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Rasen sanieren: Tipps zur Behebung von Schäden und zur Nachsaat

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Dein Rasen ist zurzeit alles andere als eine Zierde? Das ist noch lange kein Grund zum Verzweifeln. Mit unseren Tipps kannst Du sämtliche Schäden im Handumdrehen beheben. Du wirst sehen, innerhalb weniger Wochen verwandelst Du Deine ramponierte Grünfläche wieder in einen herrlichen, sattgrünen Teppich.

So wird Dein Rasen wieder schön

Ein trauriger Anblick

Im Frühjahr erschrickst Du regelrecht beim Betrachten Deines Rasens: Bereits durch den trockenen Sommer stark in Mitleidenschaft gezogen hat nun der kalte Winter das einst so satte Grün in einen unschönen Flickenteppich verwandelt. Vertrocknete Flecken reihen sich an unkrautbewachsene Flächen, bucklige Erhebungen wechseln sich mit leichten Vertiefungen ab. 

Und dort hinten unter dem Nussbaum sprießt statt Gras nun Moos. Keine Sorge – die meisten Rasenschäden lassen sich leicht ausbessern! Hier erfährst Du, wie Du Deinen Rasen sanierst und zu neuem Leben erweckst.

Rasen nachsäen

Kahle Flecken, größere und kleinere Lücken, vermooste Flächen und Unkrautbewuchs stören das harmonische Bild, das Du Dir für Deinen Garten wünscht? Hier hilft eine Nachsaat, die Du ohne viel Aufwand durchführen kannst. Der optimale Zeitpunkt dafür ist das zeitige Frühjahr, noch bevor der Rasen wieder kräftig zu wachsen beginnt. 

Aber auch der Herbst ist zum Nachsäen geeignet. Eine Temperatur von mindestens 10 ºC ist notwendig, damit das Saatgut zügig keimen kann. So gehst Du richtig vor, damit die Nachsaat ein voller Erfolg wird:

So gelingt die Nachsaat

1. Mähe die gesamte Rasenfläche möglichst kurz.

2. Vertikutiere den Rasen mehrmals in Längs- und Querrichtung, um Moos und Unkraut zu entfernen

3. Entferne das Schnittgut, abgestorbene Pflanzenteile sowie das ausgekämmte Moos und Unkraut von der Rasenfläche.

4. Verwende hochwertiges Saatgut, das vom Typ her zum bereits bestehenden Rasen passt.

5. Verteile die Samen je nach Größe der Fläche mit der Hand oder mit dem Streuwagen. Bringe das Saatgut kreuz und quer aus.

6. Arbeite das Saatgut mit einem Rechen gut in die Grasnarbe ein.

7. Beregne die nachgesäten Stellen gründlich.

8. Halte die Saat vier Wochen lang gleichmäßig feucht.

9. Sobald der junge Rasen eine Länge von etwa 10 Zentimetern erreicht hat, wird er erstmals gemäht. Stelle die Schnitthöhe auf 5 bis 6 Zentimeter ein.

10. Dünge das frische Gras nach der ersten Mahd mit einem stickstoffbetonten Langzeitdünger.

"Wer ein schnelles Ergebnis sehen will, kann unschöne Stellen auch mit Rollrasen ausbessern."
Mein Tipp

Ausbessern des Rasens

Neben kahlen Stellen kann Dein Rasen auch andere Mängel aufweisen, die den Gesamteindruck stören. Wir erklären Dir, welche Ursachen diese partiellen Schäden haben und wie Du sie ohne viel Aufwand beheben kannst. 

Mulden & Kuppen

Vertiefungen und Erhebungen sehen nicht nur unschön aus, sie können auch zu Stolperfallen werden. Grund genug, diese Unebenheiten auszubessern. Häufig entstehen Mulden an Stellen, wo der Boden vor dem Anlegen des Rasens nicht ausreichend verdichtet wurde. Setzt sich die Erde nun mit der Zeit, bilden sich Löcher. Diese kannst Du beseitigen, indem Du sie mit einem Gemisch aus Sand und Gartenerde auffüllst. 

