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Engerlinge im Hochbeet – Ursachen & Lösungen

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Viele Leute fragen sich bestimmt, was Engerlinge überhaupt sind. Nun, es sind die Larven der Käfer der Familie der Blatthornkäfer, zu denen Maikäfer, Junikäfer, Rosenkäfer und Nashornkäfer zählen. Die Larven sind weißlich bis grau, mit einem dunklen Hinterteil und einem orange-braunen Kopf.

Sie ernähren sich hauptsächlich von den Wurzeln der Pflanzen und töten diese dadurch ab. Wir wollen Dir hier zeigen, wie Engerlinge ins Hochbeet gelangen und was Du tun kannst, damit sie nicht zur Plage werden und alle Deine Pflanzen vernichten.

Gründe, warum Engerlinge im Hochbeet sind

Die genannten Käfer legen 10 bis 100 Eier in der Erde ab und nach vier bis sechs Wochen schlüpfen die Engerlinge aus den Eiern. Je nach Art lebt dieser 24 bis 28 Monate im Innern der Erde.

Dann zieht er sich tief in die Erde zurück, verpuppt sich und im Folgejahr schlüpft der Käfer aus und fliegt davon.

#1 Engerlinge im Hochbeet durch den Kompost

Fast in jedem Kompost befinden sich einige Engerlinge, die dann, wenn das Hochbeet befüllt wird, mit dem Kompost, ins Hochbeet gegeben werden.

Du solltest auf jeden Fall, wenn Du Kompost ins Hochbeet gibst, diesen genau auf Käferlarven untersuchen.

#2 Durch ungepflegten Garten bzw. Nachbargarten

Ist ein Garten in der Nähe des Hochbeets ungepflegt, können sich darin viele Engerlinge aufhalten, denn sie fühlen sich ausgetrockneter bröckeliger Erde sehr wohl.

Wenn die Käfer dann entwickelt sind, fliegen sie in großer Zahl in den Gärten herum und legen auch im Hochbeet ihre Eier ab, aus denen dann wieder Engerlinge entstehen.

Engerlinge im Hochbeet bekämpfen & loswerden

Bei noch nicht bepflanztem Hochbeet: Wenn das Hochbeet noch nicht bepflanzt ist, ist es ziemlich einfach, die Engerlinge zu entfernen, dann Du hast noch Zugang zu der Erde.

Du hast die folgenden Möglichkeiten:

#1 Engerlinge im Hochbeet per Hand auslesen

Dabei sammelst Du die Engerlinge möglichst vollständig per Hand aus der Erde heraus und entsorgst sie am besten in einem ungenutzten Feld möglichst weit von Deinem Hochbeet entfernt.

#2 Erde im Hochbeet austauschen

Frau wechselt Hochbeet Erde aus

Vor der Bepflanzung kannst Du auch noch die Erde im Hochbeet vollständig austauschen. Das ist zwar aufwändig und Du musst neue Erde besorgen. Dafür hast Du dann danach aber auch keine Engerlinge im Hochbeet.

Bei bepflanztem Hochbeet: Wenn Du den Befall mit Engerlingen feststellst, wenn Du Dein Hochbeet bereits bepflanzt hast, etwa, weil die Pflanzen darin verkümmern, ist die Bekämpfung etwas schwieriger, weil die Pflanzen ja bei der Bekämpfung nicht leiden sollen. Du hast aber trotzdem die folgenden Möglichkeiten:

#3 Regen nachahmen

Normalerweise kriechen Engerlinge bei Regen an die Oberfläche. Daher kannst Du das Beet gut gießen und die Engerlinge werden nach einiger Zeit an die Oberfläche kommen, wo Du sie absammeln kannst.

#4 Nematoden einsetzen

Wenn Du trotz des Einsammelns nicht aller Engerlinge erwischst, kannst Du Raub-Nematoden einsetzen. Dabei handelt es sich um Fadenwürmer.

Diese befallen die Engerlinge und bringen sie durch Bakterien, die sie absondern, zum Absterben.

Mehr über Nematoden erfährst Du in unserem Artikel „Nematoden als Nützling im Garten

Nematoden werden im Fachhandel in Pulverform angeboten. Das Pulver wird dann mit dem Gießwasser vermischt und auf das Hochbeet gegossen. Nematoden sind für die Pflanzen und ihre Wurzeln unschädlich.

Nachdem die Engerlinge als Nahrungsquelle für die Nematoden beseitigt sind, sterben auch diese schnell ab. Bei neuerlichem Befall mit Engerlingen müssen dann auch wieder neue Nematoden ausgebracht werden.

Engerlingen im Hochbeet vorbeugen

Die Käfer sind vorwiegend in den Monaten Mai und Juni aktiv. Dann solltest Du dafür sorgen, dass Dein Hochbeet im Dunkeln liegt. Die Käfer werden durch Licht angelockt und legen dann ihre Eier in der Erde ab.

Weitere Maßnahmen, Dein Hochbeet vor einer Eiablage zu schützen, sind:

  • Abdeckung des Hochbeets in den Monaten Mai und Juni mit einem Netz mit engen Maschen
  • Hochbeet frei von Unkraut halten
  • Boden immer wieder hacken und dadurch auflockern
  • Hochbeet gut wässern
  • für Dunkelheit am Hochbeet sorgen
  • trockenen, verdichteten Boden meiden.

Den Garten naturnah gestalten

Ein naturnaher Garten, der Tiere anzieht, die Engerlinge und der Käfer fressen, kann helfen, ihren Garten und das Hochbeet vor ihnen zu schützen.

Tiere, zu deren Nahrung Engerlinge zählen, sind heimische Vögel, Igel. Spitzmäuse und Maulwürfe. Im Hochbeet wirst Du jedoch kaum einen Maulwurf finden.

