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Pfefferminze (Mentha x piperita) ist für ihr aufregend frisches Aroma bekannt. Sie verleiht Kaugummis, Zahnpasta und Bonbons einen charakteristischen Menthol-Geschmack. An heißen Tagen entfaltet sie in Limonaden und Cocktails ihre kühlende Wirkung. Das anspruchslose Gewürz gedeiht in jedem Garten und lässt sich sogar im Topf kultivieren.
Steckbrief: Pfefferminze
- Aussaat: Mai im Freiland, ab Februar im Topf
- Standort: halbschattig
- Boden: frisch, nährstoffreich
- Wasser: bei Trockenheit gießen
- Dünger: Kompost und Hornmehl
Pfefferminze ist eine von etwa 30 Arten aus der Gattung der Minzen. Als Lippenblütler ist sie mit Rosmarin, Oregano, Thymian und Salbei verwandt.
Seit Langem wird die Gewürz- und Heilpflanze bereits in Europa kultiviert. Das krautige Gewächs ist winterhart und kann 30 bis 90 Zentimeter hoch werden. Die länglich lanzettlichen Blätter leuchten je nach Sorte in unterschiedlichen Grüntönen. Häufig haben sie eine violette Nervatur.
Die schönen Blüten erscheinen ab Juli. Die rosa- oder lilafarbenen Ähren sind eine Augenweide und bieten Bienen (erfahre mehr über den bienenfreundlichen Garten), Hummeln und Schmetterlingen Nahrung.
Standort
Das aromatische Gewächs fühlt sich im Halbschatten am wohlsten. Es toleriert auch vollsonnige Standorte, legt aber Wert auf einen ausreichend feuchten Boden.
Nährstoffreicher, lehmiger Untergrund mit guter Durchlässigkeit ist ideal für den Lippenblütler. Allzu karge Erde kannst du mit Kräutererde und Kompost aufbessern. Ist die Pfefferminze mit ihrem Plätzchen zufrieden, neigt sie zum Wuchern. Wer das Ausbreiten mittels Ausläufern verhindern möchte, sorgt mit einer Wurzelsperre dafür, dass die Pflanze brav an Ort und Stelle bleibt. Du kannst das wuchsfreudige Gewächs im Zaum halten, indem Du es in einem Plastiktopf ohne Boden auspflanzt.
Im Kübel ziert Pfefferminze Terrasse und Balkon mit ihrem frischen Grün. Hier wünscht sie sich einen Platz im Halbschatten, damit sich die Erde im Topf nicht so schnell erhitzt und austrocknet.
Das intensive Aroma der Pflanze kann manche Schädlinge vertreiben. Pfefferminze soll Kohlweißlinge von Kohlgewächsen fernhalten. Auch ein positiver Einfluss auf das gesunde Wachstum von Salat, Möhren, Tomaten und Kartoffeln wird dem duftende Kraut zugeschrieben.
Beachte bei der Mischkultur mit Gemüse die raumgreifenden Tendenzen der Minze! Weinstöcken kann sie ihren Platz nicht so leicht streitig machen. Sie beschützt die pilzanfälligen Reben vor Mehltau. Mit Kamille kann sich Pfefferminze hingegen gar nicht anfreunden. Die beiden solltest Du besser voneinander fernhalten.
Pflege
Insbesondere an heißen Tagen trägt Bewässerung zum Wohlbefinden der Pflanze bei. Staunässe allerdings schätzt sie gar nicht. Lockere von Zeit zu Zeit mit der Hacke den Boden auf. Um die Verdunstung zu verringern, kannst Du rings um die Pflanze etwas Mulch ausbringen.
Um ihren üppigen Wuchs zu erhalten, solltest Du das Gewächs nach spätestens fünf Jahren teilen und an einen anderen Ort verpflanzen.
Düngen
Vor dem Pflanzen empfiehlt es sich, den Boden mit reifem Kompost zu düngen. Im Frühjahr schätzt die Pfefferminze ein wenig mit Hornmehl vermischten Kompost. Achtung: Übertriebener Einsatz von Düngemitteln schadet dem feinen Geschmack. Wächst Deine Pfefferminze im Topf, sorgt ein organischer Biodünger für laufende Nährstoffzufuhr.
Schneiden
Das intensive Aroma der Blätter lässt sich länger erhalten, indem Du die Blütenknospen wegschneidest. Bedenke allerdings, dass Bienen und andere Insekten viel Freude an den schönen hellvioletten Blüten haben. Vielleicht kannst Du einen Kompromiss finden und einige Blüten stehen lassen. Im Herbst schneidet der Gärtner alle Triebe bodennah ab und entlässt die Pflanze in die verdiente Winterruhe.
Überwintern
Pfefferminze ist winterhart. In exponierten Lagen und in strengen Wintern hilft eine Reisigabdeckung, eventuelle Frostschäden zu verhindern. Auch Kübelpflanzen dürfen die kalte Jahreszeit auf der Terrasse verbringen. Stelle den Topf auf eine Styroporplatte und umwickle ihn mit schützendem Vlies.
Wer sein Duftkraut lieber ins Haus holen möchte, stellt es dort an einen kühlen aber hellen Ort.
Vermehren
Am einfachsten kannst du Pfefferminze durch Ausläufer vermehren, die die Pflanze reichlich bildet. Trenne dazu mit einer kleinen Schaufel einen bewurzelten Ableger von der Mutterpflanze ab. Wenn der oberirdische Trieb bereits recht lang ist, scheide ihn auf etwa fünf Zentimeter zurück. Pflanze ihn in einen Topf oder ins Freiland und gieße ihn regelmäßig, bis er gut angewachsen ist.
