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Moos aus Rasen entfernen: Mit diesen Experten-Tipps endlich moosfrei werden

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Du träumst von einem dichten, gepflegten Rasen, doch die Realität sieht anders aus: Moos so weit das Auge reicht und dazwischen spärliche Grashalme? Damit ist jetzt Schluss! Wir verraten Dir, wie Du Moosbefall auch ohne zu vertikutieren bekämpfen kannst.

So wird Dein Rasen moosfrei

Hilfe für vermooste Rasenflächen

Nach dem Winter freust Du Dich schon auf die nahende Gartensaison. Im Grünen schmeckt der Kaffee einfach besser, schließlich lässt es sich nirgendwo so herrlich entspannen und genießen, wie in einem gepflegten Garten. Doch der Anblick Deines Rasens verdirbt Dir augenblicklich die Laune – die gesamte Grünfläche ist von Moos durchsetzt und wirkt uneben und unordentlich. 

Was kannst Du also tun, um diesen traurigen Flickenteppich wieder in einen üppig-grünen Rasen zu verwandeln?

Vertikutieren hat auch Nachteile

Meist wird bei vermoostem Rasen zum Vertikutieren geraten. Du bist Dir jedoch nicht sicher, ob diese Pflegemaßnahme Deinem Rasen auch tatsächlich guttut. Immerhin stresst das Einritzen der Grasnarbe die ohnehin schon schwachen Gräser noch zusätzlich. Außerdem soll das Wachstum mancher Unkräuter durch den Einsatz eines Vertikutierers gar gefördert werden.

Einerseits vermehren sich Unkräuter, die oberirdische Ausläufer bilden, besonders stark, wenn sie zerteilt werden, andererseits entstehen beim Vertikutieren freie Flächen, die Unkrautsamen einen perfekten Nährboden bieten. Selbst Rasenexperten sind sich uneins, ob vertikutieren tatsächlich das Mittel der Wahl bei der Moosbekämpfung ist. 

Doch welche anderen Möglichkeiten hast Du, das lästige Moos im Rasen loszuwerden?

Mechanische Moosbekämpfung

Entferne das Moos mit einem Rechen

Häufig hat sich auf einem geschädigten Rasen neben Moospolstern auch eine dichte Filzschicht gebildet. Prinzipiell schadet Rasenfilz Deiner Grünfläche nicht, sondern dient den im Boden lebenden Mikroorganismen als Nahrung. Doch ist das Bodenleben aus dem Gleichgewicht geraten, können die Bodenlebewesen den Rasenfilz nicht mehr zersetzen. 

Dadurch wird die Verfilzung immer dichter und schnürt den Graswurzeln die Luft ab. Während der Rasen unter Sauerstoff- und Nährstoffmangel leidet, kommt das anspruchslose Moos mit diesen Bedingungen problemlos zurecht.

Rasen lüften und aerifizieren

Vor allem im Sommer sind Rasenflächen einer ständigen Belastung ausgesetzt. Schließlich ist Dein Garten ein Lebensraum, den Du und Deine Familie auch nutzen möchtet. Durch häufiges Betreten, Spiel und Sport verdichtet sich der Boden mit der Zeit. Die Rasenwurzeln erhalten zu wenig Sauerstoff, die Gräser wachsen trotz guter Pflege nur noch spärlich. 

Mehr über das Lüften und Aerifizieren Deines Rasens erfährst Du hier.

Nach Regenfällen staut sich die Feuchtigkeit und begünstigt Mooswachstum. Indem Du die Rasenfläche lüftest, lässt Du Luft an die Wurzeln. Der Boden kann wieder atmen, das Wasser fließt nun besser ab.

Chemische Moosbekämpfung

Kalkstickstoff gegen Moos

Als Rasendünger und als Mittel gegen Moos und Unkräuter im Rasen ist Kalkstickstoff seit Langem bekannt. Das schwarze Granulat besteht aus Calciumcyanamid, Kalk und Nitrat. Im Boden wird es durch den Kontakt mit Wasser von Mikroorganismen in Löschkalk und Cyanamid umgewandelt. 