Tritt die Erde mit den Füßen gut fest und achte auf eine ebene Oberfläche. Begrüne die Kahlstellen mit Nachsaat, drücke die Samen gut in den Boden und halte die reparierten Stellen gleichmäßig feucht.

Vertiefungen

Ganz flache Vertiefungen lassen sich durch das Auftragen von Sand direkt nach dem Mähen ausbessern. Achte darauf, die Gräser nur zur Hälfte mit Sand zu bedecken, damit sie ungehindert wachsen können. Wiederhole den Vorgang bei Bedarf, sobald die betroffene Stelle wieder mit einer dichten Grasnarbe bedeckt ist.

Großflächige Mulden können auf zwei verschiedene Weisen korrigiert werden. Entweder Du gräbst die Stelle um, füllst sie mit Erde auf und säst neu aus oder Du stichst den Rasen ab und setzt ihn neu auf. Die erste Methode macht weniger Arbeit, die zweite Lösung ist aufwendiger, führt jedoch schneller zu einem attraktiven Ergebnis. Ganz gleich, wofür Du Dich entscheidest, verwende etwas mehr Erde zum Auffüllen der Mulde, als diese fasst. So entsteht zwar anfangs eine Erhöhung, die sich jedoch bald verdichtet, sodass Du eine ebene Fläche erhältst.

Erhebungen

Um Kuppen und Höcker im Rasen loszuwerden, entfernst Du erst die Rasensoden, gräbst dann den Boden um und ebnest ihn ein. Entferne dazu so viel Erde wie nötig. Bei sehr schwerem und dichtem Untergrund kannst Du im Zuge dieser Arbeit gleich etwas Sand einarbeiten, um den Boden zu verbessern. Setzte dann die Rasensoden wieder auf, drücke sie an und wässere sie. Die betreffende Stelle soll anfangs noch etwas höher sein, als die umliegende Rasenfläche. So verhinderst Du, dass aus der einstigen Kuppe eine Mulde wird, wenn sich mit der Zeit der Untergrund leicht absetzt.

Verbrennungen

Trockene Stellen im Rasen können durch starke Sonneneinstrahlung in Kombination mit Trockenheit entstehen. Eventuell wurde diese Stelle vom Regner nicht erreicht. Es kann sich aber auch ein großer Stein, ein Metallteil oder Beton darunter verbergen. Entferne diesen Festkörper, damit sich die Graswurzeln besser entwickeln können und sich die betroffene Stelle nicht mehr so stark erhitzt. 

Entferne dann die abgestorbenen Gräser und lockere den Boden leicht auf. Vermenge Rasensamen mit Erde und streu die Mischung auf die verbrannte Stelle. Halte den Boden gleichmäßig feucht, bis sich die neue Saat entwickelt hat.

Verätzungen & Vergilbungen

Eine punktuelle Überdosierung von Dünger oder Pestiziden kann den Rasen verätzen und stellenweise absterben lassen. Auch Benzin und Öl können hässliche, braune Flecken im Rasen hinterlassen. Nicht zuletzt kann der Urin von Katzen und Hunden Vergiftungen in Deiner Grünfläche bewirken. Versuche festzustellen, welche Substanz die Verfärbung des Rasens hervorgerufen hat.

Verätzungen durch giftige Stoffe verlangen einen Erdaustausch im betroffenen Bereich. Grabe den Boden etwa 15 Zentimeter tief ab und entsorge je nach Schadstoffbelastung im Hausmüll oder im Sondermüll. Fülle die Mulde mit einem Gemisch aus Gartenerde und etwas Sand auf. Verdichte die Erde und säe eine Reparatur-Rasenmischung aus. Reche das Saatgut ein und drücke es gut an. Halte die Stelle feucht, bis die neue Saat aufgegangen ist.