Durch Teilung mit dem Spaten kannst Du aus einer Pflanze mehrere machen. Das geht kinderlicht und ist sicherlich die schnellste Methode, weitere große Pflanzen zu gewinnen. Es ist sogar ratsam, die Pfefferminze nach einigen Jahren auf diese Weise zu verjüngen.
Mittels Stecklingen gelingt die Vermehrung ebenfalls gut. Stelle einige abgeschnittene Triebe in ein Wasserglas und warte, bis sie Wurzeln bilden. Die bewurzelten Stecklinge kommen dann in Töpfe mit Kräutererde. Hege und pflege sie, bis sie groß und kräftig sind.
Natürlich ist es auch möglich, die Pflanze aus Samen zu ziehen. Allerdings ist nie ganz sicher, welche Sorte Du erhältst. Pfefferminze hat die Tendenz, sich mit Artgenossen zu kreuzen. Die Sämlinge können stark variieren, selbst wenn Du das Saatgut im Handel erworben hast. Für Hobbygärtner, die Geduld mitbringen und Pflanzen gerne beim Wachsen beobachten, ist die Aussaat die schönste Art der Vermehrung.
Ernte
Für die tägliche Verwendung in der Küche kannst Du vom Frühjahr bis in den Herbst hinein laufend frische Blätter ernten. Eine Ernte im großen Stil empfiehlt sich kurz vor der Blüte. Zu diesem Zeitpunkt ist die Aromakonzentration im Kraut am höchsten.
Greife am Morgen, nachdem der Tau abgetrocknet ist, zur Schere. Im Herbst bietet sich ein zweites Mal die Möglichkeit, einen Vorrat anzulegen. Schneide dazu alle Triebe bodennah ab und wähle die gesund und frisch aussehenden zum Trocknen aus.
Trocknen
Binde die geschnittenen Zweige zu Sträußen und hänge sie an einem luftigen, warmen Ort zum Trocknen auf. Vermeide direkte Sonneneinstrahlung, da das Kraut sonst ausbleicht und an Aroma verliert.
Um zu prüfen, ob die Pfefferminze ausreichend trocken ist, zerreibe ein Blatt zwischen den Fingern. Es sollte raschelnd zerbröseln und einen zarten Mentholduft verströmen. Bewahre die getrockneten Blätter luftdicht verschlossen in einer großen Dose auf.
Verwendung in der Küche
Pfefferminze bringt cooles Aroma in die Küche. In den Genuss von duftendem Pfefferminztee kommt wohl jedes Kind. Das feine Würzkraut kann aber noch mehr. Es sorgt für den Frischekick in Drinks und gibt Fleischgerichten sowie vegetarischen Speisen eine raffinierte Note.
In der britischen Küche ist Minzsoße zu Lammfleisch oder Roastbeef ein Klassiker, der so manchen Kontinentaleuropäer die Nase rümpfen lässt.
Pfefferminze ist auch Bestandteil zahlreicher orientalischer Gerichte. Bulgur- und Couscous werden gerne mit gehackten Minzeblättern verfeinert. In Joghurtdips sorgt das pfeffrig-frische Aroma für spannende Kontraste zu gebratenem Fleisch. Besonders beliebt ist Pfefferminztee in arabischen Ländern. Das enthaltene Menthol weitet die Gefäße, wodurch die Menschen die Hitze besser ertragen.
Hierzulande ist Pfefferminze ein erfrischend aromatischer Bestandteil sommerlicher Drinks. Mojito gilt auch bei uns mittlerweile als Klassiker unter den Cocktails. Naschkatzen schätzen die wohlschmeckende Kombination von Schokolade und Pfefferminze. Gesundheitsbewusste mixen die feingehackten Blätter unter Salate und Obstsalate. Grüne Smoothies erhalten durch die Zugabe von einem Zweiglein Pfefferminze einen angenehmen Geschmack.
Heilwirkung
Pfefferminztee wirkt magenberuhigend und schlaffördernd. Der Duft des Krautes entspannt, kühlt und lindert Kopfschmerzen.
Diese Eigenschaften verdankt das Gewürz dem enthaltenen Menthol. Kurz vor der Blüte ist die Konzentration des ätherischen Pfefferminzöls am höchsten.
Krankheiten & Schädlinge
Die aromatische Pfefferminze ist eine sehr widerstandsfähige Gartenbewohnerin. In der Regel zeichnete sie sich durch Gesundheit und einen vitalen Wuchs aus. Steht sie zulange an derselben Stelle, kann dies einen Befall mit Minzrost begünstigen. Hier hilft nur, die Pflanze im Herbst bodentief abzuschneiden und an einen anderen Ort zu verpflanzen. In den meisten Fällen treiben die Pflanzen im Frühjahr gesund aus.
Blattkäferlarven sind in der Lage, die Staude kahl zu fressen. Sammle die Käfer ab und schneide Triebe mit Fraßschäden zurück. Treten Blattläuse an der Pflanze auf, spüle sie mit einem scharfen Wasserstrahl ab.
Du wunderst Dich über winzige Löcher in den Blättern deiner Pfefferminze? Das deutet auf einen Befall durch Erdflöhe hin. Vertreibe die Plagegeister, indem Du den Boden mit der Hacke auflockerst.