Nach etwa vierzehn Tagen haben die Bodenlebewesen aus dem giftigen Cyanamid unschädliche Stoffe wie Harnstoff, Ammonium und Nitrat gemacht. In den ersten zwei Wochen wirkt Kalkstickstoff als Unkrautvernichtungsmittel gegen Moos und andere Unkräuter, gleichzeitig fungiert er als Langzeitdünger für den Rasen. Die Grasnarbe wird dichter und strapazierfähiger, sodass Moos nicht mehr aufkommen kann.

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Doch Achtung – Kalkstickstoff ist nicht unproblematisch in der Anwendung. Hobbygärtnern kann es passieren, dass sie durch Überdosierung den Rasen verbrennen. Beachte daher exakt die vorgegebene Dosierung. Verwende das Mittel nicht bei Frost, zwischen März und September kann es an einem niederschlagsfreien Tag, idealerweise bei bedecktem Himmel, möglichst gleichmäßig ausgebracht werden. 

Trage beim Düngen mit Kalkstickstoff unbedingt Handschuhe und vermeide den Kontakt mit der feuchten Haut und mit Schleimhäuten. Halte Kinder und Haustier in den ersten zwei Wochen nach der Anwendung von der behandelten Rasenfläche fern.

Moosvernichter mit Essigsäure

Wer bei der Bekämpfung von Moos auf Essigsäure setzt, entscheidet sich für eine relativ umweltfreundliche Methode. Es gibt verschiedene Moosvernichter, die auf Essigsäure basieren im Handel. Die Mittel müssen im richtigen Verhältnis mit Wasser verdünnt werden, beachte dazu die Angaben des Herstellers. Sprühe die Flüssigkeit bei trockener Witterung auf den Rasen. Innerhalb weniger Tage wird das Moos gelb und stirbt ab. Nun kannst Du es mit einem Rechen auskämmen.

"Die richtige Zeit für die Behandlung Deines Rasens mit einem Moosvernichter mit Essigsäure liegt zwischen April und Oktober. Achte darauf, dass die Rasenfläche bei der Anwendung trocken ist. Auch in den Folgetagen sollte es nicht regnen."
Hinweis

Moosvernichter mit Eisendünger

Eisensulfat düngt den Rasen und bekämpft Moos effektiv. Während Eisen den Gräsern eine sattgrüne Farbe verleiht, bringt es Moose zum Absterben. Allerdings schädigt Eisen-II-Sulfat in größeren Mengen die Umwelt und kann den ph-Wert des Bodens senken, was wiederum das Mooswachstum begünstigt. Die Anwendung von Eisendünger ist daher keine Dauerlösung für Deinen Rasen. 

Der richtige Zeitpunkt für die Verwendung von Eisendünger liegt zwischen April und September. Achte darauf, das Mittel nicht überzudosieren und trage bei der Ausbringung langärmelige Kleidung, Handschuhe, eine Schutzbrille und eventuell eine Schutzmaske, da Eisendünger giftige Dämpfe entwickeln kann. 

Verteile den Dünger gleichmäßig und wässere danach den Rasen. Halte Kinder und Haustiere von der gedüngten Fläche fern! Nach etwa fünf bis zehn Tagen stirbt das Moos ab. Bei einem stark verkosten Rasen kann die Behandlung nach drei Monaten wiederholt werden.

