helleborus niger) ihren großen Auftritt. Frost und Schnee können ihren zauberhaften weißen Blüten nichts anhaben. Bei frostfreier Witterung können die prächtigen Stauden auch im Spätherbst oder sogar noch Anfang Dezember gepflanzt werden.

Lenzrosen – farbenfrohe Frühlingsboten

Kaum sind die Christrosen verblüht, öffnen ihre Verwandten, die anmutigen Lenzrosen (Helleborus orientalis) ihre Blüten. Hier hast Du die Qual der Wahl zwischen tollen Farbtönen – von zartem Rosa über dunkles Rot bis zu fast schwarzen Violetttönen. Einige verzaubern mit raffiniert gesprenkelten Blütenblättern.

Diese Blumen kannst Du jetzt säen oder pflanzen

Frostkeimer im Staudenbeet

Bei mildem Wetter können Pfingstrosen (Paeonia officinalis) bis in den Dezember hinein gepflanzt werden. Decke Deine frisch gesetzte Paeonia mit Laub oder Reisig ab, um sie während ihres ersten Winters vor Frost zu schützen. Du willst Pfingstrosen aus Samen ziehen? Dazu ist nun ebenfalls ein guter Zeitpunkt, denn die Kältekeimer haben eine recht lange Keimphase. Raue die harte Schale der Samen vor dem Einpflanzen mit Schleifpapier auf, dann können sie das Wasser im Boden besser aufnehmen.

Duftveilchen sind recht anspruchslos und können vom Spätherbst bis ins Frühjahr gepflanzt werden, so lange der Boden frostfrei ist. Die Aussaat erfolgt ab Ende Oktober, bei passendem Wetter gerne auch bis Ende des Jahres. In Einzelstellung kommen die zarten Pflanzen nicht ausreichend zur Geltung. In kleinen Gruppen bilden sie hübsche Nester aus duftenden Blüten. Haben sich die Veilchen erst einmal etabliert, vermehren sie sich von ganz alleine weiter.  

Der Diptam (Dictamnus albus) zählt zu den malerischen Stauden für sonnige Beete. Seine prächtigen rosafarbenen Blüten verströmen einen wunderbar herben Zitronenduft. In den hübschen Kapselfrüchten befinden sich die Samen. Bis zur Keimung können eineinhalb Jahre vergehen. Es handelt sich um Lichtkeimer und um Kaltkeimer. Daher darf das Saatgut nicht mit Erde bedeckt werden, sondern sollte den Winter über auf dem Beet liegen bleiben.

Mit seinen intensiv blauen Blüten kommt der Stengellose Enzian (Gentiana acaulis) in Steingärten und auf Trockenmauern wunderbar zur Geltung. Für die Aussaat der alpinen Staude ist im Dezember genau der richtige Zeitpunkt gekommen. Als Kaltkeimer und Dunkelkeimer entwickeln sich die Samen am besten, wenn Du sie in Schalen säst, mit Substrat bedeckst und die Töpfe den Winter über draußen stehen lässt.

Mit seinen herzförmigen Blüten sorgt das Tränende Herz (Lamprocapnos spectabilis) für Romantik im Garten. Die anmutige Staude bevorzugt lichten Schatten und eher kühle und feuchte Standorte. Sammle die Samen im Frühsommer nach der Blüte und säe sie zwischen Oktober und Dezember direkt ins Beet.

Gartenarbeiten im Dezember

Jetzt ist auch noch ein guter Zeitpunkt, um Rhabarber zu teilen.

Ernten im Winter

Grünkohl, Kohlsprossen, Porree und Feldsalat kannst Du selbst im Schnee ernten. Die kühle weiße Decke schützt die Wintergemüse sogar vor starken Temperaturschwankungen. Lässt die weiße Pracht zu lange auf sich warten, solltest Du die Beete mit Reisig oder Vlies abdecken.

Befreie Bäume von Misteln

Alte Obstbäume und andere Bäume sind oft von Misteln (Viscum album) besiedelt. Das sieht zwar hübsch aus, die Sandelholzgewächse gelten jedoch als Halbschmarotzer. Sie entziehen den Bäumen Wasser und Nährstoffe und schwächen den Ertrag von Apfel- und Birnbäumen.

Da Misteln als weihnachtlicher Türschmuck beliebt sind, ist nun der perfekte Zeitpunkt gekommen, die Parasiten von den Bäumen zu schneiden. Sollten die Äste durch den Bewuchs brüchig geworden sein, empfiehlt es sich, diese Stellen im Januar zu entfernen.

Sonnenschirme reinigen

Sie waren die ganze Gartensaison im Einsatz und sehen dementsprechend mitgenommen aus. Im Dezember ist genügend Zeit, die Sonnenschirme von Grünspan, Stockflecken, Pollen und Vogelkot zu reinigen. Im Anschluss solltest Du die Imprägnierung auffrischen.

Hier erfährst Du, wie Du Sonnenschirme fachgerecht pflegst. 