Ein solcher Garten kann folgendermaßen gestaltet werden:

  • viele Möglichkeiten zum Unterschlupf bieten
  • Einen Haufen von Ästen an einer Stelle im Garten oder um das Hochbeet herum liegenlassen
  • Mauern aus Natursteinen mit vielen Lücken
  • das Hochbeet selbst aus Steinen mauern
  • Vogelnistkästen aufhängen
  • lange, dichte Hecken dienen ebenfalls als Nistplatz

Bei Engerlingen unbeliebte Pflanzen kultivieren

Es gibt Gartenpflanzen, die die Engerlinge meiden. Diese können zwischen den Nutzpflanzen im Hochbeet gepflanzt werden.

Solche Pflanzen sind:

  • Geranien
  • Rittersport
  • Knoblauch

Besonders gefährdete Pflanzen gut kontrollieren

Manche Pflanzen sind bei den Engerlingen als Nahrungsquelle besonders beliebt.

Wenn Du solche Pflanzen im Hochbeet hast, solltest Du den Boden um sie herum besonders gut kontrollieren, um einen Befall schnellstens zu erkennen.

Diese Pflanzen sind:

  • Erdbeeren
  • Salat
  • Kartoffeln
  • Rüben
  • und alle jungen Pflanzen

Wie erkennt man, ob es Engerlinge im Hochbeet gibt?

Da sich Engerlinge meistens unter der Erde aufhalten, werden Engerlinge im Hochbeet meist erst spät erkannt. Der Befall kann eigentlich nur durch eine regelmäßige Kontrolle der Erde erkannt werden.

Ansonsten könnten Käfer an den Pflanzen spät abends oder früh morgens auf Engerlinge hindeuten. Auch wenn die Pflanzen plötzlich verkümmern, weil ihre Wurzeln angefressen wurden, deutet das auf einen Befall mit Engerlingen hin.

Was wird aus Engerlingen?

Engerlinge sind die Larven von Käfern aus der Familie der Blatthornkäfer. Zu diesen gehören Maikäfer, Junikäfer, Rosenkäfer und Nashornkäfer und einige andere Arten.

Diese vier Arten sind jedoch die, die in unseren Hochbeeten oder Gärten vorkommen. Die Engerlinge schlüpfen aus den Eiern, die die Käfer abgelegt haben. Wenn sie sich ausreichend entwickelt haben, ziehen sie sich tiefer in die Erde zurück und verpuppen sich.

Aus den Puppen schlüpfen schließlich die neuen Käfer.

Welche Tiere fressen Engerlinge?

In unseren Gärten normalerweise gern gesehene Tiere wie Igel und Vögel ernähren sich gern von Engerlingen.

Aber auch weniger gern gesehene Tiere wie Mäuse und Maulwürfe fressen Engerlinge und sind daher sehr nützlich in unseren Gärten.

Welche Arten von Engerlingen gibt es im Hochbeet?

In unseren Gärten gibt es hauptsächlich vier Arten von Engerlingen:

  • Maikäfers,
  • des Junikäfers,
  • des Rosenkäfers
  • und des Nashornkäfers

Vom Aussehen her kann man die Larven sehr schwer unterscheiden. Sie haben aber unterschiedliche Fortbewegungsweisen.

  • Engerlinge des Maikäfers bewegen sich schlängelnd in Seitenlage fort.
  • Die des Junikäfers kriechen in Bauchlage
  • und die des Rosenkäfers bewegen sich in Rückenlage.

Die Larve des Nashornkäfers zeichnet sich durch die Größe von ca. 10cm aus.

Schädliche Arten von Engerlingen

Als schädliche Engerlinge werden die Larven des Maikäfers, des Brachkäfers und des Gartenlaubkäfers eingestuft.

Maikäfer & Junikäfer

Maikäfer sitzt im grünen Gras

Die Larven von Mai- und Junikäfer sind schmal und über die gesamte Körperlänge gleich dick. Am Kopf haben sie lange, kräftige Beine. Sie werden bis zu 7 cm lang.

Nützliche Arten von Engerlingen

Die Larven des Nashornkäfers und des Rosenkäfers hingegen werden als nützlich eingestuft.

Nashornkäfer

Nasshornkäfer sitzt auf einem grünen Blatt im Garten

Die Larven des Nashornkäfers werden bis zu 10 cm groß und sind sehr auffällig. Sie ernähren sich von abgestorbenem Holz und verwandeln dieses in Humus. Daher werden sie als nützlich angesehen.

Rosenkäfer

Rosenkäfer sitzt auf einer Blüte im Garten

Die Larven des Rosenkäfers werden knapp drei Zentimeter lang und sind ziemlich dick. Die Larven von Rosenkäfern sind hinten dicker als vorne und sie haben kürzere Beine.

Sie ernähren sich von abgestorbenen Wurzeln und anderem toten Material.

Rosen- und Nashornkäfer ernähren sich von alten Holz- und Pflanzenfasern und helfen, das tote Material in Humus umzuwandeln. Sie gelten gemäß der Bundesartenschutzverordnung als „besonders geschützte“ Arten und dürfen nicht gefangen, verletzt oder getötet werden.

Sie fördern im Kompost den Abbau von organischem Material und helfen so bei der Bildung von Humus.

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Foto des Autors

Es gibt kaum etwas Befriedigenderes für mich, als nach einem langen Tag im Garten die Erde unter meinen Fingernägeln zu spüren. Mein Garten ist mein Ruhepol, meine Kreativwerkstatt und manchmal auch mein kleines Chaos. Bei „Pflanzentanzen“ teile ich all die kleinen Freuden und Herausforderungen, die das Gärtnern mit sich bringt. Bist du bereit, mit mir auf diese grüne Reise zu gehen?

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