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Pilze im Rasen effektiv bekämpfen: Mit diesen einfachen Tipps wirst Du sie endlich los

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Auf Deinem sattgrünen Rasenteppich stehen plötzlich Gruppen kleiner Pilze? 

An und für sich sind Pilze im Rasen harmlos, doch sie lassen Deine Grünfläche ungepflegt und verwildert wirken. Und sie können Rasenprobleme sichtbar machen, die Du sonst nicht so schnell bemerkt hättest. 

Was sind also die Ursachen, wenn plötzlich Pilze aus dem Rasen schießen? 

In aller Kürze

Pilze im Rasen loswerden

1. Pilze ausstechen

Wer beim Anblick von Pilzen im Rasen sofort den Rasenmäher aus dem Schuppen holen möchte, sollte sich tunlichst zurückhalten. 

Das wäre genau die falsche Maßnahme für einen pilzfreien Rasen! Die Mähmesser Deines Rasenmähers zerteilen die Pilze nämlich schön fein und verbreiten dabei die Sporen über Deine gesamte Grünfläche.

Greife stattdessen zur Gartenschaufel und stich den Pilz aus dem Rasen aus. Achte darauf, das unterirdische Pilzgeflecht ebenfalls zu entfernen. Oft musst Du dabei bis zu 30 Zentimeter tief graben. 

Je nach Anzahl und Größe der Pilze kann das durchaus ein Bild der Verwüstung an der betreffenden Stelle hinterlassen. 

Wenn Du die Pilze dauerhaft loswerden möchtest, ist das Ausstechen jedoch die einzige Möglichkeit. 

Verbleibt das weitläufige Myzel in der Erde, bildet es laufend neue Fruchtkörper.

2. Kaliseifenlösung gegen Hexenringe

Zugelassene chemische Mittel gegen Pilze im Rasen gibt es nicht.

Bei hartnäckig wiederkehrenden Pilzen sowie bei Hexenringen kannst Du mit Kaliseifenlösung gegen das Pilzgeflecht im Boden vorgehen. 

  1. Fülle eine Gießkanne mit Wasser und
  2. mische etwas Kaliseife und ein wenig Spiritus dazu.
  3. Stich das Zentrum des Hexenrings mit einer Grabgabel mehrfach ein und versuche durch Drehen der Gabel, das Pilzgeflecht zu zerreißen.
  4. Wässere diese Stelle nun ausgiebig mit der Kaliseifenlösung, sodass der Boden dort einige Tage lang durchdringend nass bleibt.

Pilzen im Rasen vorbeugen

Damit es sich Hutpilze & Co fortan lieber im Wald anstatt in Deinem Garten gemütlich machen, solltest Du Deinen Rasen pflegen und stärken. Folgende Maßnahmen beheben die typischen Probleme, die das Pilzwachstum fördern:

1. Aerifizieren und Sanden

Stark verdichtete Böden lassen sich durch Aerifizieren und Sanden lockern. Vor allem schwere Lehmböden verdichten durch ihre feinkörnige Struktur schnell. 

Beim Aerifizieren machst Du mit sogenannten Hohlspoons Löcher in den Boden, in die Du im Anschluss Sand einkehrst. 

So kann das Wasser besser versickern und Dein Rasen atmet auf. 

2. Vertikutieren oder Lüften

Rasenlüfter Schuh auf grünem Rasen

Mit einem Vertikutierer oder mit einem Rasenlüfter kannst Du den Rasen von Moos und Rasenfilz befreien. Das entzieht den Pilzen die Nahrungsgrundlage. Das Regenwasser fließt nach dieser Pflegemaßnahme wieder besser ab und Deine Grünfläche ist als Lebensraum für Pilze nicht mehr so attraktiv. 

Während der Vertikutierer gründlicher und intensiver arbeitet, ist die Behandlung mit dem Rasenlüfter sanfter und schonender. 

3. Rasen düngen

Pilze sind häufig ein Anzeichen für Nährstoffmangel oder für eine einseitige Nährstoffversorgung. 

Wie Moos und Unkraut sind auch Pilze sehr genügsam. Während die Rasengräser ohne ausreichend Nahrung mehr schlecht als recht gedeihen, besiedeln die weitaus robusteren Eindringlinge kahle Stellen im Rasen sofort. 

Für ein gesundes Wachstum benötigen die Gräser vor allem Stickstoff, Kalium und Phosphor. Stickstoff lässt den Rasen üppig wachsen, Kalium für erhöht die Widerstandskraft der Gräser und Phosphor stärkt ihre Wurzeln. 