Nasse Stellen im Rasen

Treten in Deinem Rasen immer wieder stellenweise Vernässungen auf, kann ein stark verdichteter, lehmiger Boden die Ursache sein. Hebe die Erde an der Schadstelle aus. Tausche schwere tonige oder lehmige Erde gegen ein Gemisch aus guter, lockerer Gartenerde, Grünschnittkompost und kiesigem Sand. Planiere den Boden wieder ein und säe an der betroffenen Stelle passendes Saatgut aus.

"Großflächige Vernässungen lassen sich nur durch das Einfräsen von Drainagegräben dauerhaft beseitigen. Hier solltest Du im Zweifelsfall einen Fachmann zurate ziehen."
Mein Tipp

Schäden durch Lichtmangel

Gebäude und große Bäume werfen große Schatten auf die Rasenfläche. An Stellen, die dauerhaft im Schatten liegen, fühlen sich die Gräser nicht besonders wohl. Mit der Zeit dünnt das Gras dort aus und Moos macht sich an seiner Stelle breit. Bäume beschatten den Rasen nicht nur, sie schirmen mit ihrem dichten Blätterdach auch Niederschläge ab, sodass die Gräser in diesem Bereich nicht so gut mit Wasser versorgt werden. Gieße und dünge die Rasenfläche, die im Schatten liegt daher besonders fürsorglich und entferne das Moos regelmäßig

Darüber hinaus kannst Du den in Mitleidenschaft gezogenen Rasen an schattigen Stellen durch einen speziellen Schattenrasen ersetzen. Diese Samenmischungen enthalten Grassorten, die mit schattigen Standorten besser zurechtkommen. Sie vermoosen deutlich weniger und zeichnen sich durch kräftige Grüntöne aus.

Faulige Stellen

Bleiben abgefallenes Laub oder Nadeln auf dem Rasen liegen, verkleben sie mit der Zeit mit der Grasnarbe und nehmen Deinem Rasen die Luft zum Atmen. Dadurch kann Fäulnis entstehen, auch Pilzkrankheiten haben nun ein leichtes Spiel. Reche daher das Herbstlaub regelmäßig mit einem Laubrechen zusammen und entferne es von der Rasenfläche. 

Während der Wachstumsperiode kannst Du auch ein Rasenmäher mit Fangkorb zum Laubsammeln verwenden.

"Laub ist zu schade für den Müll. Die Blätter der meisten Bäume kannst Du mit schnell verrottenden Bioabfällen vermischen und auf den Kompost geben. Das Laub von Walnuss, Kastanie, Eiche, Platane und Pappel hingegen zersetzt sich nur schwer und muss gesondert kompostiert werden."
Mein Tipp

Rasenschäden vorbeugen

Innerhalb weniger Wochen hat sich Dein fleckiger Rasen wieder in eine gepflegte Grünfläche in frischem Grün verwandelt. Damit diese Pracht erhalten bleibt, solltest Du dafür sorgen, dass Schäden und unschöne Stellen gar nicht erst entstehen. Folgende Tipps helfen Dir, Lücken im Rasen fortan zu vermeiden:

Fazit

Kahle Stellen, trockene Flecken und unzählige Moospolster – kurzum Dein Rasen bietet keinen schönen Anblick. Zum Glück lassen sich kleine Schönheitsfehler leicht beheben. Mit dem richtigen Know-how bringst Du Deine Grünfläche schnell wieder zum Strahlen.

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Foto des Autors

Meine Leidenschaft für die Pflanzenwelt habe ich als Kind bei mendelschen Kreuzungsversuchen entdeckt. Seither bin ich fasziniert von allem, was wächst und blüht. Ich liebe historische Rosen, experimentiere mit dem Anbau exotischer Früchte und interessiere mich für die Wildkräuterküche. Mit meinen Artikeln möchte ich Dir Lust aufs Gärtnern machen und Deine Fragen rund ums Thema Pflanzenpflege beantworten.

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