"Eisendünger kann unschöne braune Flecken auf Steinplatten und gepflasterten Wegen hinterlassen!"
Hinweis

Moosvernichter mit Quinoclamin

Relativ neu sind quinoclaminhaltige Moosvernichter. Der Wirkstoff hemmt die Fotosynthese von Moosen, Algen und einigen Unkräutern, wodurch diese absterben. Im Gegensatz zu anderen Moosvernichtern kann Quinoclamin ganzjährig eingesetzt werden. Die Präparate brauchen allerdings etwas länger, um ihre Wirkung zu entfalten, dafür entfernen sie das Moos besonders gründlich

Mähe den Rasen möglichst kurz, löse das Produkt nach Anleitung in Wasser auf und verteile es mit einer Gießkanne mit Brause oder über ein Spritzgerät auf dem Rasen. Nach 15 bis 20 Tagen hat der Moosvernichter seine Wirkung gezeigt und Du kannst die vertrockneten Moospolster auskämmen.

rage bei der Arbeit mit quinoclaminhaltige Moosvernichtern Handschuhe und eine Schutzbrille. Kinder und Haustiere sollten die behandelte Rasenfläche einige Tage nicht betreten. Achtung – der Stoff ist schädlich für Wasserorganismen! 


Natürliche Mittel gegen Moos

Du möchtest auf umweltschädigende Produkte bei der Moosbekämpfung verzichten? Das ist eine gute Idee, denn jeder aggressive Wirkstoff stellt einen Eingriff in das Ökosystem in Deinem Garten dar. Wird das Bodenleben aus dem Gleichgewicht gebracht, können die Mikroorganismen nicht mehr gut arbeiten. 

Die natürlichen Kreisläufe werden gestört, der Boden kann verdichten oder versauern. Natürlich handelt es sich bei einer Rasenfläche nicht gerade um ein artenreiches Biotop, dennoch macht auch in einem gepflegten englischen Rasen Umweltschutz Sinn. 

Ein häufiger Grund für die Verbreitung von Moos im Rasen ist Nährstoffmangel. Diesen kannst Du ganz einfach durch organische Düngemittel wie Kompost beheben. Ein großartiges Mittel um Deine Grünfläche mit Stickstoff, Eisen, Kalzium, Magnesium und Silizium zu versorgen ist Brennnesseljauche. Durch wiederholte reichliche Stickstoffgaben vergilbt das Moos und kann nach ein bis zwei Wochen ausgekämmt werden.

"Setze 1 Kilo frische Brennnesseln in 10 Liter Wasser an und lass die Jauche ein bis zwei Wochen gären, bis sie eine braune Farbe hat und keine Bläschen mehr aufsteigen."
Mein Tipp

Wer mit einem Holzofen heizt, sollte die anfallende Holzasche nicht im Müll entsorgen, sondern auf stark vermoosten Flächen ausbringen. Sie ist ein guter Dünger und kann helfen, Moos zu vernichten. Allerdings ist die dauerhafte großflächige Anwendung von Holzasche nicht zu empfehlen

Zum einen hat sie einen extrem hohen pH-Wert zwischen 11 und 13 und kann durch den enthaltenen Branntkalk Blattverätzungen verursachen. Außerdem weist die Asche je nach Art des verbrannten Holzes manchmal eine hohe Schwermetallbelastung auf.

Fazit

Ein moosfreier Rasen lässt sich auch ganz ohne Vertikutieren erreichen. Ob Du bei der Bekämpfung auf chemische Moosvernichter setzen möchtest oder lieber zu umweltfreundlichen Mitteln greifst, bleibt Dir überlassen. 

Kämme das abgestorbene Moos gründlich mit dem Rechen aus. Mit der richtigen Pflege sorgst Du dafür, dass Moose von nun an keine Chance in Deinem Rasen haben. 

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Foto des Autors

Meine Leidenschaft für die Pflanzenwelt habe ich als Kind bei mendelschen Kreuzungsversuchen entdeckt. Seither bin ich fasziniert von allem, was wächst und blüht. Ich liebe historische Rosen, experimentiere mit dem Anbau exotischer Früchte und interessiere mich für die Wildkräuterküche. Mit meinen Artikeln möchte ich Dir Lust aufs Gärtnern machen und Deine Fragen rund ums Thema Pflanzenpflege beantworten.

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