Mit einem Langzeitrasen-Rasendünger versorgst Du Deine Grünfläche mit allen benötigten Nährstoffen. Je nach Jahreszeit kannst Du einen stickstoffhaltigen Frühjahrsdünger oder einen Herbstdünger mit höherem Kalium-Gehalt verwenden. 

Wenn Du Dir nicht sicher bist, welche Nährstoffe Deinem Boden fehlen, kannst Du eine Bodenprobe an ein Labor, das Bodenanalysen durchführt, schicken. 

4. Rasen kalken

Auch ein zu niedriger ph-Wert kann Pilze sprießen lassen. Miss den ph-Wert mit einem Bodentest aus dem Baumarkt oder lass ihn im Labor bestimmen. 

Rasengräser bevorzugen einen ph-Wert zwischen 5,5 und 6,5. Auch die Bodenbeschaffenheit spielt beim Ermitteln des Kalkbedarfs eine Rolle. 

Schwere Böden mit hohem Lehm- oder Tongehalt vertragen deutlich mehr Kalk als leichte Sandböden.

Den richtigen Rasenkalk findest Du hier.

Warum wachsen Pilze im Rasen?

Pilzsporen kommen in jedem Boden vor. Komposterde und Rindenmulch sind reich an Pilzsporen, denn Pilze lieben humushaltige Böden und sind eigentlich ein Zeichen für einen gesunden Untergrund mit aktivem Bodenleben. 

Wer von einem englischen Rasen träumt, kann sich dennoch an ihrem Anblick nicht wirklich erfreuen. Damit Pilze wachsen können, benötigen sie ausreichend Feuchtigkeit: Feuchtwarme Witterung lässt Pilze prächtig gedeihen. 

An nassen Standorten fühlen sie sich besonders wohl. Im Herbst bietet nasses Laub einen idealen Nährboden. Bis zu einem gewissen Gras ist Pilzwachstum im Rasen normal und natürlich und kann nicht zu hundert Prozent verhindert werden.

Allerdings sind Pilze oft auch ein Symptom dafür, dass etwas mit Deinem Rasen nicht stimmt:

Problem #1: Staunässe im Rasen

Wo Pilze förmlich aus dem Boden schießen und Moos sich breitmacht, ist Dein Rasen eindeutig zu nass. Finde heraus, ob Du Deine Grünfläche einfach zu reichlich beregnet hast oder ob Staunässe und Schattenwurf von Bäumen die Ursache des Übels sein könnten. Auslöser für Staunässe ist meist ein verdichteter Boden.

Je fester der Boden, desto schneller sammelt sich Rasenfilz auf Deinem Rasen an. Eine dichte, stark verwobene Mulchschicht verhindert, dass Licht und Luft an die Grashalme gelangen. 

Die Bodenlebewesen sind nicht mehr in der Lage, den dicken Filz abzubauen. In weiterer Folge nimmt die Wasserdurchlässigkeit weiter ab – ein Teufelskreis aus dem Du Deinen Rasen nur mit den richtigen Pflegemaßnahmen wieder befreien kannst.

Problem #2: Saurer Boden

Auch ein zu niedriger ph-Wert kann dazu führen, dass sich Moos und Pilze auf Deiner Rasenfläche bald wohler fühlen als die Rasengräser. 

Eine starke Bodenversauerung verhindert, dass die Graswurzeln die Nährstoffe optimal aufnehmen, und kann den Rasen auf Dauer nachhaltig schädigen. 

Lösung: Ein zu saurer Boden kann durch das Ausbringen von Kalk neutralisiert werden. Dies verbessert den pH-Wert des Bodens und reduziert das Pilzwachstum. Achte darauf, den Rasen regelmäßig zu lüften und stehendes Wasser zu vermeiden, um Pilzbefall vorzubeugen.

Problem #3: Zu hohe Feuchtigkeit im Rollrasen

Frisch verlegter Rollrasen wird besonders häufig von Pilzen besiedelt. Die Wurzeln der Gräser konnten sich noch nicht gut etablieren, daher braucht Rollrasen gerade anfangs viel Wasser, was das Pilzwachstum fördert. 

Meist wird Rollrasen darüber hinaus auf einem Untergrund gezüchtet, der Holzbestandteile enthält. Zersetzen sich diese, treten vermehrt Pilze auf. 

Lösung: Stich die Pilze aus, wässere den Rasen nicht zu stark und achte auf eine gute Nährstoffversorgung.

Pilze im neuen Garten

Wer seinen Garten gerade neu angelegt hat, braucht sich durch das vermehrte Auftreten von Pilzen im Rasen nicht beunruhigen zu lassen. 