Regenrinnen säubern

Die herbstlich bunte Pracht ist dahin – nun stehen die Laubbäume nackt und kahl da. Prüfe die Regenrinnen, ob farbenfrohes Herbstlaub darin gelandet ist. Entferne bei dieser Gelegenheit gleich Moos und andere Verschmutzungen. 

Nur wenn die Dachrinnen frei sind, kann das Regenwasser zuverlässig abfließen.

Gartenwerkzeuge pflegen

Im Winter ruhen Harke, Spaten und Rechen. Jetzt ist ein guter Zeitpunkt, um die strapazierten Werkzeuge zu reinigen und zu pflegen. Das verlängert ihre Lebensdauer und macht sie einsatzbereit für die nächste Saison.

Bürste das Metall ab, entferne hartnäckigen Schmutz mit Wasser und trockne die Geräte im Anschluss gründlich ab. Rost lässt sich mit einer Drahtbürste behandeln. Öle das Metall gründlich ein, um es vor weiterer Korrosion zu schützen. Lockere Stiele lassen sich mit Keilen oder Nägeln stabilisieren.

Barbarazweige – Frühling mitten im Winter

Barbarazweige werden traditionell am 4. Dezember geschnitten, damit sie bis Weihnachten blühen. Ideal sind Zweige von Kirschbäumen, Apfelbäumen oder Zierquitten. Wer lieber gelbe Blüten hat, entscheidet sich für Forsythie oder Haselnuss. Damit die Zweige in der Vase auch wirklich erblühen, mussten sie zuvor bereits dem Frost ausgesetzt gewesen sein. In milden Wintern kannst Du den Kältereiz mithilfe des Gefrierschranks simulieren.

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Tipps für den Naturgarten im November

Vogelfütterung im Winter

Im Dezember wird das natürliche Nahrungsangebot für Vögel knapp. Mit einem Futterhäuschen versorgst Du die heimischen Wintervögel mit den dringend benötigten Nährstoffen und kannst ihr fröhliches Treiben beobachten. Achte darauf, die verschiedenen Arten mit dem passenden Futter zu versorgen.

Hier erfährst Du, was die Vogelarten fressen und was es bei rund um die Fütterung zu beachten gilt.

Die beste Winterhilfe ist ein naturnaher Garten

Gestalte Deinen Garten so, dass die Vögel rund ums Jahr Nahrung und Unterschlupf finden. Pflanze Stauden und Gehölze, die Futter bieten – wie beerentragende Sträucher, Disteln und Gräser. Lass Abgeblühtes stehen und verzichte unbedingt auf Pestizide im Garten.

Vogelbad & Vogeltränke im Winter

Auch wenn Dich alleine der Anblick des eisigen Wassers frieren lässt – lass die Vogeltränke auch im Winter stehen. Vögel haben nicht nur im Sommer Durst. Zudem nutzen sie die Tränke auch zur Gefiederpflege. Selbst bei winterlichen Temperaturen nehmen die Tiere gerne ein Bad. Denn ein sauberes Federkleid hält wunderbar warm. Reinige die Tränke daher auch während der kalten Jahreszeit regelmäßig und achte darauf, dass sie stets gut gefüllt ist.

Siehe dazu unseren Artikel: Vogelfreundlicher Garten

Baue Nistkästen & Nützlingshotels

Wer gerne bastelt, kann die trüben Monate nutzen, um der Vogel- und Insektenwelt im Garten etwas Gutes zu tun. Das Zimmern von Nisthilfen für Vögel und von Insektenhäusern macht Spaß und leitet einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz. Im Gegenzug unterstützen die Tiere Dich bei der natürlichen Schädlingsbekämpfung. Achte darauf, dass die Unterschlupfmöglichkeiten auf die entsprechenden Tierarten abgestimmt sind, sonst werden sie nicht angenommen.

Solltest Du bereits ein Insektenhotel aufgestellt haben, gilt es dem Drang, das Häuschen zu reinigen, zu widerstehen. Auch wenn es wie ausgestorben wirkt – viele Kammern sind auch im Winter besetzt. Störe die überwinternden Tiere und ihre Larven nicht.

 

Lass den Kompost im Dezember ruhen

Im Komposthaufen ist es auch während der Wintermonate relativ warm. Daher gilt dieser Platz unter Igeln, Eidechsen, Schlangen, Kröten und so manchen Insekten als beliebtes Winterquartier. Aus diesem Grund solltest Du im Dezember davon absehen, den Kompost umzusetzen.

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Foto des Autors

Meine Leidenschaft für die Pflanzenwelt habe ich als Kind bei mendelschen Kreuzungsversuchen entdeckt. Seither bin ich fasziniert von allem, was wächst und blüht. Ich liebe historische Rosen, experimentiere mit dem Anbau exotischer Früchte und interessiere mich für die Wildkräuterküche. Mit meinen Artikeln möchte ich Dir Lust aufs Gärtnern machen und Deine Fragen rund ums Thema Pflanzenpflege beantworten.

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