Durch Grabungen oder Schüttungen wird der Boden durchmischt und in seinem Gleichgewicht gestört. Das Bodenleben leidet und muss sich erst wieder erholen oder neu etablieren. Bis die Mikroorganismen wieder richtig arbeiten, sind häufig Pilze auf der Rasenfläche zu beobachten. 

Ein Bodenaktivator sorgt für einen günstigen ph-Wert, verbessert die Bodenstruktur, fördert das Bodenleben und die Humusbildung und hilft so, die natürliche Balance wieder herzustellen.

Wie Du siehst, sind Pilze häufig nur ein relativ harmloses Symptom für tiefer liegende Ursachen, die Du Deinem Rasen zuliebe rasch beheben solltest. 

Häufige Gründe für Pilze im Rasen

Welche Pilze treten im Rasen auf?

Bei Pilzen im Rasen kann es sich um die verschiedensten Arten handeln. Sie sind weiß oder schwarz, hellbraun oder gelblich, manchmal stehen sie einzeln, oft treten sie in Gruppen auf. 

In einigen Fällen wachsen sie kreisförmig und bilden die sogenannten Hexenringe. Bei diesem Phänomen sind Hutpilze in konzentrischen Kreisen angeordnet. Rings um diese Ringe wächst das Gras üppiger und wirkt dunkler. Die Gräser nutzen die von den Pilzen abgesonderten Ammonium-Verbindungen als Stickstoffquelle. 

Über 60 Pilzarten können hierzulande in diesen ringförmigen Strukturen wachsen.

Pilze die in heimischen Gärten vorkommen

  • Wiesenchampignons,
  • Nelkenschwindlinge,
  • Feldegerlinge,
  • Schopf-Tintlinge,
  • Kremplinge,
  • Rötlinge und
  • Boviste

Kleiner Exkurs: Pilze im Rasen

Sie sind weder Pflanzen noch Tiere, sondern gehören zu einer eigenen Organismengruppe. Zwar wachsen sie wie Pflanzen aus dem Boden, doch betreiben sie keine Fotosynthese. 

Das Pilzgeflecht am Ende ihres Stiels reicht, Wurzeln gleich, weit in die Erde hinein, wo es sich weit ausbreiten kann. Dieses Myzel ist der eigentliche Pilz. Die oberirdischen Teile, die wir mit der Bezeichnung ‚Pilz’ meinen, sind lediglich die Fruchtkörper, die der unterirdisch wachsende Pilz unter günstigen Bedingungen ausbildet.

Pilze ernähren sich von abgestorbenem organischem Material. In Deinem Rasen leben sie vom Rasenfilz, der sich in der Grasnarbe ansammelt und von Pflanzenresten im Boden. 

Sie zersetzen die abgestorbenen Pflanzenteile und wandeln sie in anorganische Stoffe um. Damit spielen sie in der Natur eine wichtige Rolle als Zersetzer. Zusammen mit Bakterien und tierischen Mikroorganismen bilden sie aus organischem Abfall wertvollen Humus.

Ein Pilz kommt selten allein

Sprichwörtlich über Nacht haben sie Deinen Rasen bevölkert. Genau genommen sind sie sogar ganz hübsch, dennoch empfindest Du sie in Deinem Garten als fehl am Platz. 

Denn was im Wald romantisch aussehen mag, wirkt auf der gepflegten Rasenfläche deplatziert und stört das harmonische Gesamtbild. Keine Sorge, die kleinen Pilze stellen keinerlei Gefahr für Deine Grünfläche dar

Sie können Dir sogar Aufschluss darüber geben, dass mit Deinem Rasen nicht alles im grünen Bereich ist. 

Fazit

Pilze sind zwar kein schöner Anblick im gepflegten englischen Rasen, dennoch ist ihr Auftreten kein Grund zur Panik. 

Nimm die ungebetenen Gäste zum Anlass, Dir Gedanken über den Zustand und das Wohlbefinden Deiner Grünfläche zu machen. Stich die Pilze aus und intensiviere die Rasenpflege – so sorgst Du langfristig für einen gesunden und pilzfreien Rasen.

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Foto des Autors

Meine Leidenschaft für die Pflanzenwelt habe ich als Kind bei mendelschen Kreuzungsversuchen entdeckt. Seither bin ich fasziniert von allem, was wächst und blüht. Ich liebe historische Rosen, experimentiere mit dem Anbau exotischer Früchte und interessiere mich für die Wildkräuterküche. Mit meinen Artikeln möchte ich Dir Lust aufs Gärtnern machen und Deine Fragen rund ums Thema Pflanzenpflege beantworten.

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